Podcast: Westaustralien Roadtrip mit Anne Fischer

Perth - Die Zinnen

Unser spontaner Roadtrip durch Westaustralien letztes Jahr war einer der geilsten, den ich bisher gemacht habe! Viele fahren direkt an die Ostküste und lassen die Westküste links liegen, aber da verpassen sie richtig was. An der Westküste gibt es traumhafte Strände, unendliche Weite mit dem typisch roten Sand und richtig geniale Abenteuer wie zum Beispiel mit Walhaien schwimmen! Mein absolutes Highlight während unseres Trips!

Anne ist Fotografin, drei Wochen durch Westaustralien gereist und hat richtig viele Tipps und Erlebnisse mitgebracht. In dieser fünften Folge meines Podcasts sprechen wir über ihre Route, Highlights und Momente, die sie nie vergessen wird, und für welchen Ort ich auf jeden Fall nochmal zurück nach Westaustralien muss.

Erfahre in dieser Episode über Westaustralien:

  • Welche Stopps du auf der Strecke von Perth nach Coral Bay unbedingt einlegen solltest
  • In welcher Provinz innerhalb Australiens du einen Einreisestempel in den Pass kriegst
  • Über den unbekannten eigenständigen Staat Hutt River Province!
  • Was du beim Besuch des Francois Peron National Park beachten musst
  • Wo du am besten mit Rochen, Schildkröten und Fischen schnorcheln kannst
  • Welche besondere Erfahrung du im Cape Range National Park machen kannst
  • Wo du ohne eine Tour mit Delfinen schwimmen kannst
  • Wie viel ein 3-wöchiger Roadtrip durch Westaustralien kostet

Shownotes über Westaustralien:

Herzlich Willkommen zu einer neuen Off The Path Podcast Folge, heute mit Anne von molyte.de. Anne ist Off The Path Leserin und hat mich angeschrieben und gesagt: Hey Sebastian, ich kann dir ein bisschen was über Westaustralien erzählen! Und jeder, der Off The Path ein bisschen verfolgt, weiß: Wir waren vor einiger Zeit dort und haben uns unsterblich verliebt in dieses Land! Deswegen dachte ich: Jo, das machen wir! Anne, Herzlich Willkommen! Schön, dass du da bist!

Anne: Halloooo, vielen Dank!

Sebastian: Wie geht es dir heute?

Anne: Sehr gut, sehr gut. Es ist ein schöner Tag hier heute in Bremen, und ich freue mich sehr darüber, dass wir dieses Interview starten können.

Sebastian: Ja, ich mich auch, über Westaustralien. Du warst vor einiger Zeit dort und hast einen Roadtrip von Perth bis nach Coral Bay gemacht.

Anne: Genau.

Sebastian: Erzähl mal, wie war's? Wie seid ihr darauf gekommen? Warum Westaustralien? Gab's dafür einen speziellen Grund?

Anne: Warum ist ganz lustig! Ich war mit einer Freundin und ihrer Mutter unterwegs und mit noch einer Freundin ihrer Mutter. Also zwei Muttis, meine Freundin und ich. Das war ein super Team und diese drei Damen, sage ich mal, hatten das schon seit längerem geplant und mich dann einfach spontan gefragt: „Anne, willst du nicht mit?“ und das war drei Wochen vor Abflug. Also habe ich gesagt: „Ja klar, super Idee!“ Schnell den Flug gebucht und auf nach Perth. Und dann haben wir uns dort alle getroffen und erst mal einen Tag in Perth verbracht und haben dann den Roadtrip gestartet. Es war super!

Sebastian: Sehr cool! Wie lange wart ihr damals unterwegs?

Anne: So ca. drei Wochen und das war im Dezember, d.h. wir haben auch Weihnachten in Coral Bay verbracht.

Sebastian: Ahhhh traumhaft! Ich habe auch schon mal Weihnachten in Westaustralien verbracht. Das ist einfach extrem cool!

