Die Chiemgautour zählt zu den schönsten Hüttenwanderungen in den Alpen – und das können wir bestätigen. 4 Tage führt die Hüttentour über die Gipfel der Chiemgauer Alpen und bietet immer wieder spektakuläre Aussichten.
Start- und Endpunkt ist die kleine Gemeinde Hohenaschau im Chiemgau mit ihrem sehenswerten Schloss. Auf einer Strecke von knapp 40 Kilometern umrundest du einmal das Priental. Und kannst im Anschluss noch auf die berühmte Kampenwand steigen.
Ein weiteres Highlight der Tour ist die Gratwanderung am zweiten Tag, die in einer Grenzüberquerung nach Österreich endet. Auch die Hütten entlang der Strecke bieten nicht nur leckeres Essen, sondern vor allem tolle Panoramablicke.
Daneben wartet am dritten Tag das idyllische Bergsteigerdorf Sachrang, während du am letzten Tag die Blumenwiesen im Naturschutzgebiet Geigelstein durchstreifst – Natur pur und das so nah an München.
Was die Tour aber so besonders macht, ist, dass sie relativ leicht auf größtenteils blauen Wegen zu gehen ist. Und das ist auch der Grund, warum wir sie gemacht haben: Denn wir haben unsere 6 Monate alte Tochter mit auf diese Hüttenwanderung genommen.
Warum wir uns ausgerechnet für diese Hüttenwanderung entschieden haben, wie es war, mit Baby zu wandern und weshalb wir diese Hüttentour unbedingt nochmals machen wollen, das verraten wir dir in diesem Erfahrungsbericht.
Dazu bekommst du neben alle wichtigen Streckendetails und Infos zur Anreise und zu den Hütten auch hilfreiche Tipps zur richtigen Ausrüstung.
Was jetzt noch bleibt, ist ein Datum in deinem Kalender zu finden, um diese wunderschöne Hüttentour in den deutschen Alpen zu unternehmen – und die Hütten rechtzeitig zu buchen!
abwechslungsreiche Hüttentour auf leichten Wegen
gigantische Panoramablicke, darunter auf das Kaisergebirge und die Kampenwand
zauberhafte Hütten und Almen wie die Hofalm und die Hochrieshütte
vergleichsweise unbekannt und wenig begangen
Unsere Kleine war gerade einmal 2,5 Monate alt, als wir mit ihr nach Kapstadt geflogen sind. Und während ich sie bei regnerischem Winterwetter in Sea Point auf dem Sofa stillte, kam mir die Idee, eine Hüttentour in den Alpen zu machen.
Also recherchierte ich zunächst “Wandern mit Baby” und stellte schnell fest: So viel Infos gibt es zu dem Thema leider nicht. Und nicht ein Erfahrungsbericht zum Hüttenwandern mit Baby.
Warum?
Ist es denn so kompliziert? Oder etwa gefährlich?
Tatsächlich sollte man mit einem Baby im ersten Lebensjahr nicht über 2.000 Höhenmeter gehen, denn die geringere Sauerstoffmenge kann zu Atemproblemen bei den Kleinen führen – das bestätigte mir auch mein Kinderarzt.
Ansonsten gibt es keine Risiken, solange Mama und Papa fit sind und sich nicht unbedingt den schwersten Bergsteig oder endlos lange Etappen raussuchen.
Und Sonnenschutz ist wichtig, aber das gilt nicht nur am Berg, sondern auch allgemein bei Baby. Und bei Erwachsenen im Übrigen auch.
Somit suchte ich fortan nach einer Hüttenwanderung, bei der man unter 2.000 Höhenmeter bleibt. Und nicht zu viele Kilometer und Höhenmeter am Tag macht. Und hauptsächlich auf leichtem, blauen Weg bleibt.
Zudem war mir noch die Nähe zu Innsbruck wichtig, denn wir planten einen Besuch der hippen Alpenstadt und wollten diese Reise mit der Hüttenwanderung kombinieren.
Ich ging zahlreiche Listen mit den schönsten Hüttenwanderungen und den leichtesten Touren durch. Und mehr per Zufall kam ich irgendwann auf die Chiemgautour.
