Warum dich Johannesburg überraschen wird und was du sehen solltest!

Johannesburg Sehenswürdigkeiten - Johannesburg

Erlebe Johannesburg von seiner hippen Seite

Johannesburg wird dich überraschen. Und zwar positiv. Denn es ist nicht so, wie du vielleicht denkst. Es ist lebendig, modern, freundlich, größtenteils sicher und an einigen Ecken sogar richtig cool.

Viele nutzen Johannesburg lediglich als Startpunkt ihrer Südafrika-Reise: Sei es auf ihrem Weg in den berühmten Kruger Nationalpark oder als Abholort für ihren Mietwagen, um anschließend die Panorama Route und den beeindruckenden Blyde River Canyon zu erkunden.

Wir waren schon oft in Johannesburg und haben sogar schon einmal eine komplette Woche am Stück in der Stadt verbracht – und für uns gehört Johannesburg zu den Top-Sehenswürdigkeiten Südafrikas

Neue, coole Viertel entstehen, Künstler und kreative Leute ziehen in die Stadt, und es wird immer sicherer. Zwar ist die Stadt nicht mit Kapstadt vergleichbar, aber auch Johannesburg hat ein paar coole Ecken und ist einen Besuch wert.

Anders als in anderen Großstädten, ist nicht unbedingt die Innenstadt der Ort des Lebens in Johannesburg, sondern viel mehr ein paar Viertel etwas außerhalb wie Maboneng oder Braamfontein.

Die Innenstadt ist immer noch ziemlich heruntergekommen, viele Häuser sind besetzt und es gibt einige Straßen, die du hier meiden solltest. Dennoch versprüht Johannesburg einen ganz besonderen Vibe. 

In diesem Beitrag zeigen wir dir die schönsten Sehenswürdigkeiten, hippe Viertel und Märkte, tolle Restaurants und die besten Unterkünfte in Johannesburg.


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Off The Path: Eine Reiseanleitung zum Glücklichsein - Sebastian Canaves
Line Dubois
3. August 2022
Auf fast jeder Südafrika Reise hält Line für mindestens eine Nacht in Johannesburg. Die Stadt bietet richtig viel, wie du sehen wirst!

Gemütlich schlafen und wohnen

12 Decades Hotel

Das 12 Decades Hotel ist ein kleines Boutique Hotel und bis dato das einzige Hotel in Maboneng. Hier ist jedes Zimmer anders und, wie der Name es bereits verrät, im Stil eines bestimmten Jahrzehnts eingerichtet. Verschiedene Künstler und Architekten haben sich hier ausgetobt und nehmen dich mit auf eine Zeitreise durch Johannesburgs Vergangenheit.

Das 12 Decades Hotel befindet sich direkt auf der Fox Street im Main Street Live Gebäude und kostet im Schnitt 950 Rand für eine Person im der Luxus-Suite, also um die 65€.

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Curiocity Backpackers

In Maboneng gibt es aber auch ein richtig cooles Hostel, das Curiocity Backpackers, in dem du wohnen kannst. Es ist neu, richtig cool eingerichtet, hat eine Bar und auch ein eigenes, kleines Restaurant, in dem du lecker und günstig Essen kannst. Es gibt die klassischen Mehrbettzimmer, aber auch Doppel- und Einzelzimmer, je nachdem, was du bevorzugst.

Zudem bieten die Jungs vom Hostel verschiedene Touren durch Johannesburg an, und erzählen dir mehr über die einzelnen Viertel und die Entwicklung der Stadt. Wir haben zum Beispiel die Inner City Tour und die Tour durch Soweto gemacht – dazu gleich mehr!

Die besten Johannesburg Sehenswürdigkeiten

Maboneng

Wenn du nach Johannesburg kommst, solltest du am besten in Maboneng übernachten und von hier aus deine Touren in den Rest der Stadt starten. Denn Maboneng ist mitunter das coolste Viertel der Stadt, ziemlich zentral im Osten des Stadtzentrums gelegen, und vor allem sicher. Hier kannst du dich auch abends ohne Probleme auf den Straßen bewegen. Wir haben gleich die gesamte Woche in Maboneng verbracht und uns am Ende schon wie zuhause gefühlt.

