Podcast: Insel-Hopping in der Karibik mit Christian Jannasch

Aitutaki - Tulum

Traumstrände, türkises Wasser, weisser Sand, Kokosnüsse – diese Bilder hat wohl jeder im Kopf wenn er an die Karibik denkt. Christian kennt sich auf den Karibikinseln bestens aus – er hat fast alle Inseln von den größeren wie Kuba bis zu den ganz kleinen unbekannten bereist.

Im heutigen Podcast gibt es uns Tipps für eine Insel-Hopping Route und verrät was man auf welcher Insel auf keinen Fall verpassen sollte. 

Erfahre in dieser Episode über Insel-Hopping in der Karibik:

  • Wo du einsame Inseln findest
  • Wie sich die einzelnen Inseln voneinander unterscheiden
  • Mit welchen Verkehrsmitteln du am besten von einer Insel zur anderen hüpfst
  • Wie der Karneval in der Karibik aussieht
  • Was die Inseln für Sportler zu bieten haben

Shownotes über Insel-Hopping in der Karibik:

OTP Interview mit Christian Jannasch

Sebastian: Herzlich willkommen zu einer neuen Off The Path Podcast Folge. Wie ihr in dem Intro gehört habt, habe ich heute Christian mit dabei und er sitzt weit weg. Wir haben 13 Stunden Zeitunterschied. Während ich in Bangkok sitze, sitzt er in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik. Christian, herzlich willkommen. Schön, dass du Zeit gefunden hast.

Chris: Ja. Dankeschön. Hallo und willkommen.

Sebastian: Christian, du sitzt in Santo Domingo und du hast mir vorher erzählt, du lebst seit vier Jahren in der Karibik. Ist das richtig?

Chris: Richtig. Ich habe zuerst drei Jahre auf Grenada gewohnt, einer kleinen Karibik-Insel in der südlichen Karibik vor der Küste von Venezuela – für die, die es nicht kennen. Dann war ich ein Jahr auf Weltreise und jetzt hat es mich wieder in die Karibik verschlagen; seit einem Jahr wohne ich in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik.

Sebastian: Das hört sich traumhaft an und entspannt an, ist das wirklich so entspannt in der Karibik, wie man es sich immer vorstellt?

Chris: Ja, doch. Ich meine, es ist so, dass ich arbeite. Ich bin hier nicht nur zum Spaß und lege meine Beine hoch. Aber insgesamt ist das Leben entspannter, diese typische laid-back-Atmosphäre, relaxter, nicht so durchorganisiert wie in Deutschland und von daher kann man sich hier wohlfühlen und mit der karibischen Umgebung drumherum gibt es Schlimmeres als hier zu sein.

Sebastian: Mañana, mañana, das Wort kennst du sehr gut. Morgen, morgen.

Chris: Ja. Auf jeden Fall. Gut, das kenne ich erst, seitdem ich hier in Santo Domingo bin, weil Grenada ist englischsprachig. Da spreche ich normal Englisch, aber hier in der Dominikanischen Republik mit Spanisch, ja, Mañana passiert immer alles, genau.

Sebastian: Ja. Sehr gut. Aber wir sprechen heute über das Insel-Hopping in der Karibik, das ist unser Hauptthema. Erzähl, wie muss man sich die Karibik vorstellen? Ich bin auch ein paar Mal dort gewesen, ich weiß, wie es ungefähr ist, aber du hast mehr gesehen als ich. Ich habe nur ein paar Enden gesehen. Ist es wirklich so traumhaft, wie man es sich vorstellt, ist alles türkisblau, Traumstrände? Wie muss man es sich vorstellen? Ist alles groß.

Chris: Ja. Auf fast jeder Insel lassen sich diese traumhaften Bilder finden, egal, ob Strände, Dschungel, das genannte türkisblaue Wasser mit Schnorchelriffen. Das gibt es oft und ziemlich viel. Prinzipiell, wenn es um Island Hopping geht, muss man die ganze Karibik sehen. Die ist in der Tat groß. Je nachdem, wie groß man sie fasst, es geht bei den Bahamas oben los, wo ich selbst noch nicht war. Dann mit den großen Inseln: Kuba, Jamaica und die Hispaniola Insel mit Dominikanischen Republik und Haiti und dann geht es mit den Kleininseln los, wo viele unbekannte dabei sind, viele Exoten und das sind die Kleinantillen bis runter nach Grenada. Grenada ist die südlichste der Inseln beziehungsweise Trinidad und Tobago ist versetzt, je nachdem, wie man es sieht.