Sie hakte wirklich alles ab. Weiterer Pluspunkt: Von jeder Hütte könnten wir notfalls absteigen, entweder über einen leichten Weg oder sogar mit der Seilbahn.
Zudem waren die Hütten an unseren Wunschdaten sogar noch frei – Jackpot!
Nach den Hüttenreservierungen stand dann die nächste Recherche an:
Was benötigt man eigentlich zum Wandern mit Baby?
Eine Kraxe? Oder doch die Trage? Wenn ja, unsere aktuelle oder besser ein anderes Modell?
Welche Anziehsachen braucht unser Baby zum Wandern?
Und was mache ich eigentlich mit den vollges… Windeln?!
Schließlich gilt: Was du mitbringst auf den Berg, nimmst du auch wieder mit.
Zum Glück folgten in den Wochen darauf noch unzählige, wunderschöne Stunden beim Stillen, sodass ich schnell viele Antworten auf all die Fragen hatte.
Und leider auch ein paar Hundert Euro ärmer war, denn ich musste einiges für unsere Kleine besorgen. Dazu kommt aber bald ein ganz eigener Beitrag.
Hier aber schon einmal meine Top-3-Dinge, die wir für unser Baby beim Wandern dabei hatten.
Ergonomische Trage: Wir haben uns für diese Wanderung extra die Omni Breeze Trage von Ergobaby bestellt, da dieses Modell das atmungsaktivste auf dem Markt ist. Die Trage lässt sich zudem schnell und unkompliziert anbringen, ist leicht und sitzt sehr bequem.
(Merino-)Wolle/Seide Bodys: Beim Wandern kommst du ins Schwitzen, erst recht, wenn du dein Baby vor dir trägst. Damit du und dein Baby weniger schwitzen und sich dein Kleines wohler fühlt, solltest du in Bodies aus Wolle/Seide investieren. Am besten besorgst du sogar welche aus Merinowolle, denn diese ist besonders atmungsaktiv, schnelltrocknend und geruchshemmend.
Mulltuch aus Musselin: Ein Mulltuch ist ein wahrer Allrounder, insbesondere beim Wandern mit Baby. Wir haben ein großes Mulltuch mitgenommen und es als Sonnenschutz, Spucktuch, Lätzchen, Wickelunterlage, Kuscheldecke und Krabbeldecke genutzt. So hatte unsere Kleine bei unseren Pausen immer einen Platz zum Strecken, Toben, Erkunden und Ausruhen.
So, nun geht’s aber los mit der Hüttenwanderung!
4
39.6
↑ 3005 m ↓ 2114 m
leicht bis mittelschwer
Hohenaschau im Chiemgau
Denk daran, Bargeld für deine Hüttenwanderung auf der Chiemgautour mitzunehmen. Die Hütten und Almen wie die Hofalm am ersten Tag bieten keine Kartenzahlung an.
Start- und Endpunkt dieser Hüttentour ist in Hohenaschau im Chiemgau. Die Gemeinde gehört zu Aschau und liegt versteckt mitten in den Bergen.
Am einfachsten ist die Anreise mit dem eigenen Auto oder Mietwagen. Du erreichst den Ort bequem über die A8 kommend. Von München sind es rund 80 Kilometer und etwas mehr als eine Stunde Fahrt.
Nimm einfach die Ausfahrt 105-Frasdorf. Folge dann einfach deinem Navi oder der Beschilderung bis zum Ziel.
Parken kannst du sowohl am Parkplatz der Talstation der Kampenwandseilbahn. Oder am Parkplatz Aschau direkt unterhalb des Schlosses an der Festhalle.
Wir würden dir letzteren empfehlen, da du dein Auto hier auch im Schatten unten den riesigen Bäumen parken kannst und weil der Parkplatz etwas weniger besucht ist.
Beide Parkplätze kosten 5 Euro pro Tag. Du zahlst also insgesamt 20 Euro fürs Parken deines Wagens, was völlig ok ist.