Das Viertel galt einst als eines der Gefährlichsten in Johannesburg und wurde von den meisten Einwohnern schlichtweg gemieden, während sich Reisende kaum in diese Gegend verirrt haben. Heute sieht das hingegen ganz anders aus: Maboneng ist das neue Trend-Viertel in Johannesburg, mit vielen coolen Restaurants und Cafés, und so einigen, richtig modernen Apartments im Loft-Stil.

Grund dafür ist die Vision eines jungen Mannes namens Jonathan, der Johannesburgs Zentrum wieder zum Leben erwecken und einen neuen Ort der Kreativität schaffen möchte. Maboneng bedeutet übersetzt auch „Das Licht“, eben das neue Licht in der einst eher dunklen Stadt Johannesburg. Jonathan kauft nach und nach alte, leer-stehende und teilweise besetzte Gebäude auf, renoviert diese und vermietet sie weiter. Und da Maboneng einst eine Art Industrie-Viertel war, haben die Gebäude architektonisch so einiges zu bieten!

Hier trinkst du deinen Kaffee umgeben von coolen Steinmauern, ist leckeres, argentinisches Steak in einer alten, großen Industrie-Halle, und gehst im coolen Studio-Apartment mit Sicht über die Dächer Johannesburgs schlafen. An jeder zweiten Ecke versteckt sich Kunst, von coolen, großen Wand-Malereinen an Häusern, bis hin zu schicken, kleinen Gallerien mit diversen Ausstellungsstücken.

Jonathan hat es tatsächlich geschafft, seine Vision Realität werden zu lassen, denn immer mehr junge, kreative Leute und Künstler siedeln sich in Maboneng an oder kommen zu Besuch. Alles fing mit einem kleinen Essens und Design Markt an, der auch heute noch jeden Sonntag stattfindet und alleine schon einen Besuch wert ist!

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Besondere Events und Locations

Arts on Main Food and Design Market

Jeden Sonntag findet der Arts on Main Food and Design Market statt, mit dem alles in Maboneng anfing. Hier findest du leckeres Essen aus der ganzen Welt, von libanesischen Falafel-Sandwichen, über griechische Pita und chinesischem Dim Sum, bis hin zu leckeren Pulled Pork Buns.

Natürlich gibt es auch einiges an süßen Leckereien, die du nicht verpassen darfst, wie zum Beispiel Waffeln und leckeres Eis, aber auch diverse Kuchen, Brownies, Cupcakes, Cremes und riesen Torten! Probiere unbedingt den Carrot Cake von GALA'S – er ist einer der Besten, die ich je gegessen habe, wirklich unheimlich lecker und kostet nur 25 Rand, also weniger als 2€ das Stück.

Du kannst die Leckereien entweder in der Markthalle selbst, im Innenhof des Gebäudes, oder vorm Gebäude selbst essen – überall stehen ein paar Tische mit Bänken und Stühlen. Im ersten Stock des Marktes gibt es weitere Sitzmöglichkeiten und zudem haben verschiedene Designer und Verkäufer hier ihre Stände aufgebaut. Es gibt bunte Taschen, Schmuck, aber auch Second Hand Anziehsachen.

Living Room

Das Living Room ist eine super coole Rooftop Bar, also eine Bar samt Dachtrasse und geiler Aussicht auf die Innenstadt Johannesburgs. Die Terrasse ist schön begrünt, überall stehen Topfpflanzen und es wachsen Pflanzen die Wände entlang – ein richtig cooler Ort, um den Tag ausklingen zu lassen und dem Sonnenuntergang zuzusehen!

Das Living Room ist mittlerweile sehr beliebt und unter der Woche für diverse Veranstaltungen gebucht, weshalb es nur noch samstags, und teilweise auch sonntags auf hat. Um rein zu kommen, musst du 50 Rand Eintritt zahlen, rund 3,50€. Es lohnt sich, bereits etwas früher, so gegen 17 Uhr zu kommen, denn um 21 Uhr macht das Living Room auch schon wieder zu.

