Podcast: Mit einer chinesischen Reisegruppe durch die Innere Mongolei mit Cornelia Zausinger

Stockfotografie - Altai-Gebirge

Cornelia war schon einmal Gast in meinem Podcast als sie uns alles zur Organisation und Versicherung von Weltreisen erzählt hat. Privat reist sie auch sehr gerne und berichtet uns heute von einem echt wilden Abenteuer und wie es dazu kam, dass sie mit einer chinesischen Reisegruppe durch die Innere Mongolei gereist ist. 

Was viele nicht wissen – die Innere Mongolei gehört zu China und kann daher von Chinesen ohne Visa bereist werden. Die Reise mit so einer Reisegruppe aus China war ein echtes Abenteuer. Und auch wenn es nicht unbedingt meine Art zu reisen ist finde ich Cornelias Erfahrungen total spannend.

Erfahre in dieser Episode über die Innere Mongolei:

  • Wie du von Peking aus in die Innere Mongolei kommst
  • Wie sich eine Luxus Jurte von den Standard Jurten unterscheidet
  • Was chinesische Reisegruppen von europäischen unterscheidet
  • Warum du unbedingt ein Zeigebuch dabeihaben solltest
  • Was du in einem Freizeitpark in der Wüste Gobi erleben kannst


Shownotes über die 
Innere Mongolei:

Sebastian: Herzlich willkommen zu einer neuen Off The Path Podcast Folge! Heute haben wir wieder einen Gast da, der schonmal da war, aber dieses Mal Privat. Letztes Mal war Cornelia von STA Travel da, heute ist Cornelia privat als Gast da. Herzlich willkommen, schön, dass du da bist!

Cornelia: Danke, dass ich nochmal dabei sein darf!

Sebastian: Heute sprechen wir ganz privat über eine deiner Reisen und zwar warst du – und das habe ich gerade im Vorgespräch herausgefunden – in der Inneren Mongolei. Das ist ein kleiner Unterschied zur äußeren Mongolei oder wie wird das dann bezeichnet?

Cornelia: Genau, man kennt ja die Mongolei. Das ist auch das Erste was die Leute denken, wenn ich erzähle, dass ich dort war. Aber die Innere Mongolei ist ein autonomes Gebiet und gehört zu China. Also, man bleibt innerhalb von China und ist nicht in der Mongolei. Geografisch gehen die beiden Orte ineinander über. Es ist von der Landschaft her eigentlich das Gleiche, aber es ist in China.

Sebastian: Okay. Und die Menschen dort sind dann keine Mongolen, sondern Chinesen.

Cornelia: Genau, offiziell sind es Chinesen, wobei natürlich die Abstammung der Leute da sehr mongolisch ist. Also, vom Gefühl her, wenn du die Leute siehst usw., dann hast du natürlich schon den Eindruck, als wenn du in der Mongolei bist. Die sehen auch sehr mongolisch aus und viele fühlen sich wahrscheinlich auch eher als Mongolen. Diese Geschichte geht viele, viele Hundert Jahre zurück, wie das getrennt wurde und so. Das ist eine besondere Sache, aber offiziell ist man in China und die Chinesen reisen auch gerne mal in die Innere Mongolei.

Sebastian: Weil sie dort kein Visum brauchen, wahrscheinlich.

Cornelia: Zum Beispiel, genau. Das war auch einer der Gründe, warum wir das gemacht haben. Das war der Teil einer längeren Reise, die wir gemacht haben. Wir haben Freunde besucht, die ein paar Jahre in Peking gelebt haben und es ist in China so, dass es immer im Frühling und im Herbst eine Woche gibt, in der das komplette Land frei hat. Im Herbst ist das die Golden Week, die ist immer Ende September/Anfang Oktober und wir sind zur Golden Week zu unseren Freunden gefahren, haben viel Zeit mit ihnen in Peking verbracht und sind dann gemeinsam für eine Woche herumgefahren.

Dann haben wir überlegt, was wir machen “Die Mongolei wäre ja cool”. Das ist aber auch immer ein bisschen kompliziert mit der Ausreise und wieder einreisen nach China und dann haben wir gemerkt, dass es ja auch die Innere Mongolei gibt, die ja noch zu China gehört und da haben wir uns gedacht “Das ist doch auch cool, dann machen wir doch das!”

Sebastian: Cool, dann habt ihr euch aber kein Auto gemietet und seid einfach hingefahren, sondern ihr seid mit einer chinesischen Reisegruppe unterwegs gewesen.

Cornelia: Genau. Es war auch nicht so, dass das unser Plan war “Juhu, wir wollen unbedingt mit einer chinesischen Reisegruppe unterwegs sein”. Erst wollten wir das Ganze natürlich individuell machen, wie wir sonst eigentlich immer reisen. Das Problem ist allerdings, dass man erstmal nicht so einfach in China ein Auto mieten kann bzw. gar nicht.

Hinkommen wäre aber nicht das Problem gewesen. Wir sind von Peking aus mit dem Nachtzug nach Hohhot gefahren. Hohhot ist die Hauptstadt der Inneren Mongolei und hat wahrscheinlich noch nie irgendjemand vorher gehört – 2,5 Mio. Einwohner.

Sebastian: Nee, da habe ich noch nie von gehört.

