Podcast: Backpacking in Südamerika mit Steve Hänisch!

Rucksackreisen - Reise

Südamerika wird unter Backpackern immer beliebter. Ein so großer Kontinent hat entsprechend viel zu bieten und wenn man nicht ein paar Jahre Zeit hat, kann es sehr schwer sein, sich für ein Land, eine Region oder eine Stadt zu entscheiden! 

Steve ist Blogger bei http://back-packer.org und Südamerika Experte. Gemeinsam diskutieren wir die verschiedenen Länder, welche Länder sich für wen eignen, was sie besonders macht aber auch das Thema Sicherheit auf Reisen in Südamerika, da Steve eher schlechte Erfahrungen gemacht hat und entsprechende Tipps hat!

Lerne in dieser Episode über Backpacking in Südamerika:

  • warum Südamerika ein super Kontinent für Abenteuer ist
  • eine Liste an verschiedenen Aktivitäten, die du unbedingt gemacht haben solltest
  • welche Orte du auf jeden Fall besuchen solltest und welche du vielleicht meiden kannst
  • Tipps, um noch sicherer durch Südamerika zu reisen
  • Für welchen Reisetyp Südamerika richtig ist
  • Preisvergleiche zwischen der verschiedenen Länder
  • Wie viel Geld du für die verschiedenen Länder brauchst!

Shownotes über Backpacking in Südamerika:


Herzlich Willkommen zur allerersten Off the Path Podcast Folge. Nach Monate langer Arbeit und Planung freue ich mich heute wirklich euch die allererste Folge des Podcasts präsentieren zu können. In Zukunft findet und hört ihr hier Geschichten und Interviews mit sehr interessanten Persönlichkeiten rund ums Reisen.

Und jetzt gehts mit der ersten Folge los.

Ich freue mich heute meinen Freund und Kollegen Steve von back-packer.org dabeizuhaben und wir reden über einen seiner Lieblingskontinente: Südamerika.

Sebastian: Steve, Herzlich Willkommen zum Off the Path Podcast. Schön, dass du Zeit gefunden hast, mein Lieber. Que tal?

Steve: Ja, bien, bien (lacht). Vielen Dank für die Einladung.

Sebastian: Wo treibst du dich gerade rum? Wo erwische ich dich?

Steve: Ich bin gerade im sehr sommerlichen Hamburg.

Sebastian: Lacht. Im sommerlichen Hamburg – ist es sehr kalt?

Steve: Ne es geht. Es ist winterterlich aber nicht so kalt. Es ist nicht so warm wie in Südamerika aber es ist ok.

Sebastian: Schön. Und du sprichst es gerade an – Südamerika, das ist unser Thema heute. Du bist Südamerika Profi, bist viel in verschiedenen Ländern dort gewesen. Warst gerade in Equador

Steve: Genau

Sebastian: Ja lass uns mal ein bisschen über dieses Thema sprechen. Was sind denn so deine Gründe, was macht für dich Südamerika so die Destination für Reisende, Abenteurer. Also Destination ist schwer zu sagen, es ist ein sehr sehr großer Kontinent. Aber so was ist das Besondere an Südamerika.

Steve: Ich denke mal, insbesondere wenn man aus Deutschland kommt, ist es so der kulturelle Unterschied. Wenn man nach Südamerika kommt, sind die Leute sehr warmherzig und offen und wenn man quasi in Deutschland ins Flugzeug steigt und steigt in Südamerika aus dann ist es im Prinzip ne ganz andere Welt. Und man ist, gerade als Deutscher, sehr überwältigt von diesen ganzen Eindrücken und von der Herzlichkeit der Menschen. Und deswegen würde ich sagen, das allein ist schon ein Grund, sich das ganze mal anzuschauen aber dann natürlich gibt es noch tausend andere. Die Landschaft ist ein Traum, das Essen ist interessant und es ist halt was ganz anderes als die typischen Backpacker Destinationen wie Australien, Neuseeland oder Südostasien. Also es gehen nicht so viele Leute nach Südamerika.

Sebastian: Stimmt. Wobei es immer mehr werden, dank den Blogs wie deinem. Aber du hast gerade erwähnt das Essen ist sehr interessant?