Um hinzukommen, musst du den Eingang auf der Kruger Street nehmen, dort an der Rezeption samt Sicherheitspersonal vorbei, und den Aufzug in den 5 Stock nehmen.

The Bioscope

The Bioscope ist Johannesburgs einziges, unabhängiges Kino. Hier werden richtig coole Filme gezeigt und besonders am Wochenende wird es voll. Zudem gehört zum The Bioscope auch das Chalkboard, quasi die Theke des Kinos. Hier bekommst du natürlich Popcorn und Getränke, aber auch leckere Pizzen!

Open: Super cooles Co-Working Space

Wenn du wie wir auf Reisen auch arbeiten musst, dann solltest du unbedingt das Open Co-Working Space besuchen! Es ist wirklich das coolste Co-Working Space, das wir bisher gesehen haben, bietet super viel Platz, helle Räumlichkeiten und sogar einen kleinen Minigolf-Platz. Die Leute hier sind super nett und du fühlst dich gleich zuhause. Es ist wirklich eine Atmosphäre wie unter guten Freunden und wir konnten hier richtig gut arbeiten.

In der Mitte befindet sich eine Art Bar, hier bekommst du Wasser, Tee und Kaffee, und in der einen Ecke befindet sich eine gemütliche Sitzecke mit Sofas und einem großen Bücherregal. Zudem gibt es noch einige, kleinere, aber auch größere Event-Räume, die du für dich buchen kannst. Einen kleinen Balkon, um ein wenig Sonne und frische Luft zu tanken, gibt es ebenfalls.

Das Internet ist natürlich super schnell, allerdings kostet die Mitgliedschaft für einen Tag alleine schon 225 Rand, umgerechnet rund 15€, und du hast nur einen Gigabyte frei. Du kannst dir aber sehr günstig weitere Gigabytes dazu kaufen.

Das Open befindet sich im selben Gebäude wie das Living Room, im The Main Change, nur einen Stockwerk tiefer im vierten Stock. Der Eingang ist entsprechend auch der über die Kruger Street, allerdings musst du deinen Ausweis oder Reisepass vorzeigen, um hoch zu kommen. Vergiss diesen also nicht, wenn du im Open arbeiten möchtest. Das Gute ist auch, dass es bis 9 Uhr abends auf hat, und du hier also locker ein wenig länger bleiben und arbeiten kannst, während alles anderen schon zu hat.

Die besten Cafés und Restaurants in Maboneng

In Maboneng hast du wirklich die Qual der Wahl: typisch südafrikanisches Barbecue, leckere, mexikanische Burritos, oder doch lieber ein gesunder Salat mit frisch gepresstem Saft? Hier bekommst du einfach alles! Das sind unsere Favoriten:

Origin Coffee

Origin Coffee ist ein wirklich cooles Café am Ende der Fox Street, Ecke Berea Road beziehungsweise Sivewright Ave. Hier bekommst du richtig guten Kaffee und die Baristas fragen dich, welche Art Kaffee du am liebsten trinkst und welchen Kaffee-Geschmack du bevorzugst, und geben dir dann eine Empfehlung. Wir haben wie immer Flat White getrunken, allerdings hat uns der Barista Mac ihn am zweiten Tag anders zubereitet, sodass er noch besser und leicht schokoladig geschmeckt hat.

Das Origin Coffee bietet zudem kostenloses WiFi, weshalb du hier auf einige Leute mit ihren Laptops triffst. Auch wir haben hier ein paar Morgen verbracht, um zu arbeiten und dabei leckeren Kaffee zu trinken. Die Inneneinrichtung ist minimalistisch, mit zwei großen Tischen, großen, hellen Fenstern, einer Theke hinter der sich die Kaffeemaschinen befinden, viel warmen Holz und coolen Steinwänden – insgesamt ziemlich hipster!