Cornelia: Inselstadt, ja, Hohhot – Hauptstadt der Mongolei. Dann haben wir geschaut, ob wir dort Hostels haben, die Ausflüge in die Graslandschaft anbieten. Wir wollten unbedingt in die Graslandschaft und dort in einer Jurte schlafen – also, ganz klassische, wie man sich das vorstellt bei einer Mongolei-Reise. Auch die Wüste Gobi, die grenzt nämlich auch an die Innere Mongolei und dann haben wir ewig rumgesucht, aber da es dort fast keinen Tourismus gibt, zumindest keinen außerhalb von China, gibt es auch so gut wie kein Angebot.

Und dadurch, dass du keinen Mietwagen nehmen kannst und niemand englisch auch nur annähernd spricht; unsere Chinesischkenntnisse auf “ein Bier bitte” und “die Rechnung” begrenzt haben, war das echt nicht so einfach. Unsere Freunde, die ja schon eine Weile in Peking gelebt haben, hatten ihre persönliche Reiseberaterin, eine chinesische Dame, die auch all ihre Flüge usw. organisiert hat…

Sebastian: Eure Freunde sind Deutsche?

Cornelia: Genau, Freunde aus Deutschland, die für ein paar Jahre in Peking gelebt und gearbeitet haben. Da ist es halt üblich, dass man seine persönliche Reiseberaterin hat, die sich dann um alles kümmert, weil es natürlich auch nicht immer so einfach ist, an Sachen ranzukommen, wenn du keine Ahnung hast und kein Chinesisch sprichst.

Und die hat uns dann mehr oder weniger auf die Idee gebracht, dass es auch eine organisierte Tour gibt, mit der wir fahren könnten. Und das hat sich echt ganz cool angehört und uns war dann nicht so ganz klar, was wir da eigentlich machen und am Ende sind wir mit einer chinesischen Reisegruppe durch die Innere Mongolei gereist. Für fünf Tage und das war das skurrilste und durchgeknallteste, was ich auf Reisen je gemacht habe, aber auch mit das Beste.

Sebastian: Okay, das hört sich cool an! Also, warum? Warum das Skurrilste? Was ist passiert, dass das so komisch war?

Cornelia: China, das Land ist ja sowieso schonmal spannend und anders, als man es gewohnt ist; oft auch noch anders als andere asiatische Länder. Daran hatte ich mich ja schon einigermaßen gewöhnt und wie ich eben schon gesagt habe, diese Golden Week: Da hat wirklich das komplette Land Urlaub. Alle. Also, viele, viele, viele, viele Mongolen und Chinesen fahren gleichzeitig irgendwohin. Das heißt, Züge sind Monate im Voraus schon ausgebucht. Es bricht jedes Mal das absolute Chaos aus. Du hast hunderte von Kilometer Stau im Land. Also, wirklich im kompletten Land. Die ganzen Wanderarbeiter fahren in der Zeit nach Hause. Das ganze Land ist halt unterwegs. Deswegen konnten wir erst am dritten Tag dieser Golden Week losfahren, weil wir früher gar nicht weggekommen sind, weil alles so voll und verrückt war.

Dann sind wir mit dem Nachtzug von Peking nach Hohhot gefahren. Das war eigentlich ziemlich cool und viel besser, als ich es mir vorgestellt habe. Wir hatten einen eigenen Schlaf-Waggon, den wir uns zu viert geteilt haben. Direkt nebenan waren aber die Hard-Seat, also die günstigeren Zugabteile, wo sie dann dicht gedrängt, wie im Bus in der Rush Hour standen und 12 Stunden stehend mitfahren mussten. Und alle hatten Instant-Nudeln dabei und Thermoskannen mit heißem Wasser und es hat überall nach diesen Instant-Nudeln gerochen. Das war schon so ein Start, wo du gedacht hast “Wie abgefahren ist das!?” Wir waren auch die einzigen Europäer oder überhaupt Nicht-Chinesen, also Westler, die überhaupt dabei waren und sind natürlich auch sehr interessiert beäugt worden von allen.

Das war schon einfach so ein Start, wo wir gedacht haben “Okay, cool”. Die Tour hat sehr viel versprochen. Es hieß, ihr habt einen privaten Fahrer und ihr könnt das dann so machen, wie ihr wollt. Und dann haben wir uns gedacht “Super, wir haben einen Fahrer. Wir haben eine englischsprachigen Guide, die uns helfen kann und wenn wir sagen, dass wir heute das machen wollen, dann machen wir das so usw.” Dann kamen wir morgens in Hohhot an und dann wurden wir abgeholt mit einem Wagen und unsere Guide, das war eine junge Chinesin, konnte kein Wort englisch, hatte aber einen Übersetzungscomputer. Das war dann ihr englisch, was sie konnte und das war immer super lustig, sich mit der überhaupt zu versuchen zu verständigen. Der Fahrer konnte überhaupt gar kein Wort englisch und dann ging es halt los: Unser erstes Ziel war dann die Graslandschaft – also, das, worauf ich mich auch meisten drauf gefreut hatte, mit in der Jurte schlafen, reiten, Sonnenaufgang usw.

Das war schon eine sehr abenteuerliche Fahrt dahin. Die Straßen – das ist jenseits von Gut und Böse. Und es gibt Streckenabschnitte, wo du normalerweise eine Maut bezahlen musst. Aber die Chinesen sind ja clever und fahren dann einfach über den Acker. Aber die Bauern dort sind noch cleverer und legen dann große Bäume über den Acker, den sie dann immer mit dem Traktor wegziehen, wenn ein Auto kommt und dann kannst du denen Geld bezahlen, damit sie dich durchlassen. Das ist halt günstiger, als die normale Maut, aber du fährst dann über diesen Acker und dann kommt irgendwann ein Bauer, der dann wieder diesen Baumstamm wegzieht und dann kannst du wieder weiter über den Acker fahren. Das war einfach schon total skurril.