Steve: Genau, es gibt zum Teil Gerichte die man hier wahrscheinlich nicht essen würde wie Meerschweinchen zum Beispiel. Also jetzt gerade in Equador, Peru, Bolivien zum Beispiel isst man ab und an mal Meerschweinchen. Auch wenn das jetzt kein so alltägliches Gericht ist aber das ist so eine dieser Geschichten, an die man sich wohl gewöhnen muss. Aber das heisst noch lange nicht, dass man das jetzt irgendwie jeden Tag ißt oder so. Das ist eher so, dass man das als Tourist einmal probiert.

Sebastian: Ist das ne Delikatesse für die Südamerikaner? Also für die Ecuadorianer, Peruaner? Oder ist das schon etwas für die, was die schon recht regelmäßig essen?

Steve: Also es ist nicht was, das man regelmäßig isst, es ist schon eher ne Delikatesse. Zum Beispiel in Equador – Equador hat ja den Dollar, das muss man noch dazusagen, die haben ja garkeien eigene Währung – ist es so dass so ein Cuy 20 Dollar kostet. Und das ist schon ne Menge. Also da ist ja nicht viel dran.

Sebastian: Das ist schon sehr viel, ja.

Steve: Das ist schon sehr sehr viel Geld. Das heisst das macht man vielleicht einmal im Jahr oder so. Also das ist jetzt nichts, dass man das jetzt jeden Sonntag kocht oder so. Sondern das ist wirklich so was spezielles.

Sebastian: Und aber das Essen in Südamerika allgemein ist aber auch unglaublich fleischlastig oder? Ich bin selber leider noch nicht dort gewesen. Ich hatte schon zweimal einen Flug nach Argentinien gebucht gehabt aber habe den nicht angetreten. Aber was ich immer so höre ist sehr viel Barbeque, sehr viel Rind, sehr viel Steak.

Steve: Ja also gerade so Argentinien ist da wahrscheinlich Nummer 1. Wenn man da Gemüse auf dem Teller findet, dann muss man sich fragen ob man vielleicht in einem vegetarischen Restaurant ist. Aber ansonsten ist es genauso, auch in Uruguay ist es so, es ist sehr sehr sehr viel Fleisch. Wenn man dann Richtung Norden fährt, also Peru zum Beispiel ändert sich das ein bisschen. Also wie gesagt Chile und Argentinien das ist so ein bisschen Ähnlich was das Fleisch angeht und in Ecuador zum Beispiel geht es ganz viel um Suppen. Also da ist es, da hat man zwar auch Fleisch aber da ist es noch lange nicht so wie in Argentinien, Chile und Uruguay. Das wird dann halt Peru und Ecuador wird das dann schon abwechslungsreicher sag ich mal.

Sebastian: Wie lange warst du denn jetzt in Südamerika unterwegs. Du warst ja jetzt lange dort unterwegs. Wie lange warst du dort?

Steve: So ein bisschen mehr als 7 Monate war die lange Reise und die anderen das war immer so für ein paar Wochen. Also das ist jetzt schwierig zu sagen. Ich glaube insgesamt so ungefähr ein Jahr kann man so sagen.

Sebastian: Und du hast unglaublich viel Hitchhiking hast du gemacht und du bist unglaublich viel Gewandert.

Steve: Genau, also das gerade, also beides im Süden also in Patagonien weil Hitchhiking ist, also das ist jetzt nicht so eine große Sache aber in Südamerika würde ich das jetzt nicht unbedingt weiter nördlich machen. Also Patagonien ist schon ne gute Region wo man das machen kann, denn da ist die Kriminalitätsrate relativ niedrig. Das ändert sich dann wenn man Richtung Norden also so Buenos Aires würde ich das nicht unbedingt machen wollen. Und genauso verhält es sich in Chile, Peru. Ich kenne Leute die das auch gemacht haben aber ja ich war da schon auch ein bisschen auf die Sicherheit bedacht und deswegen ist halt Patagonien relativ easy peasy. Und vor allen konnte ich dann so an Orte komme an die ich sonst nicht komme, weil es keine Busse dorthin gibt. Da bin ich halt mit Locals hingefahren um da wandern gehen zu können und mal ein paar andere Sachen zu machen, die man sonst vielleicht in Deutschland noch so kennt. Son paar Highlights so dass ich da so ein bisschen Off the Path unterwegs bin.

Sebastian: (lacht) Sehr gut, sehr gut mein Lieber. Und diese ganzen Off the Path die hast du auch in deinem E-Book mit drin. Du hast ja ein Argentinien E-Book, du hast ein Peru E-Book du hast ein Chile E-Book. Was hast du noch für E-Books?