Das Origin Coffee schließt allerdings schon um 15:30 täglich und bietet bis auf Kaffee und kostenloses Wasser keine weiteren Getränke oder gar Essen. Sonntags ist es allerdings erlaubt, sich mit leckeren Kuchenstücken oder anderem Gebäck vom Markt um die Ecke ins Café zu setzten und dazu einen Kaffee zu trinken.

Canteen

Die Canteen ist eines der schönsten Restaurants in Maboneng und befindet sich im Innenhof des Arts on Main Gebäude. Geh einfach durch das große Tor auf der Fox Street und schon stehst du davor. Das Tolle ist nämlich, dass du hier draußen im Halbschatten, unter vielen, kleinen Olivenbäumen sitzen kannst, umgeben von coolen, alten Industriehäusern. Ein wirklich schöner Platz zum Genießen!

Das Essen ist hier super lecker und von sehr guter Qualität. Es gibt frische Salate und Sandwiches, aber auch Pasta und Steak. Die Preise sind dennoch günstig, für einen Salat mit Avocado und Parmesan zahlst du 48 Rand, das sind knapp 3€. Auch zum Frühstück findest du hier eine leckere Auswahl. Die Canteen hat allerdings montags geschlossen, und schließt dienstags, mittwochs und sonntags bereits um 15:30 Uhr. An alle anderen Tagen kannst du hier auch zu Abend essen.

Eat Your Heart Out

Alleine wegen des Namens musst du hier einmal essen gehen! Im Eat Your Heart Out gibt es den ganzen Tag Frühstück, frisch gepresste Säfte und Smoothies, leckere, gesunde Salate und verschiedene Wraps sowie Sandwiches – fast schon wie in Canggu auf Bali. Für einen Salat oder Wrap zahlst du um die 80 Rand, umgerechnet also rund 5€. Besonders der grüne Saft ist lecker!

Das Eat Your Heart Out befindet sich ebenfalls auf der Fox Street, an der Ecke zur Kruger Street. Allerdings schließt es täglich bereits um 4 Uhr nachmittags und ist montags dicht. Es ist vergleichsweise auch ein wenig teurer als die anderen Restaurants.

Pata Pata

Das Pata Pata ist eines unserer Lieblingsrestaurants! Die Inneneinrichtung ist zwar etwas dunkel, dafür aber super gemütlich. Es gibt eine Sitzbank, und viele verschiedene, bunt gemischte Tische. Die Lampen sind teilweise mit alten Kaffeebohnen-Säcken verkleidet und überall findest du kleine Einrichtungsdetails, wie zum Beispiel alte Vintage-Reisekoffer. Das Pata Pata hat außerdem eine Bar und ein paar gute Weine im Angebot.

Hier bekommst du sowohl Frühstück, als auch Mittag- und Abendessen, und die Karte ist wirklich bunt gemischt: von leckeren Salaten, über typisch afrikanische Gerichte bis hin zu Burgern und Fisch. Wir haben besonders gerne die Rippchen gegessen – sehr leckere Marinade und zartes Fleisch! Eine volle Rippe bekommst du schon für 170 Rand, also für knapp 12€.

Im Gegensatz zu den anderen Restaurants und Cafés, hat das Pata Pata wirklich jeden Tag unter der Woche geöffnet und das auch bis spät abends. Während die meisten anderen Restaurants montags und teilweise auch dienstags geschlossen haben, und größtenteils ab halb 4 zu machen. Zudem spielt hier am Wochenende eine Live-Band und es herrscht eine richtig coole Stimmung! Das Pata Pata befindet sich ebenfalls auf der Fox Street, Ecke Maritzburg Street.

Mama Mexicana

Im Mama Mexicana gibt es wirklich super leckeres und vergleichsweise günstiges, mexikanisches Essen. Der Laden befindet sich direkt neben Origin Coffee auf der Fox Street und auf der Karte findest du die klassischen Gerichte: von Nachos, über Tacos und Burritos bis hin zu Quesadillas – alles super lecker! Uns hat besonders der Chicken Burrito geschmeckt, den du bereits für 50 Rand, also weniger als 4€ bekommst.