Dann sind wir irgendwann in dieser Graslandschaft angekommen und da waren auch Jurten, wie man sich das vorgestellt hat und dann sind wir zeitgleich mit einem ganz normalen Reisebus angekommen, wo dann wirklich eine ganze Schar von Chinesen ausgestiegen ist. Und wie sich dann herausgestellt hat, waren wir quasi eine Gruppe, nur das wir Europäer im Auto transportiert wurden und die Chinesen allee in einem Bus.

Sebastian: Ach, krass!

Cornelia: Ja. Und wir haben eigentlich alles zusammen gemacht; wir waren halt nur immer während des Transports getrennt voneinander und hatten unseren eigenen Guide und unseren eigenen Tisch. Also, die anderen durften sich auch nicht mit uns an den Tisch sitzen, was wir sehr schade fanden, weil eigentlich war es natürlich super spannend mit den Leuten so nah zu sein und sich zu versuchen zu verständigen. Das ging nicht so gut, weil keiner englisch konnte, aber wir haben dann zum Beispiel auch immer zusammen gegessen. In China ist es ja üblich, dass du riesige runde Tische hast, die man dann auch drehen kann, und dann werden ja ganz viele Gericht einfach in die Mitte gestellt und jeder nimmt sich überall etwas raus und dann dreht man wieder. Es waren immer große Tische, auf die 10 bis 12 Leute gepasst haben. Wir waren zu viert und dann war das immer unser VIP Tisch. Der war dann gekennzeichnet mit einem roten Band und dann haben wir den anderen gesagt “Setzt euch zu uns” und dann kam aber immer der Reiseleiter und hat großes Theater gemacht “Nein, nein, nein, ihr dürft euch dort nicht hinsetzen!” Sodass wir gar nicht die Gelegenheit hatten, mit den anderen zu reden. Wir haben aber genauso viel Essen bekommen, wie die Chinesen auf ihrem Tisch stehen hatten, die da mit 12 Leuten saßen und vier saßen zu viert und hatten echt viel zu essen. Also gehungert hat man nicht.

Sebastian: Krass, aber warum durften die sich nicht mit euch hinsetzen? Weil die nicht dafür bezahlt haben oder weil sie dachten, dass ihr das nicht wollt oder weil sie dachten, dass die das nicht wollen?

Cornelia: Ich glaube zweites. Wir haben es nicht wirklich herausfinden können, weil die Verständigung ja recht schwierig war, aber wir hatten quasi die Deluxe Privattour gebucht und die anderen hatten die einfache Tour gebucht und zur Deluxe Privattour gehört, dass man seinen eigenen Tisch hat. Und wenn das so ist, dann ist das so und dann dürfen sich die anderen nicht dahin setzen.

Sebastian: Krass!

Cornelia: Es waren lauter so Sachen, wo man so einen echt krassen Eindruck in die Kultur der Chinesen bekommen hat und dadurch auch die Reisegruppen, die man hier in Deutschland so sieht, ganz anders einschätzen kann. Weil, so hat man wirklich mal gemerkt, wie die Urlaub empfinden und wie sie Reisen empfinden. Was finden sie interessant, cool und wie machen die das so?

Sebastian: Ja.

Cornelia: Das war vollkommen anders von dem, was wir uns so vorstellen. Das war auch so der Unterschied zwischen Deluxe und Privat. Wir hatten dann die Deluxe Jurte und die anderen hatten eine Sammel-Jurte und mussten sich mit 18 Leuten einfach nur nebeneinander in die Jurte legen. Ich war dann auch sehr froh, dass ich nicht mit denen direkt in der Jurte schlafen musste. Wir hatten eine Zweierjurte für zwei Personen. Es war aber immer noch sehr merkwürdig. Das Bett war gekachelt. Das war also so ein Betonklotz, der gekachelt war und da lag dann eine Decke drauf und wir hatten unsere eigene Toilette und ein Fernseher – der nicht ging, aber wir hatten einen Fernseher.

Im Endeffekt hätten wir lieber in der Sammel-Jurte gelegen, weil es waren Minus 16 Grad in der Nacht; es gab keinen Ofen oder irgendwas und du hast auf einem gekachelten Betonbett gelegen zum Schlafen. Mit einer Decke. Bei Minus 16 Grad. In der Luxus-Jurte, aber Hauptsache, du hast einen Fernseher. Es war so durchgeknallt, dass wir uns immer nur gedacht haben “Was machen wir hier? Was ist das eigentlich?”

Es war trotzdem wunderbar. Diese Graslandschaft… Ich weiß nicht, ob du schonmal in der Mongolei warst. Das ist ja der Wahnsinn!

Sebastian: Nein, nein.