Steve: Tja, das sind eigentlich so die drei E-Books die ich habe. Für andere E-Books müsste ich dann nochmal länger vor Ort sein. Ich hab das jetzt nur für Länder gemacht, in denen ich wirklich etwas länger Zeit verbracht habe. Vielleicht mache ich noch was mit Bolivien oder vielleicht mache ich mal was zusammen mit der Carina, die jetzt gerade in Südamerika unterwegs ist und jetzt teilweise auch so ein bisschen auf meinen Spuren unterwegs war. Da überlegen wir ob wir vielleicht was über Ecuador machen wollen. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Aber das sind im Prinzip die drei E-Books die man momentan bei mir auf der Seite bekommt.

Sebastian: Ja auf jeden Fall bist du der Profi so für diese Argentiniengeschichten. Das hat mir schon damals auf deiner Reise so gefallen. Was sind denn so die Highlights in sagen wir mal Argentinien, so Patagonien. Da bist du ja wirklich viel gewesen. Kannst du da was teilen?

Steve: Ja also ich würde sagen wie gesagt im Süden ist das so in Patagonien dass sich Chile und Argentinien quasi gleichmäßig aufteilen die Region. Und so den Hotspot würde ich so bei El Chalten, El Calatafes und Puerto Natales ist dann auf der chilenischen Seite. Das heisst Puerto Natales hat man Torres del Paine dann fährt man, ich weiss nicht genau wie lange, ich glaube vier oder fünf Stunden waren das über die Grenze und kommt nach El Calafates da ist der Perito Moreno Gletscher, der so total exponiert da ist und da ist so eine Halbinsel direkt da vor. Das heisst da sind so Aussichtsplattformen durch die man halt direkt an den Gletscher ran kommt. Das hat man so, meines Wissens nach gibt es das auf der Welt nur da.

Sebastian: Das ist diese bekannte Bild, ne?

Steve: Genau, das ist diese bekannte Bild wo man diesen riesigen Gletscher vor sich sieht und das ist halt nur möglich weil dieser Gletscher direkt auf diese Halbinsel trifft und dadurch ist halt nicht die Gefahr gegeben wenn man jetzt mit dem Bot zum Beispiel ranfährt, dann könnte man nie so nah ran kommen weil ja immer wieder Eisstücke oder richtig große Eisblöcke brechen ja immer wieder aus diesem Gletscher heraus weil der ja da in diesen See reinragt. Und dann entstehen so richtig große Wellen die viel zu gefährlich wäre, wenn man mit dem Boot ranfährt. Aber da durch die Halbinsel ist das ungefährlich, dass man sich dann halt direkt gegenüber von diesem Gletscher befindet. Und bis vor zwei Jahren gabs sogar so eine kleine Eisbrücke, die dann eingestürzt ist zur Halbinsel. Wie gesagt das ist El Calafate. Das ist aber auch das wozu El Calafet eigentlich da ist, also dass man zu diesem Gletscher fährt. Ansonsten würde ich da nicht so viel Zeit verbringen in El Calafete sondern direkt weiter nach El Chalten. Das liegt ja auf der anderen Seite. Das ist nur, ich glaube auch nur so 1-2 Stunden mit dem Auto und in El Chalten, das ist so die Trekking Hauptstadt von Argentinien. Und die Kletterhauptstadt. Also wenn man die Automarke Patagonia kennt, die haben als Logo quasi die Silhouette von El Chalten, also die Berge von El Chalten. Der Gründer hat sich da halt von dieser Silhouette inspirieren lassen und das ist so ein richtiges Klettermekka. Dort hat man einmal den Cero Torre, das sind so drei Bergzinnen – nicht zu verwechseln mit Torres del Paine, das sind auch drei Bergzinnen. Das ist wie gesagt in Puerto Natales, das ist in Chile und in El Chalten Cero Terro und dann der Fitz Roy sehr bekannt als besonders bekannte Gebirgsformation. Und dann kann man dort zwischen diesen Lagunen und diesen beiden Highlights kann man hin und her wandern und es gibt dann noch einen anderen Zirkel, den ich noch gewandert bin der heisst XXX Circle da kommt man über den Pass XXX und sieht das südpatagonische Eisfeld. El Chalten ist, wenn man nicht so viel Zeit hat eines dieser Musts die man sehen sollte und der Flughafen liegt in El Calafate, das heisst wenn man El Chalten, El Calafate und Puerto Natales vielleicht zusammen in drei, vier Wochen packt, dann hat man von Patagonien so das Sahnestück glaube ich erwischt.

