Podcast: Backpacking in Indonesien mit Melissa Schumacher

Mount Bromo - Semeru

Indonesien oder besser Bali haben es mir schon bei meinem ersten Trip richtig angetan. Ich fühle mich dort einfach unglaublich wohl, es ist fast wie ein zweites Zuhause geworden. In Canggu kann ich surfen gehen, unter Palmen mit Blick aufs Meer arbeiten und unglaublich lecker essen gehen. Aber Indonesien besteht schließlich nicht nur aus Bali, sondern aus über 17.000 Inseln, die super viele Abenteuer zu bieten haben!

Melissas Lieblingsdestination ist Indonsien und sie war schon unzählige Male dort. Auf ihrem Blog indojunkie teilt sie ihre Reiseerlebnisse und Insidertipps mit dir. In dieser dreizehnten Podcast-Folge spreche ich mit ihr unter anderem darüber, welche Inseln für welchen Reisetyp am besten sind, wo du die schönsten Ecken auf Bali findest und welche Fettnäpfchen du vermeiden solltest. 

Erfahre in dieser Episode über Backpacking in Indonesien

  • Warum Bali eine der schönsten Inseln der Welt ist
  • Was du als Reisender in Indonesien beachten musst und welche Fettnäpfchen es gibt
  • Ob du in Indonesien überall mit Englisch durchkommst
  • Was dich in Sumatra erwartet
  • Wie du am besten von A nach B kommst
  • Welche Insel für welchen Reisetyp am besten ist
  • Was du in 2-3 Wochen sehen kannst
  • Welche Regionen auf Bali die schönsten sind

Shownotes über Backpacking in Indonesien:

 

Sebastian: Herzlich Willkommen zur 13. Off the Path Podcast Folge. Heute habe ich die Melissa als Gast vom Reiseblog Indojunkie, der spezielle Blog für Indonesien. Indonesien ist der größte Inselstaat der Welt, mit rund 17.508 Inseln, und deshalb freue ich mich, über so ein vielseitiges Land sprechen zu können. Herzlich Willkommen, Melissa!

Melissa: Vielen Dank, Sebastian! Es ist schön hier zu sein.

Sebastian: Wie geht es dir heute?

Melissa: Eigentlich ziemlich gut. Ich bin gerade in Berlin und plane meine nächsten Etappen. Ich bin gespannt was dieses Jahr alles ansteht.

Sebastian: Viel Indonesien hoffentlich.

Melissa: Ich mache das ja immer so, dass ich zwei, drei Monate, manchmal auch vier im Jahr in Indonesien bin und den Rest der Zeit auch mal woanders. Dieses Mal sind vier Monate Sumatra geplant und einen Monat Marokko und den Rest weiß ich noch nicht.

Sebastian: Sehr schön! Beides zum Surfen? Kann man auf Sumatra surfen?

Melissa: Ja, sehr gut. Das ist das Erdbeben gefährdetste Gebiet, aber es gibt auch schöne Wellen. Gerade um Mentawai rum, um Nias. Die ganze Westküste entlang ist super zum Surfen, aber da muss man schon ein bisschen fortgeschrittener sein. Da muss ich noch ein bisschen üben bis dahin.

Sebastian: Okay, dann kannst du das in Marokko ein bisschen üben und dann nach Sumatra.

Melissa: Genau das ist mein Plan.

Sebastian: Sehr schön. Du, dein Fokus des Blogs – wie bereits erwähnt – liegt auf Indonesien und da schon mal die erste Frage: Warum? Was macht das Land so besonders für dich?

Melissa: Ich bin ja auch schon vorher in Indonesien viel gereist und was mich vor allem an Indonesien fasziniert hat, ist diese Vielfältigkeit. Ich glaube jeder, der schonmal da war, weiß, was ich meine, bei 17.000 Inseln. Jede Insel hat einen ganz eigenen Charm. Von eigener Religion über eigene Landschaft, eigene Kulturvölker und das ist so spannend, weil du reist nur in einem Land, aber es fühlt sich an wie tausende Länder von den ganzen Eindrücken. Es wird nie langweilig, du entdeckst immer irgendwas Neues und vor allen Dingen hast du alles, was du brauchst. Von Bergen über Surfen über Tauchen über Tracking über Dschungel. Es gibt eigentlich alles, was man sucht. Das findest du in dem Land und das ist so spannend. Und plus: Die Sprache ist super einfach zu lernen und die Leute sind einfach immer am Lächeln.

