Pioneer Trail in der Gondwana Game Reserve – 4 Tage Walking Safari in Südafrika!

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Wir laufen durch einen Wald, auf einmal bleiben unsere Ranger stehen und signalisieren uns absolut still zu sein. Sie haben frische Spuren eines riesigen Elefantenbullen auf dem Boden entdeckt. Spuren eines Elefanten in der Musth. Mein Herz pocht schneller.

Es ist Tag 1 unserer Walking Safari entlang des Pioneer Trail. Wir sind gerade einmal seit einer Stunde auf den Beinen, aber das Abenteuer hat uns schon voll im Griff. Noch 10 Kilometer und einige Hügel und Täler liegen vor uns, bis wir unser Camp für die heutige Nacht erreicht haben, und ich kann bereits jetzt nichts als grinsen.

Insgesamt vier Tage haben wir in der Gondwana Game Reserve in Südafrika verbracht und sind dabei nicht nur auf Elefantenspuren, sondern auch auf eine Gruppe neugieriger Giraffen gestoßen. Welche Tiere wir dabei noch entdeckt haben und wie eine solche Walking Safari genau abläuft, erzähle ich in diesem spannenden Erfahrungsbericht! 

sebastian canaves
Sebastian Canaves
19. Februar 2020
Sebastian liebt den afrikanischen Busch und hat schon über 20 Safaris gemacht. Zu Fuß und auf dem Pferd macht es ihm am meisten Spaß!

Tag 1: Wir beobachten eine Herde Elefanten am Wasserloch

Es ist kurz nach 13 Uhr als wir das Tor zur Gondwana Game Reserve erreichen, spätestens jetzt platzen wir vor Spannung, auch wenn es nicht das erste Mal für uns in diesem Reservat ist.

Bereits dreimal waren wir hier schon zu Besuch, davon einmal mit unseren Lesern im Eco Camp und zuletzt sogar mit unserer kompletten Familie. Denn das Reservat bietet auch Unterkünfte, die zu den besten Lodges Südafrikas gehören.

Beim letzten Mal war es auch, dass uns unser Guide Tuhan von einem neuen Projekt erzählte: dem Pioneer Trail!

Jetzt, fast auf den Tag genau ein Jahr später, stehen wir wieder im kleinen Anmeldehäuschen und tragen unsere Namen in der Ankunftsliste ein. Statt wie die Male zuvor zur Hauptlodge zu fahren, biegen wir an der Abzweigung diesmal jedoch links ab und begeben uns zur Lehel Lodge.

This is going to be a fantastic trip!

Tuhan braucht ein paar Sekunden, doch sobald er merkt, wer vor ihm steht, freut er sich riesig: “You guys made it back for the Pioneer Trail! So cool! Oh man, this is going to be a fantastic trip!” So oder so ähnlich klingen seine Worte und auch wir freuen uns riesig über das Wiedersehen!

Tuhan stellt uns Marc vor, unseren zweiten Guide für die nächsten Tage. Wie bekommen zwei Duffel Bags ausgehändigt und packen unsere Sachen für die nächsten Tage hinein. Neben Safariklamotten sind es auch unsere Wanderschuhe und natürlich unser Kameraequipment.

Mit den gepackten Duffel Bags laufen wir anschließend gemeinsam mit Marc und Tuhan zur Terrasse der Lodge und lernen ein weiteres Pärchen kennen, das an der Walking Safari teilnimmt. Als auch die letzten zwei Teilnehmer eintrudeln, essen wir gemeinsam zu Mittag: Es gibt leckere Wraps, Käse und Gin Tonic – aus Elefantendung.

Line entdeckt einen grauen Umriss in der Ferne

Genau das ist gerade auch unser Thema, als Line plötzlich einen Elefanten an einem Wasserloch in der Ferne entdeckt. Selbst Tuhan muss zweimal hinschauen, doch bei dem grauen Umriss handelt es sich eindeutig um einen Elefanten, das bestätigt auch unser Fernglas.