Sebastian: Sehr cool. Und dann kommt man da mit dem Flugzeug von Buenos Aires wahrscheinlich hin oder?

Steve: Genau, also El Calafate hat eine direkt Verbindung nach Buenos Aires.

Sebastian: Cool. Wie lange fliegt man da?

Steve: Puh, das weiss ich garnicht denn ich hab mich so Stück für Stück nach da hin bewegt. Ich bin von Buenos Aires nach Ushuaia geflogen, das war die einzige Flugverbindung die ich in Südamerika so im Land gehabt habe. Und hab mich von da dann mit dem Bus nach oben bewegt. Ich weiss es nicht wie lange das dauert, ich glaube so drei Stunden, vier Stunden vielleicht.

Sebastian: Das ist ja auch ein sehr sehr großes langes Land ne.

Steve: Genau. Deswegen fällt mir das jetzt so schwer das einzuschätzen.

Sebastian: Lass uns mal von Argentinien, du hast vorhin ein sehr wichtiges Thema angesprochen, Sicherheit, das möchte ich erst zum Schluss mal kurz ansprechen aber lass uns jetzt von Argentinien mal rüber auf ein anderes Land gehen, was du auch dir lange angesehen hast das ist Chile. Und was haben wir denn da, so tolle Sachen, die man unbedingt mal machen müsste, was dir so am besten gefallen hat. Chile da muss ich immer so an die Atacama Wüste denken. Das ist halt einfach so ein unglaubliches Highlight, was ich unbedingt mal besuchen möchte. Da gibt es so tolle Videos auf Vimeo mit diesem tollen Voice Over. Ich werde das mal in den Shownotes verlinken. Was dieses Land also besonders Chile so zeigt.

Steve: Story of Tomorrow

Sebastian: Genau

Steve: Im Prinzip dieses Video beschreibt sogar meine erste Reise nach Chile. Also es ist nicht von mir aber Chile war das erste Land, in das ich gereist bin in Südamerika und das hat mich im Prinzip inspiriert da längere Zeit zu verbringen. Und das war auch ein Urlaub, den ich mir tatsächlich als ich angestellt war genommen habe. Also ich habe mir tatsächlich drei oder vier Wochen sogar am Stück nehmen können. Das ist natürlich, das kann nicht jeder aber ich konnte es und habe in diesen vier Wochen sehr, sehr viel gesehen von Chile. Und was Chile so ausmacht, das sagst du schon richtig, ist halt dieser Gegensatz zwischen Atacama Wüste und was ich eben gesagt habe die Gletscher im Süden. Das ist ja schon ein riesiger Kontrast. Aber ich würde da noch Santiagio de Chile hinzufügen. Die Hauptstadt, in der man ja dann als erstes also wenn man nach Chile fliegt landet. Und das ist sehr sehr europäisch. Man sagt so Santiago ist eine der euopäischsten Städte in Südamerika. Weil Südamerika wurde ja größtenteils von den Spaniern okupiert und dementsprechend auch geprägt. Und die Innenstadt in Santiago sieht schon teilweise sehr sehr spanisch aus. Gerade was auch so, was in der Innenstadt die Fußwege angeht, die haben ja immer solche Gehwegplatten und das hat mich so an Spanien erinnert. Und ansonsten direkt neben Santiago befindet sich Valparaiso, die Innenstadt ist UNESCO Weltkulturerbe weil die liegt auf ich glaube 50 verschiedenen Hügelchen oder so, vielleicht waren es auch nur 15 kann auch sein. Auf jeden Fall sind das so ganz viele bunte Häuser in der Innenstadt und mit Streetart ist die gesamte Innenstadt überzogen. Also total bunte, wuselige Stadt und das ist so die Hafenstadt in der Nähe von Santiago. Also würde ich sagen um das jetzt mal runterzubrechen: Atacama Wüste, die befindet sich mit dem Bus 23 Stunden nördlich von Santiago. Also man fährt immer mit dem Bus muss man dazusagen in Südamerika, Überlandbusse sind die Transportmöglichkeit und die sind auch sehr bequem. Atacama Wüste ist sehr sehr hoch gelegen, Salzseen bei San Pedro. Also bei der Atacama Wüste ist gleich ein großer Salzsee. Flamingos kann man da sehen, Lagunen, Vulkane. Das ist schon alles sehr beeindruckend aber eben auch sehr warm. Ist die trockenste Wüste der Welt.
Und dann wenn man südlicher von Santiago sich bewegt, kommt man ins Seengebiet. Das ist so da haben sich viele Deutsche niedergelassen, weil das sehr sehr ähnlich ist zu unserem Klima. Aber sehr sehr schön. Also da gibt es auch viele Brauereien dementsprechend weil sich die Deutschen dort niedergelassen haben. Und dann wenn man noch weiter gen Süden fährt, dann kommt man langsam in die Region Patagonien und auf die Carretera Austral und das ist so für mich persönlich das Highlight. Ist ne Schotterstrasse, die ist ich glaube 1100 km lang und jetzt wird sie teilweise schon asphaltiert. Und das ist so ein richtiges Abenteuer, weil das ist so die abgelegenste Region Südamerikas. Und da bin ich im Prinzip gehitchhiked. Per Anhalter von Süd nach Nord gereist um halt wirklich noch so das ursprüngliche Chile kennenzulernen. Und da findet man unheimlich viele Dinge die man machen kann: wunderschöne Naturparks, hängende Gletscher, Lagunen, Berge, kristallblaue Seen und Marmorhöhlen, die man sonst nirgendwo findet. Das ist aber eher schon ein Geheimtipp.