Sebastian: Sehr cool. Ich war bisher leider nur auf Bali, aber ich finde Bali alleine ist schon super vielfältig.

Melissa: Ja, Bali ist halt so ein Lifestyle Ding, wo man einfach gerne ist und das so eine Parallelwelt hat und einfach… ach ja, da bleiben viele hängen.

Sebastian: Ja, ja, da habe ich schon viele Leute kennengelernt, die einmal kurz zum Urlaub da waren und immer noch dort sind nach 20 Jahren. Aber du hast gerade besonders Religion angesprochen. Zum Beispiel auf Bali sind ja die meisten Einwohner Hindus. Die Gilis sind dagegen muslimisch. Was muss man da als Reisender beachten? Bist du schon mal in ein Fettnäpfchen getreten, weil du gedacht hast, du bist gerade auf Bali, warst aber auf den Gilis und hast irgendwie was falsches gemacht? Du hast vielleicht den Sarong falsch angezogen, weil muslimisch, ich weiß es nicht. Also, gibt's da irgendwelche Sachen, die man beachten sollte als Reisender? Und gibt es irgendwelche Fettnäpfchen, in die du schon getreten bist?

Melissa: Ich glaube schon, dass es verwirrend sein kann, wenn man zum Beispiel ein paar Inseln während einer Reise bereist, wo man zum Beispiel von Java,das ist hauptsächlich muslimisch, nach Bali springt, wo man hinduistisch ist, und dann nach Sulawesi weiter muss, wo hauptsächlich Katholiken sind. Man muss schon beachten, dass man in der Region, wo der Islam vorherrscht, als Frau ein bisschen entspannter ist, sich nicht so freizügig anzieht und auch versucht, nicht unbedingt groß Alkohol zu trinken in Gegenden, wo kein Alkohol akzeptiert ist und wo die Leute ein bisschen religiöser sind. Zum Beispiel beim Hinduismus gibt's auch super viele Regeln, was viele gar nicht wissen, wo man zum Beispiel Unterhosen nicht über Kopf hängen darf. Solche Geschichten. Wenn du deine Wäsche aufhängst und du hängst die Unterhose höher als deinen Kopf, dann ist das super unhöflich. Oder dass man Leuten nicht über den Kopf streicheln darf, weil der Kopf ist super heilig und da darf man nicht einfach einem Kind über den Kopf streicheln, was man auch schon mal gerne macht in Deutschland. Oder was mir auch schon mal passiert ist: Die linke Hand für viele Dinge benutzen. Die ist super unrein in Bali im Hinduismus. Dass du zum Beispiel nicht Geld überreichst mit der linken Hand oder die Hand schüttelst. Für Linkshänder extrem schwierig, aber da muss man einfach aufpassen, dass man da nicht die Leute verärgert.

Sebastian: Okay, das ist auf jeden Fall schon mal super hilfreich. Wie du schon sagst, wenn man mehrere Inseln auf einmal bereist, dann kann das schon mal durcheinander kommen. Was ist dir davon schon alles passiert?

Melissa: Eigentlich alles. Es sind so viele Sachen, wo man auch merkt, dass die Leute verdutzt sind. Aber im Endeffekt wissen sie ja auch, dass du ein Ausländer bist und die Regeln nicht weißt. Deswegen sehen die das auch mit einem Augenzwinkern. Das soll man auch alles nicht so ernst nehmen. Wenn du zum Beispiel nach der Religion gefragt wirst, solltest du einfach irgendeine nennen. Egal ob du ein Muslim bist oder ein Katholik oder ein Hindu. Was sie gar nicht verstehen können ist, wenn du keine Religion hast. Das ist auch eine Sache, wo ich einmal meinte, dass ich Atheist bin und dann kam so: Was??? Das sind so Sachen, wo man lernt und sagt: Okay, ich bin Katholik oder irgendetwas anderes. Das lernt man nach und nach, nach der Reaktion der Leute und dann passt man sich an und dann ist alles cool.

