Podcast: Pura Vida in Costa Rica mit Anja Recke

Nomad America - Reise

Wir sind gerade erst aus Costa Rica zurück und die 10 Tage die wir dort verbracht haben vergingen wie im Fluge. Es gibt so viele Abenteuer zu erleben und viele Wege die wunderschöne Natur zu entdecken. Wir waren mit einem Landrover unterwegs aber auch per Schiff und Flugzeug kann man sich innerhalb des Landes gut fortbewegen. Gerade jetzt wo das Wetter in Deutschland eher winterlich wird sehen wir uns schon zurück – Costa Rica gehört auf jeden Fall zu den besten Reisezielen im Winter

Das Land hat uns so begeistert, dass wir auf jeden Fall nochmal hinwollen. Genauso ging es auch Anja, die nach einem kurzen Urlaub kurze Zeit später wieder zurück nach Costa Rica ist, um das Land zu entdecken. Sie hat eine Weile in der Nähe von Panama gelebt und im heutigen Podcast gibt sie uns viele Tipps zum Leben in Costa Rica. Ihre Tipps merke ich mir auf jeden Fall für die nächste Reise dorthin. 


Erfahre in dieser Episode über Costa Rica:

  • Warum „Pura Vida“ der Slogan für Costa Rica ist
  • Wie das Alltagsleben dort aussieht
  • Wie man innerhalb des Landes am Besten reist und warum ihr Flüge möglichst früh buchen solltet
  • Welche Wanderung im Nationalpark du dir nicht entgehen lassen solltest
  • Wo du Delfine sehen kannst
  • Wie du günstige Preise für Unterkünfte verhandelst
  • Welchen Tieren du in Costa Rica begegnen wirst


Shownotes über Costa Rica:

Sebastian: Herzlich willkommen zu einer neuen Off The Path Podcast Folge. Heute habe ich Anja zu Gast und Anja ist absoluter Fan eines Landes, wo wir gerade erst von zurückgekommen sind: Costa Rica. Costa Rica ist einfach genial oder Anja?

Anja: Costa Rica ist ein absoluter Traum, ja.

Sebastian: Du hast mir im Vorgespräch ein bisschen über deine Geschichte mit Costa Rica erzählt. Du warst vor einigen Jahren dort im Urlaub und bist nach dem Urlaub direkt dorthin gezogen. Wie kam's?

Anja: Genau so war das. Ich bin mit einer Freundin in den Urlaub. Wir wollten von der Winterzeit in Deutschland flüchten und haben uns Costa Rica rein zufällig ausgesucht. Zufällig war auch ein guter Freund von mir zur gleichen Zeit in Costa Rica und wir haben uns dort getroffen. Wir haben uns dann allerdings im Nachhinein mehr als nur getroffen, weil da ist der erste Funke übergesprungen und wir sind später zusammen gekommen, als wir wieder zurück in Deutschland waren. Dann haben wir zusammen beschlossen, dass wir irgendwie etwas an unserem Leben ändern müssen. Irgendwie brauchen wir eine Herausforderung und wollen etwas neues erleben und haben gemeinsam die Koffer gepackt und sind zurück nach Costa Rica.

Sebastian: Cool! Und das ging entsprechend schnell?

Anja: Das ging sehr schnell, ja. Wir waren im Dezember/Januar im Urlaub in Costa Rica und im September darauf sind wir schon wieder zurückgeflogen.

Sebastian: Ja, der Costa Ricaner würde sagen: Pura Vida.

Anja: Genau! Ganz nach dem Motto.

Sebastian: Das ist einer dieser Slogan, die du immer wieder, jeden Tag, zu jeder Tageszeit, für jeden Moment hörst. Immer: Pura Vida.

Anja: Genau und genauso leben sie dort auch. Was es auch so schön macht da drüben, so entspannt.

Sebastian: Ja, total geil. Also, für alle, die jetzt gerade zuhören: Wenn man in Costa Rica durch die Straße läuft, da sagt man nicht: Hey, wie geht's oder “Hey, que tal?”, sondern “Pura vida”. Das ist echt genial.

Was habt ihr dann dort gemacht?

Anja: Wir sind eigentlich total planlos rüber geflogen. Also genau so, wie man es nicht machen sollte, was für uns aber im Nachhinein und auch in dem Moment genau das Perfekte war. Natürlich haben wir uns gut darauf vorbereitet und haben gespart und alles mögliche. Wir wussten aber nicht, wie lange wir eigentlich dort bleiben wollen und was genau unser Plan sein wird.

Wir hatten ursprünglich mal gedacht, vielleicht suchen wir uns ein paar Cabañas, die wir führen können – also, so ein kleines Hotel – und bauen uns da für eine bestimmte Zeit unser Leben auf, was ganz anders sein sollte, als das was wir in Deutschland hatten. Und so sind wir angekommen, haben uns darüber informiert, ob man eine Firma gründen kann als Ausländer; wie das mit der Krankenversicherung funktioniert; ob man dort ein dauerhaftes Visum bekommen kann und dieses ganze rechtliche Drumherum, was man machen muss und haben uns gleichzeitig aber auch ein Auto gekauft – was auch nicht ganz einfach war. Und so ging das dann alles los bis wir irgendwann losgezogen sind, um uns tatsächlich einen Ort zu suchen, wo wir bleiben möchten.

Als wir dann dort waren, sind wir erst mal runtergekommen und haben geschaut, was wir eigentlich mit unserem Leben machen wollen. So ging das dann ganz langsam los.

Sebastian: Cool, das hört sich auf jeden Fall super spannend an. Wo wart ihr dann?