Alternativ erreichst du Hohenaschau im Chiemgau auch bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Von München aus kannst du die Regionalbahn nach Salzburg nehmen und in Prien am Chiemsee in die Lokalbahn umsteigen. Diese bringt dich nach Aschau im Chiemgau. Von hier nimmst du den Bus nach Hohenaschau.
Oder du startest deine Wanderung direkt vom Bahnhof aus und läufst die 20 Minuten zu Fuß. Das machen übrigens viele Wanderer, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.
Solltest du eine weitere Anreise aus dem Norden Deutschlands haben, können wir dir das Gasthaus Berge in Hohenaschau empfehlen.
Hier übernachtest du in stilvollen Apartments und befindest dich direkt an der Kampenwandseilbahn – perfekt für einen entspannten Start in die Chiemgautour.
Genauso wie für ein schönes Ende. Denn wenn du am vierten Tag am späten Nachmittag zurückkehrst, magst du vielleicht nicht noch in die Bahn oder das Auto steigen.
Alternativ kannst du in Rosenheim 25 Minuten von Hohenaschau entfernt im Holiday Inn günstig übernachten.
ca. 10 km
ca. 1.000 m
ca. 3,5 Stunden
Die Chiemgautour startet am Parkplatz „An der Festhalle“ in Hohenaschau. Hier folgst du zunächst der Schlossbergstraße. Kurz hinter der Prienbrücke kommen schon die ersten Schilder.
Biege hier nicht wie auf den Schildern angedeutet links ab, sondern nach rechts. Kurz darauf biegt ein schmaler Weg links in den Heurafflerweg (Weg Nr. 26) ein.
Diesem Weg folgst du nun die ersten Kilometer. Dabei läufst du über zahlreiche Kehren hinauf zur Hofalm.
Die Steigung hat es in sich und der Weg führt teils über große Steine. Angenehm zu laufen ist dieser nicht, dafür erhascht du anfangs immer wieder tolle Ausblicke aufs Schloss.
Und ein großer Vorteil an heißen Sommertagen ist, dass du durch einen Mischwald und somit im Schatten wanderst.
Nach circa 45 Minuten bis einer Stunde weichen die Bäume und du gelangst auf die wunderschöne Hofalm. Hier kannst du in der gleichnamigen Almhütte einkehren.
Die Hofalm wurde letzten Sommer renoviert und erst Ende Juni diesen Jahres wieder eröffnet. Neben Wasser, Softgetränken und Bier, bekommst du hier auch Kuchen, Jausenbrettl und Suppen.
Wir haben in der Hofalm eine längere Pause mit unserer Kleinen eingelegt. So konnte sie sich ausreichend bewegen und wir uns stärken.
Von der Hofalm folgst du dem Weg zunächst quer über die Wiese und dann wieder in den Wald hinein. Über eine breitere Forststraße geht es nun gemächlich bergauf.
Nun gibt es mehrere Wege, die hinauf zur Hochrieshütte führen. Der offizielle führt über die geschlossene Riesenhütte und das weite Riesenplateau.
Wir sind stattdessen vorher links Richtung Schlüssellochhöhle und der Kleinen und Großen Spielberghöhle abgebogen. Somit sind wir statt nördlich, südlich am Spielberg vorbei gewandert.
Auch wenn diese Strecke einen kleinen Tick länger ist und etwas mehr Höhenmeter bedeutet, verläuft sie mehr durch den Wald. Zudem führt sie kurz hinter der Holzerhütte an einer Frischwasserquelle vorbei.
Da wir an unserem ersten Wandertag über 30 Grad und einen wolkenfreien Himmel hatten, war das für uns perfekt.
Anschließend geht es nochmals steil bergauf zur Hochrieshütte. Der schmale, steinige Pfad erfordert hier an manchen Stellen etwas mehr Trittsicherheit.
Dafür genießt du kurz vor Schluss tolle Aussichten auf den Chiemsee. Oben an der Hütte angekommen, eröffnet sich dir dann das gesamte Panorama – was für ein Ausblick!
Auch die Hochrieshütte wurde jüngst renoviert und bietet eine gemütliche Unterkunft. Die Hütte liegt auf 1.596 Metern und ist über die Hochriesbahn von Grainbach aus erreichbar.