Sebastian: Weil sie das einfach nicht verstehen können, dass irgendjemand nicht an irgendeinen Gott glaubt?

Melissa: Genau, das ist für viele nicht verständlich oder das gibt es einfach nicht in der Art und Weise. Es wird natürlich immer mehr, gerade auf Bali, weil dort viele Ausländer sind und die sich auch daran gewöhnen und die Stories hören von den Leuten. Aber außerhalb von Bali ist das schon schwieriger und dann muss man einfach irgendwas erzählen.

Sebastian: Ja. Du bist mittlerweile oft dort gewesen, hast ein Buch darüber geschrieben, schreibst jetzt dein nächstes Buch über Bali. Wie unterhältst du dich mit diesen Einheimischen? Thema Sprache. Mit englisch auf Bali kommt eigentlich gut voran. Die verstehen alle gut englisch, weil ich auch schon ein paar Mal dort gewesen bin, aber wie sieht das mit anderen Gegenden aus, auf anderen Inseln? Muss man dort mit Händen und Füßen sprechen oder sollte man auf jeden Fall zumindest Bahasa lernen?

Melissa: Es ist so, dass Indonesien riesig ist und je weiter man weggeht, desto schwieriger wird's mit Englisch. In Gegenden wie Sulawesi, Molukken, Aloha, Flores, da kann es schonmal vorkommen, dass man kein Englisch spricht und gerade in den ländlichen Gebieten ist es schon schwierig. Da ist es schon so, dass man ein paar Brocken Indonesisch sprechen sollte. In Ballungsgebieten des Tourismus, wo auch viele Hotels sind, da findet man immer irgendeinen Guide oder irgendjemanden, der Englisch kann. Zwar nicht so ein gutes, aber ganz entspannt. Ich sage immer: Am besten verstehen die Indonesier Musik. Das heißt, wenn du irgendwas an Musik kannst, dann ist das der beste Angelpunkt, um Leute kennenzulernen. Und dann ist auch ganz egal was du sprichst, Hauptsache du spielst irgendeinen Song. Da kann jeder mitjamen. Man kann sich sonst schon mit Händen und Füßen verständigen, das passt schon, aber ein bisschen Bahasa in ländlichen Gebieten sollte man können.

Sebastian: Also sollte in die Indonesien Packliste immer eine kleine Ukulele, damit man immer etwas vorsingen kann.

Melissa: Genau, Ukulele, Pakaschen oder eine Mundharmonika, alles, was man zum Reisen mitnehmen kann.

Sebastian: Ja, super! Wenn du durch Indonesien reist, dann hast du zum Beispiel auf deiner nächsten Reise 2016 Sumatra auf dem Plan. Das heißt, du wirst nur dich auf Sumatra befinden?

Melissa: Das ist mein Plan, aber meistens lande ich dann doch wieder in Bali. Das kennt man vielleicht, wenn man schon mal in Gegenden gereist ist, wo man nicht so viele Ausländer hat. Dann hat man so wahnsinnig viel Aufmerksamkeit von außen. Das kann manchmal auch echt anstrengend werden. Und wenn du sagst: drei Monate Sumatra, dann sind es am Ende wahrscheinlich zwei und einen Monat Bali. Dieses Mal wollte ich schon den Fokus auf Sumatra legen, weil da waren jetzt diese Waldbrände und deshalb hat Sumatra gerade einen schlechten Ruf, auch beim Tourismus. Die haben ein bisschen Angst, dass es jetzt wieder so blöd wird und deswegen wollte ich ein bisschen gucken und einen schönen Artikel darüber schreiben, sodass man die Insel einfach ein bisschen pusht.

Sebastian: Ja, Sumatra muss ja unheimlich toll sein. Neben dem, dass die Waldbrände jetzt gerade waren, aber ich meine die Flora und Fauna auf Sumatra ist sehr einzigartig. Und so viel gibt es leider nicht mehr, aber Orang Utans kommen aus Sumatra.