Sebastian: Das sind jetzt viele, viele Informationen die ich so noch nie gehört habe. Was ich von Chile nicht kannte. Das ist wirklich sehr sehr interessant das mal so zu hören. Auf jeden Fall ein Land was ich unbedingt mal besuchen sollte. Welche anderen Länder hast du noch besucht? Du hast auch diese gefährliche Strasse, die bist du mit dem Fahrrad runtergefahren. Deadliest Road of the World in Bolivien?

Steve: Genau. Bolivien La Calle de la Muerte. Ist direkt in der Nähe von La Paz im Hochland gelegen und man muss das ein bisschen abschwächen, es war mal die gefährlichste Strasse der Welt weil das die einzige Verbindung in dieser Region war, zwischen zwei Orten. Und dann haben sich an dieser sehr, sehr engen Strasse sind dann LKWs und Busse und alles mögliche ist da hoch und runtergefahren. Und es ist halt total eng und direkt an ner Klippe gelegen. Also du würdest halt zwei Kilometer in die Tiefe stürzen, wenn du abrutschtst. Und das ist halt nicht nur einmal passiert, sondern mehrmals. Und wenn dann so ein ganzer Bus so eine Klippe runterstürzt dann gibt es natürlich unheimlich viele Opfer. Und das war so bis in die Neunziger Jahre hinein war das so die gefährlichste Strasse: Mittlerweile gibts aber ne Alternativroute, einen richtigen Highway der parallel dazu verläuft. Das heisst diese Strasse gibt es immer noch und die wird auch immer noch genutzt. Aber jetzt halt hauptsächlich für solche Fahrradtouren. Was aber nicht weniger gefährlich ist, es ist ja nicht so als ob die jetzt irgendwas an dieser Strasse geändert haben es ist halt bloss so dass da weniger Verkehr ist. Das heisst, man fährt dann mit dem Fahrrad diese Strasse runter, das sind ich glaube 15 Kilometer und muss aber auf der linekn Seite fahren, das ist die Seite wo die Klippe ist, weil der Strassenverkehr ist anders geregelt. Wenn man von oben nach unten fährt muss man links fahren also am Abgrund obwohl ja eigentlich Rechtsverkehr ist. Aber dort ist das ausser Kraft gesetzt, damit Fahrer auf der linken Seite also auf der Klippenseite eben direkt an der Klippe sitzen. Also sehen, wie weit sie noch nach links können, damit sie sich gegenseitig ausweichen können. Deswegen muss man als Fahrradfahrer aber auch auf der linken Seite fahren, was dann so ein bisschen naja es ist nicht so ein angenehmes Gefühl sagen wir mal so. Also ich hab selber auch Höhenangst, ich bin dann natürlich nicht ganz auf der Kante gefahren aber man hält sich dann weiter links und man sieht ja dann schon dass es irgendwie nach unten geht. Und es gab auf dieser Strecke, bei diesen Fahrradtouren und das ist ja jeden Tag, das sind ja mehrere Hundert Leute die da jeden Tag runterbrettern mit zig verschiedenen Touranbietern. Und es gab glaube ich bis heute schon auch 30 Tote bei diesen Fahrradtouren, die einfach irgendwie falsch gebremst haben oder ausgerutscht sind und dann über die Klippe den Abgang gemacht haben. Aber vielleicht vier Fälle davon ist vielleicht das aber die meisten Todesfälle bei diesen Fahrradgeschichten sind tatsächlcih wenn die Leute Fotos machen. Selfies und solche Geschichten. Und dann nicht mehr gucken wo sie hinlaufen und dann war das das letzte Selfie. Ich würde es jedem empfehlen, weil es eine super Erfahrung ist aber man sollte da schon mit dem nötigen Respekt rangehen und vielleicht auch am Vortag nicht unbedingt zu hart feiern gehen, weil das geht morgens um 7 Uhr los. Da sollte man sich auch so ein bisschen mental drauf vorbereiten und wenn man das so macht und auch ein bisschen Respekt vor der Sache hat, dann ist das auch ne tolle Erfahrung, weil man vom Hichland bis runter in den Dschungel fährt. Das sind so die Ausläufer des Amazonas, auf die man dann trifft und das ist schon auf jeden Fall den Nervenkitzel wert.