Hier triffst du bei entsprechender Thermik auch auf viele Gleitschirmflieger. Ebenso beliebt ist die Hütte bei Trailrunnern. Sobald die Bahn nicht mehr fährt, wird es hier aber schlagartig ruhiger.
Das Essen auf der Hütte ist sehr lecker. Neben dem obligatorischen Kaiserschmarrn können wir das Schnitzel und den Kaspressknödeln-Salat empfehlen.
Da die Etappe am nächsten Tag nicht an einer bewirteten Hütte vorbeiführt, solltest du dir ein Lunch-Paket in der Hochrieshütte bestellen. Dieses enthält neben zwei kleinen beschmierten Brötchen auch ein Laugengebäck, Müsliriegel, Obst, Joghurt, Saft und einen Müllbeutel.
ca. 10 km
ca. 460 m
ca.4 Stunden
Heute folgst du zunächst dem selben Weg, den du gestern zur Hochrieshütte hinaufgestiegen bist. Es geht Richtung Predigtstuhl.
Dabei blickst du wieder auf das Rosenheimer Land und den Chiemsee. Sollte es in der Nacht geregnet haben, sind manche Stellen auf dem Pfad rutschig. Neben den kleineren Felsen solltest du besonders auf feuchte Wurzeln achten.
Bald erreichst du schon die Holzerhütte. Nun hältst du dich rechts und erreichst wenig später eine Bergwachthütte. Vorbei an dieser öffnet sich vor dir die Aberg Alm.
Und der erste anstrengende Aufstieg für heute. Über Steine geht es wie eine Treppe hinauf, bis du wieder links in den Wald abbiegst.
Kaum sichtbar führt dich wenige Meter später eine Abzweigung links zum Gipfelkreuz des Predigtstuhls auf 1.494 Metern.
Anschließend folgt eine wunderschöne Gratwanderung, zunächst entlang abschüssiger Grashänge mit Blick ins Priental.
Dann erreichst du den Klausenberg mit der Klausenhütte, die leider nicht mehr bewirtschaftet wird und dem Zerfall überlassen ist.
Wenig später läufst du über die Wiesen der Feichtenalm – eines unserer persönlichen Highlights der Hüttentour.
Denn von hier blickst du das erste Mal so richtig aufs Kaisergebirge und genießt fantastische Aussichten in alle Richtungen.
Es geht weiter hinauf zum Kamm des Brandelbergs. Der Weg wird jetzt nochmals anstrengender. Da er schmal ist und teils über große Felsen nach oben führt, ist Trittsicherheit gefragt.
Nun näherst du dich mehr und mehr dem Spitzstein. Dafür wanderst du aber nochmal hinab in den Sattel, um dann wieder bergauf zu wandern.
Wenn du Lust hast, kannst du nun über den schwarzen Wanderweg auf den Gipfel des Spitzsteins laufen. Dafür nimmst du den seilversicherten Nordwandsteig.
Wir sind diesen Weg mit unserem Baby in der Trage nicht gegangen, sondern direkt zum Spitzsteinhaus weiter gelaufen.
Dafür geht es wieder leicht bergab in einen Wald hinein, vorbei an den mächtigen Felswänden des Spitzsteins. Nicht selten triffst du hier auf Kletterer, die hier ein ganzes Lager aufbauen.
Über die Aueralm erreichst du wenig später das Spitzsteinhaus. Das Panorama auf den letzten Metern ist gigantisch, denn nun blickst du direkt auf das Kaisergebirge.
Statt sofort ins Spitzsteinhaus zu gehen, empfehlen wir dir noch die Einkehr in die oberhalb gelegene Altkaser Alm. Auch hier schmeckt der Kaiserschmarrn richtig lecker.
Das Spitzsteinhaus befindet sich in Österreich und bietet einen der wohl schönsten Ausblicke in den Alpen. Und das obwohl es gerade mal auf nur 1.252 Metern liegt.
Im Vergleich zu den anderen Hütten auf der Chiemgautour ist das Spitzsteinhaus ziemlich in die Jahre gekommen. Leider ist es deshalb auch sehr hellhörig und jedes Mal knallen die Türen.