Sebastian: Wie muss ich mir die Unterschiede dieser Inseln vorstellen?

Chris: Die Unterschiede? Wenn man es pauschal betrachtet, gibt es immer dieses Sprichwort: „Kennst du eine, kennst du alle.“ Dem kann ich nur entgegensprechen, sonst hätte ich nicht schon 15 oder 20 von diesen Inseln besucht. Man braucht eine gewisse Affinität zu Stränden, kleinen Bars, wo man sein Bierchen oder seinen Rum trinkt, Sonnenuntergängen, Dschungel und sowas. Wenn man das hat, dann findet man auf jeder Insel viele unterschiedliche Sachen, sein El Dorado, sein Idyll, wie auch immer. Und dazu kommt die Unterscheidung zwischen den englischen Inseln, zwischen den französischen Inseln und den spanischen und den holländischen, je nachdem wie sie früher kolonial verteilt waren und da gibt es auf jeden Fall große Unterschiede und je nachdem was man sucht, würde ich verschiedenste Inseln empfehlen.

Sebastian: Kannst du ein paar Beispiele nennen, wie weit sie sich unterscheiden, von englischen zu spanischen oder französischen Inseln? Was sind diese Merkmale, die die haben?

Chris: Die englischen Inseln, zum Beispiel Grenada, Barbados, Antigua oder St. Lucia – ich weiß nicht, ob es Zufall ist – aber die britischen Inseln sind alle klein. Das heißt, maximal so groß wie eine mitteldeutsche Stadt. Sie haben alle bloß eine sechsstellige Anzahl an Einwohnern mit der Ausnahme von Trinidad und Tobago. Dadurch lassen sie sich sehr gut in kurzer Zeit bereisen, sind fürs Insel-Hopping oder Island Hopping ideal, weil man alle drei, vier Tage die Insel wechseln kann. Sie eignen sich immer gut, um sie mit einem Mietwagen zu bereisen. Es gibt je nach Insel verschiedenste Strände, verschiedenste Landschaftsmerkmale, viel Dschungel gibt es auf den britischen Inseln, richtig tropischen Regenwald und man merkt in gewissen Dingen, dass es britische Kolonien waren an der Sprache. Es ist sehr sicher, muss man sagen, es ist nicht das lateinamerikanische Denken dort. Das wäre das, was mir zu den britischen Inseln einfällt. Bei den französischen muss ich sagen, ist da im Wesentlichen Martinique und Guadeloupe. Die habe ich als wenige der Inseln noch nicht besucht. Soweit ich, von meiner Arbeit weiß, weil ich dazu Reisen verkauft habe, sind die sehr europäisch geprägt.

Man kann mit Euro zahlen, man braucht nicht mal einen Reisepass und sie sind, sagen wir, traditioneller. Bei den spanischen, was da im Wesentlichen vor allem die Dominikanische Republik ist, ist durch die Größe der Insel schon bedingt, dass es extremst viel zu sehen gibt, extremst abwechslungsreich. Ich persönlich lebe wie gesagt, in Santo Domingo, das ist eine Riesenstadt, sie ist nicht so mega karibisch, dass ich sagen würde, ich lebe hier direkt in dem Ort, wo ich bin, im Paradies, aber das habe ich, wenn ich eine Stunde aus der Stadt rausfahre. Hier ist es wie jede fast beliebige lateinamerikanische Stadt: hektisch, laut, chaotisch, dreckig und mit allem, was dazu gehört. Die Menschen sind viel temperamentvoller als beispielsweise auf den britischen Inseln. Das ist einfach das typische lateinamerikanische Temperament mit allen Vor- und Nachteilen. Sie sind wesentlich günstiger muss man sagen. Die britischen Inseln oder die ehemaligen britischen Kolonien sind relativ teuer. Durch ihre Größe – es sind beschränkte Größen – müssen sie alles importieren, das macht alles teuer. Hier, durch die große Insel wird viel produziert und es ist wesentlich günstiger. Das macht sich in vielen Dingen bemerkbar.