Anne: Genau, das war richtig, richtig schön.

Sebastian: Also ihr habt dann drei Wochen für die Strecke Perth nach Coral Bay gebraucht. Das sind wie viele Kilometer?

Anne: Ich glaube, wenn man das bei Google eingibt 1.300 km, aber wir sind natürlich noch ein bisschen rumgefahren. Gesamtstrecke waren dann glaube ich 1.700 km.

Sebastian: Eigentlich eine recht entspannte Strecke für die Zeit.

Anne: Genau, das war auch unser Ziel. Wir nehmen uns Zeit, gucken uns Sachen an, die uns gefallen, halten hier, halten dort und genießen die Zeit einfach.

Sebastian: Ja, super! Was sind denn die Stopps gewesen auf der Reise? Also, ihr seid in Perth losgefahren; seid ihr dann erst mal direkt bis nach Cervantes und Pinnacles durchgefahren oder habt ihr auf dem Weg schon irgendwo angehalten?

Anne: Nee, das ist ganz lustig. Wir sind von Perth aus erst mal südlich gefahren, Richtung Lake Clifton oder Preston Beach. Da war so ein ganz einsamer Campingplatz, umgeben von ganz vielen Bäumen und Kängurus und wir sind im Dunklen angekommen und dachten nur so: „Oh mein Gott, hier wollen wir jetzt zelten. Ja naja, schlagen wir mal unser Zelt auf und sind mal gespannt, was uns morgen so erwartet, wenn wieder Licht ist.“ Das war aber super: an einem See und wirklich wunderschön! Wir waren die einzigen Camper und sind da viel gewandert und sogar zwei Nächte geblieben, südlich von Perth. Von dort aus sind wir dann hoch nach St. Pinnacles.

Sebastian: Ah ja, cool! Die Pinnacles sind ja auch ein sehr besonderes Highlight. Wir haben die immer die Peniswüste genannt.

Anne: Ja, ich bin ja eigentlich Diplom-Geologin und als Geologe ist das natürlich super faszinierend. Man denkt so: „Ah, das waren früher mal Bäume oder Wurzeln, hm hm hm, interessant. Also dann ist da sehr viel Sand wegerodiert. Ach krass und jetzt stehe ich eigentlich hier, wo früher die Wurzeln waren. Abgefahren!“

Sebastian: Ja, ganz genau. Das kannst du wahrscheinlich besser erklären als ich. Also, Wasser ist irgendwie durch das Land runter gesickert und hat diesen ganzen Sand mitgeschleppt und dann sind diese Wurzeln geblieben. Ist das richtig?

Anne: Ja, also du musst dir vorstellen, da wo die Pinnacles jetzt sind, da war früher ja auch nur Sand. Also die Erdoberfläche war ja bestimmt einen Kilometer höher und das waren dann die ganzen Wurzeln und das ist dann sedimentiert oder kalzifiziert würde ich sagen. Und dann durch Wind und Wasser, sogenannte Erosion, ist der Sand drum herum weggespült oder -geweht worden.

Sebastian: Ja, auf jeden Fall eine unglaubliche Landschaft, die man dort findet. Das ist so ungefähr vier Stunden Fahrt, nördlich von Perth, gewesen, oder?

Anne: Ja, das kann sein. Wir haben uns ein bisschen Zeit gelassen. Ich glaube, wir waren vorher dann nochmal schnell schwimmen irgendwo. Zum Sonnenuntergang waren wir dann bei den Pinnacles. Das war auch super schön.

Sebastian: Ja, das ist auf jeden Fall klasse! Und dann seid ihr von dort aus weitergefahren?

Anne: Genau, wir haben uns dann noch diese Hutt Lagoon angeguckt. Das ist so ein rosa See bei Port Gregory. Ach warte, nochmal. Wir sind von den Pinnacles über Coronation Beach Richtung Port Gregory gefahren. Coronation Beach ist ein Mekka für Windsurfer. Da haben wir Halt gemacht und waren schwimmen und haben den Windsurfern zugeschaut. Dann war eine Station diese Hutt Lagoon. Das war so ein rosa See, der von Bakterien rosa gefärbt ist.