Anja: Angefangen haben wir in San José, in der Hauptstadt. Einfach weil man woanders zu weit ab vom Schuss ist, um die ganzen Informationen zu bekommen und auch ein Auto zu kaufen. Das ist woanders einfach sehr schwierig. Dementsprechend haben wir dort einen Monat verbracht, um auf die Füße zu kommen und dann sind wir ganz in den Süden gestarten. Aber auch durch Zufall: Wir hatten zwei Orte im Kopf, wo wir uns vorstellen konnten, dass es uns auch dauerhaft gefallen würde. Wir sind erst nach Dominical gefahren – das ist an der Pazifikküste, schon etwas südlicher – und haben aber festgestellt, dass das überhaupt nicht das Richtige für uns war, weil wir in der Regenzeit dort waren. Damals im Urlaub natürlich in der Trockenzeit, in der Hochsaison, und da sind in manchen Orten in Costa Rica einfach Welten dazwischen.

Was in der Trockenzeit, wenn die ganzen Touristen da sind einfach total lebt und boomt, ist in der Regenzeit total ausgestorben und Tot und dann ist auch manchmal kein eigener Dorfcharakter dort, sondern wirklich nur dieser touristische Charakter, wenn was los ist. Dementsprechend war Dominical für uns nicht das Richtige und wir haben gedacht, wir machen einfach noch ein bisschen Urlaub, fahren ein bisschen südlicher und danach fahren wir wieder nach oben Richtung Nagoya – die Halbinsel im Norden – und da finden wir sicher etwas Nettes, wo wir bleiben möchten.

Aber zum Glück kommt ja immer alles anders als man denkt und so sind wir dann auf die Osa Península gefahren, um uns den Corcovado Nationalpark anzuschauen, der unglaublich empfehlenswert ist, und weil wir schon da unten waren haben wir gedacht: “Okay, so südlich kommen wir nie wieder. Gucken wir uns die restlichen Orte weiter südlich auch noch an” und haben uns dort dann aber so in einen Ort verliebt, dass wir einfach da bleiben mussten.

Wir waren total ab vom Schuss – eineinhalb Stunden vom nächsten Supermarkt, vom nächsten Bankautomat, von allem möglichen – und es war herrlich.

Sebastian: Krass. Das stelle ich mir aber auch als richtige Challenge vor, ne?

Anja: Auf jeden Fall! Man lernt sich selbst neu kennen. Man muss viele neue Sachen lernen. Man lernt mit der Natur zu leben. Ja, das ist auf jeden Fall eine Herausforderung.

Sebastian: Weiter südlich, da habt ihr dann wahrscheinlich an der Grenze zu Panama gelebt.

Anja: Genau, ja. Und wenn wir einkaufen gefahren sind, dann sind wir auch tatsächlich nach Paso Canoas gefahren, was der Grenzort dort unten ist und haben dort unsere Einkäufe und alles, was wir so brauchten, erledigt.

Paso Canoas ist auch schon so eine Welt für sich. Das ist so ein typischer Grenzort, der total wuselig ist, total absurd, wenn man das erste Mal dorthin kommt. Man kommt in ein Geschäft auf einer Seite rein, ist in Costa Rica, kommt auf der anderen Seite raus und ist in Panama. Keiner fragt dich jemals nach einem Pass. Das ist irgendwie total absurd.

Sebastian: Lustig. Aber jetzt erzähl mal: Wie war denn so das Leben vor Ort, in der Natur, abgeschieden von jeglicher Infrastruktur und allem drum und dran?

Anja: Unglaublich schön! Für uns war es ja wirklich so, dass wir das gesucht haben und es da unten dann tatsächlich gefunden haben. Das ist einfach so toll! Du wachst mit der Natur auf. Unser Tag ging los, wenn die Sonne aufgegangen ist oder wenn uns die Brüllaffen geweckt haben, morgens um 5:30 Uhr oder 6:00 Uhr, was ja hier ganz anders der Fall ist. Da kommt man überhaupt nicht raus.

Sebastian: Richtig! Ich bin gerade erst aufgestanden.

Anja: Eben, bei dem Wetter kann man gar nicht anders irgendwie. Aber da ist es komplett anders und der Tag hört aber entsprechend auch wieder auf, wenn die Sonne untergeht. Das ist in der Regel zwischen 17:30 Uhr und 18:00 Uhr, das ganze Jahr über. Das ist auch etwas, woran man sich gewöhnen muss, aber dadurch, dass man früh aufsteht, ist es dann auch wieder okay.

Sebastian: Das finde ich auch. Das liebe ich an Europa, diese langen Nächte, die wir im Sommer haben. Durch die Zeitumstellung sind die natürlich noch ein bisschen länger. Wenn demnächst die Uhr wieder umgestellt wird, dann wird es noch früher dunkel. Das ist ja der Horror! Ich habe jetzt auch öfters mal weiter südlich gelebt, unter anderem in Nicaragua eine Zeit lang – und wenn man dann um 5:30 Uhr aufsteht und es um 17:30 Uhr auch wieder dunkel wird, das ist auch gewöhnungsbedürftig, oder?

Anja: Absolut. Das war auch eine der Sachen, die uns total gefehlt hat mit der Zeit. Dass man einfach längere Tage hat und das nicht diese Dunkelheit am frühen Abend schon kommt. Das ist schon etwas, was man auch vermisst. Aber gut, dadurch hat man so viele andere schöne Sachen gleichzeitig, die das alles wieder komplett aufwiegen.

Sebastian: Ja. Und dann habt ihr euch da eure Cabañas gekauft oder war das dann schon wieder nicht mehr relevant?