Sebastian: Cool. Jetzt hast du die Preise angesprochen. Wie kommt man am besten von einer Insel auf die andere? Muss man sich dann ein Segelboot chartern, gibt es Fähren und wie günstig oder teuer kann das werden? Weil ich meine, die Distanzen sind extrem groß zwischen den Inseln. Die Karibik ist kein kleiner Ort.

Chris: Richtig. Das ist leider nicht so einfach zu sagen, weil je nachdem, welche Insel man bereisen möchte, gibt es unterschiedliche Fortbewegungsmethoden. Vorneweg gesagt, es gibt kein großflächiges Netz, weder an Fähren noch an Flügen. Es geht nicht, dass man von einer Insel zur anderen immer per Fähre fährt, weil es immer wieder Lücken gibt und genauso gibt es keinen Airpass oder sowas. Das gibt es glaube ich noch in Südamerika ab und an oder dass man irgendwelche Coupons kauft und dann beliebig fliegen kann. Es gibt keine Fluggesellschaft, die alles abdeckt. Von daher gibt es keine generelle Lösung.

Ich würde kurz mit den Fähren anfangen: Es gibt immer Fähren, vor allem zwischen den Inseln die zusammen gehören, was zum Beispiel die französischen Inseln sind. Von Guadeloupe nach Martinique gibt es eine Fähre mit einem Stopp auf Dominica, die lassen sich wunderbar kombinieren. Trinidad und Tobago hat eine Fähre untereinander. In den Grenadinen kann man per Fähre fahren und auch zum Beispiel auf den Virgin Islands, US Virgin Islands, British Virgin Islands sind sehr gut miteinander verbunden. Aber immer nur innerhalb ihrer Gruppe. Es gibt zwischen den Gruppen, zum Beispiel zwischen den Virgin Islands und zum Beispiel Antigua, was der Antillen-Bogen ist, gibt es zum Beispiel keine Fähre oder von Grenada nach Trinidad gibt es keine Fähre oder wie auch immer. Das ist immer nur ein Teil davon. Beim Flug, es gibt mit LIAT eine Fluggesellschaft, die relativ viel abdeckt. Die fliegen glaube ich, knapp 20 Ziele in der Karibik an. Damit kann man sich theoretisch ein gutes Insel Hopping zusammenstellen. Das ist aber auch eine Preisfrage, weil es die Flüge One Way selten unter hundert Dollar gibt für einen kurzen 30-Minuten-Hüpfer. Das geht dann ziemlich schnell ins Geld und ja, das ist damit eben auch nur für die geeignet, die etwas mehr Geld mitbringen. Das Segelschiff wird es geben. Da muss man aber selbst aktiv werden und sich das suchen. Da gibt es keine fertigen Lösungen, es sei denn, man chartert sich eine Yacht, dann wird es aber noch teurer als mit den Fliegern. Wer es klassisch will, könnte das Kreuzfahrtschiff nehmen, aber dann bekommt man von der Insel nicht viel mit, das ist nicht meine Favoritenvariante. Insgesamt ist es, wie gesagt, relativ schwierig. Man muss planen und vor allem suchen, um sich dann einen guten Reiseplan bereitzustellen oder auszusuchen.

Sebastian: Ja und wie hast du das gemacht? Wie würdest du das empfehlen?

Chris: Ich persönlich bin immer von Grenada, als ich dort gewohnt habe, hin und zurück gehoppt. Ich habe mir immer lange Wochenenden genommen und bin dann zum Beispiel ein langes Wochenende nach Barbeidos und ein langes Wochenende nach Trinidad, eins nach Dominica, eins nach Antigua und so weiter. Von daher war das kein klassisches Backpacker Insel Hopping, dass ich eine Insel nach der anderen abgereist bin. Und genauso hier aus der Dominikanischen Republik. Ich war jetzt auf San Juan, da bin ich einmal hin- und zurückgeflogen. Für Return knapp 200 Dollar und vor kurzem war ich auf den US und British Virgin Islands auch per Flug und habe innerhalb der Virgin Islands dann die Fähre benutzt. Prinzipiell, wenn man gerne viele Inseln besuchen möchte, kommt es darauf an, ob man eher die größeren Inseln im Norden der Karibik besuchen will oder die im Süden. Was immer eine relativ gute Kombination ist, wenn man zum Beispiel Guadeloupe, Dominica, Martinique und St. Lucia nimmt, weil die sind mit Fähren verbunden. Das ist eigentlich so eine der abwechslungsreichsten und bestverbundensten Inselkombinationen. Auch da muss man bedenken, dass eine Fähre 80 Euro kostet, es ist auch kein Schnäppchen mit der Fähre zu fahren für zwei Stunden. Diese vier Inseln gehen gut, dann könnte man zum Beispiel einen Flug nach Trinidad nehmen und dann von Trinidad nach Tobago die Fähre nehmen oder die Grenadinen, da gibt es Fähren zwischen den einzelnen Inseln, die sind ganz, ganz klein. Das ist dann etwas für die Genießer, die entweder sehr, sehr gerne am Strand liegen oder jeden Tag die Insel wechseln wollen. Weil dort kann man die Insel an einem Tag umlaufen.