Sebastian: Das ist ein sehr, sehr bekanntes Bild. Das kennt man eigentlich auch, ne? Genau.

Anne: Das stimmt, genau. Und von dort aus – wir haben dann irgendwann glaube ich auch wild gezeltet – sind wir dann nach Kalbarri gefahren.

Sebastian: Ja, und da seid ihr in den Nationalpark gegangen?

Anne: Genau, wir waren in dem Nationalpark. Wir haben aber unser Zelt in Kalbarri selber aufgeschlagen und waren dann auf jeden Fall einen halben Tag in dem Nationalpark wandern. Das war super!

Sebastian: Also, das ist ein Ort, den ich bisher nicht wirklich gesehen habe. Ich war dort 2010 mal, aber 2010 im Winter war dieses Jahr, wo die ganzen Überschwemmungen waren und da saßen wir dort fest. Man konnte nicht rein und nicht mehr raus. Es hat nur geregnet und bei schlechtem Wetter kommen die Haie sehr nah an die Küste. Dementsprechend konnte man auch nicht surfen. Das waren zwei sehr langweilige und anstrengende Tage, weil man in Kalbarri überhaupt nichts machen kann. Dementsprechend konnten wir damals auch nicht in den Nationalpark gehen, aber es ist auf jeden Fall ein sehr schöner Nationalpark mit sehr schönen Felsformationen, die sich auf jeden Fall lohnen. Kenne ich alle von Google Maps.

Anne: Genau, das ist so roter, bunter Sandstein und da gibt es ja dann noch ein Nature's Window. Das ist auch ganz schön. Da kann man sich dann reinsetzen und sich fotografieren lassen. Das sieht total toll aus!

Sebastian: Stimmt, da habe ich von gehört. Seid ihr denn dann auch, als ihr weiter nördlich – oder ist das südlich – gefahren seid, in die Hutt River Provinz gefahren?

Anne: Nee.

Sebastian: Kennst du die?

Anne: Nicht, dass ich wüsste.

Sebastian: Okay, die Hutt River Provinz ist sehr interessant und liegt zwischen Geraldton und Kalbarri. Das ist ein eigenständiges Land innerhalb Australiens. Es hat die Größe von Hong Kong, aber irgendwie nur drei Einwohner und 100 Residents. Da gab es einen alten Farmer, Prince George, der meinte: „Ich zahle jetzt keine Steuern mehr, ich baue hier mein eigenes Land“ und der ist damit irgendwie durchgekommen und plakatiert ganz prominent am Eingang seine Steuererklärung, wo drin steht: 0 $.

Anne: Ja, das stimmt. Jetzt, wo du davon erzählst, klingelt's bei mir auf jeden Fall. Wir haben natürlich auch viel darüber gelesen, aber sind dann nicht dahin gefahren.

Sebastian: Es ist jetzt nichts besonderes. Also das Coole daran ist einfach nur: Du bekommst einen Stempel in deinen Pass, weil du offiziell ja irgendwie das Land verlässt und dort einreist! Ich bin schon zwei mal dort gewesen. Wenn man die Zeit hat, dann fährt man eben kurz hin und sagt Prince George kurz Hallo, solange er es noch irgendwie mitmacht. Der ist nämlich schon fast 90. Auf jeden Fall sehr interessant. Aber wir sprechen jetzt über meine Reise und nicht über deine Reise. Also wir sprechen über deine Reise und nicht über meine Reise. Erzähl mal ein bisschen weiter. Kalbarri, cool und dann seid ihr weiter hochgefahren. Bestimmt über den Highway N°1?