Melissa: Genau. Die Flora und Fauna ist unglaublich schön da. Du hast da noch einen richtigen Regenwald und ganz, ganz viele verschiedene Tierarten und einen der größten Vulkanseen, die es auf der Welt gibt. Das hat einiges zu bieten, ist aber echt noch schwierig zu bereisen. Es kann locker sein, dass du von einem kleinen Zipfelchen zum anderen 17 Stunden brauchst, obwohl es auf der Landkarte super kurz aussieht. Das kann schonmal ein bisschen beschwerlicher sein. Da muss man einfach Zeit mitbringen.

Sebastian: Schön, dass du das ansprichst, denn das wäre meine nächste Frage gewesen. Wie kommt man denn am besten von A nach B? Muss man Fortbewegungsmittel frühzeitig buchen oder kann man das spontan vor Ort erledigen? Zum Beispiel auf Bali ist das alles kein Problem. Da gab es bis vor kurzem sogar Uber oder auch irgendwelche indonesischen Alternativen zu Uber, wo man einfach via Smartphone ein Taxi bestellen kann. Aber ich kann mir vorstellen auf Sumatra oder Sulawesi oder anderen Inseln ist das vielleicht ein bisschen schwerer. Wie gehst du da vor?

Melissa: Zum einen: Auf keinen Fall planen. Das ist die Regel Nr. 1. Du bist in Indonesien und kannst eh nichts planen. Das heißt, du musst keine Zugtickets oder irgendwas im Voraus buchen. Du kannst einen Tag vorher zur Zugstation gehen und mal gucken, wann die Zeiten sind oder zur Busstation oder zur Bemostation. Es gibt ganz viele verschiedene Arten. Es kommt drauf an, wo du bist. Zum Beispiel auf Java ist die Zugfahrt super schnell. Das ist auch der einzige Zug, den es in Indonesien gibt. Die anderen Inseln haben gar keine Züge und da muss man wirklich immer auf Busse umsteigen. Das sind zum Teil super alte Busse, zum Teil super moderne. Was auch ganz cool ist für kurze Strecken sind Ojeks, das sind Motorradtaxis, sprich: du fährst einfach bei jemandem hinten auf dem Motorrad mit. Das ist super günstig. Es gibt sogar eine App dafür, die heißt GO-JEK und die fahren vor allen Dingen in Städten und auf Bali, in Jakarta und Yogyakarta und ansonsten Boote. Ich meine, Indonesien ist ein wahnsinniges Inselreich – wie du schon gesagt hast, 17.000 Inseln – und da muss man sehr oft über Wasser. Dann eignen sich Schnellboote, Fähren oder Fischerboote. Am günstigsten sind die großen Fähren und die machen auch am meisten Spaß.

Sebastian: Super! Also immer viel Zeit mitbringen. Was würdest du vorschlagen für Indonesien? Wie viel Zeit braucht man da, um Bali, die Gilis und vielleicht noch eine andere Insel zu sehen, also drei Inseln? Wie viel Zeit sollte man da einplanen?

Melissa: Wenn man zum Beispiel Bali, Gili, Lombok sehen möchte, dann würde ich zwei bis drei Wochen sagen, weil die Gilis sind super klein und Bali und Lombok relativ nah. Da kann man schon sagen zwei, drei Wochen reichen auf alle Fälle. Wenn man Inseln wie Sumatra mitnimmt, da muss man auf jeden Fall mehr Zeit mitnehmen oder nur Sumatra machen, weil die Fortbewegung innerhalb der Insel super schwer oder langsam ist. Oder Inseln wie Sulawesi auch drei Wochen nur für eine Insel. Ich sage immer, für diese größeren Inseln wie Java, Sulawesi oder Sumatra braucht man zwei bis drei Wochen für eine Insel. Und die kleinen Inseln, wie Bali, Lombok, vielleicht noch Flores, da könnte man auch sagen drei Wochen für mehrere Inseln. Das ist immer so eine Sache. Ich bekomme viele Leserfragen “Ja, ich habe drei Wochen Zeit und würde gerne so viele Inseln wie möglich sehen” und das ist echt nicht so leicht. Man muss sich wirklich vor der Reise entscheiden, welche Inseln man mitnehmen will und sich dann auch auf wenige fokussieren. Dann lieber nochmal zurückkommen und noch andere Inseln mitnehmen.