Ansonsten, wenn man zum Beispiel von der Dominikanischen Republik ausgeht, würde ich vorschlagen, dass man nach San Juan fliegt. Da gibt es die Flüge in einer Aktion von unter hundert Dollar oder die Fähre, kostet aber genauso viel. Dann hat Puerto Rico noch zwei Nachbarinseln, Vieques und Culebra, wo man sehr gut mit Fähren hinkommt und dann könnte man zum Beispiel auf die Virgin Islands weiterfliegen, die es auch in der Aktion schon für 40 Dollar gibt – habe ich gerade erst eine genommen – und die Virgin Islands zum Beispiel per Fähre erkunden.

Oder was eine ganz coole Variante ist – hatte ich mir jetzt auch gerade erst gebucht und abgeflogen – mit dem Wasserflugzeug von St. Croix nach St. Thomas. Das gibt es auch für 40 Dollar. Das ist immer ein ganz besonderes Erlebnis, weil sonst so ein Wasserflugzeug eigentlich nicht so günstig ist. Aber bei Seaborne Airlines zwischen diesen beiden Inseln ist es eine coole Variante.

Ja und dann könnte man, wie gesagt, durch die Virgin Islands weitergehen und dann bis Tortola zum Beispiel und dann gegebenenfalls nochmal mit einem Flug nach San Martin, wo es auch wiederum relativ viele Fähren gibt, die man sternförmig abfahren kann, zum Beispiel nach Ceiba oder nach Anguilla oder nach St. Barth. Und ja, dann hat man denke ich schon ein paar Inseln zusammen. Und wenn man die große Karibik kombinieren will, dann müsste man diese einzelnen Gruppen die ich genannt habe, jeweils mit einem Flug kombinieren.

Sebastian: Hört sich auf jeden Fall extrem klasse an, aber dafür brauche ich extrem viel Zeit. Das hört sich nach mehreren Wochen an.

Chris: Ja, auf jeden Fall. Genau, es kommt immer drauf an, wieviel Zeit man hat. Bei den Kleininseln im Südosten – hatte ich vorhin gesagt – drei, vier Tage ist ganz cool zum Erkunden. Das heißt, wenn man einen zwei, drei Wochen Urlaub hat, dann würde ich sagen, maximal vier, fünf Inseln. Hier im Norden, gerade die Dominikanische Republik oder Haiti oder Kuba reichen drei Wochen gerade für eine Insel. Wenn man da mehrere Inseln richtig erkunden will, braucht man in der Tat eine längere Reise. Bei den Virgin Islands reichen zwei, drei Tage pro Insel und dann kann man weiterfahren. Da kann man sich mit einem zwei, drei Wochen Urlaub ein spannendes Insel Hopping zusammenstellen.

Sebastian: Hört sich cool an. Lass uns langsam zum Schluss kommen, weil wir schon lange reden. Was sind die coolsten Abenteuer, die coolsten Aktivitäten, die man auf diesen verschiedenen Inseln machen kann oder die du erlebt hast? Gibt es irgendwas besonderes, was unsere Zuhörer, wenn sie in die Karibik gehen und sich für eine Insel entscheiden, unbedingt machen sollten?