Anne: Genau, richtig. Also erstmal haben wir in Kalbarri noch Kontakt zu den Einheimischen, sage ich mal, gesucht und gefunden. Das war super. Das waren zwei ältere Herrschaften, die uns zum Känguru-Burger eingeladen haben und mit uns auch off road im Sand gefahren sind. Sie haben uns nochmal gezeigt, wie wir den Druck aus den Reifen lassen und wie wir sie dann wieder mit Luft betanken. Ach, dann haben wir mit denen off road Fahren geübt, das war super! Das kann ich nur empfehlen, einfach immer mal wieder Leute anquatschen und auch die alten Herrschaften. Die wissen meistens mehr!

Sebastian: Das finde ich übrigens auch so klasse an den Australiern, also an diesen Menschen. Die sind einfach so unglaublich offen und freundlich und nett.

Anne: Und hilfsbereit! Das war echt super. Von Kalbarri sind wir dann weiter. Auf jeden Fall mit einer Nacht noch in the middle of nowhere an einem ganz einsamen Strand, dessen Namen ich leider nicht mehr weiß. Aber wir sind dann hoch zu diesem, das ist jetzt französisch, worin ich nicht gut bin: Francois Peron National Park.

Sebastian: Ihr seid auf die Denham und Monkey Mia Halbinsel?

Anne: Genau, wir sind aber erst an allem vorbeigefahren und einfach straight zum Francois Peron National Park und haben da den Stopp gemacht, bei Cape Peron. Da hat man einen super Aussichtspunkt, um Rochen, Haie und Schildkröte von oben zu beobachten. Das ist mega cool!

Sebastian: Und das habt ihr dort gemacht?

Anne: Genau, wir haben das da gemacht. Wir haben dann auch eine Nacht in diesem Francois Peron National Park verbracht und sind am nächsten Tag von dort dann Richtung Monkey Mia. Was haben wir dann gemacht? Little Lagoon, Eagle Bluff, Shell Beach und dann die Stromatolithen am Hamelin Pool.

Sebastian: Sehr cool! Kurze Frage dazu: Also, eigentlich habe ich ganz viele Fragen, weil diese Halbinsel mich damals sehr interessiert hat. Wir konnten damals nicht in diesen Francois Peron National Park, weil es nur für Four Wheel Drive erlaubt war. Ihr hattet einen Four Wheel Drive? Also Allradwagen?

Anne: Genau, wir hatten diesen Four Wheel Drive Camper und dafür musst du ja extra Luft aus deinen Reifen lassen, weil du fährst halt einfach nur auf mega weichem Sand. Wenn man das dann einmal raus hat, wie es geht, dann regelt sich auch so eine Geschwindigkeit ein, zwischen 50 km/h und 70 km/h sage ich mal, da kannst du da schon gut durchheizen. Natürlich kommt da mal ein Emu oder ein Känguru lang, auch tagsüber. Da muss man ein bisschen vorsichtig sein, aber mit diesem Four Wheel Drive ist das überhaupt gar kein Problem.

Sebastian: Sehr cool! Also für alle, die jetzt gerade zuhören und das vielleicht auch irgendwann mal machen möchten, denkt dran: Wenn ihr auf diese Halbinsel kommt, besonders wenn ihr Richtung Monkey Mia zu den Delfinen und auch in diesen Francois Peron National Park rein wollt, der extrem cool sein soll, ich habe ihn leider nicht gesehen, aber ihr hört es ja gerade, dann unbedingt daran denken, dass ihr euch nicht einfach irgendeinen Camper Van ausleiht, sondern einen Four Wheel Drive, also euch einen allradangetriebenes Auto holt!

Anne: Genau, bevor man nämlich in diesen Park fährt, wird auch nochmal darauf hingewiesen, dass man den Druck der Reifen verringern soll. Es ist einfach wunderschön, weil dieser Park ja eigentlich von so einem Riesenzaun eingezäunt ist, sodass nicht einheimische Tiere eigentlich nicht rein kommen sollen. So was wie die Hasen. Die einheimische Fauna soll dort erhalten bleiben. Im Park gibt es diese Riesenlagoons, einmal die Big Lagoon und die Little Lagoon. Die sind so türkisblau und wunderschön, das kann man sich gar nicht vorstellen, zum roten Sand. Das sieht einfach perfekt aus!