Während wir so sitzen, essen und quatschen, kommen noch weitere Elefanten dazu, darunter auch ein Junges. Es sieht so aus, als wolle die Herde ein Bad nehmen – besser kann unsere Erfahrung im Gondwana Game Reserve nicht starten!

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Eine Herde Elefanten am Wasserloch. Fotografiert mit einem 800mm Objektiv!

Es ist Zeit, ins erste Camp aufzubrechen. Wir steigen in Tuhans Defender und fahren ganz in den Osten des Reservats. Auf dem Weg entdecken wir zwei Nashörner, eine kleine Gruppe scheuer Kudus und ein großes Pavianmännchen.

Vor unserem Camp wimmelt es nur so an Elefantenspuren, die grauen Riesen halten sich hier besonders gerne auf, erzählt uns Tuhan. Wir steigen aus und werden von unserem Camp Manager Christian begrüßt. Es gibt eine kurze Camp Führung und wir beziehen unsere Zelte.

Wir beziehen unser erstes Camp

Dabei ist viel mehr von Glamping die Rede: Unser Zelt ist wie das gesamte Camp super gemütlich im Stil Ostafrikas eingerichtet, verfügt über ein großes Doppelbett, zwei Beistelltische, eine Garderobe, eine Toilette, ein Waschbecken, eine Dusche und sogar über eine Badewanne, und das mitten im Busch – der Wahnsinn!

Ein wenig später ist es auch schon Zeit für die obligatorische Tea Time, eine ursprünglich britische Tradition, die überall in Südafrika gepflegt wird. Es gibt Tee, Kaffee, Kekse, unwiderstehlich gute Brownies und auch ein paar salzige Snacks.

Jeder erzählt ein wenig von seinem Leben und Tuhan und Marc erklären uns, wie die nächsten Tage ablaufe werden. Dabei verquatschen wir uns so sehr, dass die Dämmerung bald einsetzt und Abendessen angesagt ist. Es gibt Braai: ein typische südafrikanisches Barbecue.

Nach ein paar weiteren super netten Unterhaltungen fallen wir voller Vorfreude auf den nächsten Tag ins Bett.

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Unser erstes Camp: Camp Ostafrika!
Unser zwei Ranger Tuhan und Marc
Ein Ranger hat immer alles im Blick!
Tuhan erklärt uns, welche Spuren er im Sand sieht
Es geht queer durch das Reservat. Durch dichten Busch…
… und durch die offene Steppe!

Tag 2: Wir werden von einem Elefanten überrascht

Um 6:30 Uhr klingelt unser Wecker, aber wir sind schon längst wach. Heute startet der Pioneer Trail, der uns innerhalb von rund 30 Kilometern einmal vom Osten durchs komplette Reservat in den Westen führt.

Nachdem Frühstück treffen wir uns gegen halb acht, um aufzubrechen. Doch vorher gibt es noch eine wichtige Sicherheitseinweisung, damit wir wissen, wie wir uns bei möglichen Begegnungen mit Elefanten, Löwen und Co. richtig verhalten. Unsere Augen leuchten jetzt schon – Welchen Tieren wir wohl zu Fuß begegnen werden?

Zunächst geht es langsam einen Hügel bergauf. Auch wenn von einem “Mountain” die Rede ist, können wir uns mit diesem Begriff nicht so ganz anfreunden, leben wir doch mittlerweile in Garmisch-Partenkirchen umgeben von wirklichen Bergen.

Oben angekommen haben wir einen Blick aufs Camp und die nächsten Hügel, die uns bevorstehen – alles halb so wild. Es ist vielmehr die Hitze, die diese Walking Safari so anstrengend macht, aber zum Glück ist es heute bewölkt und nicht ganz so heiß.

Wir entdecken zwei Geckos auf dem Boden und sprechen nicht nur über die bunten Reptilien, sondern auch über das Problem der Wilderei von Nashörnern und wie Südafrika damit umgeht.

Plötzlich wird es brenzlig

Schritt für Schritt stapfen wir weiter durch den afrikanischen Busch, bis wir runter in ein Tal absteigen und uns in einem Waldgebiet befinden. Plötzlich bleibt Tuhan, unser Lead Guide stehen, schaut erst auf den Boden und anschließend nach links und rechts.