Sebastian: Cool. also ordentlicher Höhenunterschied, den man da runterfährt. Erstmal vielen Dank für diese ganzen Infos, das ist ja unglaublich was du da alles weisst. Von diesen ganzen Ländern, die du in Südamerika bereist hast, sind die ja alle mega unterschiedlich wie wir halt auch in Europa mega unterschiedliche Länder haben. Kannst du sagen, dass du ein Lieblingsland hast?

Steve: Also ich würde schon sagen mein Lieblingsland ist Argentinien aus den genannten Gründen aber vor allem auch was die Menschen angeht. Also es ist schon so, dass man Unterschiede in der Kultur feststellt. Und die Argentinier sehen sich so als die europäischsten in Südamerika und die sind uns auch am nähesten und dementsprechend von der Kultur auch sehr ähnlich. Das heisst es ist natürlich schon was anderes als Europa oder Deutschland aber die Leute sind sehr sehr herzlich, die nehmen Europäer sehr gerne auf und sind sehr sehr gastfreundlich, gerade Deutschen gegenüber und in den anderen Ländern ist so ein bisschen mehr Distanz gegeben als in Argentinien. Und das zusammen mit Patagonien mit Buenos Aires als Hauptstadt, wo man richtig ordentlich Party machen kann und natürlich, ich als Typ kann das ja auch so sagen mit den Mädels vor Ort, die auch super freundlich sind und kann man da schon ne tolle Zeit haben.

Sebastian: Sehr cool. Argentinien ist als die Nummer 1. Obwohl, wenn ich mich recht erinnere, hast du in Argentinien nicht nur Gute Erfahrungen gesammelt.

Steve: Genau. Da kommen wir ja eigentlich schon auf das Thema Sicherheit. Das ist eigentlich in allen südamerikanischen Ländern so, es gibt welche die sind ein bisschen sicherer und es gibt welche die sind ein bisschen gefährlicher aber generell muss man sagen, für alle Länder gilt, dass wenn man sich in den großen Städten bewegt man doch schon auf sein Bauchgefühl hören sollte und vor allem generelle Sicherheitstipps befolgen sollte. Also es ist nicht so wie in Deutschland dass man einfach so Nachts durch die Strassen laufen sollte. Und nach sieben Monaten habe ich das fälschlicherweise getan, als ich mit Freunden in Cordoba unterwegs war in Argentinien. Und auf dem Rückweg Abends von der Disco ins Hostel, da waren es nur noch zwei Strassenblöcke und ich dachte mir Naja gut, jetzt bezahl ich kein Taxi für zwei Euro. Da passt sich das ganze Geldgefühl ja auch an Südamerika an und dachte mir da kannste die paar Meter noch laufen. Und dann auf diesen paar Metern bin ich dann aber alleine gewesen und bin dann überfallen worden. Und das ist das was du ansprichst, also das war ne relativ üble Geschichte. Da wurde ich zusammengeschlagen und bin dann auch ins Krankenhaus gekommen, war in der Notaufnahme. Aber wie gesagt, was ich immer dazusage, das kann eigentlich überall passieren. Und einen großen Anteil daran, wenn so etwas passiert habe ich selber, weil ich meinen eigenen Sicherheitsregeln nicht gefolgt bin.