Sebastian: Sehr cool! Ich muss auf jeden Fall nochmal zurück. Aber wenn ihr dann rauf fahrt und dann links abbiegt, dann kommt ihr zum Monkey Mia und diesen Delfinen. Wenn man aber dahin kommt, war ich zumindest recht enttäuscht, wie ging es dir?

Anne: Naja, man hat ja immer das Gefühl, dass es schon so ein bisschen eine Touristenfalle ist. Sie erzählen einem natürlich: Wir füttern nur die Delfine, die auch gefüttert werden wollen. Nur die Delfine, die Hunger haben, kommen auch zu uns. Aber trotzdem stehen sie da mit ihren Pfeifen und machen irgendwelche Handbewegungen und schmeißen ganz viel Fisch ins Wasser und man denkt so: „Hm… soll ich jetzt glauben, was sie sagen oder soll ich glauben, was ich sehe?“

Sebastian: Ja, genau. Ich hatte auch das Glück, dass ich gezogen worden bin. Ich durfte so einen Delfin füttern, das war natürlich ganz toll. Aber dieser Beigeschmack, der blieb halt trotzdem noch. Und Monkey Mia ist kein Ort, das ist ein Resort. Das war der größte Schock, den ich da eigentlich erlebt habe. Ich dachte: Oh, jetzt kommst du in so einen kleinen Ort und dann ist es halt einfach überhaupt nicht so. Es ist einfach ein riesengroßes touristisches Resort! Wenn man sowieso dort ist, dann sollte man, finde ich, auf jeden Fall diesen kleinen extra Ausflug machen – es sind glaube ich 30 km von Denham nach Monkey Mia. Man muss aber nicht unbedingt für die Fütterung hin, aber danach, am Strand chillen, wenn die Delfine nicht gefüttert werden und dann trotzdem rumschwimmen. Ab und zu kommt noch ein Hai. Wir haben einen Hai gesehen, wir haben Schildkröten gesehen und wie, als wir auf dem Pier standen, eine ganze Truppe Delfine einen Schwarm Fische gejagt und gegessen hatten. Das war extrem cool. Also das lohnt sich auf jeden Fall, falls jemand mal Interesse daran hat!

Anne: Genau, das würde ich auch empfehlen. Nach der Fütterung waren wir auch noch schnorcheln und ja, Schildkröten und Delfine, was du schon erwähnt hast, das macht dann viel mehr Spaß, weil man das Gefühl hat: jetzt wird nichts erzwungen von den Delfinen und sie kommen einfach, weil sie anscheinend wirklich Interesse an einem haben.

Sebastian: Nee absolut, so sehe ich das auch. Und in Denham gibt es übrigens – also auf dieser Halbinsel – ungefähr drei Campingplätze, die umsonst sind. Habt ihr da mal auf Campingplätzen übernachtet, auf offiziellen, oder habt ihr wild gecampt?

Anne: Also ich glaube 50/50. Oft ist das toleriert, dass man einfach ein oder zwei Nächte bleibt und das für umsonst und besonders in diesem Francois Peron National Park. Da war das umsonst. Natürlich nördlicher dann Richtung Coral Bay, da haben wir auf jeden Fall bezahlt.

Sebastian: Ja, das wird nämlich extrem teuer, finde ich, in Westaustralien. Wenn man einen Camper Van hat, muss man oftmals auch nochmal für den Campingplatz bezahlen. In Denham hatten wir damals drei öffentliche gefunden, wo man einfach in das Tourism Office rein muss und sagt: „Wir sind gerade hier, wir wollen eine Nacht bleiben“. Man darf auch nur maximal eine Nacht bleiben. Lass uns mal die Halbinsel gemeinsam verlassen und wieder auf diesen Highway fahren. Das muss man auch beachten, ne? Also, für alle die, die jetzt vielleicht zuhören: von diesem Highway bis nach Denham, das sind fast zweieinhalb Stunden Fahrt.