Che

Das Che ist ein argentinisches Restaurant und hier bekommst du richtig, richtig gutes Steak! Die Einrichtung des Restaurants ist schlicht, und du sitzt hier in einer großen, ehemaligen Industrie-Halle an Holztischen, die alle anders aussehen. Auf jedem Tisch steht eine alte, leere Weinflasche mit einer Kerze, deren Wachs langsam die Flasche runter tropft. Die Stimmung ist wirklich urig und gemütlich.

Zwar gehört das Che zu den teureren Restaurants in Maboneng, ist aber dennoch vergleichsweise günstig. Ein 300 Gramm Fillet Steak kostet 130 Rand, also weniger als 10 €. Zudem gibt es hier auch eine gute Auswahl an leckeren, südafrikanischen, aber natürlich auch südamerikanischen Weinen. Zu Beginn bekommst du Brot und eine kleine Schüssel mit einer Art öligen Tomaten-Soße serviert, die etwas scharf, aber super lecker ist. Du solltest sie also unbedingt probieren!

Auch das Che befindet sich auf der Fox Street, Ecke Betty Street.

Braai

Wenn du schon einmal in Südafrika bist, musst du typisch südafrikanisches Barbecue probieren! Im Braai (die Bezeichnung für Barbecue) auf der Kruger Street sitzt du in einem umfunktionierten, alten Kontainer, der zur Seite offen ist. Direkt neben dir wird das Fleisch auf dem Grill zubereitet und die ganze Straße riecht nach leckerem Grill-Fleisch.

Ein T-Bone Steak samt Pommes und leckeren, selbst-gemachten Salaten kostet 48 Rand, also etwas mehr als 3€. Hier sitzen oftmals die Einheimischen und bei gutem Wetter herrscht hier eine entspannte, coole Atmosphäre, eben wie beim Grillen mit Freunden. Das Braai hat auch montags sowie spät abends auf. Wenn du also Heißhunger hast, bekommst du hier auf jeden Fall etwas zu essen!

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Was du unbedingt in Johannesburg machen solltest

Neben Maboneng gibt es noch ein paar weitere, richtig coole Ecken, die du dir in Johannesburg unbedingt anschauen solltest. Entweder fährt du selbst in eines der anderen Viertel, oder du machst eine geführte Tour.

Braamfontein

Braamfontein ist quasi das Studentenviertel Johannesburgs und fast schon richtig hipster. Hier siehst du viele coole, junge Leute, es gibt einige Cafés, Bars und Restaurants und nette Lädchen. Besonders samstags lohnt sich ein Besuch des Viertels, denn dann findet der berühmte Neighbourgoods Market statt. Genau wie auf dem Markt in Maboneng, gibt es hier super leckeres Essen aus der ganzen Welt und ein paar Designer-Stände.

Zudem befindet sich oberhalb des Markets eine kleine Dachterrasse. Hier treffen sich alle mit ihrem Essen und ihren Getränken, tanken Sonne und hören der Live-Band beim Spielen zu – ein richtig cooles Ambiente! Der Markt schließt bereits um 15 Uhr, weshalb du rechtzeitig kommen solltest. Ab 15 Uhr wird keiner mehr rein gelassen, auch wenn es nur langsam ausklingt.

Johannesburgs Innenstadt

Die Innenstadt war einst das Finanz- und Business-Zentrum Johannesburgs, heute sind viele der alten Gebäude besetzt oder teilweise stark heruntergekommen. Nach Beginn der Apartheid und der späteren, ersten Aufstände, sind viele Banken und Geschäfte aus der Innenstadt weggezogen und haben sich in den nördlichen Vierteln neu angesiedelt.

Du kannst dich zwar relativ frei in der Innenstadt bewegen, solltest ein paar Ecken und Straßen aber definitiv vermeiden. Generell ist Johannesburg keine wirklich schöne Stadt. Es gibt ein paar Häuser aus der Vergangenheit, aber auch die sind zum Teil besetzt oder werden nicht mehr genutzt. Viel Zeit musst du hier also nicht verbringen.