Marc, unser zweiter Guide, signalisiert uns mit einem Handzeichen, dass wir nun absolut still sein und erst einmal stehen bleiben sollen. Noch wissen wir nicht, was los ist, können die Anspannung aber in der Körpersprache unserer Guides spüren.

Während Tuhan alleine und ganz behutsam weiter läuft, dreht sich Marc zu uns und flüstert, was gerade passiert. Er erklärt, dass sich frische Spuren eines Elefantenbullen auf dem Boden befinden. Nicht nur das, die Spuren zeigen auch Tropfen, was bedeutet, dass dem Elefantenbullen Urin am Bein hinunterläuft und er sich in der Musth befindet. Und Elefantenbullen in der Musth möchte man nicht wirklich begegnen, insbesondere nicht in einem Waldgebiet.

Tuhan kommt zurück und flüstert, dass wir ganz leise weitergehen können, Ohren und Augen aber unbedingt offen halten müssen. Zur Sicherheit läuft Marc, der eigentlich immer hinter Thuan ist, nun am Ende. Beide Guides haben ihre Waffen gezückt. Das Abenteuer liegt in der Luft.

Wir laufen vorsichtig weiter durch den Wald und versuchen möglichst keine Geräusche zu machen. Bei jedem von uns ist die Aufregung im Gesicht zu sehen, mein Herz schlägt schneller. So wach habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.

Wir erkennen weitere Spuren, doch der Elefant lässt sich zum Glück nicht blicken. Noch haben wir den Wald nicht verlassen, und entdecken Nashornkäfer, die zu den Little 5 gehören und aufgrund ihres Horns wie ein Nashorn aussehen.

Ein wenig später legen wir eine kurze Pause ein, immer in Bereitschaft, sofort wieder aufzubrechen. Tuhan erzählt uns, dass eine andere Gruppe genau auf diesem Weg vor Kurzem von einer Elefantenherde verfolgt wurde. Es war auch die schnellste Gruppe, die den Pioneer Trail bisher absolviert hat.

Nach ein paar ordentlichen Schlücken Wasser und einem halben Müsliriegel wandern wir weiter. Diesmal streifen wir durch hohes Gebüsch, laufen aber immer noch auf dem Trampelpfad der Elefanten. Es geht hoch und runter.

Links und rechts liegen Skelette

Links und recht entdecken wir immer wieder Skelette, während uns Marc und Tuhan mehr über die Pflanzenwelt im Reservat erzählen. Wir erfahren, dass sich manche Pflanzen nicht nur gut als Heilmittel eignen, sondern dass sie auch miteinander kommunizieren und sich gegenseitig vor Gefahr warnen, wenn gefräßige Pflanzenfresser umherziehen.

Während einer der Guides etwas erzählt, setzt sich der andere immer ein wenig von der Gruppe ab, um die Geräusche ringsherum besser wahrnehmen zu und die Sicherheitslage besser einschätzen zu können. Und tatsächlich hört Marc ein Tröten, und auch ich bin mir sicher, es gehört zu haben.

Wir gehen weiter und erreichen etwas später den Ort, an dem wir unsere Mittagspause einlegen sollen. Wieder befinden wir uns in einer Art Wald, und zwei große Wasserkanister warten auf uns, damit wir unsere Trinkflaschen auffüllen können. Wir essen unsere Wraps und einer nach dem anderen streckt sich für ein kleines Nickerchen auf den Boden aus. Unsere Guides ebenfalls, aber natürlich ist einer der beiden stets wach.

Ein Elefantenbulle überrascht uns bei der Mittagspause

Auf einmal hören wir ein lautes Krachen nicht weit von uns und alle schrecken auf. Tuhan greift sofort zur Waffe und auch Marc steht schon kerzengerade da. Beide schauen sich mit aufgerissenen Augen an und signalisieren uns, mucksmäuschenstill zu sein und unsere Sachen vorsichtig einzupacken.

Marc läuft in die Richtung des Geräusches, während wir uns zum sofortigen Aufbruch fertig machen. Jeder von uns ist auf einmal hellwach, die Siesta von der einen auf die andere Sekunde vorbei.