Anne: Genau, das ist nicht mal eben gefahren.

Sebastian: Also richtig, richtig weit. Das sieht auf Google Maps mal eben so nah aus, aber da fährt man richtig lange raus. Es lohnt sich also nicht, wenn man mal eben kurz rüber fahren möchte und dann wieder zurück, weil man in den Norden möchte. Da muss man schon so zwei Tage von einplanen.

Anne: Ja, genau. Und es gibt auf jeden Fall auch genug zu sehen für zwei Tage. Aber gerade auch im März, April oder so, da kannst du mit Walhaien tauchen, in der Gegend.

Sebastian: Ja, das haben wir damals ein bisschen nördlicher gemacht, am Ende eurer Tour quasi, sind wir mit Walhaien schnorcheln gewesen. Der absolute Traum!

Anne: Ja, das glaube ich!

Sebastian: Und da habt ihr dann auch in Carnarvon angehalten oder seid ihr dann weiter nördlich gefahren? Was war der nächste Stopp?

Anne: Also ich glaube wir haben einen Stopp gemacht und auch einen Pub gefunden, ein Bier getrunken und sind weitergefahren. Wir sind dann direkt nach Coral Bay gefahren.

Sebastian: Ja, also Carnarvon für alle, die zuhören, ist eine Agrarstadt. Da wird eigentlich nur angebaut und außer Bananen und Ananas gibt es dort nix und da kann man eigentlich wirklich einfach nur anhalten, kurz einkaufen, ein Bierchen trinken und weiterfahren.

Anne: Genau, ja. Und unser Highlight war dann eigentlich, dass wir Weihnachten in Coral Bay verbracht haben, also den 24. und 25.12. Diesen Campingplatz hatten wir natürlich vorher reserviert, gerade weil es Weihnachten war und es sonst glaube ich auch relativ schwierig ist, wenn man nicht reserviert hat, in dieser Gegend. Aber wir haben uns dann zum 24.12. eine Schnorcheltour in diesem Ningaloo Reef Resort geschenkt. Das heißt, wir hatten ein Boot und Schnorchel Guides, die sind dann mit uns rausgefahren und hatten sogar auch ein Flugzeug, um dann genau zu sehen, wo sind denn jetzt hier die Rochen? Gibt es noch Schildkröten oder Haie? Naja, diese Tour hat glaube ich ungefähr 150 $ gekostet.

Sebastian: Das geht eigentlich. Für westaustralische Verhältnisse ist das richtig günstig, bei einem aktuellen Umrechnungskurs kostet das vielleicht so 120,00 € oder 130,00 €?

Anne: Genau, ja. Aber das war auf jeden Fall sein Geld wert. Das war so toll! Wir haben mit Mantarochen geschnorchelt und haben so viele Schildkröten gesehen und Riffhaie und Korallen. Das war einfach so wunderschön! Das einzig interessante Erlebnis war dabei, dass wir dann doch einen Hai gesehen haben, von fast dreieinhalb Meter Länge, wo dann die Schnorchellehrerin auch mal das Boot rangeholt hat. Also sie hat noch schnell ein Foto mit ihrer Unterwasserkamera von diesem Hai gemacht, ist dabei auf diesen Hai zugeschwommen, hat dann aber uns allen gesagt: „Bitte jetzt nicht panisch zum Boot schwimmen!“

Sebastian: Oh Gott…

Anne: Meine Reaktion war total erstaunlich. Ich bin unglaublich ruhig, wenn ich Haie sehe, weil ich die so faszinierend finde. Aber, wenn ich dann auch wieder auf dem Boot bin oder irgendwo anders, denke ich: Woooowww, okay, jetzt habe ich doch ein bisschen Panik, obwohl mir jetzt gerade nichts mehr passieren kann.