Anja: Nee überhaupt nicht, weil wir schon vor unserem Abflug realisiert haben, dass das überhaupt nicht dem entspricht, was wir eigentlich suchen. Wenn man wirklich Cabañas führt, dann ist man 24 Stunden am Tag auch damit beschäftigt. Man kann nicht einfach mal sagen, man fährt auf die andere Seite von Costa Rica, um sich etwas anzugucken oder man ist einfach mal eine Woche weg, um etwas schönes zu machen. Man ist da einfach 24/7 drin und kommt auch nicht raus und hat einfach auch unglaublich viel Arbeit. Das war ja eigentlich überhaupt nicht das, was wir gesucht haben. Wir wollten die Ruhe und wir wollten endlich mal unser eigenes Ding machen und so leben, wie wir uns das wünschen und vorstellen. Das wäre damit überhaupt nicht gegangen. Dementsprechend war der Plan sehr schnell wieder abgewählt.

Sebastian: Das war dann also eure Homebase da unten in der Nähe von Panama und dann seid ihr immer durch's Land gereist und habt euch verschiedene Orte angeschaut.  

Anja: Genau, zumindest soweit es ging. Da unten ist man wie gesagt sehr weit weg von allem.

Sebastian: Das ist ein bisschen schwerer von dort wegzukommen oder?  

Anja: Absolut, ja. Es gibt einen Flughafen in Golfito, was nicht allzu weit weg ist und da kann man mit diesen typischen winzigen Propellermaschinen durch's Land fliegen.

Sebastian: Ist das dann mit Nature Air?

Anja: Ja zum Beispiel, genau oder Sansa. Und was auch ein Erlebnis an sich ist – wir haben es leider nie gemacht, weil wir ja unser Auto hatten, aber Freunde die uns besucht haben, haben das immer wieder gemacht und das ist auch echt toll – wenn man von der Pazifikküste auf die Karibikküste möchte, weil die Bergkette dazwischen ist und man nicht so leicht rüber kommt. Das ist absolut nicht zu unterschätzen, wenn man in Costa Rica unterwegs ist und mit den Flugzeugen ist das vielleicht noch eine andere Möglichkeit, um doch beide Küsten zu sehen, wenn man nicht allzu viel Zeit hat.

Sebastian: Ja auf jeden Fall und hier ein Tipp für alle, die zuhören und vielleicht kannst du mir sagen, ob das stimmt oder nicht stimmt – vielleicht erzähle ich auch irgendeinen Schmarrn: Flüge innerhalb von Costa Rica und auch in Zentralamerika sind einfach schweineteuer. Man sollte sie schon früher buchen.

Anja: Absolut.

Sebastian: Wir haben vor kurzem von Nicaragua nach Costa Rica Flüge gebucht, einen Tag vorher, und das tat richtig weh. Die Kreditkarte hat geglüht. 1.000 Dollar für zwei Personen.

Anja: Wow!

Sebastian: Ja. Und wir mussten leider diese Flüge buchen, weil wir Probleme mit der Drohne hatten und so weiter und so fort, lange Story und die gehört auch nicht in den Podcast hier hinein, aber nur als Hinweis, wenn ihr solche Sachen macht mit Nature Air usw.: Bucht sowas ruhig im Voraus. Dann könnt ihr auch für 50 bis 70 Euro oder Dollar buchen und müsst nicht 500 pro Person bezahlen.

Anja: Genau.

Sebastian: Sehr cool! Jetzt lasst uns mal über das Land und eure Reisen sprechen. Du hast gerade erzählt, ihr wart unten auf der Osa Península. Wir waren gerade erst vor ein paar Wochen dort und es ist richtig schön dort. Seid ihr auch in den Nationalpark rein und seid da durch gewandert?

Anja: Ja, allerdings nur teilweise. Gelebt haben wir noch mal auf der anderen Seite vom Golfo Dulce, also musste man schon noch einige Stunden fahren, um auf die Osa Península zu kommen. Dementsprechend war es auch nicht ganz so um die Ecke. Wir waren allerdings zweimal da. Man kann dort einmal über Puerto Jímenez einfahren und einmal über Drake auf der anderen Seite und beide sind eigentlich schön. Beide haben andere Vorteile.

Über Puerto Jimenez ist es einfach cool, wenn man ein eigenes Auto hat und die ganz Küste erkunden kann. Da sind wunderschöne Strände und verlassene Strände. Es ist einfach traumhaft. Da sind schon viele Tiere dort, bevor man überhaupt in den Nationalpark reinkommt. Und wenn man ganz bis zum Ende fährt bis Carate, dann kann man von dort eine schöne Wanderung machen, um in den Nationalpark zu kommen, was super ist, wenn man viel Zeit hat, weil diese Wanderung zum Eingang schon sehr lange dauert. Aber das ist dann natürlich die individuelle abenteuerliche Version.

Sebastian: Das kann ich auf jeden Fall bestätigen. Das ist diese Wanderung am Strand entlang, oder?  

Anja: Ja, genau.

Sebastian: Die haben wir auch gemacht, aber nur einen Teil. Wir sind glaube ich nur eineinhalb Stunden am Strand entlang gelaufen, aber es ist unglaublich, wie viele Tiere es – am Strand jetzt nicht, aber – auf dem Weg dorthin gibt. Wir haben Affen, Brüllaffen, Aras, also unglaublich viel gesehen und die Strände dort sind einfach ein Traum. Wir haben uns für die zehn Tage, die wir dort waren, einen Land Rover Defender von Nomad America gemietet und konnten immer direkt am Strand übernachten. Das war immer so cool, besonders da unten.

Anja: Genial, ja. Und wenn man von der anderen Seite – von Drake – kommt, da geht es mehr über organisierte Touren. Der Ort an sich ist nett, aber nicht so speziell. Man kann von dort auch spazieren gehen, aber da geht es mehr darum, dass man sich Natur sucht und dann mit dieser Tour in den Corcovado Nationalpark geht. Man darf sowieso nur mit einem Guide rein. Ganz einfach ist es eh nicht. Das bietet sich an, wenn man nicht so viel Zeit hat und das organisierter braucht. Aber es ist genauso schön und genauso super und total empfehlenswert.