Als Marc wieder zurück ist, sind sich er und Tuhan einig, dass ein Elefant ganz in der Nähe sein muss und wir schleunigst weiterziehen sollten – und das tun wir dann auch. Sogar einen der beiden Wasserkanister lassen wir liegen und packen ihn nicht mehr in sein Versteck zurück. “This will keep the elephant busy and leaves us with more time to escape”, erklärt Tuhan. Und da ist es wieder, dieses Abenteuerkribbeln im Bauch.

Im zügigen Tempo laufen wir los und halten immer wieder kurz an, um nach Geräuschen zu lauschen. Irgendwann erreichen wir eine offene Grasfläche, der Wald und das dichte Gebüsch liegen nun hinter uns. Auch der Elefant scheint nun weit weg, jedenfalls weit genug.

Hier haben wir bei unserem letzten Besuch Löwen entdeckt

Line und ich erinnern uns an die Stelle, hier hatten wir bei unserem letzten Besuch im Reservat die Löwen gesehen. Ob sie auch diesmal hier umherstreifen? Unsere Guides scheinen ein wenig zu entspannen und bald laufen wir nebeneinander, statt hintereinander – von den Löwen keine Spur.

Dafür sehen wir in der Ferne ein paar Zebras und Antilopen scheinen ebenfalls dabei zu sein. Wir steigen erneut in ein Tal hinab, der Weg ist sehr steil. Unten angekommen, begrüßt uns eine grüne Oase: Ein kleiner Bach fließt hier durchs Tal und sorgt für eine üppige Pflanzenwelt.

Wieder oben laufen wir durch Busch, es geht nochmals ein wenig hoch und runter, bis wir den letzten Hügel für heute erklommen haben und das Camp nur noch wenige Meter von uns entfernt ist.

Wir erreichen unser zweites Camp

Und auf einmal liegt es vor uns: Camp Mosambik! Ganz wie sich das Land auch endlos entlang des Indischen Ozeans erstreckt, ist unser zweites Camp in blauen Tönen eingerichtet und überall finden sich Elemente aus dem Meer wie Seepferdchen, die den Tisch schmücken.

Unser Zelt verfügt über eine Outdoor-Dusche, die wir über ein paar Stufen und einen kurzen Weg erreichen. Genau hier springen wir als allererstes drunter! Der Blick von der Dusche führt über ein Tal und das hügelige Hinterland bis zu den Bergen in der Ferne – so lässt’s sich duschen!

Anschließend entspannen wir mit der gesamten Truppe im Gemeinschaftszelt, schließlich wartet die Tea Time wieder mit Kaffee, Tee, Kuchen und ein paar Snacks auf uns. Auch Bier und Gin Tonics werden schon verteilt. Genau wie am ersten Abend quatschen wir bis zum Abendessen durch und sehen zu, wie die Sonne langsam verschwindet.

Diesmal werden Fisch und Meeresfrüchte serviert, wir befinden uns schließlich immer noch im Camp Mosambik. Das Essen schmeckt auch wie am ersten Abend fantastisch und mit vollem Magen und vielen neuen Eindrücken kuscheln wir uns wenig später in unser gemütliches Bett.

Tag 3: Giraffen warten auf uns am Camp

Genau wie am Tag zuvor klingelt unser Wecker um 6:30 Uhr, und genau wie am Tag zuvor sind wir bereits vorher wach. Nach dem Frühstück folgen wir dem Pfad aus dem Camp hinaus zunächst talabwärts, kurz darauf steht aber schon ein etwas steilerer Aufstieg an. Es ist zum Glück der einzige Hügel, den wir am heute meistern müssen, und zum Glück ist es auch heute nicht zu heiß.

Dafür sind die Zecken heute besonders munter, und Line kriegt gleich mehrere ab. Wie gut, dass wir lange Hosen und auch langärmelige Hemden tragen! Immer wieder bleiben wir stehen und lauschen den spannenden Geschichten und Infos von Tuhan und Marc.