Sebastian: Dann fängst du das Zittern an, ne?

Anne: Ja, genau. Das sind schon super faszinierende Tiere.

Sebastian: Weißt du noch, was das für ein Hai war?

Anne: Nee, also sie haben es irgendwie anhand des Fotos versucht herauszufinden. Es war kein weißer, aber schon ungewöhnlich groß, auch für diese Schnorchellehrerin in diesem Gebiet.

Sebastian: Ja, vielleicht so ein Tigerhai.

Anne: Nee! Das war kein Tiger.

Sebastian: War kein Tigerhai. Ich habe eine Tigerhaierfahrung oder -begegnung im freien Wasser auf der Ostküste gehabt. Das war auch extrem.

Anne: Ja, das glaube ich.

Sebastian: Da bist du ganz ruhig, genau, wie du gerade erzählt hast, ganz ruhig im Wasser und sobald du draußen bist… Ich habe gezittert und hatte so einen Adrenalinschub und so Schiss danach, unglaublich!

Anne: Ja, das ist es auf jeden Fall.

Sebastian: Cool! Seid ihr denn dann auch zum Cape Range National Park rein?

Anne: Ja, das sind wir auch. Da haben wir dann auch an der Westküste nochmal, ich glaube, zwei Nächte übernachtet und sind da auch wie wild schnorcheln gegangen. Das war so wunderschön! Da hätten wir glaube ich auch noch eine Woche verbringen können. Wir hatten dann auch noch eine eigene Angel dabei, haben Fische geangelt und waren total alleine da auf diesem Campingplatz. Wir haben auch Schildkröten beim Nestbauen nachts zusehen können und in der Ferne gab's Gewitter und Blitze. Das war einfach wie in so einem Märchen!

Sebastian: Das hört sich echt traumhaft an! Also ihr wart im Dezember – man muss sagen, wenn man im Dezember hingeht, das ist halt auch fast Hochsommer und eine traumhafte Zeit, um Westaustralien zu besuchen. Und dann gibt es in diesem Cape Range National Park auch noch diesen wunderbaren Strand, der als einer der schönsten Strände Australiens bezeichnet wird. Jetzt fällt mir aber der Name nicht ein…

Anne: Ich wollte gerade sagen, da weißt du mehr als ich, aber bestimmt war ich da.

Sebastian: Ich werde es auf jeden Fall in den Shownotes verlinken, wenn mir der Name dann irgendwann später einfällt, nach der Sendung, aber es ist auf jeden Fall wirklich, wirklich eine Reise wert und dann sind wir eigentlich wahrscheinlich schon am Ende eurer Reise damals gewesen. Und in Exmout habt ihr dann den Wagen abgegeben?

Anne: Genau, genau. Und die anderen drei Mädels sind dann Richtung Deutschland geflogen und ich bin von Exmouth nach Brisbane geflogen am 31.12., also Silvester.

Sebastian: Sehr geil! Dann hast du quasi das neue Jahr in Brisbane verbracht. Auch nicht schlecht!

Anne: Genau, das war super!

Sebastian: Da habe ich vor ganz langer Zeit mal über ein Jahr lang gelebt. Mit welchem Anbieter habt ihr damals den Wagen gehabt?

Anne: Jetzt hast du mich! Ich habe gestern noch so viele Fotos geguckt. Das ist ein grün-orangenes Zeichen.

Sebastian: Britz? Da ist ein Leguan drin. Oder Maoui?

Anne: Nee… wenn ich es finde, schicke ich es dir auf jeden Fall.

Sebastian: Dann schickst du es mir und dann packen wir es in die Shownotes. Es ist immer gut, wenn man irgendwelche Empfehlungen hat. Weißt du noch ungefähr, wie teuer diese Reise damals war? Wie viel ihr damals ungefähr ausgegeben habt?