Eine Sache solltest du aber auf jeden Fall machen: Fahre hoch auf den Carlton Tower! Er war einst das höchste Gebäude Afrikas und von hier oben hast du eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und das Umland. Wunder dich allerdings nicht über die Lautstärke, der Wind pfeift ganz schön stark durch das Gebäude.

Inner City Tour

Wir haben die Innenstadt Johannesburgs mit den Jungs vom Curiocity Hostel erkundet, und hatten dabei eine Menge Spaß. Die Tour startet um 10 Uhr morgens am Hostel, führt zuerst durch Maboneng, dann zum Mai Mai Market, der älteste Markt für traditionelle Heilung in Johannesburg, und mit einem typischen Minibus weiter in die Innenstadt. Hier geht es dann direkt hoch auf den Carlton Tower, danach zum Gandi Square und vorbei an ein paar Regierungsgebäuden.

Wenn du die Tour an einem Samstag mitmachst, geht es im Anschluss noch nach Braamfontein auf den coolen Neighbourgoods Market. Gegen 15 Uhr ist die Tour dann vorbei, und du um einiges schlauer, was die Geschichte Johannesburgs angeht!

Soweto: Das South Western Township

Eins vorne weg: Auch Soweto ist ganz anders, als du denkst! Es ist leider so: Die Medien suggerieren dir ein Bild von einem ärmlichen Slum, wo Menschen reihenweise in zusammengebretterten Blechhütten leben, im Dreck, und ohne Wasser und Strom. Ja, diesen Teil gibt es in Soweto ebenfalls, er ist aber nur ganz klein und umfasst vielleicht ein paar Hundert Menschen.

Der Rest des Townships sieht aus wie ein gewöhnlicher Vorort, hat Supermärkte, Schulen und Busstationen. Denn 90% Sowetos gehört zur Mittelschicht, lebt in normalen, recht großen Häusern und hat sogar ein bis mehrere Autos in der Garage und im Vorgarten stehen. Und in den meisten Straßen bist du hier sogar sicherer, als in Johannesburgs Innenstadt!

Uns hat es mal wieder gezeigt, dass nur Reisen bildet. Nur wenn du es mit deinen eigenen Augen siehst, weißt du, dass es wahr ist, oder eben auch nicht. Wir waren geradezu schockiert von uns selbst, enttäuscht, dass wir so ein Bild von Soweto im Kopf hatten. Umso besser, dass wir nun wissen, wir es in Soweto wirklich aussieht!

Soweto Tour

Wir sind ebenfalls mit den Jungs vom Curiocity Hostel durch Soweto gelaufen und haben auf der Tour einiges über das Viertel und seine Entwicklung erfahren. Bei der Tour wirst du auch eine südafrikanische Delikatesse probieren: Kuhkopf mit Pap, eine Art fester Mais-Brei. Zudem hast du auch die Chance, Johannesburg Bier zu probieren, das sehr stark nach Hefe schmeckt, sowie ein paar scharfe Hühnerfüße!

Wir hatten zudem ein wenig Zeit, um in das Museum am Hector Pieterson Denkmal zu gehen, und konnten so noch mehr über Soweto und die Aufstände am 16 Juni 1976 lernen, bei denen mehrere Hundert Studenten, unter anderem Hector Pieterson, ums Leben kamen. Wir können dir so eine Tour nur empfehlen! Zwar kannst du auch ohne Probleme alleine nach Soweto fahren, wüsstest dann aber nicht wohin du gehen solltest, und wo es vielleicht doch nicht so sicher ist.

Leider haben wir bei dieser Tour auch einige Busse voll mit Touristen gesehen, die den Bus nicht verlassen, aus diesem heraus Fotos machen, und nur hinter den “sicheren” Glasscheiben sitzen bleiben, oder höchstens für ein Museumsbesuch rauskommen. Furchtbar! So sollte das nicht sein, und genau wegen solcher Touristen und Pauschal-Touren großer Veranstalter bleibt das Image Sowetos und auch Johannesburgs so schlecht…

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Noch ein paar generelle Tipps für Johannesburg

Mach dich nicht verrückt, aber pass auf dich auf!