Cornelia: Diese ewige Weite, die du hast. Wir waren im Spätsommer/im frühen Herbst da. Da war das natürlich nicht mehr so sattgrün, wie man das dann im Frühling oder im Sommer hat. Aber du hattest trotzdem diese ewige Weite. Es war super schönes Wetter mit Sonnenschein, es war aber sehr kalt. Wir sind dann ausgeritten zu so merkwürdigen Tempelanlagen, zu irgendwelchen Steinhaufen, wo irgendwelche Fahnen geweht sind. Ich weiß nicht so genau, was wir uns angesehen haben, weil uns das ja keiner mitteilen konnte. Auf jeden Fall sind wir da rumgeritten und das war echt cool, einfach durch diese Weite zu reiten. Das war schon sehr beeindruckend und dann wurde auch extra ein Lamm geschlachtet für diesen Abend. Morgens als wir angekommen sind, stand das noch da und hat gegrast und am Mittag hang es dort, hat ausgeblutet und am Abend war es dann auf dem Tisch.

Sebastian: Also, die Reise ist nix für Veganer und Vegetarier?

Cornelia: Ich bin Vegetarier. Da darf man auch nicht zu zimperlich sein. Ich habe es nicht gegessen, aber das mit anzusehen war dann auch schon… naja. Aber so ist es halt. Das ist die Natur.

Sebastian: Ja, andere Länder, andere Sitten.

Cornelia: Genau, du bist halt nah dran und am Abend gab es – wir haben sie immer Party-Jurte genannt, weil da haben alle zum Essen reingepasst. Man hat dann zusammen gegessen und die Chinesen haben irgendwie eine Familienfeier gehabt, wo eines der Kinder glaube ich ein Erwachsenenwerden-Ritual – so ganz haben wir es ja nicht nachvollziehen können – aber auf jeden Fall musste dann der arme Junge, den Penis des Lamms essen als Ritual. Und dann musste er noch irgendwas singen und dann haben irgendwann alle gesungen. Es war total lustig. Es gab natürlich auch viel Schnaps und viel Essen. Es war wie im Theater zu sitzen. Wir haben uns das so zwei Stunden angeschaut und gedacht “Okay, cool. Alles klar”. Es war wirklich sehr lustig und so zieht sich das durch diese ganzen fünf Tage, dass wir jeden Tag irgendwie ganz schräge Erlebnisse hatten, auf die du überhaupt nicht vorbereitet warst, weil du gar nicht wusstest, was eigentlich als Nächstes kommt.

Wir hatten einen groben Plan und wussten: Graslandschaft, wir fahren zur Wüste Gobi und wir sind ein bisschen in der Hauptstadt. Das war alles was wir wussten. Aber was das im Detail bedeutet, war uns in keinster Weise bewusst. Und deshalb war jeder Tag auf's Neue sehr spannend.

Sebastian: Wie ist denn das? Also, ich kann mir vorstellen, wenn ich mir diese ganzen chinesischen Reisegruppen in Europa anschaue, dann reisen die schon ziemlich schnell und wenn ich mal eine Aktivität – zum Beispiel habe ich das in Kanada mal mit Chinesen gemacht – Ausreiten zum Beispiel, dann ist das eigentlich eine Truppe, die keine Ahnung hat, was sie da gerade tut und viele Fotos macht, viel quatscht und eigentlich nicht wirklich anwesend ist.

Cornelia: Ja.

Sebastian: Ist das so gewesen?

Cornelia: Ja, auch diese Tour war relativ kurz. Wenn du zweimal im Jahr nur für eine Woche Urlaub hast, dann musst du dich halt beeilen, wenn du unterwegs bist. Dementsprechend war auch die Tour relativ eng getaktet. Dadurch, dass wir mit dem eigenen Auto unterwegs waren, waren wir auch immer mal ein bisschen früher da und hatten einen Tick mehr Zeit, aber die waren genauso, wie man das auch hier, wenn man durch die Stadt läuft, kennt und einer chinesischen Reisegruppe begegnet, alle immer im Pulk, nur am Fotografieren, die ganze Zeit am Schwätzen und du hast gar nicht den Eindruck, dass die wissen, was sie tun. Hier eine Pose, da eine Pose für's Erinnerungsfoto, neben der Statue stehen, neben der anderen Statue stehen. Aber dass die einfach mal sitzen und genießen oder so, das war schon sehr selten, dass man das gesehen hat. Es gab dann ein paar von den Jüngeren, die dann vor dem Essen, als wir uns ein Bier geholt hatten, ein bisschen versucht haben, sich mit uns zu verständigen, aber ansonsten war es wirklich genauso, wie du dir das vorstellst.

Sebastian: Hm, krass! Ich stelle mir das auch schon sehr, sehr abenteuerlich vor. Wenn man jetzt mit Spaniern oder Italienern oder so unterwegs ist, oder Amerikanern, und die sprechen auch nur englisch und du sprichst nur deutsch, dann versucht man sich irgendwie mit Händen und Füßen zu unterhalten, aber ich glaube da ist es einfach etwas schwer, weil dann auch noch diese krassen kulturellen Unterschiede sind, die es einem dann noch schwerer machen, sich zu unterhalten.

Cornelia: Ja und auch die Sprache ist so weit voneinander weg. Also, bei italienisch oder spanisch oder so weiß man dann ja ein Brocken irgendwie immer oder die Sprachen sind sich viel näher, aber von chinesisch hast du ja einfach null Ahnung. Wir hatten ein Zeigebuch dabei für ein paar Sachen, aber im Gespräch kannst du nur kurz zeigen, wie wir heißen oder wo wir herkommen, “Bier ist gut” irgendwie sowas, aber mehr war das auch nicht.

