Podcast: Reisen durch den Balkan mit Kai Hochow

Kirche St. John in Kaneo - Ohridsee

Der Balkan ist ein richtig cooles Reiseziel! Ich habe bereits in Bulgarien gelebt und einige Länder des Balkans bereist. Diese Ecke Europas ist super schön und zudem Off The Path, denn viele Reisende verirren sich hier noch nicht hin. Gerade deswegen steckt sie voller Überraschungen: wunderschöne Landschaften, gemütliche, kleine Orte und ein unschlagbares Preisniveau wie in Asien!

Kai von All The Places ist fünf Wochen durch den Balkan gereist und ist total begeistert zurückgekommen. In dieser 33. Off The Path Podcast Folge unterhalte ich mich mit ihm unter anderem darüber, welche Länder des Balkans besonders toll sind und warum, wie du im Balkan herumreist und wie viel dich so eine Reise kostet. 

Erfahre in dieser Episode über Reisen durch den Balkan:

  • Welche Airline den Balkan abdeckt
  • Welche Sprache in vielen Ländern des Balkans gesprochen wird
  • Wie du im Balkan herumkommst
  • Welche Unterkünfte zur Auswahl stehen
  • Wie viel du für ein Zimmer, Essen oder eine Busfahrt zahlst
  • Wie sich die Länder unterscheiden
  • Welches Land ein Geheimtipp ist

Shownotes über Reisen durch den Balkan:


Sebastian: Herzlich willkommen zu einer neuen Off The Path Podcast Folge. Heute habe ich den Kai dabei. Er war vor einem Jahr im Balkan unterwegs und hat dort eine Trekking-Tour gemacht und ist fleißiger Hörer des Off The Path Podcasts. Ich freue mich sehr, Kai, dass du heute dabei bist! Du hast mir eine E-Mail geschrieben “Hey Sebastian, ich habe da eine Idee: Vielleicht wäre Backpacking im Balkan etwas Interessantes” – und ja, natürlich ist es das – eine ziemliche Off The Path Gegend. So viele Reisende gibt es da nicht oder so viele Leute gehen da nicht hin. Deshalb freue ich mich sehr, dass du Zeit gefunden hast.

Kai: Morgen Sebastian! Schönen Dank, dass ich hier sein darf. Genau, Balkan ist das Thema und ich freue mich, da ein bisschen was zu erzählen zu können.

Sebastian: Sehr cool! Was hat euch denn damals dazu bewegt, nicht nach Süd-Ost-Asien oder nach Australien zu gehen, so wie die meisten anderen, sondern euren Rucksack zu packen und durch den Balkan zu reisen?

Kai: Das ist jetzt circa ein Jahr her, wir sind im August 2015 gestartet und dass wir in den Balkan gegangen sind lag einfach daran, es war Sommer, schönes Wetter und da habe ich zu meiner Freundin gesagt, wir müssen vielleicht nicht die halbe Welt umrunden, sondern können auch mal schauen, was es in Europa sonst noch so zu sehen gibt. In Süd-Ost-Asien waren wir beide schon und dann hat es uns in Richtung Süd-Ost-Europa getrieben und wir haben es auf jeden Fall nicht bereut. Das ist eine super, super schöne Gegend. Der Balkan ist ja jetzt kein Land, wovon man spricht, sondern es ist eigentlich eher die Region in Süd-Ost-Europa und das war wirklich eine super Reise. Ich kann es nur jedem Nahe legen, das selber mal zu probieren.  

Sebastian: Cool! Jetzt hast du gerade erwähnt, dass der Balkan eine Region in Süd-Ost-Europa ist.  In welchen Ländern wart ihr denn unterwegs?

Kai: Wir sind zunächst in Mazedonien gestartet, also nach Ohrid geflogen an den Ohrid-See.

Sebastian: Hat Ohrid einen eigenen Flughafen?  

Kai: Ja, das ist ein kleiner Flughafen, aber da kann man direkt hinfliegen. Wir sind von Basel-Mühlhaus geflogen und ich glaube von Nürnberg kommt man beispielsweise auch ganz gut hin mit Wizz Air.