 

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Eine giftgrüne Schlange ragt aus dem Gebüsch heraus

Auf einmal entdeckt Marc eine Boomslang, die knallgrün ist und kerzengerade aus dem Busch ragt. Auch bekannt als Afrikanische Baumschlange oder Grüne Boomslang imitiert die Schlange einen Ast und hofft, dass sich Vögel auf sie setzen. Sogar im Wind geht sie mit und imitiert die Bewegungen eines Astes, um möglichst echt zu wirken. Wir schauen der Schlange ein wenig zu, bis sie vom Busch hinab kriecht und im Dickicht verschwindet – eine geniale Beobachtung!

Wir laufen weiter, immer am Kamm eines Hügels entlang, immer mit einem Haufen Zecken um uns herum. Unsere Guides biegen rechts ab und nun folgen wir wieder einem Trampelpfad, der uns zu einem Felsen führt. Diesen Weg nutzen die Elefanten gerne, um vom Hügel ins Tal runterzukommen, während der Felsen der Lieblingsplatz des Leoparden ist.

Wenn’s nach Popcorn riecht, ist ein Leopard in der Nähe

Angeblich riecht es nach Popcorn, wenn ein Leopard vor Ort war, und tatsächlich fühlen wir uns kurz wie im Kino, doch das Abenteuer ist ganz real. Wir legen eine kurze Pause ein und genießen die Aussicht runter ins Tal, bevor es weiter bergab geht.

Unten angekommen wird die Situation wieder brenzlig, denn Tuhan und Marc vermuten, dass sich Büffel in der Region aufhalten – und auch denen möchte man zu Fuß lieber nicht begegnen. Doch zum Glück tun wir das auch nicht.

Wir erreichen ein Wasserloch, an dem wir unsere Mittagspause einlegen. Wieder gibt es leckere Wraps. Von hier ist es nicht mehr weit bis zu unserem dritten Camp und so brechen wir kurze Zeit später wieder auf.

Nach ein paar Metern auf den Beinen offenbart sich vor uns eine Zebraherde, Eland-Antilopen und Gnus streifen ebenfalls durchs Gras und schauen uns an. Wir sind ihnen nicht ganz geheuer und so laufen sie in sichere Entfernung davon. Solchen Tieren zu Fuß zu begegnen ist eine ganz andere Erfahrung als im Geländewagen und unvergesslich!

Mehrere Giraffen schauen uns neugierig an

Unser Camp befindet sich nur noch wenige Minuten von und und als wir gerade dem Weg nach rechts folgen wollen stehen sie plötzlich vor uns: Mehrere Giraffen fressen gemächlich an den Sträuchern und schauen uns neugierig – der Wahnsinn! Umso länger wir hinschauen, umso mehr von den eleganten riesigen Tieren entdecken wir.

Wir bleiben ein wenig bei ihnen und beobachten ihr Verhalten, bis es Zeit ist, das Camp aufzusuchen. Jedoch versperren uns die Giraffen den Weg, sodass wir einen anderen finden müssen. Über Geröll laufen wir hinunter in ein getrocknetes Flußbett und sehen bereits, wie uns Christian freudig zuwinkt. Wir haben es geschafft! Wir sind im letzten Camp angekommen und haben den Pioneer Trail gemeistert!

Diesmal begrüßt uns das Camp Marokko mit einer orientalischen Einrichtung und leckerer Tajine zum Abendessen. Immer wieder läuft die ein oder andere Giraffe an unserem Camp vorbei und zieht die gesamte Aufmerksamkeit auf sich.

Ein entspannter Nachmittag im letzten Camp

Auch diesmal entspannen wir den gesamten Nachmittag und Abend gemeinsam im großen Zelt und reden über alles mögliche – unsere Truppe ist durch die Erfahrung der Walking Safari nochmals enger zusammengewachsen, obwohl wir uns von Anfang an super verstanden haben.

Zudem erzählen und Tuhan und Marc, dass wir die zweitschnellste Gruppe sind, und zwar nach der Gruppe, die von der Elefantenherde verfolgt wurde und nur deshalb so schnell unterwegs war. Wir sind alle ein wenig stolz auf uns, und gleichzeitig ein wenig wehmütig, dass dieses Abenteuer nun vorbei ist.