Ja, Johannesburg ist keine sichere Stadt, aber sie wird dich auch nicht umbringen. Umso komischer und misstrauischer du dich verhältst, umso eher wirst du auch das Pech anziehen. Versuche dich ganz normal zu verhalten, sei offen zu den Menschen und vermutet nicht hinter jeder Begegnung einen Raubüberfall. Die Menschen in Johannesburg sind größtenteils super nett und sehr herzliche Menschen.

Meide einfach ein paar Gegenden, laufe nicht unbedingt in der Dunkelheit herum und zeige auch nicht der ganzen Welt deine Wertsachen, dann sollte dir nichts passieren. Eine Straße, die du zum Bespielt nicht unbedingt lang gehen solltest, ist die Commissioner Street in der Innenstadt. Hier stehen einige besetzte Gebäude, in denen Drogenabhängige leben, die alles für einen weiteren Rausch tun würden.

Nutze Uber, um von A nach B zukommen!

Uber ist in Johannesburg richtig gut verbreitet und du bekommst meistens innerhalb von 5 Minuten einen Uber-Fahrer, der dich zu deinem nächsten Ziel bringt. Die Fahrten sind zudem sehr günstig, sie werden registriert und du bist somit super sicher unterwegs. Wir haben Uber gleich mehrere Male genutzt, und hatten immer richtig nette Fahrer!

Du kannst mit Uber auch zum Flughafen fahren, oder vom Flughafen in die Stadt. Unsere Fahrt hat rund 190 Rand, knapp 13€ gekostet, und wir waren innerhalb von 20 Minuten da. Zwar kannst du auch ein gewöhnliches Taxi mit Taximeter nehmen, allerdings sind diese teurer und oftmals betrügen dich die Fahrer schlichtweg.

Als wir in Johannesburg gelandet sind, haben wir ein vom Flughafen “autorisiertes” Taxi genommen und 400 Rand für die selbe Strecke gezahlt, also das Doppelte! Zudem haben wir gesehen, wie sich der Flughafen-Mitarbeiter und der Taxifahrer Geld zugesteckt haben, und als das Taximeter dann auch noch ungewöhnlich schnell lief und sogar an der Ampel im Sekundentakt umsprang, war uns klar, dass etwas nicht stimmte.

Deshalb: Nutze besser Uber, und nicht die teuren und weniger sicheren Taxen!

Fazit: Johannesburg ist nicht das, was du denkst!

Johannesburg hat wirklich etwas zu bieten und es entstehen immer mehr, coole Viertel in der Stadt. Eines davon ist Maboneng, mit seinen vielen Restaurants und Cafés, der coolen Kunst und den kleinen Gallerien. Zwar solltest du einige Pflaster in Johannesburg immer noch meiden und nachts nicht durch die Straßen laufen, dennoch ist Johannesburg einen Besuch wert und wird dich sicherlich überraschen!

Was ist dein Bild von Johannesburg? Oder warst du selbst auch schon einmal in der Stadt? 

Die besten Reise-Tipps auf Pinterest

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Warum dich Johannesburg überraschen wird und was du sehen solltest!

 

Line Dubois
Auf fast jeder Südafrika Reise hält Line für mindestens eine Nacht in Johannesburg. Die Stadt bietet richtig viel, wie du sehen wirst!
Off The Path: Eine Reiseanleitung zum Glücklichsein - Sebastian Canaves
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11 Kommentare

  1. Ich habe zwei Jahre in Pretoria gelebt und wir waren des Öfteren in Johannesburg unterwegs. Anfangs in den „sichereren“ Vierteln, danach haben wir uns auch mal aus unserer Komfortzone herausgewagt …. und hatten durchweg nur positive Erlebnisse. Es ist wie du schreibst, ein bisschen „normale“ Aufmerksamkeit auf sich und seine Habseligkeiten wie in jedem anderen Urlaub, dafür wird man mit aussergewöhnlichen Eindrücken einer intensiven Stadt belohnt, deren Geschichte sie einfach nicht loslässt.