Sebastian: Ah! Wo kommt das denn noch mal her? Ist das eine polnische oder eine ungarische Fluggesellschaft?

Kai: Ich glaube ungarisch. Ich glaube die haben ihren Sitz in Budapest. Auf jeden Fall für den ganzen Bereich Ost Europa super geeignet. Es ist vergleichbar mit Ryan Air und wir sind sowohl hin als auch zurück mit denen geflogen. Da kommt man nach Mazedonien ganz gut hin, aber auch in andere Länder. Nach Budapest fliegen die auch viel und Bosnien auch.

Sebastian: Cool. Am See Ohrid, der zu der Stadt gehört, da bin ich auch schon mal gewesen. Das ist ein ziemlich cooler Ort, ne?

Kai: Ja, total. Das war auch echt ein cooler Start. Man kommt da an und das ist alles so ein bisschen verschlafen, aber der See an sich ist super schön. Er ist einer der ältesten Seen der Erde glaube ich und hat extrem klares Wasser, türkises Wasser und ist recht entspannt, es gibt gutes Essen.

Sebastian: Wart ihr in dieser großen Kirche?

Kai: Wir waren auf jeden Fall auch in einer Kirche drin. Da hat es ja mehrere von diesen orthodoxen Kirchen, die sind ganz prägnant. Wenn man nach Ohrid sucht, dann findet man immer dieses Bild des Sees mit der Kirche davor.

Sebastian: Ganz genau und ich finde diese Geschichte dahinter ziemlich spannend, ich weiß nicht, ob ihr drin wart oder ob ihr das gehört habt, aber es ist ja eine orthodoxe Kirche. Mazedonien wurde ja ständig umkämpft. Da kamen die Türken und haben die ganzen Zeichen der Christen weggemacht. Dann kamen die Christen wieder und haben die ganzen Zeichen der Türken weggemacht – es ist unglaublich. Das ganze Ursprüngliche ist dadurch komplett kaputt gegangen und die versuchen das seit Jahren zu restaurieren, vergeblich. Das ist super interessant.

Kai: Ja, das stimmt. Als wir da waren, war auch an einer der Kirchen gerade wieder eine Riesen-Baustelle. Das ist tatsächlich so, dass die nach wie vor noch dran sind, das zu restaurieren, das stimmt.

Sebastian: Cool, das war euer Start, also Ohid und der See und was habt ihr dann noch gesehen? Wo wart ihr unterwegs?

Kai: Genau, wir sind dann zunächst in Mazedonien geblieben und nach Skopje gefahren, in die Hauptstadt, also weiter nördlich, waren da ein paar Tage…

Sebastian: …wart ihr auch in Bitola?

Kai: Nee, da waren wir nicht. Wir waren noch ein bisschen um Skopje herum, da ist zum Beispiel der Matka Canyon, auch super schön, echt geile Natur. Wie der Name schon sagt ist es ein Canyon. Da kann man auch super mit dem Boot hinfahren und Baden gehen, das machen auch ganz viele Locals aus Skopje. Da waren wir und sind von dort aus in den Kosovo gefahren. Da waren wir zunächst in der Hauptstadt Priština und sind von dort weiter Richtung Süden über Prizren, eine kleinere Stadt im Süden von Kosovo, auch wunder-, wunderschön, mit ganz schönen und sehr, sehr vielen Moscheen. Wir hatten ja gerade die orthodoxen Kirchen erwähnt und das finde ich ganz interessant am Balkan, dass man da die verschiedenen Regionen relativ geballt auf einem Raum findet, aber das funktioniert, soweit ich das sehen kann, eigentlich ganz gut. Dann sind wir von dort weiter südlich durch Albanien durchgefahren, also über Tiran in den Süden an der Küste entlang. Das war auf jeden Fall ein ganz, ganz großes Highlight. Die albanische Küste ist wirklich ein Traum. Das sind unfassbar geile Wege. Wir sind da mit dem Mietwagen runter gefahren. Es gibt menschenleere Strände, je nachdem, zu welcher Zeit man dort ist. Zum Beispiel Ende August wird es schon deutlich leerer. Eine super coole Gegend. Dann sind wir später wieder über den albanischen Norden rüber nach Montenegro und letztlich durch Montenegro durch. Da sind wir am kürzesten noch weiter nach Bosnien und sind dann von Bosnien später zurückgeflogen.