Sebastian: Aber so ein Zeigebuch ist bestimmt extrem cool. Da habe ich letztens so einen Kickstarter oder sowas gesehen, wo jemand ein T-Shirt entwickelt hat, wo man dann auf die ganzen Zeichen einfach nur drauf zeigen muss.  

Cornelia: Ah, das ist noch praktischer.

Sebastian: Taxi, Zug, um halt zum Bahnhof zu kommen.

Cornelia: Wenn du in Peking lebst ohne so ein Zeigebuch, das kannst du vergessen! Das haben die Experts, die da leben, alle. Das hast du dann immer dabei, auch wenn du Essen einkaufen gehst, dass du da den genauen Unterschied machen kannst, welches Gemüse du willst oder so. Das ist schon sehr, sehr viel wert.

Sebastian: Okay, cool. Also, am besten verlinken wir so ein Zeigebuch mit in die Shownotes, falls jemand in die Innere Mongolei oder nach China reisen möchte.

Cornelia: Ja, das ist sehr, sehr hilfreich. Das bringt viel und das kann ich nur empfehlen. In der Inneren Mongolei definitiv. Da kommst du ohne nicht aus.

Sebastian: Was habt ihr in der Inneren Mongolei noch so gemacht? Ausreiten hast du jetzt gerade gesagt. Habt ihr auch Wanderungen unternommen oder sowas?

Cornelia: In der Grassteppe war es so: Der Ausritt war ein großer Teil davon und dann sind wir auch einfach rumgelaufen. Dann gab es einen mongolischen Ringerkampf zum Angucken. Das Ringen ist auch in der Mongolei der Staatssport. Die laufen dann aufeinander zu und ringen, so wie wir das auch kennen, in traditionellen Gewändern und dann wird noch irgendwas mit den Pferden gemacht. Dann zeigen sie, wie cool sie reiten können. Das können sie schon sehr beeindruckend. Das ist echt Wahnsinn. Also, die brauchen keine Hände zum Reiten, das haben sie auf jeden Fall drauf. Sowas konntest du halt machen, viel mehr geht da auch nicht.

Das Beeindruckendste war eigentlich dann der Sonnenaufgang. Der war wirklich der Wahnsinn dort! Weil du echt diese ewige Weite hast und das ganze Land in Orange und Rot und Gelb glüht. Du stehst dann da einfach eine Stunde und guckst. Also, die Chinesen stehen da nicht eine Stunde – die kommen da hin, machen schnell ein Foto und gehen wieder zurück, aber wir standen da recht lange.

Sebastian: Aber unsereiner, der sitzt dann erstmal da und schaut einfach in die Weite rein und genießt.

Cornelia: Genau. Ich glaube am Bezeichnendsten war, das Erlebnis, was wir in der Wüste Gobi hatten, um zu zeigen, wie unfassbar unterschiedlich unsere beiden Kulturen sind. Das war der zweite große Teil dieser Tour, dass wir in die Wüste Gobi fahren. Das liegt am anderen Ende von der Inneren Mongolei. Das war also eine längere Autofahrt, wo man leider nicht sehr viel sehen konnte. Sonst macht mir das eigentlich nichts aus, wenn ich länger fahre, weil ich einfach sehr gerne schaue, was draußen ist. Man kann ja auch mal anhalten und ein Foto machen, aber das ist da vollkommen uninteressant, weil du nur von Smok und Kohlebergwerken umgeben warst. Als du erstmal aus dieser Graslandschaft raus warst und in dem industriellen Bereich warst. Das ist auch Klischee, wie man sich das vorstellt. Auch Hohhot war total voll mit Smog. Du hast teilweise die Hand nicht vor Augen gesehen. Das war echt Wahnsinn. Du spürst das auch richtig.

In Peking hast du das auch häufig mit dem Smog, aber da war es auch sehr, sehr extrem, weil du auch die Kohlekraftwerke direkt vor dir hattest. Deswegen war die Fahrt nicht so spannend, wie ich mir das erhofft hatte, aber wir waren dann voller Vorfreude auf die Wüste Gobi und unsere Erwartung war “Cool! Wir laufen über die Dünen und wir setzen uns hin und schauen den Sonnenuntergang! Vielleicht kann man eine Kameltour machen; irgendwie sowas”. Wie man sich das halt als Europäer vorstellt, wenn man in die Wüste fährt.

Auf der Fahrt dahin hat uns dann aber unsere Reiseleiterin mit ihrem Übersetzungscomputer eine Liste geschrieben und da stand dann drauf, was wir dort machen könne und ob wir das wollen. Das würde dann umgerechnet 10 Euro oder so kosten. Auf der Liste stand dann halt “Raspy Socks, Surfcar, Camel, look desert train und comical raspy” und wir so “Hähhh!?” Keine Ahnung. Kamel haben wir verstanden und haben gesagt “Klar, machen wir doch!”

Also, wir hatten keine Ahnung, was das bedeutet. Ich habe immer noch keine Ahnung, was sie mit “Raspy Socks” eigentlich gemeint hat, aber wir haben gesagt “Gut, machen wir”. Nun kommen wir da an und dann war das ein Freizeitpark in der Wüste. Das war so durchgeknallt! Also die Wüste hat auch eine recht deutliche Grenze. Das war da besonders krass: Die Wüste hat geendet mit einer großen Düne und dann war da ein Tal und dahinter war ein Berg. Und an diesem Berg ist man dann angekommen und da war ein riesiger Parkplatz, wie wenn man ins Phantasialand fährt und da musste man dann rein und Eintritt zahlen.