Sebastian: Da stimme ich dir absolut zu, das kann einem einfach überall passieren. Das kann dir eben auch in Berlin oder Hamburg passieren, wenn man halt nicht entsprechend aufpasst. Und wenn man so wie wir, wir reisen eben auch viel und werden dann auch sehr bequem und denken es ist doch eben sieben Monate gut gegangen, da geht es jetzt heute auch gut. Und man muss eben diese Sicherheitsregeln eben ständig sich vor Augen halten. Habe ich gerade in Südafrika auch das gleiche – Abends muss man eben einfach etwas vorsichtiger sein.

Steve: Auf jeden Fall.

Sebastian: Aber das ist schön. Da kann man eben einfach sehen was für ein tolles Land Argentinien einfach ist, dass du auch nach so einer Erfahrung jetzt nicht sagst, ist alles Scheisse oder sonst irgendwas. Das würden manche Leute wahrscheinlich auch so sehen. ist bei mir nämlich genauso. Ich habe damals in Australien diesen schweren Unfall gehabt und trotzdem ist für mich Australien eines der tollsten Länder dieser Welt, weil das eben überall passieren kann. Man muss eben einfach darüber stehen, wenn man sowas durchmacht.

Steve: Genau auf jeden Fall. Also gerade wenn man nach Südamerika fährt, dann ist gerade so diese Sicherheitsgeschichte gerade für uns Deutsche so ein entscheidender Faktor. Das viele auch nicht gehen. Aber ich würde sagen, wenn man erstmal da ist und hat sich so ein bisschen dran gewöhnt und man entwickelt dann auch gewisse Routinen, dass man dann im Hostel zum Beispiel fragt , wenn man abends weggeht. Wo kann ich denn hin? Welche Buslinie kann ich denn nehmen oder nehme ich lieber ein Taxi? Soll ich mit einer Gruppe gehen. Das ist ja alles eigentlich kein großer Akt, da fünf Minuten mal im Hostel nachzufragen, was man vielleicht lassen sollte. Und wenn man das aber macht, dann ist das ne unheimlich gehaltvolel Reiseerfahrung, die man dort sammelt, die man ein ganzes Leben lang nicht vergessen wird.

Sebastian: Das stimmt. Deshalb sollte man immer, seine Ängste wahrnehmen aber sie sollten jetzt das Leben nicht unbedingt bestimmen. Mein Lieber, lass uns zum Ende kommen dieser Podcast Folge. Wie sehen denn die Preise in Südamerika aus? Das sind ja so viele verschiedene. Also du hast ja vorhin gesagt Ecuador hat den Dollar und welches ist das teuerste Land, deiner Meinung nach, welches ist das günstigest Land. Wo ist das Preis- Leistungsverhältnis gu?

Steve: Also das billigste Land für Backpacker ist auf jeden Fall Bolivien. Da ist es spottbillig, da kann man, für ein paar Euro bekommt man ein ganzes Mittagsmenü mit Vorsuppe und allem möglichen Zeug. Ist dann aber natürlich auch von der Infrastruktur und der Armut her schon ein anderer Schnack. Dann würde ich sagen direkt danach würde ich Ecuador und Peru einordnen, das ist auch ok. Wenn man natürlich in gewissen Hot Spots kommt relativiert sich das, das gilt aber natürlich für ganz Südamerika. Also gerade Patagonien, XXX Wasserfälle, solche Ecken sind sehr sehr teuer. Im Verhältnis gesehen ist das dann so wie in Europa, wenn man zu irgendeiner Sehenswürdigkeit geht. Ansonsten Argentinien und Chile sind schon sehr auf europäischem Niveau und in Argentinien kommt dazu, dass die Wirtschaft unheimlich schwankt und die ist eigentlich schon jahrelang am Boden. Das heisst der Peso ist sehr sehr schwach. Das heisst, wenn man nach Argentinien fährt, sollte man auf jeden Fall ganz viele Dollars mitbringen, die man dann dort auf dem Schwarzmarkt tauscht. Also man muss sich dann informieren und ein bisschen rumfragen weil man dann einen besseren Kurs bekommt als der offizielle Wechselkurs. Und dann kann man auch dort für einen ganz guten Preis reisen, also guter Preis heisst in dem Fall so ein bisschen unter deutschem Niveau. Das heisst Chile und Argentinien sind schon günstiger aber wenns halt um Hotels und sowas geht, schon auf deutschem Niveau teilweise. Ansonsten Essen, Trinken, Transport ist wesentlich günstiger als in Deutschland. Ich würde jetzt sagen wenn man mal das ganze so runterbricht, für die Zeit in der ich da war also 7 Monate und bin durch Peru, Uruguay, Argentinien, Chile gereist da habe ich so im Schnitt im Monat so 1500 Euro manchmal vielleicht auch 2000 Euro ausgegeben, je nachdem wieviel Touren ich dann noch so gemacht habe. Das kommt ja dann noch on Top.
Aber ja das würde ich sagen ist so der Schnitt. Also wenn man so eine Reise plant, sollte man gucken, dass man ein gutes Gleichgewicht herstellt zwischen günstigen Ländern, wie Bolivien und dann teureren Ländern wie Argentinien. Brasilien ist auch relativ teuer, also wenn man jetzt vorhat nach Brasilien zu fahren. Aber ansonsten, wie gesagt für Backpacker Einsteiger würde ich sagen Peru, Ecuador und Bolivien sind auf jeden Fall budgetfreundlicher.