Sebastian: Also sind das fünf Länder in vier Wochen gewesen?

Kai: Genau.

Sebastian: Aber das sind jetzt auch keine wahnsinnig großen Länder, also eigentlich eh recht entspannt, ne?

Kai: Total. Wir haben uns keine definierte Route vorgenommen, sondern haben einfach geschaut, wo es uns so hintreibt und das war super cool. Wir haben einfach geguckt, wo es uns gefällt. Gerade Albanien zum Beispiel war für uns ein riesen Highlight. Das hat super viel Spaß gemacht da zu reisen. Das ist ein absoluter Geheimtipp, das kann man glaube ich schon noch sagen. In Montenegro, das war ein Kontrast. In Albanien ist zum Beispiel sehr, sehr wenig Tourismus, gerade westliche Touristen haben wir kaum gesehen. Das sind dann eher Familien, die zusammen vereisen, teils natürlich auch aus Deutschland, die albanischer Herkunft sind. Und als wir nach Montenegro rüber kamen, das war wie so ein Knall. Auf einmal ist es quasi touristisch explodiert. An der Küste dort waren überall Liegen und Strandschirme und dergleichen. Das war der totale Kontrast zu dem, was wir vorher gesehen haben.

Sebastian: Cool! Jetzt hast du gerade gesagt, dass einige Länder super touristisch waren und andere Länder waren das eher weniger. Aber kann man schon sagen, dass grundsätzlich diese ganze Region eigentlich nicht sehr beliebt ist unter Reisenden oder habt ihr viele deutsche Ausländer getroffen?  

Kai: Genau, ich glaube, es ist einfach noch nicht so sehr im Bewusstsein der Menschen, dass man auch einfach da mal hingehen kann. Ich glaube jeder, der mal da war, wird Positives berichten. So ist mein Eindruck, weil es so super schön ist und zumindest da, wo wir waren, war wirklich extrem wenig Tourismus von den klassischen Backpackern, wie man sie vielleicht in Süd-Ost-Asien findet. Das haben wir da ganz, ganz wenig gesehen. Wir sind trotzdem auch auf deutsch immer wieder ins Gespräch gekommen, weil sehr viele Leute, die dort wohnen deutsch sprechen. Teilweise auch mehr als englisch, was natürlich daran liegt, dass viele auch schon mal in Deutschland gelebt haben oder in Österreich oder in der Schweiz, vielleicht auch mal versucht haben, Fuß zu fassen und dann doch wieder zurück sind. Man kommt dort immer wieder ins Gespräch. Wir haben auch ganz viel in Cafés gesessen und dann hören die Leute natürlich sofort, wo man herkommt und waren dann auch interessiert. Man hat sich dann ganz gut unterhalten und wir wurden auch immer mal wieder zu einem Kaffee eingeladen. Also auch das war, fand ich, eine super schöne Erfahrung, dass die Leute so herzlich sind und dadurch, dass sich das Leben ganz viel, gerade im Sommer natürlich, auf der Straße und in den Cafés abspielt, kommt man auch immer wieder ins Gespräch mit Einheimischen, was wirklich schön ist.

Sebastian: Cool! Man könnte also sagen, dass man mit deutsch vielleicht sogar weiter kommt als mit englisch?

Kai: Ja, das würde ich sogar so sagen. Es kam auch vor, dass ich irgendwen angesprochen habe und ihn natürlich erst mal gefragt habe, ob er denn englisch spricht, weil ich selber der Sprache nicht mächtig bin und dann kam häufig als Antwort “Nee, aber deutsch”. Dann kam man auf der deutschen Sprache zusammen. Ansonsten, was sicherlich hilfreich ist, wenn man sich ein bisschen serbo-kroatisch aneignet, weil viele der Ländersprachen dort sind sehr verwandt und da kann es auf jeden Fall hilfreich sein, wenn man sich da ein paar Brocken aneignet. Ich persönlich hatte da überhaupt gar keine Vorbildung und kann das auch nach wie vor nicht und bin trotzdem klargekommen. Das heißt, wir haben uns auch irgendwie durchgewurschtelt. Wir haben in jedem Land versucht, ein paar Basic-Begriffe zu lernen, wie ich das eigentlich auch immer auf Reisen versuche, dass man einfach mal Danke und Hallo und dergleichen sagen kann, weil das kannst du wahrscheinlich bestätigen, das kommt wahrscheinlich immer ganz gut an.