Sebastian: Die haben glaube ich erst vor zwei, drei Jahren die Richtlinien geändert und jetzt kann man nur noch mit Guide rein. Ich habe Berichte von befreundeten Reisebloggern gelesen, die dort auf eigene Faust unterwegs waren und die sind sehr, sehr abenteuerlich, wenn man richtig Off The Path ist.

Anja: Eben und weil auch einfach viele Tiere unterwegs sind und wir als Europäer zu diesem ganzen Dschungelleben nicht genug Bezug haben, das man sagen kann, man kann uns da ruhig alleine loslassen. Ich denke, es ist schon gut, wenn man da doch lieber den Guide nimmt. Man sieht gleichzeitig auch noch viel mehr.

Sebastian: Ja klar, die haben ja trainierte Augen. Die wissen worauf sie achten müssen. Wir laufen an einem Faultier vorbei und sehen es nicht. Habt ihr auf der anderen Seite der Osa Halbinsel gelebt, in der Bahia… wie heißt die?

Anja: Golfo Dulce.

Sebastian: Golfo Dulce. Unglaublich viele Delfine und Wale soll man dort sehen können habe ich gehört.

Anja: Ja, also von unserem Strand aus haben wir schon ab und zu Delfine gesehen. Das war natürlich absolut traumhaft. Vor allem die Sonnenuntergänge sind dort auch so wunderschön oder eigentlich allgemein in Costa Rica. Das ist auch so ein Tipp: Unbedingt abends die Zeit für den Sonnenuntergang einplanen, weil es einfach traumhaft ist. Und wenn natürlich noch zum Sonnenuntergang die Delfine vorbeischwimmen, dann ist das einfach so ein Bild, das vergisst man niemals. Das ist traumhaft.

Wale haben wir allerdings eher auf der anderen Seite gesehen, von Cabo Matapalo aus, was von Puerto Jimenez auf der Osa Peninsula noch ein bisschen südlicher ist. Dort haben wir sie schon gesehen, was dann aber auch ein bisschen mehr im Freien ist. Im Golfo Dulce direkt verirren die sich eher nicht.

Sebastian: Okay… Ich hatte irgendwie gelesen, dass Delfine im Golfo Dulce manchmal bis zu Tausende gleichzeitig gesichtet werden. Da schwimmt dann eine große Gruppe an Delfinen durch, das ist unglaublich. Ich habe einmal glaube ich 300 Delfine auf einmal gesehen in Südafrika, in Port Elisabeth. Das ist einfach gigantisch, wenn da so eine halbe Stunde lang Delfine an dir vorbeischwimmen.

Anja: Ja, das ist einfach ein Traum.

Sebastian: Ja, und die Nicoya Halbinsel im Norden ist natürlich touristischer und ein bisschen voller.

Anja: Absolut.  

Sebastian: Da gibt es ein paar Orte, die sehr, sehr voll sind. Aber ich finde die Nicoya Halbinsel auch extrem schön.

Anja: Unglaublich schön, ja. Allgemein ist es in Costa Rica so, je südlicher man kommt, desto wilder wird es und desto weniger verbaut ist es auch oder desto weniger Touristen trifft man. Das liegt wahrscheinlich einfach daran, dass die beiden wichtigsten internationalen Flughäfen weiter oben sind und Nicoya viel besser erreichbar ist, gerade auch von den Amerikanern, die sich gerne in Costa Rica zurückziehen. Und so ist es auch auf der Nicoya Halbinsel: Je südlicher man kommt, desto ruhiger und naturbelassener und schöner wird's im Grunde. Weiter oben sind doch viele Hotels und dementsprechend auch viele Touristen, aber unten findet man dann auch wieder seine abgeschiedenen Strände, wo kein Mensch ist und wo es einfach traumhaft ist.

Sebastian: Ja, als Referenzpunkt: Der Flughafen ist Liberia, den meinst du glaube ich oder?

Anja: Ja.

Sebastian: Und die Strände, die oben voller sind, das ist die Playa Hermosa, Tamarindo.

Anja: Genau.

Sebastian: Ja stimmt, das ist mir auch aufgefallen. Wir sind in Tamarindo reingefahren, haben was gegessen und sind wieder rausgefahren.

Anja: Das ist eher was, wenn man vielleicht auch ein bisschen Party sucht oder etwas sucht, wo mehr los ist und wo mehr Menschen sind. Dann ist es vielleicht das Richtige, aber wenn man dieses typisch costaricanische, ruhige, entspannte Leben sucht, dann sollte man sich weiter in den Süden verkriechen.

Sebastian: Ja, absolut. Wir waren auch noch in der Nähe von Santa Teresa unten. Das war auch extrem schön und das Tolle an der Nicoya Halbinsel – das ist mein Empfinden, da kannst du gleich mal sagen, wie du es empfunden hast, aber – wir waren zur Regenzeit dort und wir hatten diesen unglaublich großen Land Rover Defender und da wurden aus kleinen Bächen richtige Flüsse. Wir sind jeden Tag mehrmals durch irgendwelche Flüsse gefahren, die Motorhaube unter Wasser, nur der Schnorchel hat rausgeschaut und das ist ein richtiges Abenteuerland. Da brauchst du erstens ein Four-wheel Drive, also ohne Four-wheel Drive geht gar nichts. Hattet ihr einen?

Anja: Jein. Ich würde auf jeden Fall jedem sagen: 100% 4×4, alles andere wäre totaler Quatsch in Costa Rica. Vor allem in der Regenzeit hat man sonst gar keine Chance. Das Auto was wir gekauft hatten, war allerdings ein Geländewagen, wo wir davon ausgegangen sind, dass es 4×4 wäre, allerdings hat sich hinterher herausgestellt, dass es nur 4×2 war – Anfängerfehler halt – aber der ist mit uns zum Glück tatsächlich überall durch die Flüsse und über sämtliche Straßen, wo man normalerweise die Hände über'm Kopf zusammenschlägt. Also, trotzdem alles gut.