Sebastian: Sehr cool. Jetzt auch wirklich die letzte Frage. Que tal con el espanol? Brauchst du viel Spanisch da in Südamerika oder kommst du auch mit Englisch klar? Oder sollte man schon eher vorher einen Spanischkurs zuhause vielleicht sogar besuchen? Du machst es mit Babel oder hast es früher mit Babel glaube ich gemacht. Oder sollte man vor Ort erstmal zwei Wochen in eine Spanischschule gehen? Hast du da vielleicht noch ein paar Tipps für uns.

Steve: Also Spanisch ist schon essentiell. Also man kommt natürlich auch schon ohne Spanisch weiter wenn man in den Touristenhotspots unterwegs ist, hat aber bei weitem nicht die gleiche Reiseerfahrung. Weil man mit den Locals vor Ort dann eigentlich kaum kommunizieren kann. Das geht dann nur in den großen Städten wo die Leute dann entsprechend auf der Universität waren und Englisch gelernt haben. Aber Englisch ist halt vor Ort nicht so verbreitet wie bei uns, weil die Nachbarländer sind einfach alles Spanisch sprechende Länder. Da hat man es eben auch einfach im Businessleben einfach nicht nötig Englisch zu lernen. Deswegen auf jeden Fall Spanisch im Vorfeld lernen so ein gewisses Basis-Spanisch oder wenn man ein bisschen Zeit mitbringt vor Ort in eine Spanischschule gehen und dann den Urlaub gleich mit dem Erlernen einer neuen Sprache zu verbinden. Ist ja auch nicht schlecht.

Sebastian: Genau, sehr cool. Sehr sehr cool, Steve. Herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Sehr viel tolle Informationen über eine tolle Region, ein toller Kontinent, viele neue Länder kennengelernt. Ich danke dir vielmals.

Steve: Ja ich danke dir herzlich für die EInladung. Guck bei mir auf dem Blog vorbei und vielleicht auch mal die Videos an die ich habe, da gibt es noch ein paar mehr Eindrücke von Südamerika.

Sebastian: Genau, die werden wir alle in den Shownotes unten verlinken. Das ist unglaublich viel Information, die du da auf deinem Blog zur Verfügung stellst und auf deinem Youtube Kanal. Total klasse. Und ja, dann wünsche ich jetzt erstmal einen wunderschönen Tag.

Steve: Ja danke dir auch.

Sebastian: Bis bald. Tschüss

So, das war die allererste Off the Path Podcast Folge. Ich habe unglaublich viel gelernt, es war sehr interessant. Herzlichen Dank an Steve von back-packer.org – also unbedingt seinen Blog verfolgen. Und denkt daran, wir verlosen drei Philipps SHD 7250 Kopfhörer im Wert von jeweils 89 Euro, denn diese Podcast Folge wird von Philipps präsentiert. Philips SHD 7250 Kopfhörer im Wert von je 89 Euro. Diese tollen Kopfhörer sparen dank der Bluetooth Verbindung an Kabeln aber nicht an Klangqualität und liefern kräftige Bässe und höchste Klarheit. Perfekt also um den Off the Path Podcast zu hören. Um einen zu gewinnen, müsst ihr einfach eine Rezension des Podcasts auf iTunes hinterlassen.

So das war es für heute und ich hoffe wir sehen uns dann nächste Woche wieder, denn es wird ab sofort jede Woche am Dienstag eine Folge des Off the Path Podcasts geben. Bis dahin wünsche ich euch alles Gute und bis bald.

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Bewertungen auf iTunes sind super hilfreich für das Ranking der Show und sind für uns die Beste Bezahlung für die ganze Arbeit, die in die Show investiert wird 🙂

Sebastian Canaves
Sebastian Canaves - Reise
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