Wir haben die ganze Zeit gedacht “Was machen wir hier, wo sind wir hier, was soll das?!” Bis wir gemerkt haben, was das ist. Dann wirst du, wie mit einer Skigondel, von diesem Felsen über das Tal in die Wüste reingefahren und dort war dann ein Freizeitpark, der dich durch die Wüste geführt hat.

Unsere Reiseleiterin wollte uns auch die ganze Zeit nicht aus den Augen lassen und dann mussten wir uns am Anfang riesengroße Stoffschuhe über unsere normalen Schuhe ziehen, die bis zu den Knien gehen, damit wir keinen Sand in die Schuhe bekommen. Ohne die durftest du da nicht rumlaufen. Das waren glaube ich die Raspy Socks – keine Ahnung – dann bist du über Holzstege über die Wüste gelaufen. Also nicht durch den Sand oder so, sondern du bist auf den Holzstegen über die Wüste gelaufen und hast dann einzelne Attraktionen abgearbeitet. Es gab dann Kamelreiten. Dann hatten sie ein altes Militärfahrzeug als Wüstenschiff umgebaut – also, wie ein Karnevalswagen sah das dann aus. Dann bist du mit diesem Militärfahrzeug über die Dünen gepest – wooohooo!

Die nächste Station war – früher sind wir immer ins Taunus Wunderland gegangen, als wir noch ganz kleine Kinder waren und da gab es dann so ganz kleine Züge, in die man sich gesetzt hat. Die sind dann durch den Wald gefahren und dann hat man immer Stationen gehabt, wo einem ein Puppenspiel vorgespielt wurde.

Sebastian: Ja, ich weiß was du meinst, ja!

Cornelia: Das gab es dann auch. Das war der Look Desert Train. Da hat man auch in einem Zug gesessen, der automatisch losgefahren ist durch die Dünen und dann kam immer mal wieder so ein nachgebautes mongolisches Dorf und Schauspieler, die dann einen Tanz aufgeführt haben. Also, total bescheuert!

Wir haben die ganze Zeit gedacht “Das ist als wärst du irgendwo in einem Traum oder so”. Das war so irreal, aber auch lustig. Also, es war unfassbar lustig!

Am Ende haben wir es dann geschafft, der Reiseleiterin zu sagen, dass wir einfach mal unsere Ruhe haben wollen und sie gehen soll und wir uns in zwei Stunden am Auto treffen. Das war eine 10-minütige Diskussion bis wir das geschafft haben und dann haben wir einfach unsere Raspy Socks ausgezogen und sind barfuß durch die Wüste gelaufen. Die anderen Chinesen haben echt gedacht, wir drehen total durch. Weil, man konnte schon querfeldein durch die Wüste gehen, aber nur während einer Expedition. Die hat man da auch immer wieder gesehen. Das waren dann kleine Expeditionsgruppen, die waren ausgerüstet, als würden sie den Mount Everest besteigen und sind dann mit so Stöcken über diese kleinen Dünen gelaufen. So hättest du das machen können in den Augen der Chinesen, aber nicht wie wir, dass du dir einfach deine Schuhe ausziehst und losgehst.

Sebastian: Krass!  

Cornelia: Die Wüste war wunderschön! Als wir dann mal diesen Freizeitpark ein bisschen hinter uns gelassen hatten – also wirklich toll! Und der Freizeitpark… ich meine, Sandboarding konntest du am Ende machen. Das war dann ganz lustig und im Nachhinein ist das einfach eine sehr, sehr lustige Erfahrung gewesen, die ich nicht missen möchte, aber in dem Moment hast du dir echt gedacht “Ihr spinnt doch alle!”

Sebastian: Ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Das ist das Allerletzte, was man sich vorstellt, wenn du jemanden sagst “Hey, ich war in der Wüste Gobi und …. ja”.

Cornelia: “Ich war in einem Freizeitpark in der Wüste Gobi, das kannst du glaube ich nicht von dir behaupten”

Sebastian: Krass, cool!

Cornelia: Das wirst du vielleicht auch niemals tun, aber es ist lustig. Es hat was.

Sebastian: Ja, das ist auf jeden Fall etwas Einzigartiges.

Cornelia: Ja, definitiv.

Sebastian: Ich glaube, es würde auf niemand auf die Idee kommen, das zu machen. Aber es würde auch niemand auf die Idee kommen in unseren kulturellen Kreisen, dort einen Freizeitpark hinzubauen.

Cornelia: Nee, das glaube ich auch nicht. Und ich fand es auch so faszinierend, weil diese künstliche Unterhaltung, die den Leuten geboten wird, das empfinden die Chinesen als authentisches Reisen. Das fand ich so faszinierend. Ich meine, ich bin ja auch aus der Branche und deswegen hat mich das Ganze nochmal anders interessiert, als den 0815-Reisenden und man denkt immer, wenn man die Chinesen hier sieht “Die Spinnen und die laufen hier nur so rum” und so. Aber selbst in ihrem eigenen Land reisen sie ja so. Das ist halt deren Kultur und die brauchen dieses Entertainment anscheinend. Denen reicht es nicht, dass sie einfach die Wüste haben und das dort genießen und auch in sich aufnehmen, sondern die müssen unterhalten werden.