Sebastian: Krass, also ihr seid nirgendwo stecken geblieben?

Anja: Zum Glück nicht. Wir hatten genug Probleme mit dem Auto, auch salzbedingt. Was man hier überhaupt nicht kennt: Wenn man am Meer lebt und das Salzwasser vor der Nase hat. Das frisst einfach alles auf.

Sebastian: Alles! Ja.

Anja: Das ist Wahnsinn, wie sich das in alle Geräte reinfrisst, alles rosten lässt und so ist natürlich das Auto auch nicht so gut dran gewesen, dort unten am Strand. Es hat uns öfter mal überrascht – was natürlich, wenn du eineinhalb Stunden von allem weg bist, immer eine kleine Herausforderung war und wir auch – was Autos reparieren und erfinderisch werden angeht, in dem Bezug sehr viel lernen durften. Unfreiwillig.

Sebastian: Ja, aber das ist doch auch das Coole. Jetzt kannst du sagen, du weißt wie es geht.  

Anja: Genau. Ich kann jetzt sagen, ich weiß wie man einen Auspuff mit einer Blechdose repariert.

Sebastian: Ja, siehst du? – Life Hacks.

Anja: Genau.

Sebastian: Perfekt. Was waren deine Highlights der Nicoya Halbinsel?

Anja: Ganz vorne dran ist für mich auf jeden Fall Samara.

Sebastian: Ja, richtig cool, das sagt mir gerade was.

Anja: Ja, genau. Das ist mittig, ein wunderschöner Ort, da gibt es auch ein paar mehr Hotels, aber es hat trotzdem irgendwie einen ganz eigenen Charakter. Von Samara aus kann man unglaublich viel unternehmen. Da sind in der Nähe noch so viele schöne Strände, auch wo man Schildkröten beobachten kann und auch da muss man öfter mal, wenn man sich von Samara aus bewegt, durch die Flüsse fahren, was natürlich ein wirklich absolut geniales Erlebnis ist. Das finde ich auf jeden Fall super. Santa Teresa ist total genial, wenn man Surfen möchte. Das hat auch so seine ganz eigene Atmosphäre, die wieder anders ist. Montesuma ist noch ganz nett, aber das ist alles auch südlicher.

Sebastian: Ja, sehr cool. Für alle die zuhören könnte ich noch adden: Playa San Miguel ist richtig cool und Play Isletas ist auch richtig cool zum Campen, wenn man mit Auto und Zelt unterwegs ist, weil da schläft man direkt am Wasser. Man schläft nicht ein durch die Wellen, man wacht auch schnell auf durch die Wellen, aber diese Aussicht ist alles wert.

Anja: Ja und was natürlich praktisch ist an Nicoya: Du musst nicht immer wieder zurück ins Landesinnere. Es gibt auch eine Fähre, die von der südlichen Ecke rüber fährt. Wenn man dann weiter Richtung Süden von Costa Rica unterwegs ist, kann man die Fähre prima nutzen. Habt ihr die genutzt?

Sebastian: Leider nein, weil wir haben die eine Fähre um 2 Minuten verpasst, also gut, wir haben sie um 5 Minuten verpasst. Wir haben sie noch gesehen, die hat gerade abgedockt und wir hatten nichts zu tun und haben gedacht: Mist, dann fahren wir einfach über's Landesinnere und waren dann schneller da, als die nächste zurückgewesen wäre.

Anja: Ah, naja dann…

Sebastian: Aber, ich stimme dir da voll zu: Erstens ist es ziemlich günstig, diese Fähre zu nehmen und zweitens ist es wahrscheinlich ein Erlebnis für sich, was wir nicht erlebt haben. Aber das glaube ich.

Anja: Das ist ein Erlebnis nicht alleine, um in Mittelamerika mit einer Fähre zu fahren, sondern vor allem – zumindest vor zwei Jahren noch – war es wirklich so: Zu jeder Tageszeit haben die die Musik voll aufgedreht. Es haben sich alle an der Bar getroffen. Da wurde getrunken, auf dieser Autofähre und da war einfach so eine richtige Party für diesen kurzen Moment, den man da mal eben rüber fährt. Und dann kommt man auf der anderen Seite an, relativ munter, und macht sich dann weiter auf den weg.

Sebastian: Dann setzt man sich wieder ins Auto und fährt weiter.

Anja: Ja natürlich, pura vida halt.

Sebastian: Ja super. Das haben wir leider nicht miterlebt. Das hätte ich gerne erlebt. Wir haben zum Beispiel die Karibikküste gar nicht gesehen, da sind wir gar nicht hingekommen. Da gibt es oben im Norden den Tortuguero Nationalpark, der ziemlich bekannt ist und unten in Puerto Limón halten die ganzen Kreuzfahrtschiffe. Was kannst du uns zu der Gegend sagen?

Anja: Die Gegend ist auf jeden Fall noch mal ganz anders als die Pazifikküste. Da gibt es auch nicht unbedingt Trocken- und Regenzeit – zumindest nicht so ausgeprägt. Da ist es generell ein bisschen feuchter, aber auch wärmer und in Tortuguero war ich zum Beispiel leider noch nicht. Ich war sicherlich nicht das letzte Mal in Costa Rica, aber das steht weit oben auf meiner Liste. Es soll wunderschön sein.

Was man dort bedenken muss ist, dass man das Auto irgendwo abstellen muss und dann wirklich nur noch mit dem Boot weiterkommt. Wenn man dann weiter runter fährt, dann ist Puerto Viejo schon relativ nah an der Grenze zu Panama, auf jeden Fall der Anlaufpunkt schlechthin. Es ist dort einfach auch sehr schön. Das ist ein kleiner, süßer Ort, wo sich auch viele Ausländer getroffen haben und wo einfach eine kleine, hippe Community entstanden ist, was wirklich total süß ist.