Chris: Ja. Prinzipiell alle Aktivitäten, die mit Wasser zu tun haben: Schnorcheln, Katamarantouren, am Strand liegen oder Strände anschauen. Ich bin nicht der Typ, der am Strand liegt, aber ich gehe super gerne an Strände, mache dann schöne Fotos und so weiter und genieße die Umgebung. Besondere Erlebnisse, wenn wir vom Wasser weggehen und von dem klassischen Karibikklischee: Was ich genial fand, war auf St. Vincent eine Vulkanbesteigung zu einem aktiven, dampfenden Vulkan. Da sind wir dann wirklich in den Krater hinabgestiegen bis zur Öffnung, wo der Schwefeldampf herauskam. Das war eine sehr coole Sache.

Dann ist auch einer meiner Highlights der Karneval. Den gibt es auf jeder Insel. Berühmt ist er in Trinidad, das könnte der zweitgrößte Karneval nach Rio sein, wobei es da glaube ich keine belegten Zahlen gibt, aber er ist zumindest extremst intensiv und ein echtes Erlebnis. Ich persönlich war mal in Grenada auf einem Karneval. Das war auch ein – muss man sagen – hammergeiles Erlebnis. Fünf Tage ist die Insel in Extase, da steht das Leben still und es wird auf der Straße gefeiert und was auf diesen kleinen Inseln cool ist, ist, dass der Karneval dort sehr persönlich ist. Man kann auf die Straße, man kann dort mittanzen, mitfeiern mit denen, die dort im Umzug dabei sind. Das ist ein tolles Erlebnis.

Segeln ist sehr cool zwischen verschiedenen Inseln. Wo man entweder auf dem Segelboot mit arbeitet, da gibt es verschiedenste Angebote oder sich eine Yacht nimmt. Wenn man recherchiert, gibt es auch Angebote die bezahlbar sind. Gerade in der südlichen Karibik ist es günstiger als in den Virgin Islands zum Beispiel, wo es im fünfstelligen Bereich ist. Ansonsten hier in der Dominikanischen Republik gibt es viele Autosportarten, Canyoning, Rafting habe ich vor kurzem gemacht, richtig cool. Durch einen Dschungelfluss runter. Paragliding kann man machen und verschiedenste Off-Road-Touren. Das wären die Dinge, die mir spontan einfallen. Ansonsten finde ich wandern immer noch spannend, weil es einfach ist, immer den höchsten Berg der Insel zu besteigen und man von dort in der Regel gute Ausblicke hat. Das wäre auch eine Option.

Sebastian: Das hört sich extrem cool an. Ich bin auch eine totale Wasserratte. Alles, was viel mit Wasser zu tun hat, ist genau mein Ding. Das würde mir bestimmt gut gefallen. Ich habe es vorhin schon gesagt, mir fallen wieder neue Fragen ein. Robinson Crusoe, Karibik, einsame Inseln. Gibt es davon noch viele?

Chris: Ja. Es gibt noch erstaunlich viele. Es gibt auch Inseln, wo keiner drauf wohnt. Da könnte man relativ einfach sich einen Bootsmann anheuern, Zelt, Proviant mitnehmen und zwei, drei Tage leben. Man muss sich auch einen Notfallplan überlegen, weil unbewohnte Inseln mit sich bringen, dass dann wirklich keiner ist und man keinen Empfang hat und alles. Das heißt, ein kleiner Emergency Plan kann nicht schaden. Auf Grenada gibt es zum Beispiel eine Insel rundherum, in den Grenadinen gibt es unbewohnte Inseln. Auch auf den Virgin Islands überlege ich gerade, doch, da gibt es auch auf jeden Fall kleine Inseln, wo keiner wohnt. Die gibt es überall und da kann man sich sein El Dorado aussuchen.

Sebastian: Und da kann man an den Hafen gehen und sagen: „Skipper, ich würde gerne auf Insel XY, bringe mich bitte hin.“

Chris: Ja, mit Verhandlung kann man alles machen, na klar. Ich meine, die Fischer, gerade das „einfache Volk“ hat nicht so immer Arbeit, bzw. die Fischer, die gehen ein paar Stunden Fischen und verkaufen dann bzw. die Familie verkauft es dann und da freuen die sich über ein kleines Zubrot, wenn sie ein paar Touristen transportieren können. Am Hafen findet sich immer jemand, der einen überall hintransportiert, das ist das Einfachste, zumal auf den englischsprachigen Inseln gibt es auch mit der Verständigung keine Probleme.