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Tag 4: Jedes Abenteuer hat ein Ende

Heute stehen wir ein wenig später auf als die Tage zuvor, und zum Frühstück zünden Tuhan und Marc ein Feuer. Es gibt Rührei mit Speck. Mit gepackter Tasche verabschieden wir uns von Christian und brechen auf zurück zur Lehele Lodge. Rund 30 Minuten später sind wir wieder da, wo alles begann, da, wo dieses Abenteuer startete.

Es ist Zeit, sich zu verabschieden, von unseren wunderbaren Guides Tuhan und Marc, und von den anderen Teilnehmern. Aus Fremden wurden in den letzten Tagen Freunde, denn so ein Erlebnis schweißt zusammen. Nicht nur das: Es ist unvergesslich und lässt jeden von uns zum Geschichtenerzähler werden.

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Packliste – das brauchst du für den Pioneer Trail

Für deine Walking Safari entlang des Pioneer Trails empfehlen sich leichte und atmungsaktive Wander- bzw. Safariklamotten. Selbst wenn es über 30 Grad heiß werden kann, solltest du lange Hosen und langärmelige Hemden einpacken, um dich einerseits vor der Sonneneinstrahlung und andererseits vor Insekten wie Mücken, aber auch Zecken zu schützen.

Damit du im afrikanischen Busch nicht auffällst, sollte deine Kleidung möglichst neutrale Farben haben: Beige, Khaki oder Braun sind besonders empfehlenswert. Knallige Farben wie Rot, Pink oder Gelb solltest du vermeiden, aber auch Weiß wirkt in der Wildnis wie eine Signalfarbe. In schwarzer Kleidung wird es dir hingegen schneller heiß!

 

Craghoppers
Craghoppers bietet tolle Safariklamotten an, die nicht nur gut aussehen und bequem sind, sondern auch sehr funktional: Neben einem UV-Schutz haben die Anziehsachen auch einen speziellen Insektenschutz eingearbeitet – perfekt für eine Safari!

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Zudem solltest du unbedingt Wanderschuhe mitnehmen, die über deinen Knöchel gehen, da du größtenteils auf Trampelpfaden mitten im Busch unterwegs bist und neben Ameisen und Skorpionen auch Schlangen auf dem Boden kriechen. So schützt du dich vor Verletzungen und schmerzhaften, teils sogar giftigen Bissen!

Wir nutzen zum Packen unserer Sachen immer praktische Packwürfel, die für mehr Ordnung in unserem Gepäck sorgen und gleichzeitig komprimieren. Vor Ort bekommst du von der Gondwana Game Reserve eine wasser-, schmutz- und staubdichte Duffelbag gestellt, in der du deine Anziehsachen für die Zeit während der Walking Safari verstaust. Wenn du wie wir Packwürfel nutzt, kannst du diese einfach mit deinen Safariklamotten füllen und musst nur den oder die entsprechenden Packwürfel von deiner Tasche in die Duffelbag packen.

Die Duffelbag wird dann für dich von einem Camp ins nächste gebracht, sodass du beim Wandern wenig schleppen musst. Für die Wanderung selbst bekommst du vor Ort einen Tagesrucksack sowie einen Wasserbehälter – einen extra Wanderrucksack musst du für die Walking Safari also nicht zwingend einpacken.

Außerdem bekommt jeder eine große Taschenlampe und um Alarm schlagen zu können, befindet sich in jedem Zelt eine Pfeife. Des Weiteren wird in jedem Zelt Insektenschutz und Sonnencreme bereitgestellt. Solltest du diese vergessen haben oder deine bereits leer sein, ist es also nur halb so wild. Auch hochwertiges Shampoo, Duschzeug und Lotion gibt es in den Zelten.