Von dort könnte man zum Beispiel auch super rüber nach Panama, nach Bocas del Toro, was auch viele machen. Das ist eine Inselgruppe dort drüben, die auch wunderschön ist.

Sebastian: Cool. Ich habe vom Tortuguero gehört, dass man die Unterkünfte eigentlich nicht vorher buchen sollte – gut, zur Hauptsaison sollte man das vielleicht machen, weil es ziemlich voll ist, aber zur Nebensaison muss man nicht unbedingt buchen. Es reicht auch, wenn man sich einfach so ein Bötchen nimmt und sagt: Kannst du mir mal eine Lodge empfehlen?” und hinfahren. Dann kriegt man die für – ich weiß nicht – ein Viertel des Preises, statt in irgendeinem Reisebüro. So zumindest haben es meine Eltern Anfang dieses Jahres gemacht und hatten eine traumhafte Zeit. Sie haben statt 900 Dollar, die ihnen vorher angeboten worden sind, nur 200 Dollar für drei Nächte in Tortuguero gezahlt. Vielleicht ist das ein Tipp für ein paar, die vorhaben dorthin zu gehen, aber nur für die Nebensaison.

Anja: Ja, aber das ist auch allgemein ein Tipp: Wenn man in der Nebensaison da ist – so richtig Hochsaison ist sowieso um die Weihnachtszeit und zu Ostern und Dezember/Januar ist es allgemein ein bisschen voller, aber der Rest ist eigentlich so, dass ich sagen würde: Man muss nicht zwingend irgendwas vorbuchen oder zumindest nicht lange im Voraus buchen. Man muss nicht alles durchstrukturieren. Man kann sich in Costa Rica wirklich super treiben lassen, wenn man außerhalb dieser Stoßzeiten unterwegs ist. Es ist, trotz, dass es weit entwickelt ist, ein mittelamerikanisches Land und man kann über alles wirklich super verhandeln.

Das von deinen Eltern ist das beste Beispiel, aber so funktioniert im Grunde auch das ganze Land.

Sebastian: Ja, würdest du sagen, da gibt es eine Regel. Zum Beispiel wenn sie 100 Dollar sagen, dann kannst du auf 70 runter oder noch weiter runter? Oder ist das nur nach Gefühl?

Anja: Das ist absolut nach Gefühl und es kommt auch total darauf an, wer vor dir steht. Oftmals ist es wirklich so, dass Amerikaner oder Europäer auch die Hotels leiten und bei denen ist der Verhandlungsspielraum nicht ganz so groß, wie bei den Ticos – also den Costaricanern. Die lassen sich da schon eher mal drauf ein. Aber ja, man muss einfach schauen und ganz nach Gefühl gehen, wie die Leute reagieren und dann merkt man das schon ganz schnell.

Sebastian: Okay, super. Das ist ein sehr guter Tipp. Was hast du sonst noch für Tipps für uns über Costa Rica? Jetzt haben wir natürlich ein bisschen darüber gesprochen. Wir könnten natürlich auch 10 Stunden über Costa Rica reden, weil es einfach eine unglaubliche Vielfalt an Tieren, an Natur, an Gegenden gibt. Es ist ein sehr, sehr kleines Land, aber die Pazifikküste ist ganz anders als die Karibikküste, aber gibt es noch irgendwelche krassen Highlights, die ihr erlebt habt, die du mit uns teilen willst?

Anja: Highlights gibt es glaube ich unendlich viele und es kommt auch total darauf an, was man für ein Typ ist. Die einen mögen mehr die Strände, die anderen mögen mehr den Dschungel und wie du schon sagst: Costa Rica ist vielfältig genug, um das wirklich alles komplett abzudecken. Selbst wenn man gerne wandert oder Berge gerne hat, kommt man da total auf seine Kosten.

Dementsprechend sind die Tipps natürlich auch unendlich, die man mitgeben könnte. Was ein kleines bisschen versteckt ist und was ihr glaube ich auch gemacht habt, ist der Rios Celeste.

Sebastian: Sehr cool, ja.

Anja: Der ist nicht so überlaufen und auch nicht sonderlich bekannt, aber wunderschön ist. Das ist auch ein kleiner Nationalpark, wo man durch den Dschungel spaziert und das Highlight ist dieser Fluss an sich, der so blau ist, dass man sich das kaum vorstellen kann, wie blau so eine Farbe sein kann. Das ist Wahnsinn!

Sebastian: Ja, das war krass. Wir waren auch dort und bei uns muss es am Tag zuvor so geregnet haben, dass es eine reine Rutsch- und Matschpartie war. Ich glaube man braucht drei Stunden für diesen Hike hin und zurück. Wir haben haben ein bisschen über fünf Stunden gebraucht. Aber als wir dort waren, war es das alles wert. Dieser Fluss entsteht ja durch zwei Flüsse, die zusammenkommen und beide Flüsse haben verschiedene pH-Werte und wenn die zusammenkommen, entsteht dieses Blau und das ist total krass. Sowas habe ich bisher nur einmal erlebt und zwar in Slowenien – der Soca River. Der hat auch so eine krasse Farbe. Total geil!

Anja: Genau. Und wenn man mit dem Auto unterwegs ist, dann ist Tarcoles natürlich auch immer ein Highlight. Im Grunde ist da wirklich absolut nichts, außer mitten auf der Straße muss man eine Brücke überqueren und man merkt schon: An beiden Seiten der Brücke stehen dann auf einmal die Autos und sie haben ein paar Stände aufgebaut, wo ein paar Souvenirs verkauft werden. Das hat natürlich alles einen Grund, aber der Grund ist einfach nur, dass die Leute von dieser Brücke gucken möchten, weil unter dieser Brücke einfach so viele Krokodile leben. So viele Krokodile auf einen Haufen sieht man so nah selten irgendwo.