    1. Es ist eben immer so: Wenn man sich auf etwas einlässt, wird man meistens mit tollen Erlebnissen belohnt! Klar, sollte man nicht leichtsinnig unterwegs sein, aber eben auch nicht mit lauter Vorurteilen, denn das wäre traurig und nicht fair. Und ja, Johannesburg hat etwas echt Cooles an sich, das kann man gar nicht beschreiben, dafür muss man da gewesen sein! 🙂

  2. Sehr schöner und absolut nützlicher Bericht! Einfach nur traurig, was die Medien aus manchen Teilen dieser Welt machen. Manchmal sind es nämlich genau diese Orte die ein unvergessliches Erlebnis für einen bereit halten!

    1. Danke dir Marco! 🙂

      Diese Erfahrung in Soweto hat uns echt gezeigt, was für eine Macht die Medien über uns und unsere Gedanken haben!

  3. Ja, es ist wirklich erschreckend wie sehr sich die Medien den Weg in unsere Köpfe bahnen. Wir haben das auch wieder ganz extrem nach den Anschlägen von Paris gemerkt. Als Reiseblogger ist so etwas eigentlich gar nicht unser Thema, aber wir waren so wütend und sauer über gewisse Dinge, dass wir einfach mal richtig Dampf gegenüber den Medien abgelassen haben:

    http://www.loveandcompass.de/je-suis-paris-oder-doch-geheuchelte-scheise-der-medien/

    Wenn der Artikel nicht reinpasst, einfach nicht veröffentlichen 😉

    Liebe Grüße

    Marco

  4. Habe selbst ein halbes jahr in soweto selbst gelebt und Johannesburg von allen seinen facettenreichen seien kennen und lieben gelernt und bin so glücklich dass ich dort war. Man muss dieses Lebensgefühl erst mal erlebt haben … Danke für den tollen Bericht! 🙂

  5. Danke für den super Bericht – wir sind in 2 Wochen selbst dort und haben uns hier gerade mal Anregungen geholt. Mein Freund ist in Johannesburg aufgewachsen, lebt seit einigen Jahren aber schon nicht mehr dort und kennt Maboneng noch als „dodgy“, also eher nicht so tolle Gegend. Scheint sich einiges getan zu haben und wir werden es uns auf keinen Fall entgehen lassen!

  6. Ich bin so froh, endlich mal ein positiver Bericht zu Jo’burg. Klar, die Stadt ist – wie zahlreiche andere Metropolen übrigens auch – nicht überall sicher; es gibt Ecken, die man meiden sollte; die übliche Sorgfalt im Umgang mit Wertgegenständen und das Hören aufs Bauchgefühl gehört auch hier dazu – aber dann hat die Stadt so viel zu bieten.

    Maboneng gehört definitiv dazu, ein Besuch in Soweto auch – schon damit man die üblichen „Bilder im Kopf“ los wird. Was ich allerdings auch auf jeden Fall empfehlen würde ist ein Besuch des Apartheid Museums http://www.apartheidmuseum.org/ es ist architektonisch reizvoll, es ist museumspädagogisch gut gemacht – und man lernt so viel über die Geschichte des Landes. Also: nichts wie hin!

  7. Hii ich danke dir für deinen umfassenden blog! Ich konnte eine menge davon ausprobieren und konnte so meine zeit dort um einiges verschönern. Danke dass du dir diese zeit genommen hast

  8. Sehr cooler Bericht!
    Waren gerade zum Start unser Südafrika-Reise in Johannesburg. In 4 Wochen sind wir noch Mal da und haben noch ein bisschen Zeit die Stadt zu erkunden.
    Das Che gibt’s aber leider nicht mehr. Die Halle ist leer. Man kann von außen nur noch die Theke sehen.
    Viele Grüße ausm Shozoloza-Express

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