Sebastian: Die brauchen eine Dauerbeschallung.

Cornelia: Genau. Das ging ja auch alles Zack, Zack, Zack – vom Wüstenschiff auf's Kamel in diesen Zug und Dum, Dum, Dum. Das war echt Wahnsinn und das fand ich total krass. Das ist wirklich deren Art. Für die war das eine riesen Sache, dass die diese Reise gemacht haben. Das war voll das Ding.

Sebastian: Ja, das ist schon echt faszinierend. Auch dieses ‘Hauptsache es kommt keine Langeweile auf‘ und ständig unterwegs sein. Das ist ja eine Chinesische Weltreise, in sieben Tagen. In sieben Tagen einmal quer durch Europa. Das ist für unsereiner gar nicht vorstellbar, genauso wie die sich aber auch nicht vorstellen können, wie wir so Sachen machen. Wie ihr das zum Beispiel gemacht habt: Schuhe ausziehen und einfach durch den Sand laufen. Das geht nicht. Das muss erstmal alles komplett geplant und verplant werden.

Aber das ist auch das, was dieses Reisen – egal, ob es in die Innere Mongolei oder nach Thailand – angeht. Diese kulturellen Unterschiede mal so hautnah zu erfahren, macht doch das Reisen so besonders.

Cornelia: Definitiv. Ich glaube, ich habe noch nie so nah eine Kultur so miterlebt. Von dem Moment an, wo wir in Peking in den Zug gestiegen sind bis wir wieder in Peking zurück waren, habe ich nicht einen anderen westlichen Menschen gesehen. Authentischer geht es nicht. Ich hatte wenige Länder, in denen ich wirklich das Gefühl hatte: Okay, sonst keiner und es wird es jetzt mir nicht nur irgendetwas dargeboten, weil die Leute denken, ich möchte das so haben als Tourist, sondern die machen ihr Ding und ich darf ein Teil davon sein.

Sebastian: Ja, das ist auch das Besondere. Heutzutage haben wir das ja immer weniger, dass man wirklich authentisch unterwegs ist.

Cornelia: Ja, das wird immer schwieriger.

Sebastian: Würdest du so eine Reise nochmal machen?

Cornelia: Das habe ich mich schon oft gefragt, ob ich die nochmal machen würde. Also, genau diese Reise auf keinen Fall mehr. Ich habe in meinem Leben noch nie so gefroren, wie in dieser einen Nacht in dieser Jurte. Das kannst du dir nicht vorstellen. Es war so kalt und dann liegst du auf so einem gefliesten Bett und wir hatten uns komplett alle Hosen und alle Jacken angezogen, die wir hatten und hatten Wasserflaschen mit heißem Wasser gefüllt, um unter der Decke ein bisschen Wärme zu erzeugen.

Sebastian: Ja, ich kenne das!

Cornelia: Und dann hast du gedacht “Es ist so hart! Ich würde mich gerne nach links drehen, aber wenn ich mich nach links drehe, dann kommt ja kalte Luft unter die Decke – Scheiße, was mache ich jetzt?” Also, ich habe überhaupt nicht geschlafen und das war schon echt krass. Wir haben dann auch erst in der dritten Nacht überhaupt mal duschen können. Es war schon eine sehr extreme Tour. Deswegen würde ich genau diese Reise nicht nochmal machen, aber die Erfahrung war es definitiv wert. Aber ich werde es nicht planen, nochmal sowas zu tun. Wenn sowas nochmal passiert, weil das ist auch nichts, was wir geplant haben – das ist passiert – dann freue ich mich und genieße das, weil ich dann noch Jahre lang von erzählen kann und wenn ich die Fotos sehe, muss ich schon wieder lachen. Deswegen will ich definitiv keine Sekunde dieser Reise missen, aber es war schon sehr, sehr speziell. Aber planen würde ich das jetzt nicht, nee!

Sebastian: Aber ich finde, es hört sich extrem cool an.

Cornelia: Das war es definitiv.

Sebastian: Ich finde es ganz cool, das zu hören. Ich weiß nicht, ob es unbedingt mein Ding wäre.

Cornelia: Ich glaube es nicht. Ich meine, ein bisschen habe ich ja mitbekommen, wie du reist – Nein, das wäre nicht dein Ding! Es ist auch nicht mein Ding, aber man muss sich einfach darauf einlassen und dann ist es einfach echt lustig. Man darf sich nicht aufgeben.

Sebastian: Ja, davor großen Respekt, dass ihr es einfach so durchgezogen habt und einfach das Beste daraus gemacht habt. Wenn jetzt jemand in die Innere Mongolei reisen möchte, weißt du, inwieweit man das dann doch noch irgendwie individuell machen kann oder ist man gezwungen so eine Reise zu machen?

Cornelia: Nein, man ist dazu nicht gezwungen. Ich glaube, mit ein bisschen mehr Recherche kann man das wahrscheinlich auch selber machen. Zurück sind wir dann von Hohhot nach Peking geflogen. Ich denke, von Peking kannst du auch ohne Probleme dahin fliegen. Einen Direktflug von uns aus wird es wahrscheinlich nicht geben. Der Nachtzug war aber auch wirklich sehr angenehm. Die Züge sind in China nicht so teuer, man muss sich nur frühzeitig um ein Ticket kümmern. Da kann man nicht einfach an den Bahnhof gehen und sagen “Ah, ich möchte gerne heute Abend da hinfahren”, sondern das muss man früh genug buchen.