Sebastian: Dieser Anblick hat mich auch überrascht. Ich hatte dieses Schild da gesehen. Wir sind da einmal nachts lang gefahren und da dachte ich “Krokodile, naja. Schauste dir mal bei Tageslicht an” und dann sind wir am nächsten oder übernächsten Tag zurückgefahren und da dachte ich “Hältste mal an, du siehst eh nichts” und dann war ich schon sehr überrascht, wie groß diese Viecher sein können und wie viele davon da rumschwimmen und rumliegen.

Anja: Also, da ist man schon froh, dass man weiter oben stehen darf.

Sebastian: Ja, das war total cool, weil wir standen da, haben heruntergeschaut und wir haben früher auf Mallorca auch Aras gehabt und dann habe ich irgendwo Aras gehört und dann sind die gerade über uns hinweg geflogen. Das war extrem cool: Unter dir wilde Krokodile, über dir wilde Aras. Das war so Costa Rica halt.

Anja: Ja, ein toller Moment oder?

Sebastian: Ja. Es gibt ja in Costa Rica auch Jaguare. Habt ihr welche gesehen?

Anja: Nee.

Sebastian: Gut, ich hätte dich gehasst. Ich wollte unbedingt welche sehen, aber es ist ein bisschen schwerer die zu sehen.   

Anja: Ja oder allgemein treiben die sich nicht unbedingt …

Sebastian: Ja, so viele gibt es auch leider nicht mehr.

Anja: Eben, ja.

Sebastian: Gibt es sonst irgendwelchen coole Tiere? Das finde ich so krass an dem Land. Für mich sind die Natur und die Tiere eines Landes immer ein Beweggrund es zu besuchen, weil ich totaler Tierfanatiker bin. Was sind so die coolsten, die ihr gesehen habt?

Anja: Ganz klar: Ganz oben steht natürlich das Faultier. So ein Faultier zu sehen… Da passiert zwar nicht viel, aber wo kann man schon mal ein Faultier sehen. Die hängen da wirklich in ihren Bäumen rum. Man muss zwar auch ein Auge dafür entwickeln. Dadurch dass die sich nicht bewegen, übersieht man sie leicht, aber es ist natürlich genial, wenn man doch mal einen sehen darf. Wirklich süß sind die Viecher. Nur nicht allzu nah rangehen, die riechen auch nicht ganz so toll.

Sebastian: Ja, wir haben leider keine gesehen.

Anja: Schade!

Sebastian: Aber das ist es halt. Man muss wahrscheinlich mit einem Guide eine zeitlang unterwegs sein, weil die sehen die direkt. Wir sind bestimmt an 10 vorbeigelaufen, aber wenn man kein Auge dafür hat, ist es ein bisschen schwer, die zu erkennen.

Anja: Absolut, ja das stimmt. Und dann die Tukane finde ich auch wunderschön. Wir hatten mal das Glück, dass uns einer auf dem Balkon besucht hat und auch wirklich nicht mehr gegangen ist. Und dann saß er da und hat Mango gefuttert und hat sich da ewig lange beobachten lassen. Solche Sachen passieren in Costa Rica einfach. Genauso die Affen: Die Affen kommen dich auch besuchen. Das sind einfach Tiere mit denen man sonst keine Berührung hat und die erlebt man dort hautnah. Das ist einfach toll!

Sebastian: Ja, wow! Davon haben wir auch leider keine gesehen….

Anja: Aber gehört, oder?

Sebastian: Gehört haben wir sie alle. Also, Affen haben wir auf jeden Fall gehört und die haben wir auch gesehen. Aber keine Tukane leider. Das wollte ich noch unbedingt sehen, aber das nächste Mal vielleicht.

Anja: Auch die sieht man im Süden eher. Da sind die Chancen größer.

Sebastian: Ja cool. Dann lass uns langsam zum Ende der Folge kommen, Anja. Hast du jetzt noch ein paar letzte Tipps? The famous last words?

Anja: So ein paar Tipps hätte ich schon noch: Wenn man nach Costa Rica fährt, dann sollte einem auf jeden Fall bewusst sein, dass das Land ziemlich teuer ist.

Sebastian: Das ist ein sehr, sehr guter Tipp, ja.

Anja: Im Vergleich zu den Nachbarländern vor allem. Costa Rica wird auch die Schweiz von Mittelamerika genannt und das hat auch den Grund, dass es einfach nicht günstig ist. Für ein Abendessen zahlt man durchaus mal den gleichen Preis wie hier. Auch die Unterkünfte kriegt man nicht hinterher geschmissen. Man muss schon ein bisschen mehr Geld einplanen. Vor allem, wenn man nicht allzu viel Zeit hat, sich wirklich treiben zu lassen und vielleicht auch bessere Deals auszuhandeln. Dann kann es schon echt teuer werden.

Sonst unbedingt 4×4, das hatten wir vorhin schon gesagt. Du erlebst Costa Rica nur richtig, wenn du wirklich auf eigene Faust starten, dich treiben lassen und die versteckten Ecken entdecken kannst. Cost Rica ist wirklich so ein Land, wo man – wenn du eine Schotterstraße siehst, solltest du da sofort hinterher fahren, weil am Ende von dieser Schotterstraße findest du wahrscheinlich irgendetwas wunderschönes. Wenn man auf Busse angewiesen ist oder andere Verkehrsmittel, dann ist es zwar möglich, aber du kommst wirklich nur in die Touristenorte und hast von da auch schlecht Möglichkeiten dich wegzubewegen. Das Schöne findest du wirklich nur mit dem eigenen Auto, mit dem eigenen Geländewagen und deswegen würde ich jedem empfehlen auf jeden Fall ein Auto zu nehmen und sich wirklich zu trauen, hinter jede Ecke zu schauen.