Sebastian: Es kommt natürlich auch drauf an, was für ein Reisetyp man ist, was man erleben möchte, ne? Man kann es nicht pauschalisieren. In drei Wochen für dich sind Bali, Lombok und Gili perfekt, aber man müsste ja wissen, wie die Person ist. Kannst du sagen, welche Insel für welchen Reisetyp ideal ist? Also Bali ist die Lifestyle Insel schlechthin. Die ist eigentlich für jedermann gedacht und gut.

Melissa: Genau, das stimmt. Ich würde auch sagen, Bali, da findet jeder sein Eckchen. Wenn du Taucher bist findest du da was, Surfer, Skater, Massagejunkies. Also da kriegt jeder, was er will. Ich würde sagen Taucher und Leute, die echt noch was erleben, verschiedene Kulturen erfahren und ein bisschen Abenteuer wollen sind auf jeden Fall in Sulawesi richtig aufgehoben. Naturmenschen, die Lust haben mal durch einen echten Regenwald zu heizen oder auch noch nebenbei ein bisschen Surfen wollen und ein bisschen beschwerliche Reisen wollen, sollten auf Sumatra gehen. Wenn man ein bisschen Großstadtleben und das entwickeltste Indonesien sehen will, dann nach Java, weil da sind die ganzen Studenten, da sind die ganzen Unis und die ganzen Firmen. Und wer super, super süße viele kleine Inseln mit absolut 0 Infrastruktur, aber mit wahnsinnig paradiesischen Stränden sehen will, sollte auf jeden Fall auf die Molukken. Wer richtig Abenteuer haben will, also so richtig an seine Grenzen gehen will, der sollte Richtung West Papua. Eine Mischung daraus ist Flores. Das ist noch nicht ganz entwickelt, aber schon ein bisschen mehr als die anderen. Da kann man auch noch viel Abenteuer erleben, aber trotzdem eine ganz gute Infrastruktur erwarten. Was gibt's noch? Ja, ich denke mal, das ist ein guter Überblick.

Sebastian: Du hast noch ungefähr 17.000 andere Inseln, aber das ist auf jeden Fall ein sehr, sehr guter Überblick. Das ist super. Das wusste ich teilweise noch gar nicht. Also West Papua hört sich für mich sehr, sehr interessant an, aber lass uns auch nochmal über Bali sprechen, weil alle lieben Bali. Und du schreibst ein Buch darüber oder du hast ein Buch darüber geschrieben?

Melissa: Genau, wir sind jetzt fertig mit Schreiben und gerade im finalen Prozess. Also Lektorat und diese ganzen Geschichten. Es kommt im März hoffentlich raus, das Ebook jetzt schon bald im Februar und dann muss man an den Druck gehen. Weil wir alles selber machen, von Schreiben bis zum Druck. Da haben wir 122 Things to do in Bali. Also wirklich coole Insider-Tipps, 122 Sachen, die du machen kannst und wir wollen den Leuten einfach eine Inspiration geben, wie vielfältig die Insel ist und was man alles machen kann. Da ist auf jeden Fall auch für jeden etwas dabei.

Sebastian: Das Buch wird auf Deutsch oder auf Englisch sein?

Melissa: Deutsch. Wir machen alles auf Deutsch momentan noch. Irgendwann gehen wir vielleicht ins Englische, aber es ist schön, so eine Nische zu haben und Deutsche anzusprechen. Es gibt ja so viel Literatur über Bali, deswegen haben wir uns erst gar nicht getraut ein Buch über Bali zu schreiben. Wir sind aber eher in die Richtung gegangen, dass man den Leuten Aktivitäten an die Hand gibt und dann können sie sich ankreuzen, worauf sie Lust haben. Wir haben viel mit Bildern gearbeitet, einfach um Lust zu machen, die auch einfach echt schön sind.