Ja, wie gesagt, auf einsamen Inseln ist es so, man ist da wirklich einsam, es gibt wirklich nichts, man muss sich alles mitnehmen und ich habe auch schon oft dran gedacht, das mal zu machen, weil wenn man so immer in der Umgebung ist. Aber es bedarf Vorbereitung. Bitte nicht einfach in den Hafen gehen mit dem Rucksack und sagen: „So, ich will jetzt drei Tage auf eine einsame Insel“, weil da braucht man einige Dinge wie eine Art Survival Kit. Was aber noch cooler ist, sind die Inseln, die ganz abgelegen sind, aber wo trotzdem ein paar Leute wohnen, wo es quasi so eine Dorfbar gibt oder zwei, drei Bars, wo man seinen Rum bekommt und sein Bierchen, mit den Locals ein bisschen abhängen kann und wo es Strände gibt, wo noch kein Tourist war. Als Beispiel wären das zum Beispiel Carriacou, das ist die Schwesterinsel von Grenada. Genauso wie Petit Martinique, da wohnen glaube ich 300 Einwohner. Ich würde sagen, das ist die kleinste Insel von Grenada. Dann gibt es zum Beispiel Jost van Dyke in den Virgin Islands, hat auch 300 Einwohner und ist wie man sich das Paradies vorstellt. Es gibt auf Guadeloupe zwei Inseln, Marie Galant und Les Saintes, die sehr klein und idyllisch sind. Was fällt mir noch ein? Ja, auf Puerto Rico hatte ich schon Vieques und Culebra genannt. Haben auch maximal glaube ich, wenn überhaupt eine vierstellige Zahl an Einwohnern und kilometerlange Strände. Da ist Idylle und Paradies vorprogrammiert. Es gibt noch extremst viele Plätze und man muss sagen, dass selbst auf den bekannteren Inseln wie Granda, St. Lucia oder Dominica. Der Tourismus dort ist noch relativ überschaubar. Es gibt dort meistens ein, zwei Hauptstrände, wo sich ein paar Hotels tummeln und fernab von dessen ist alles noch unbedarft und da die meisten Touristen nur im Hotel bleiben, hat man dann die Insel für sich, wenn man zum Beispiel mit einem Mietwagen herumfährt und die Insel erkundet.

Sebastian: Cool. Das hört sich extrem cool an. Ich wollte dich gerade nicht unterbrechen, aber ich habe vor kurzem ein Interview, ein Podcast mit Nina und Adrian Hoffmann aufgenommen, die haben gerade ein Buch rausgebracht, das nennt sich „Eine Insel nur für uns“ und die haben ein Jahr in der Südsee mit ihrem Hund gelebt auf einer kleinen Insel alleine. Das ist eine krasse Story, ja, die Robinson Crusoes der Moderne. Richtig krass und seitdem ich dieses Buch gelesen habe und noch diesen Podcast geführt habe, denke ich: Woah, das muss halt extrem cool sein und die Karibik bietet sich mit diesen vielen kleinen Inseln perfekt dafür an.

Chris: Genau. Das gibt es auch auf deiner Seite, den Podcast?

Sebastian: Genau. Der ist auch auf Off The Path online und es ist auch ein extrem cooles Interview geworden. Gerne reinhören für alle die, die demnächst vielleicht auch auf einer einsamen Insel irgendwo, vielleicht in der Karibik, nicht gerade in der Südsee – da ist es schon sehr, sehr rough, aber in der Karibik – wo man für ein paar Tage vielleicht irgendwo sich auf einer Insel absetzen kann, das ist ein bisschen Inspiration. Christian, vielen, vielen Dank für deine Zeit, die du dir für diese Antworten genommen hast und auch für diesen Input über die Karibik. Ich bin total geflasht, was man da alles machen kann, extrem geil. Ich danke dir herzlichst für deine Zeit am späten Abend in Santo Domingo.

Chris: Ja, sehr gerne. Es ist gleich Mitternacht hier. Dafür gibt es Skype für solche schönen Sachen. Wer Fragen hat zur Karibik, kann sich gerne an mich wenden. Ich würde meinen, dass ich über die meisten Inseln gut Bescheid weiß. Wenn ich da weiterhelfen kann, versuche ich das gerne.

Sebastian: Hört sich sehr gut an. Vielen, vielen Dank, mein Lieber.

Chris: Ja, gerne. Ciao.

Sebastian: Bis dann, tschüss!

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Sebastian Canaves
Sebastian Canaves - Reise
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