Diese Sachen benötigst du für den Pioneer Trail

Craghoppers Herren Nosilife Adventure II Langarmhemd - Craghoppers

Safarihemd

Das Nosilife Adventure Shirt von Craghoppers bietet einen eingearbeiteten Insekten- und UV-Schutz, ist sehr leicht und trägt sich super bequem. Es wird in mehreren Farben angeboten, die sich fast alle perfekt für eine Safari eignen.
Schuh - Wanderstiefel

Bequeme Wanderschuhe

Der Keen Karraig ist ein leichter und komfortabler Wanderschuh, mit dem du auf deiner Walking Safari sicher unterwegs bist ohne viel zu schwitzen. Das Tolle ist außerdem, dass Keen seine Wanderstiefel in Europa herstellt!

Power Bank - RAVPower

Powerbank

Mithilfe dieser Powerbank kannst du sogar deine Kamera oder deinen Laptop während der Walking Safari aufladen und bist nicht nur auf die USB-Lademöglichkeiten in den Zelten angewiesen.

Monarch 5 Nikon - Fernglas

Fernglas

Ein gutes Fernglas gehört zu jeder Safari dazu! Mit dem Trophy D 8 x 32 ED von Eschenbach Optik siehst du die Wildtiere Afrikas gestochen scharf und das sogar bei Dämmerung!
Haglöfs - Jacke

Leichte Regenjacke

Die L.I.M Comp Regenjacke von Haglöfs ist sehr leicht und lässt sich klein zusammenfalten, sodass sie ohne Probleme Platz in deinem Tagesrucksack findet.

Sonnenschutz - Eucerin

Sonnencreme fürs Gesicht

Die Eucerin Oil Control Face Sun Gel-Creme zieht schnell ein ohne zu fetten. Sie fühlt sich angenehm leicht an auf der Haut und bietet einen LSF von 50.

Wissenswertes über die Gondwana Game Reserve und den Pioneer Trail

Die Gondwana Game Reserve befindet sich 30 Kilometer nordwestlich von Mossel Bay entfernt, dem Start der wunderschönen Garden Route. Von Kapstadt benötigst du rund 4 Stunden Fahrt bis ins Reservat, sodass sich der Pioneer Trail perfekt mit einem Besuch in Kapstadt oder einem Roadtrip entlang der Garden Route kombinieren lässt!

Das Reservat ist knapp 25.000 Hektar groß und das Zuhause zahlreicher Wildtiere und der Big 5, dazu zählen Löwen, Leoparden, Büffel, Nashörner und Elefanten. Die Gondwana Game Reserve macht sich für den Tier- und Artenschutz stark und verfolgt das Ziel, die ursprüngliche Vegetation der Region zu erhalten und weiter auszubreiten. Das Besondere ist deshalb, dass du dich hier in einer ausgedehnten Fynbos-Landschaft befindest, die so nur noch selten in Südafrika zu finden ist.

Genau wie die gesamte Region gilt das Reservat als malariafrei. Neben der Walking Safari entlang des Pioneer Trail kannst du hier auch mehrere Tage im Eco Camp verbringen und so einen noch näheren Einblick in die Arbeit der Ranger vor Ort erhalten, oder dich in den schönen Zimmern der Kwena Lodge einmieten. Außerdem bietet die Gondwana Game Reserve verschiedene Villen, die du mieten kannst und die jeweils Platz für bis zu 8 Personen bieten.

Die Camps des Pioneer Trails

Jedes der drei Camps entlang des Pioneer Trails hat ein anderes Motto: das erste Ostafrika, das zweite Mosambik, das dritte Marokko. Entsprechend ist die Einrichtung unterschiedlich und an das jeweilige Motto angepasst, während die Camps und Zelte an sich alle ähnlich aufgebaut sind.

Die Zelte selbst verfügen über ein großes gemütliches Doppelbett samt Beistelltischen und einen Badezimmerbereich. Hier findest du eine Toilette mit Spülung, ein Waschbecken und sogar eine Badewanne vor. Entweder vor oder hinter dem Zelt befindet sich eine versteckte Outdoor-Dusche mit heißem Wasser, sodass du hier auf keinen Komfort verzichten musst!