Sebastian: Ja. Wie sagen die Danke?

Kai: Ich weiß jetzt im Albanischen heißt das Faleminderit und das war auch teilweise ähnlich. Ich glaube in Mazedonien war es einfach nur Fale. Das haben wir dann immer gleich am ersten Tag erfragt, in dem jeweiligen Land. Dann hat das ganz gut hingehauen.

Sebastian: Nein ist eigentlich Njet glaube ich. Und Ja ist Da, oder was war das noch mal.

Kai: Das kommt ein bisschen aus dem Russischen ja, ich glaube schon.

Sebastian: Ich habe mal in Bulgarien gelebt vor einigen Jahren und habe mir da ein bisschen bulgarisch angeeignet und kann auch das kyrillisch noch lesen, aber sprechen kann ich es nicht. Deswegen finde ich das so spannend. In Bulgarien wart ihr aber nicht?

Kai: Nee, Bulgarien nicht. Das war zunächst geplant. Wir hatten ursprünglich mal den ganz groben Plan nach Mazedonien zu fliegen und dann auf dem Landweg durch Bulgarien nach Istanbul zu fahren.

Sebastian: Das ist auch eine richtig große Strecke!

Kai: Ja, das haben wir jetzt nicht gemacht, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Ich denke auch Bulgarien – du kannst das wahrscheinlich besser sagen – ist super schön und hat auch ganz, ganz viel zu bieten. Da gibt es auch mehr Länder. Generell ist dieser ganze Süd-Osten von Europa wirklich vielseitig und auch Länder wie Serbien oder auch Rumänien haben noch super viel zu bieten.

Sebastian: Genau, das wollte ich auch sagen. Serbien ist auch richtig cool und Rumänien hat mir auch richtig gut gefallen. Falls du mal irgendwann in der Zukunft, oder jemand der jetzt zuhört, nach Rumänien möchte: Brasov! – Das ist ein richtig cooler Ort. Das ist in der Ecke von Transilvanien: Brasov, Sinaia… richtig cool. Aber lass‘ mal Rumänien wieder verlassen und zurück zu deiner Reise kommen. Was habt ihr denn da alles gemacht? Habt ihr irgendwelche Aktivitäten unternommen? Habt ihr außer herumzufahren und vielleicht zu spazieren, irgendwelche Touren gemacht – du hast den Canyon eben erwähnt, habt ihr Canyoning vielleicht gemacht oder sonstiges?

Kai: Im Bereich Abenteueraktivitäten haben wir so explizit nichts gemacht, weil – ich hatte das angesprochen – es relativ wenig Tourismus gibt. Man hat nicht, wie in anderen Ländern, viele Agenturen und irgendwelche Offices in der Stadt, wo Touren angeboten werden. Nichtsdestotrotz haben wir von Ort zu Ort geschaut, was man da machen kann. Am Ohrid See beispielsweise haben wir uns Fahrräder geliehen und sind um den See gefahren. Bei dem Canyon in der Nähe von Skopje waren wir wandern, um den Canyon herum, was auch sehr, sehr cool war. Generell ist es in dieser Region eher so, dass es keine krassen Sehenswürdigkeiten gibt, wie wenn man zum Beispiel nach Peru geht. Das hattest du glaube ich in einer Folge zuletzt, wo natürlich ganz viele Leute den Machu Picchu sehen wollen. Diese prägnanten Sehenswürdigkeiten hat es da nicht, sondern es sind eher die kleineren Sachen und vielleicht auch, dass man gar nicht so viel weiß über die Länder und dadurch auch noch mehr überrascht wird. Das fand ich super interessant. Von dem Matka Canyon zum Beispiel hatte ich vorher noch nie was gehört, hab's dann mehr oder weniger zufällig vor Ort erfahren und das war ein super schönes Erlebnis. Ansonsten, was für uns ein ganz, ganz großes Highlight, war wirklich der Roadtrip durch Albanien. Wir waren ohne Auto unterwegs, wir sind also immer von Stadt zu Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren, das waren meistens Mini Vans, weil wir einfach nur hingeflogen sind mit dem Rucksack, und wir haben uns so von Ort zu Ort durch die Länder gehangelt. In Albanien dann, damit wir flexibler sind, haben wir uns in Tirana ein Auto gemietet für fünf Tage und sind dann von Tirana in den Süden gefahren. Diesen Trip zu machen, kann ich wirklich absolut empfehlen, das ist wirklich großartig und es ist auch gut, wenn man ein Auto hat, weil dann kann man einfach ganz easy an jedem Strand, der einem gefällt oder den man entdecken möchte, anhalten. So bist du natürlich viel flexibler, als wenn man in den Bus oder in den Van steigt.

Sebastian: Ja, das glaube ich. Wo habt ihr überall geschlafen?

Kai: Wir haben uns verschiedene Unterkünfte geholt. Teils haben wir uns vor Ort einfach herumgefragt, wenn wir viel Zeit hatten oder auch mit der Mietwagentour zum Beispiel, weil wir da ein bisschen flexibler waren. Ansonsten haben wir zum Teil Airbnb genutzt. Zum Beispiel im Kosovo in der Hauptstadt. Da hatten wir ein ziemlich cooles Airbnb direkt an dem Hauptplatz in der Innenstadt und sonst über booking.com, da hat man auch relativ viel gefunden. Es waren eigentlich immer Guest Houses oder kleinere Hotels.

Sebastian: Ist in der Hauptstadt an dem Hauptplatz nicht die Bill Clinton Statue?

Kai: An dem Hauptplatz direkt nicht, die ist ein bisschen an einer anderen Ecke, aber da hast du eigentlich fast an jeder Ecke irgendeine Statue, die damit zusammenhängt. An dem Hauptplatz, wo wir waren, war von der Uzk – das ist diese Truppe, die damals für den Kosovo gekämpft hat und die nach wie vor ganz groß verehrt wird -, ein Kämpfermonument.

Sebastian: Ja, ich war mir nicht ganz sicher. Habt ihr Airbnb dann immer nur für eine Nacht genutzt oder habt ihr das immer für drei, vier Tage gebucht?  

Kai: Meist waren wir in den Städten für drei Tage unterwegs. Ich persönlich mag das lieber, wenn man einmal ankommt und nicht am nächsten Tag sofort weiter muss, sondern sich die Zeit nimmt. Dann waren wir meistens drei Tage an einem Ort und sind dann weiter gefahren.

Sebastian: Cool und was habt ihr neben Airbnbs noch gebucht oder wo seid ihr sonst untergekommen?

Kai: Überwiegend waren das kleinere Hotels oder Guest Houses. In Tirana zum Beispiel von einem italienischen Pärchen. Das war ein total süßes Hotel eigentlich. Es hatte nur ein paar Zimmer, aber die waren so herzlich. Wir sind sogar zweimal nach Tirana, weil wir vom Süden erst wieder hoch kamen und dann haben die im obersten Stock so eine Art Dachterrasse gehabt. Da konnten wir über Tirana gucken, also auch mega cool. Wir waren immer zu zweit und haben uns immer ein Doppelzimmer geholt und das war auch preislich total gut zu machen. Wir haben im Schnitt circa 25 Euro pro Zimmer pro Nacht bezahlt.

Sebastian: Auf der ganzen Reise oder …?

Kai: Ja, ich habe jetzt noch mal nachgeschaut, das war schon relativ einheitlich. Klar hat man hier und da gewisse Unterschiede. In Montenegro haben wir mal 20 Euro pro Nacht gezahlt, wobei Montenegro eigentlich – so war unser Gefühl – ein bisschen teurer war. Im Kosovo mal 30 Euro die Nacht, aber meistens pendelte sich das im Schnitt bei 25 Euro pro Nacht für so ein privates Doppelzimmer ein.

Sebastian: Wie schaut es mit Bussen, Essen und vielleicht auch Aktivitäten aus? In welchem Kostenrahmen lagen die?

Kai: Generell sind eigentlich alle Länder noch relativ günstig. Besonders hervorzuheben ist ganz klar Albanien und Mazedonien, die wirklich super, super günstig sind, was auch vor allem das Essen angeht. Bei den Fahrten sind wir meistens mit den Mini Vans unterwegs gewesen und sind zum Beispiel von Ohrid nach Skopje gefahren. Das waren so 3 bis 3,5 Stunden fahrt in einem Van. Da haben wir 8 Euro gezahlt. Die Fahrten pendelten sich alle zwischen 5 Euro bis 20 Euro ein. Das ging. Ansonsten, wenn man ein bisschen flexibler sein möchte, stehen auch fast an jeder Ecke irgendwelche Leute, die einen privat mitnehmen möchten, also private Taxifahrer. Das haben wir persönlich, bis auf kurze Strecken, gar nicht gemacht. Nur einmal vom Flughafen in den Ort, weil wir dann die Vans genutzt haben. Es gibt zum Teil auch Zugstrecken, zum Beispiel in Mazedonien oder auch in Bosnien. Das haben wir aber leider nie geschafft. Da weiß ich jetzt nicht genau, wie die preislich liegen, aber mit den Vans kam man ganz gut von Ort zu Ort und das hat echt gut geklappt.

Sebastian: Weißt du noch ungefähr, was so eine Mahlzeit gekostet hat?

Kai: Ja, Essen war erfreulich günstig. In Albanien zum Beispiel haben wir für ein Crèpe in der Stadt mal 0,60 € bezahlt. Das war in einem Café ein richtig schönes Crepes. Ansonsten kriegt man auch sowas wie Cevapcici, Balkanküche, mit Fladenbrot und Fleisch auch so für 2 Euro bis 3 Euro. Da geht es dann los. Auch Eintöpfe wie Gulasch gibt es für um die 3 Euro. Das kommt natürlich immer darauf an, ob man mehr in Richtung Imbiss geht oder in ein richtiges Restaurant, aber selbst am Ohrid See, wenn man da in ein richtiges Restaurant geht, da kommt man auch super mit 5 Euro bis 6 Euro für eine gute Mahlzeit hin.

Sebastian: Ja, cool. Inwieweit unterscheiden sich denn die Länder – nicht nur von der Kultur, aber auch vom preislichen gesehen?

Kai: Ja, die unterscheiden sich schon, allein von ihrer Story, du hast es vorhin schon angesprochen. Die haben alle in der Vergangenheit und in der Historie immer wieder ein bisschen Stress miteinander gehabt. Ansonsten waren die Menschen gleichermaßen nett zu uns. Von Albanien waren wir am meisten überrascht, weil Albanien nicht den besten Ruf hat. Und ansonsten Mazedonien und Albanien am günstigsten. Die haben jeweils auch eine andere Währung. Ich schätze, das ist ein Grund dafür, dass es günstiger ist. Im Kosovo zum Beispiel wird der Euro genutzt und in Montenegro genauso. Und das merkt man dann, fand ich auch, am Preisgefüge, dass es da ein bisschen teurer war. Man kann zum Beispiel im Kosovo auch gut und günstig essen. In Montenegro kommt es ein bisschen darauf an, wo man ist. In Kotor zum Beispiel, das ist schon weiter westlich Richtung Kroatien fast, das hat eine superschöne Altstadt, ist sehr gepflegt und die Bucht von Kotor ist auch ein ganz, ganz großes Highlight, da war es dann aber auch teurer. Da war es auch touristischer, weil da fahren schon touristische Schiffe in die Bucht und da kostet Essen auch mal locker 10 Euro. Bosnien wiederum war deutlich günstiger als beispielsweise Montenegro. Also am günstigsten sind auf jeden Fall Mazedonien und Albanien, dann kam Bosnien und Kosovo und Montenegro, zumindest auf dieser Liste, auf den letzten Plätzen.

Sebastian: Das ist auf jeden Fall sehr gut zu wissen, wenn man seine Reise planen will. Aber am Ende des Tages ist alles nicht so großartig teuer dort unten. Lass‘ uns langsam zum Schluss dieser Folge kommen. Was waren eure Highlights auf der Reise?