In San José landen wahrscheinlich die meisten. Die Ecke kann man eigentlich auslassen. Ich würde sagen: Vielleicht drei Wochen für Costa Rica einplanen. Das wäre ganz gut. Aber auch dann schafft man es eigentlich schwer, das ganze Land zu sehen, einfach, weil die Wege lang sind, länger als man es vielleicht erwartet. Und sie sind auch oft beschwerlich. Die Gegend um San José ist einfach sehr verbaut, sehr städtisch und nicht unbedingt schön. Das Schöne ist wirklich erst außerhalb.

Sebastian: Ja, das sind super, super Tipps. Ich hätte es nicht besser sagen können. Ich war auch total erstaunt, wie teuer Costa Rica ist, obwohl wir ja einen großen Wagen und uns mehr oder weniger selbst verpflegt haben, sind wir dennoch immer mal wieder ins Restaurant zum Essen gegangen und haben auch alle paar Tage ein Hotel genommen. Man muss ja auch irgendwie duschen und einfach mal wieder ein richtiges Bett haben. Weil Zelten in diesen tropischen Bedingungen, ist nicht so meins, muss ich sagen. Es war schon extrem cool, aber es ist auch extrem heiß und wenn man die ganze Zeit klebt und schwitzt, ist das auch nicht so dolle. Deshalb haben wir auch öfters mal ein Hotel genommen. Ich war auch immer wieder total schockiert. Zweistellig ist schon schwer in den meisten Orten.

Anja: Ja, vor allem, wenn man etwas besonderes sucht. Das Schöne ist, es gibt unheimlich viele kleine Cabinas, die auch oftmals einen ganz guten Preis haben, aber wenn man vielleicht mal in so einem Baumhaus schlafen möchte oder wirklich spezielle Sachen erleben möchte, dann ist zweistellig auf jeden Fall schwierig.

Sebastian: Ja. Apropos Baumhaus: Kennst du vielleicht das La Tigra Rainforrest Lodge?

Anja: Ich war selbst nicht dort, aber das ist auf dem Weg zwischen San José und… Richtung Arenal dann oder?

Sebastian: Genau. Da waren wir und wir wussten es auch nicht. Das wurde uns empfohlen und dann waren wir sehr spontan dort. Wir waren die einzigen Gäste, was extrem cool ist. In einer kleinen Lodge oben auf dem Berg, mitten im Regenwald und du sitzt auf deinem kleinen Balkon und schaust raus. Mit ein bisschen Glück siehst du wirklich Aras und Tukane und alles drum und dran rumfliegen. Das war schon extrem cool.

Anja: Ja toll!

Sebastian: So, wir sprechen eigentlich immer nur über das Positive und ich bin eigentlich ein sehr großer Freund vom Positiven, aber mit Zentralamerika verbinden viele Leute Angst und “ist das überhaupt sicher?” Jetzt sag denen allen bitte, wie sicher es ist, damit es nicht immer von mir kommt. Ich möchte mal ein paar andere Stimmen hören. Sag einfach deine Meinung, vielleicht hast du ja eine andere, aber wie sicher oder unsicher empfindest du Costa Rica?

Anja: Du hast absolut recht. Das Land ist unglaublich sicher. Ich glaube, ich habe keinen Moment gehabt, wo ich mich da nicht wohlgefühlt habe oder wo ich gedacht habe, ich muss irgendwie Angst haben. Das hat man da einfach nicht.

Gestern habe ich erst mit einer Freundin zusammengesessen, die mir erzählt hat, dass jemand als Frau alleine nach Costa Rica fahren möchte und selbst da würde ich sagen: Man muss sich überhaupt keine Gedanken machen. Das geht total problemlos. Logisch, es kann einem immer irgendetwas passieren, aber das passiert mir hier auf der Straße genauso. Im Großen und Ganzen ist Costa Rica wirklich ein sehr sicheres Land.

Sebastian: Ja, hier bei uns hast du Killer-Clowns.

Anja: Ja, genau.

Sebastian: Nee, das sehe ich ganz genauso. Das ist ein wirklich tolles Land mit tollen Menschen, tolle Natur und absolut sicher. Sehr schön, Anja. Wir sind schon bei fast 40 Minuten. Wir machen an der Stelle einfach mal Schluss. Du hast unglaublich viele, nützliche Informationen mit uns geteilt. Wer jetzt nicht nach Costa Rica reisen möchte, da kann man auch nicht mehr helfen. Es ist ein geniales Land. Wir fliegen auf jeden Fall irgendwann wieder zurück. Die 10 Tage, die wir dort waren, haben uns leider nicht gereicht oder zum Glück nicht gereicht – weshalb wir zurück müssen.

Ich danke dir vielmals für deine Zeit und für deine ganzen Infos.

Anja: Danke dir!

Sebastian: Dann wünsche ich dir jetzt noch einen wunderschönen Tag.

Anja: Den wünsche ich dir auf jeden Fall auch. Ich hoffe, ihr könnt euch so langsam an das Wetter hier gewöhnen.

Sebastian: Ja, ja, besser wird's nicht habe ich gehört.

Anja: Nee, sicher nicht.

Sebastian: Alles klar, tschüssi!

Anja: Mach's gut, ciao!

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Sebastian Canaves
Sebastian Canaves - Reise
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2 Kommentare

  1. Ich war selbst zwei Monate in Costa Rica und Panama und LIEBE es soooo sehr!!!! Mein Lieblingsort war definitiv das zauberhafte Cahuita, aber ich muss bald mal wieder hin, um weitere Fleckchen zu entdecken! 🙂

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