Deine Anziehsachen kannst du an der Garderobe oder dem Handtuchhalter aufhängen. Außerdem gibt es auch zwei USB-Lademöglichkeiten, an denen du dein Handy und deine Kamera aufladen kannst, sofern du USB-Ladekabel hast.

Die Verpflegung während des Pioneer Trails

Zum Frühstück gibt es wie auch abends immer etwas anderes, mal Müsli, mal Sandwiches, mal Rührei. Fürs Mittagessen bekommst du eine Tupperbox mit frisch zubereiteten Wraps und mehrere Snacks, während zum Abendessen ebenfalls frisch gekocht wird. Bei uns gab es typisch südafrikanisches Braai, Fisch und Meeresfrüchte sowie marokkanische Tajine – alles sehr lecker! Des Weiteren findet jeden Nachmittag eine traditionelle Tea Time statt, bei der du neben Kaffee und Tee auch süßes Gepäck sowie herzhafte Snacks bekommst.

Zu Trinken gibt es neben Wasser, Kaffee, Tee und Softdrinks auch eine tolle Auswahl an guten Weinen aus Südafrika, Gin, Wodka und Bier. Alle Mahlzeiten und Getränke sind im Preis inklusive, egal wie viel und was du konsumierst. Auf Anfrage wird auch vegetarisch oder vegan gekocht.

Boden - Landschaft

Die Ranger des Pioneer Trails

Bei dieser Walking Safari bist du immer mit zwei Rangern unterwegs, die beide eine spezielle Ausbildung und mehrere Jahre Erfahrung haben. Zudem tragen beide aus Sicherheitsgründen jederzeit ein geladenes Gewehr.

Der Pioneer Trail wird aktuell von den Rangern Tuhan und Marc durchgeführt, während Tuhan der Lead Guide ist. Beide sind unglaublich leidenschaftlich, witzig und haben einen großen Wissensschatz, den sie voller Enthusiasmus teilen – es macht unheimlich viel Spaß mit den beiden durch den afrikanischen Busch zu streifen oder sich abends bei einem Drink über Gott und die Welt zu unterhalten!

Vlog

Um einen besseren Einblick über die Walking Safari zu bekommen, haben wir hier unseren Vlog für dich!

Podcast

Beitrag und Vlog reichen dir nicht? Dann haben wir hier noch unseren Podcast, bei dem Line & Ich über unsere Erfahrung 45 Minuten lang sprechen. Perfekt für eine lange Autofahrt oder im Zug oder Flieger. 

Du findest unseren Podcast auch in jeder Podcast-App. Suche einfach nach Off The Path!

Häufige Fragen zu einer Walking Safari

Zu den Big 5 zählen Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen und Leoparden. Dabei hat der Begriff nichts mit Größe der Tiere zu tun, sondern stammt aus der Jagd: Die Big 5 sind die am gefährlichsten zu jagenden Tiere im afrikanischen Busch.

Prinzipiell ist eine Walking Safari nicht gefährlich, da du mit erfahrenen Rangern unterwegs bist. Allerdings musst du jederzeit den Anweisungen der Ranger folgen und dich entsprechend richtig verhalten.

Die Gondwana Game Reserve befindet sich im Western Cape Südafrikas, nur 30 Kilometer nordwestlich von Mossel Bay und rund 4 Stunden Fahrt von Kapstadt entfernt.

Eine Walking Safari entlang des Pioneer Trail erfordert ein gewisses Level an Fitness, insbesondere jedoch aufgrund der teilweise sehr hohen Temperaturen. Der Weg an sich ist nicht anspruchsvoll, du folgst größtenteils Trampelpfaden durch den Busch, während es es über sanfte Hügel hoch und runter geht.

Die Gondwana Game Reserve befindet sich in einem malariafreien Gebiet, weshalb die Einnahme einer Malariaprophylaxe nicht notwendig ist.

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Pioneer Trail in der Gondwana Game Reserve – 4 Tage Walking Safari in Südafrika!

Sebastian Canaves
Reiseblogger, Buchautor, Abenteurer
Sebastian liebt den afrikanischen Busch und hat schon über 20 Safaris gemacht. Zu Fuß und auf dem Pferd macht es ihm am meisten Spaß!
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