Kai: Genau, ich hatte es glaube ich schon mal durchdringen lassen. Der Roadtrip in Albanien war – fand ich – das größte Highlight.

Sebastian: Ja, das ist ein paar Mal durchgekommen.

Kai: Ja, ich merke das auch immer, wenn ich mit Freunden rede. Das war einfach so das Gefühl von Freiheit.

Sebastian: Also das nächste Mal nur durch Albanien reisen…

Kai: Ja, oder jederzeit wieder, auf jeden Fall. Das war cool. Der See in Mazedonien genauso, aber auch im Kosovo zum Beispiel Prizrem, die kleinere Stadt im Süden von Priština: Ein super schönes Städtchen. Ganz viele der Städte, die wir da besucht haben, haben alle eine Berglandschaft um sich herum und es gibt fast überall eine kleine Festung oder Burganlage, auf die man dann hochwandert. Und das war in Prizrem im Kosovo vor allem ganz cool, weil man dann runterschauen kann auf die Stadt mit einem kleinen Fluss in der Mitte und drum herum die ganzen Moscheen. Das war wirklich schön. Mostar in Bosnien hat auch eine sehr schöne Altstadt. Die haben auch so eine ganz prägnante Brücke, die damals im Krieg leider zerstört und dann erst wieder aufgebaut wurde. Das ist auch ein malerisches Bild mit dem türkisen Wasser des Sees, was sich durch die Stadt zieht. Kotor mit der Bucht und der Altstadt wirklich ganz, ganz toll. Und ich fand als Stadt auch Sarajevo super interessant und super spannend, auch durch die Cafékultur, die man eigentlich in allen Ländern und Städten findet, auch in Tirana zum Beispiel. Da gibt es auch ganz viele tolle Cafés und ich mag das einfach so, auch einfach mal von Café zu Café schlendern und die Leute ein bisschen beobachten, weil ganz viele Leute draußen unterwegs sind und sich im Café treffen. Das macht dann auch Spaß, das ein bisschen zu beobachten.

Sebastian: Sehr cool! Das hört sich auf jeden Fall nach einem richtig coolen Abenteuer an. Ich bin ein absolut großer Fan vom Balkan, ich bin auch schon selbst viel da in der Gegend gereist. Albanien habe ich mir noch nicht angeschaut, muss ich mir also jetzt anschauen.

Kai: Absolut!

Sebastian: Kommt auf die Liste. Ja, du, ich danke dir vielmals, dass du dir die Zeit genommen hast, um hier deine Reise mit uns zu teilen.

Kai: Sehr gerne, hat mich gefreut und ich glaube, man hat es rausgehört: Ich bin ganz begeistert und kann das nur jedem empfehlen, da selber mal hinzugehen und sich das alles selber anzuschauen.

Sebastian: Sehr gut! Lieber Kai, vielen, vielen Dank! Ich wünsche dir noch einen wunderschönen Tag!

Kai: Ja Dankeschön, wünsche ich dir auch!

Sebastian: Bis bald!

Kai: Bis dann, ciao, ciao.

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Bewertungen auf iTunes sind super hilfreich für das Ranking der Show und sind für uns die beste Bezahlung für die ganze Arbeit, die in die Show investiert wird. 🙂

Sebastian Canaves
Sebastian Canaves - Reise
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Ein Kommentar

  1. Super Beitrag!
    Ich bin durch Folge 147 (Off Road durch Albanien) auf den Podcast gestoßen und weil ich ein totaler Ost-Europa Fan bin, bin ich auch schnell auf diesen Beitrag hier gestoßen.
    Ich kann Kai nur total zustimmen! Grade der Balkan (sowohl Ost als auch West) ist obwohl es in Europa ist, ein total anderes, off the Path-Erlebnis. Selbst in der Hochsaison ist die Anzahl der Touristen in Vergleich zu typischen Backpacker Destinationen überschaubar und dabei noch unschlagbar günstig! Eine Empfehlung für jede*n mit kleinem Budget, quasi direkt vor der Haustür 🙂

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