Es war super angenehm. Wir sind abends um 20 Uhr eingestiegen, morgens um 8 Uhr angekommen und haben gut geschlafen. Es gab etwas zu Essen, also es war super. Und in Hohhot selber, wie gesagt, das ist eine Stadt von über 2 Mio. Einwohnern. Es gibt viele Hotels, es gibt auch ein, zwei Hostels und wenn man sich an die wendet, kann man mit Sicherheit schauen, dass man dann von denen irgendwie einen Fahrer bekommt. Das ist in China sowieso so, dass einer einen kennt, der einen kennt… Der besorgt dir dann einen Fahrer oder weiß wieder irgendein anderes Hotel, wo man übernachten kann.

Wir hatten auch nur diese fünf Tage, weil unsere Freunde dann ja wieder in Peking weiter arbeiten mussten. Wenn du mehr Zeit hast, dann ist das mit Sicherheit machbar. Aber dann braucht man ein Zeigebuch und vielleicht sollte man sich vorher auch schon die wichtigsten Sätze definitiv schon übersetzt bei Google Translate ausgedruckt haben, damit man das immer zeigen kann – so habe ich das auch gemacht – “ich muss zum Flughafen”, “ich esse kein Fleisch” und so Sachen, um irgendwie weiterzukommen. Ich bin mir sicher, dass es geht, aber wie gesagt: Du kannst dir kein Auto mieten und selber losfahren, deswegen bist du immer irgendwie auf einen Fahrer oder einen Guide angewiesen. Dem bist du dann einfach ein bisschen ausgeliefert.

Sebastian: Ja klar. Wie sieht das dort preistechnisch aus? Ist das eine teure Gegend?

Cornelia: Nee, das ist super günstig. Ich glaube, wir haben für diese komplette Tour – da war die Zugfahrt mit drin, die ganzen Übernachtungen, der Flug zurück und das komplette Essen; nur der Eintritt in den Freizeitpark war nicht mit drin – ich glaube 180 Euro jeder bezahlt.

Sebastian: Krass!

Cornelia: Deswegen haben wir da auch nicht lange überlegt und haben gesagt “Ja klar! Für 180 Euro machen wir das doch”. Und wenn du das selber machst, wirst du wahrscheinlich auf einen ähnlichen Preis kommen. Das ist allerdings jetzt auch schon ungefähr vier Jahre her. Deswegen weiß ich es nicht. Es kann natürlich sein, dass es mittlerweile ein bisschen teurer geworden ist.

Sebastian: Ja, aber von 180 Euro geht das in vier Jahren vielleicht auf 200 Euro hoch oder so.

Cornelia: Wo ich mir sehr sicher bin ist, dass es immer noch genauso ist und sich nichts touristisch verändert hat. Ich meine, in Bali sind vier Jahre ja, wie woanders ein Jahrzehnt. Da ist ja alles komplett anders. Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass sich in der Inneren Mongolei nichts getan hat.  

Sebastian: Cool! Weißt du noch den Namen des Unternehmens, mit dem ihr das gebucht habt oder wie man das buchen kann, falls jetzt jemand so verrückt ist und sagt “Ey, das hört sich so cool an, das möchte ich auch mal erleben!”

Cornelia: Leider gar nicht, weil das wie gesagt diese Bekannte gebucht hat. Also, wenn du dort eine Reiseagentin hast, dann hast du auch kein Reisebüro, in das du gehst, sondern du sitzt irgendwo zuhause und du hast irgendwo eine Handynummer von der. Man trifft sich dann am Bahnhof, um die Sachen zu übergeben. Da habe ich leider nichts. Wenn jemand dieses Abenteuer wagen möchte, kann ich die Inspiration liefern, aber ich habe leider gar keine Infos mehr, an wen man sich wenden kann.

Sebastian: Naja, das macht nichts. Ich finde, euer Abenteuer in der Inneren Mongolei hat sich klasse angehört. Und ich würde sagen, wir beenden das hier. Das war jetzt Inspiration genug für die paar Verrückten, die es vielleicht machen wollen. Ich würde es glaube ich auch machen, aber ich würde es dann auf eigene Faust machen. Aber es hört sich total spannend an. Die Mongolei war bisher schon immer weit oben auf der Liste und ich glaube die Innere Mongolei, das wäre auch mal so richtig Off The Path!

Cornelia: Oh ja, definitiv. Ich glaube, das würde viel besser passen, weil in die Mongolei fährt ja jetzt schon fast jeder, ne?

Sebastian: Ja genau, super! Cornelia, vielen, vielen Dank für Deine Zeit und für diese Inspiration, für Deine Stories, einfach herrlich! Ich danke dir vielmals!

Cornelia: Sehr gerne!

Sebastian: Bis bald!

Cornelia: Ciao!

Bitte hinterlasse eine Rezension des Off The Path Podcasts aus iTunes.

Bewertungen auf iTunes sind super hilfreich für das Ranking der Show und sind für uns die beste Bezahlung für die ganze Arbeit, die in die Show investiert wird. 🙂

Sebastian Canaves
Reiseblogger, Buchautor, Abenteurer
Ich bin Sebastian und habe Off The Path 2011 gegründet. Als Reise-Experte versuche ich dir die schönsten Orte, Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse auf der ganzen Welt auf diesem Blog näherzubringen!
sebastian canaves
Dir gefällt unser Beitrag?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert