Warum du zum alleine Reisen keine Rampensau sein musst!

Reise - Tourismus

Bis vor ein paar Jahren war ich jedes Mal, wenn ich in einem Reiseblog von einem Solotrip gelesen habe, davon überzeugt, dass alleine reisen absolut nichts für mich ist. Ich bin still, schüchtern, hab Höhenangst und, wenn ich mich in einer ungewohnten Situation wiederfinde, dann stell ich mich selbst erst einmal in den Hintergrund. Aber ist das alleine Reisen tabu, nur weil du keine Rampensau bist? Die Antwort: Absolut nicht!

Du kannst nicht zu schüchtern sein, um zu reisen. Alleine die Welt zu entdecken geht auch ohne ständig der Unterhaltungsmittelpunkt des Hostels zu sein. Reisen ist für stille Beobachter genauso gemacht, wie für selbstbewusste Draufgänger. Abenteuer heißt, nicht immer nur laut zu sein und sich an einem Bungee-Seil von einer Brücke zu stürzen. Abenteuer geht auch anders: Manchmal ist die Reise und das Alleinsein selbst das allergrößte Abenteuer. Welche Gründe es noch gibt, alleine zu reisen, selbst wenn du die Zurückhaltung in Person bist, erfährst du jetzt! 

Warum du zum alleine Reisen keine Rampensau sein musst!

1. Du findest dich selbst!

Zuhause in deinem Alltag bist du oft so, wie es andere von dir erwarten. In deinem Job musst du selbstischer auftreten, deine Freunde kennen dich als Frohnatur und in der Familie bist du der, der immer alle zum Lachen bringt. Aber eigentlich bist du eher schüchtern und hast nicht immer Lust auf andere Menschen zuzugehen oder dich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, nur um deine Kumpels aufzumuntern.

Wenn du dich einmal dazu überwunden hast, allein in ein Flugzeug zu steigen und dich ohne Begleitung ins Abenteuer zu stürzen, hast du die Möglichkeit genau so zu sein, wie du bist! Immerhin kennt dich in deinem Reiseland niemand. Das bedeutet im Klartext, die Leute erwarten kein bestimmtes Verhalten von dir und nehmen dich so, wie du wirklich bist.

Das ist die perfekte Gelegenheit, um deine eigene Persönlichkeit kennenzulernen und herauszufinden, wer du wirklich bist. Vielleicht bist du am glücklichsten, wenn du den Geschichten der anderen Reisenden in der Bar nur zuhörst, anstatt sie selbst zu erzählen, und vielleicht macht es dir gar nichts aus, die Nacht ganz alleine mit deinem Zelt auf einer Klippe in Schottland zu verbringen, obwohl du immer der Meinung warst, dass du dafür zu ängstlich bist.

Du wirst unterwegs garantiert einiges an dir entdecken, dass dir vor deinem Trip nicht bewusst war und so eine Reise zu dir selbst ist eines der spannendsten Abenteuer überhaupt!

2. Du findest Freunde fürs Leben

Wenn du in der Heimat bist, dann verlässt du dich meistens auf die Freunde, die du schon seit Jahren kennst. Denn Smalltalk und auf neue Leute zuzugehen sind nicht wirklich dein Ding. Sobald du allerdings alleine unterwegs bist, wirst du zwangsläufig viele andere Menschen kennenlernen und zwar auch dann, wenn du nicht ständig im Mittelpunkt stehst – Denn glaub mir, unterwegs triffst du nicht nur auf totale Draufgängertypen, sondern auch auf Leute, die genauso ticken wie du selbst!

Diese Gemeinsamkeit gibt euch schon unglaublich viel Gesprächsstoff und da du sowieso kein Fan von Plaudereien übers Wetter bist, kann sich daraus ganz schnell eine echte Freundschaft entwickeln, die oft ein ganzes Leben lang hält!

3. Du nimmst dein Reiseziel ganz anders wahr

In einer Gruppe oder zu zweit zu reisen macht richtig viel Spaß und die vielen gemeinsamen Erinnerungen sind etwas ganz Besonderes. Wenn du allerdings mit anderen Leuten reist, kannst du nie so richtig loslassen und abschalten. Da ist immer noch dieser eine Mensch oder die Gruppe von Freunden, die du direkt aus deinem gewohnten Alltag mitbringst und die dich unbewusst davon abhalten, so richtig in die fremde Kultur und vor allem ins Abenteuer abzutauchen.

Wenn du ganz allein auf dich gestellt bist, ist das ganz anders. Anstatt eurer gewohnten Gruppendynamik zu folgen, lässt du dich ganz automatisch auf neue Begegnungen und Traditionen ein, die du in Begleitung vielleicht nicht einmal bemerkt hättest. Weil du niemanden an deiner Seite hast, der dich ablenkt, gehst du nicht nur mit offenen Augen, sondern auch mit einem offenen Herzen durch die Welt und nimmst viele Kleinigkeiten wahr, die du sonst übersehen hättest.

Gerade wenn du länger unterwegs bist, hast du die Möglichkeit, dich in deinem Reiseland so richtig unter die Einheimischen zu mischen und dich total zu integrieren. Am Ende gehörst du einfach dazu und hast plötzlich einen ganz neuen Freundeskreis um dich herum aufgebaut, den es nie gegeben hätte, wenn du deine Freunde von zuhause mitgebracht hättest.

4. Du spürst die ultimative Freiheit!

Reisen hat für mich auch immer etwas mit Freiheit zu tun. Immerhin willst du nicht nur die schönsten Orte der Welt entdecken, sondern gleichzeitig auch komplett abschalten und dich von den vielen Zwängen und To-Dos, die der Alltag oft mit sich bringt, befreien!

Das klappt allerdings nur, wenn du wirklich das machen kannst, worauf du gerade Lust hast, ohne dabei die Wünsche von anderen Leuten zu berücksichtigen. Immerhin hat jeder Reisende seine ganz eigenen Vorstellungen und Erwartungen von einem Trip. Das heißt: Je mehr Leute gemeinsam unterwegs sind, desto mehr Kompromisse müssen eingegangen werden. Manchmal ist das wirklich cool und du entdeckst auf diese Weise oft Orte und Dinge, die dich auf den ersten Blick gar nicht interessiert haben. Um allerdings richtig frei zu sein und nur das zu tun, was dir gerade in den Sinn kommt, musst du alleine sein!

Glaub mir, sobald du dich einmal überwunden hast und ganz alleine losziehst, willst du so schnell nicht mehr in einer Gruppe reisen. Schon das Gefühl morgens zum Beispiel am Strand in Costa Rica aufzuwachen und zu beschließen den Tag dort zu verbringen anstatt deinen Roadtrip fortzusetzen, weil deine Freunde unbedingt einen der Nationalparks erkunden wollen, ist so unglaublich befreiend!

5. Du wirst über dich selbst hinauswachsen!

Wenn du dich als stiller und introvertierter Mensch dazu entschließt, allein loszuziehen, dann wird das ganz sicher von Anfang an ein richtig geniales Abenteuer! Immerhin ist für dich vielleicht schon die erste Nacht allein im Hostel oder sogar schon der Flug ohne Begleitung eine Erfahrung, die dir einen richtig krassen Adrenalinkick verpasst!

Egal, ob es für dich die größte Herausforderung ist mit dir selbst alleine zu sein, fremde Menschen anzusprechen oder dich ganz ohne deine Freunde an einem komplett unbekannten Ort zurechtzufinden. Jedes Mal, wenn du über deinen Schatten springst und deine eigenen Grenzen überschreitest, wächst du über dich selbst hinaus.

Du wirst merken, wie dir diese Dinge von Mal zu Mal weniger ausmachen, wie du selbstbewusster wirst und plötzlich gar nicht mehr so viele Hemmungen hast auch ab und zu im Mittelpunkt zu stehen. Du wirst wahrscheinlich nicht als Rampensau von deinem Trip zurückkehren, aber ganz bestimmt als selbstsicherer Mensch, der endlich die Gelegenheit dazu hatte, Grenzen zu überwinden und sein volles Potenzial zu entdecken!

So bereitest du dich richtig auf deinen ersten Solotrip vor

Nicht nur während deines Trips macht es einen Unterschied, ob du komplett auf dich gestellt bist oder in der Gruppe reist, sondern auch bei der Planung. Was du bei den Vorbereitungen auf deinen ersten Solotrip beachten solltest, erfährst du in den nächsten Zeilen.

Alleine Reisen Tipp 1: Plane und teile deine Reiseroute

Sobald du in den Flieger oder ins Auto steigst, bist du komplett auf dich alleine gestellt. Das gilt auch für Situationen, in denen du Hilfe benötigst. Um dich für den Notfall abzusichern, solltest du deine genaue Reiseroute schon vorab planen und diesen Plan mit deiner Familie und deinen Freunden teilen.

Vor allem, wenn es für dich in eher abgelegene Ecken der Welt geht, wo du nicht jeden Tag anderen Leuten begegnest, ist es wichtig, dass die Daheimgebliebenen wissen, wo du dich zu welchem Zeitpunkt aufhältst. Auf diese Weise haben deine Freunde in der Heimat die Möglichkeit Alarm zu schlagen, wenn sie länger nichts von dir gehört haben und können dabei gleich einen ungefähren Aufenthaltsort von dir angeben!

Falls du dich unterwegs dazu entschließt, deine Route spontan zu ändern, dann sag den Leuten zuhause einfach kurz Bescheid – du musst auf deine Freiheit beim alleine reisen also absolut nicht verzichten!

Alleine Reisen Tipp 2: Lerne die Sprache

Gerade wenn du beim Reisen auf dich alleine gestellt bist, solltest du im Vorfeld zumindest die Grundkenntnisse der Sprache deines Reiselandes lernen. Nicht nur, damit du im Notfall mit jemandem sprechen kannst, sondern auch ganz einfach, weil du dich nicht darauf verlassen kannst, dass du jemanden triffst, der deine Sprache spricht.

Außerdem machst so ein Trip in totaler Stille keinen Spaß. Wünsch dir doch einfach dieses Jahr zu Weihnachten ein Abo von Babbel zu Weihnachten, damit kannst du dich sprachlich perfekt auf all deine Abenteuer nächstes Jahr vorbereiten!

Alleine Reisen Tipp 3: Verlass dich auf dein Bauchgefühl

Alleine zu reisen ist ein wirklich geniales Abenteuer, aber leider auch nicht ungefährlich. Immerhin bist du in Gegenden unterwegs, die du nicht kennst und triffst dabei auf jede Menge neuer Leute, die du im ersten Moment vielleicht schlecht einschätzen kannst. Da du keine Ahnung hast, mit wem du es zu tun hast, kann das manchmal auch in weniger schönen Situationen enden. Deshalb solltest du dich im Normalfall auf dein Bauchgefühl verlassen, das oft ziemlich schnell weiß, ob etwas nicht stimmt!

Alleine Reisen – das Abenteuer deines Lebens!

Dich dazu zu entscheiden, einen Flug nur für dich und ganz ohne deine Freunde zu buchen, ist oft kein leichter Schritt. Vielleicht geht es dir wie mir und du denkst, dass du nicht für einen Solotrip gemacht bist, weil du viel zu schüchtern und still dafür bist!

Alles, was ich dir raten kann, ist deine Zweifel aus dem Weg zu räumen und es einfach zu tun! Buch deinen Flug und plane deine erste Reise ganz alleine mit dir selbst. Sobald die Pläne stehen und du beginnst, deinen Rucksack zu packen, werden sich deine anfänglichen Bedenken ganz schnell in Vorfreude verwandeln und du wirst das erste Mal dieses Kribbeln spüren. Ein Kribbeln, das du nur dann spürst, wenn du kurz vor einem Abenteuer stehst, von dem du keine Ahnung hast, wie es ausgehen wird – wenn du dich ins Unbekannte stürzt und deine Grenzen mehr als einmal überwindest!

Dieses Kribbeln, das so schnell süchtig macht, ist eben nicht nur für Draufgänger und Adrenalinjunkies gedacht, die sich schon zum Frühstück aus einem Flugzeug stürzen, sondern auch für uns – die stillen Beobachter, die sich erst einmal lieber zurückhalten und eine Szene oder Situation aus dem Hintergrund betrachten, anstatt im Mittelpunkt zu stehen. Du musst dich nur trauen: Das Abenteuer, das Kribbeln und die unvergesslichen Reisemomente kommen von ganz allein!

Warst du schon mal ganz alleine unterwegs? Wie hat dir das alleine Reisen gefallen?

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