Sebastian: Das ist einfach etwas anderes als der klassische Reiseführer. Was sind denn diese absoluten Highlights, die Off the Path Zuhörer unbedingt erleben sollten?

Melissa: Auf jeden Fall sollten Off the Path Leser runter in den Süden zur Bukit Halbinsel. Ich finde die Gegend einfach so schön. Du hast diese krassen Klippen und jeden Tag Sonnenuntergänge…

Sebastian: Zu welcher Halbinsel?

Melissa: Bukit Halbinsel. Das ist unten bei Uluwatu, Padang Padang, diese ganzen Surfer Hotspots. Aber nicht mal als Surfer muss man da runter gehen, weil einfach die Landschaft so schön ist. Du fährst mit dem Roller rum und du hast eine Klippe nach der anderen. Egal wo du hinfährst, du hast immer einen Sonnenuntergang. Das ist einfach schön, um abends mal am Strand Barbeque zu haben und so einen abgefahrenen Sonnenuntergang vor sich zu sehen. Oder einfach nur mit dem Roller rumzuheizen von einem Strand zum nächsten. Ich finde auch, dass unten im Süden die schönsten Strände sind. Der Niang-Niang Strand zum Beispiel hat gefühlt 500.000 Stufen, die du erstmal runtergehen musst, um dahin zu kommen. Und dann ist aber auch keine Menschenseele da unten. Oder Greenballs, das ist ein Strand, der eine riesige Höhle hat und da ist auch so gut wie keiner. Und es gibt auch da unten echt viele Ecken, die nicht so voll sind, wie viele andere Gegenden und deswegen: Auf jeden Fall runter auf die Bukit! Canggu!

Sebastian: Sehr cool! Canggu ist mein absoluter Lieblingsort. Ich kann jedem nur empfehen nach Canggu zu gehen. Warum ist es für dich denn dein Lieblingsort? Erzähl‘ doch mal.

Melissa: Das hat auch so ein bisschen alles. Ich finde Canggu ist das, was viele suchen. Du hast auf der einen Seite Yoga, du hast auf der anderen Seite Surfen. Dann hast du super viele healthy Food Geschichten, kannst deine Hipsterballs am Morgen frühstücken und dann hast du aber auch super viel Party, also coole Strandparties oder Live-Bands und irgendwelche Hipster Parties und Skatergeschichten. Und auch viele Hipstermärkte, wo man Secondhand Geschichten findet. Es ist schon sehr westlich, aber es macht einfach Spaß, da eine Weile zu sein und sich treiben zu lassen.

Sebastian: Canggu ist, finde ich, null Bali eigentlich. Es ist sehr westlich, es ist alles das, was die Australier quasi haben wollten, die Australier aber nicht bekommen haben und dann in Canggu ihre eigene kleine Hipsterwelt erschaffen haben. Allerdings ist diese Hipsterwelt super cool und super geil, aber es ist eben kein richtiges Bali.

Melissa: Am Anfang war ich auch ein bisschen skeptisch und meinte so: Wenn man schon nach Bali fährt, dann soll man auch das echte Bali sehen. Das kann man ja auch. Man kann ja dann auch mal einen Abstecher in den Norden machen und wenn man dann wieder genug hat, kann man wieder nach Canggu oder nach wo auch immer. Früher war es Ubud, jetzt ist es Canggu. Einfach beides mitnehmen! Mittlerweile ist es ein Teil von Bali geworden, da kann man nicht von abreden.

Sebastian: Das stimmt, jeder hat so seine eigene Welt. Du sagtest gerade, früher war es Ubud, heute ist es Canggu. Ubud ist zum Beispiel die Veganer und Yoga Welt schlechthin. Also, jeder der jeden Tag das Bedürfnis hat zu erzählen, dass er Veganer ist und Yoga betreibt, ist in Ubud perfekt aufgehoben.

Melissa: Auf jeden Fall, genau. Da gibt es wahnsinnig viel Super Food, Smoothies und vegane Frühstücksplatten. Das ist echt super.

Sebastian: Ja, aber auch sehr überlaufen mittlerweile. Ich weiß nicht, wann du das letzte Mal dort warst. Ich war vor ein paar Monaten dort und neben den ganzen Yogis und Veganern sind die ganzen Chinesen, die die ganzen Yogis und Veganer fotografieren.