Anne: Ja, also für den gesamten Flug – das war ja auch ein Gabelflug für mich – Frankfurt-Perth – da ist jetzt der Flug von Exmouth nach Brisbane nicht drin, aber dann Sydney-Frankfurt, hat ungefähr 1.200,00 € gekostet. Und der Flug von Exmouth nach Brisbane hat ca. 200,00 $ gekostet. Den habe ich aber auch glaube ich erst zwei Tage vorher gebucht – online. Das ging ziemlich gut. Da war ich selber sehr überrascht.

Sebastian: Man muss ja dabei bedenken, dass es erstens Silvester ist und zweitens ist es zwar innerhalb des gleichen Landes, nur ist Australien halt drei Mal so groß wie Europa und dann ist so ein Flug für 200,00 $ von einem Ende zum anderen sehr günstig. Wie lange fliegt man da? Vier, fünf Stunden?

Anne: Ja, so wie du sagst. Vier oder fünf Stunden. Sicher bin ich mir gerade nicht. Und ich habe es gestern nochmal nachgeguckt. Es sind knapp unter 4.000 km. Perth-Sydney sind 3.900 km oder so. Also es ist echt eine Riesenstrecke.

Sebastian: Ja, unglaublich.

Anne: Genau, das war der Flug. Insgesamt, sage ich mal, an Lebensmitteln, das habe ich auch mal überschlagen, habe ich für diese Zeit im Westen 1.000,00 $ ausgegeben. Wir waren ab und zu in Restaurants, aber wir haben uns auch selber viel verpflegt und da kommt auch noch der Sprit hinzu, den haben wir uns zu viert natürlich geteilt. Und ich glaube, der Camper Van – ich will jetzt nicht lügen, ich werde auch sonst nochmal genau nachrecherchieren – hat zwischen 1.500,00 AUD und 2.000,00 AUD gekostet.

Sebastian: Das geht aber! Dafür, dass ihr dann zu viert unterwegs gewesen seid und drei Wochen auf Tour, ist das eigentlich ein sehr erschwingliches Abenteuer. Also für diese Erlebnisse, die ihr dort gehabt habt und was ihr so alles gemacht habt, ist das eigentlich extrem cool.

Anne: Genau, das war es auch. Es war wunderschön. Kann ich jedem nur empfehlen. Westaustralien rocks!

Sebastian: Auf jeden Fall, kann ich auch nur unterschreiben. Lass uns langsam zum Ende dieser folge kommen, mit der letzten Frage. Du hast uns jetzt alles erzählt, was du dort gemacht hast. Was war denn dein absolutes Highlight? Deine Nr. 1, was du nie wieder vergessen wirst?

Anne: Den Schildkröten beim Nestbau zuzusehen. Das ist unglaublich! Weil ich da zum ersten Mal erfahren habe, was für Geräusche Schildkröten machen. Die machen so etwas wie Schweine oder wie Kühe, ich weiß auch nicht. Die atmen so laut und machen irgendwie brchchchcch und man denkt so: Oh mein Gott! Das ist eine Schildkröte, die ist so behäbig auf dem Land, aber so „leichtfüßig“ im Wasser. Das war wahnsinnig, das werde ich nie vergessen!

Sebastian: Das glaube ich! Das ist auch etwas Neues für mich. Ich lerne immer wieder etwas Neues dazu, wenn ich meine Gäste interviewe. Das freut mich immer am meisten. Sehr cool! Ich danke dir herzlichst, Anne, dass du dir die Zeit genommen hast und das alles mit uns geteilt hast und wünsche dir einen wunderschönen Tag, Dankeschön!

Anne: Danke, den wünsche ich dir auch, Sebastian! Bis bald! Tschüss!

Sebastian: Tschüss!

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Sebastian Canaves
Sebastian Canaves - Reise
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