Melissa: Ja, voll. Also ich war auch extrem schockiert muss ich sagen. Ich war auch letztes Jahr da im September oder so und dann davor war ich vor drei Jahren das letzte Mal da. Und das war ein wahnsinniger Unterschied. Ich war echt schockiert, auch der Traffic, das war fast wie Kuta. Das war Wahnsinn, wie viele Autos da waren. Ich bin jetzt nicht mal so spirituell, aber man muss ein bisschen raus aus diesem Zentrum und da hat man auch süße Ecken, aber ich muss dir da schon zustimmen. Es hat viel an Flair verloren leider, ja.

Sebastian: Absolut. Wenn du sagst, du warst vor drei Jahren dort und dann nochmal und es war eine ganz andere Welt. Wir haben im Januar 2015 zwei Monate in Ubud gelebt und waren dann im Oktober 2015 nochmal dort und das war schon eine ganz andere Welt. Ich kann mir nur vorstellen, wie es heute ist. Morgens kommen die ganzen Bus Loads, die ganzen Busse voller Chinesen. Die werden dort rausgeschmissen und die laufen da wie die Ameisen durch die Straßen, das ist unglaublich. Aber man muss es schonmal gesehen haben. Ubud ist bekannt für dieses Yoga Paradies und wenn man von der Monkey Road fern bleibt, ist es wahrscheinlich auch noch ein bisschen authentisch. Dann haben wir noch Canggu, was auch extrem gut und gerade sehr im Kommen ist. Es wird immer größer. Es werden immer mehr Hotels gebaut, es sind immer mehr Surfer im Wasser. Deshalb wird sich wahrscheinlich alles eher gegen Norden entwickeln. Wie siehst du das?

Melissa: Ich sehe das sehr ähnlich. Ich habe mir auch gesagt: Wenn man sich überlegt, dass Canggu vor ein paar Jahren noch ein kleines Fischerdörfchen war, hat man gesehen, wie es sich entwickelt hat. Und jeden Tag kommen neue Restaurants, Homestays und Hotels. Es wird sich in den nächsten Jahren noch krass entwickeln in Canggu. Das wird irgendwann wahrscheinlich das zweite Seminyak werden und dann wird es weiter in den Norden gehen. Ich glaube, es wird sich so langsam die Küste entlang hangeln nach oben und irgendwann wird es wahrscheinlich auch gesättigt sein. Ich glaube nicht, dass diese Insel unlimitiert explodiert. Ich glaube, irgendwann wird man auch sagen: So jetzt reicht's! Lass uns doch nochmal ein bisschen ein normales Bali haben. Man kann es glaube ich schwer sagen, aber ich glaube auf jeden Fall, dass es immer wieder einen neuen Ort gibt, der das neue Canggu wird oder das neue Ubud, wie Sidemen. Sidemen ist eine kleine Reisfeldinsel, wo früher immer die ganzen Künstler hingekommen sind und es wird gesagt, dass es jetzt das neue Ubud sein wird. Wer weiß? Ich bin gespannt und man muss einfach offen sein und möglichst, wenn man hinreist, auch ein bisschen respektieren und schon versuchen auf die Umwelt zu achten, dass man Bali in ein paar Jahren noch so hat, wie es jetzt ist oder sogar ein bisschen besser.

Sebastian: Wahre Worte, Melissa, herzlichen Dank! Und ich würde sagen, damit beenden wir diese Folge, weil das war wirklich der perfekte Schluss. Ich danke dir vielmals für deine Zeit und für deine Einblicke in dieses wunderbare Land Indonesien. Ich bin mir sicher, dass wir demnächst auch mal einfach nur eine Folge über Bali oder über Sumatra, also nur ein Insel machen können, weil es gibt viel zu erzählen. Vielen, vielen Dank für deine Zeit, danke dass du da warst!

Melissa: Danke, dass ich da sein konnte!

Sebastian: Tschüss.

Melissa: Mach's gut, Sebastian, tschüss!

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Sebastian Canaves
Sebastian Canaves - Reise
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