Wir haben hier eher schlecht geschlafen und waren zudem nicht vom Essen überzeugt. Dafür ist der Ausblick von der Terrasse unschlagbar und auch der Hüttenwirt sehr nett.
ca. 12 km
ca. 860 m
ca. 4 Stunden
Wir sind die Chiemgautour nur bis nach Sachrang gegangen und haben den Aufstieg zur Priener Hütte nicht mehr gemacht. Grund ist, dass das Wetter am letzten Tag kippte und es nur regnete. Da die letzte Etappe sowieso die schwerste und insbesondere bei Nässe auch sehr rutschig ist, wollten wir kein Risiko mit unserem Baby eingehen.
Heute hast du die Möglichkeit zum Sonnenaufgang zum Spitzstein hinaufzuwandern. Es geht über einen teils felsigen und steilen Weg nach oben. Dennoch ist es ein blauer und somit leichter Wanderweg.
Plane rund 2 Stunden Gehzeit für den Hin- und Rückweg ein. Im Anschluss wartet dann das wohlverdiente Frühstücksbuffet im Spitzsteinhaus auf dich.
Wir sind mit unsere kleinen Tochter nicht aufs Spitzstein gestiegen, sondern haben uns direkt nach Sachrang begeben.
Auch hier gibt es wieder mehrere Wege, die hinab ins Tal und später hinauf zur Priener Hütte führen.
Wir haben den direkten Weg über die Steinmoosalm immer entlang der deutsch-österreichischen Grenze genommen.
Später geht es durch das hübsche Mitterleiten, bevor du dann ziemlich schnell in Sachrang ankommst.
Wir haben unsere Tour aufgrund der schlechten Wettervorhersage hier beendet und sind mit dem Bus zurück nach Hohenaschau im Chiemgau gefahren.
Da neben uns auch andere die Chiemgautour gelaufen sind und darunter jemand, der die Wanderung schon mehrfach über verschiedene Wege gemacht hat, konnten wir einiges über den restlichen Streckenverlauf erfahren.
In Sachrang hast du die Möglichkeit täglich ab 11 Uhr im Restaurant des Hotels zur Post einzukehren. Wir können das Essen nicht beurteilen, jedoch waren die Mitarbeiter zu uns sehr unfreundlich. Gegenüber befindet sich der Dorfladen, der bis auf dienstags und sonntags täglich ab 7:30 Uhr geöffnet ist.
Für diesen Abschnitt hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du folgst der Route über den Forstweg zur Priener Hütte.
Oder du biegst links auf den Jägersteig ab, der dich auf einem schmalen Pfad über Almwege zur Schreckalm führt.
Die Schreckalm ist nicht bewirtet, aber es soll einen Kasten mit kühlen Getränken im Brunnen geben mit einer Kasser zur Selbstzahlung daneben.
Am besten fragst du vorher bei den Wirten der Priener Hütte – oder lässt dich einfach überraschen.
Beide Wege von Sachrang zur Priener Hütte sind blau markiert und somit leicht zu gehen.
Auch von der Priener Hütte auf 1.410 Metern genießt du eine tolle Aussicht, allerdings ist diese nicht so offen wie von den anderen Hütten. Denn ringsherum ragen Gipfel empor und du fühlst dich somit näher am Berg.
Wir können das Essen und die Unterkunft auf der Hütte nicht beurteilen. Von Erzählungen anderer Wanderer her klang die Priener Hütte toll und auch die Webseite verspricht einiges.
Die Bewertungen auf Google sind zum Teil jedoch sehr schlecht, sowohl was die Küche und den Service als auch die Zimmer angeht. Zumindest die Sanitäranlagen wurden 2023 erneuert.
ca. 14 km
ca. 850 m
ca. 6 Stunden
Die letzte Etappe der Chiemgautour ist die längste, schwerste und somit auch anstrengendste. An einer Stelle musst du über ein Drahtseil rund 10 Meter größere Felsstufen hinabsteigen.
Da das Wetter für diesen letzten Tag mit fast 100% Regenwahrscheinlichkeit und starken Gewittern vorhergesagt wurde, haben wir uns entschieden, diesen Weg mit unserem Baby nicht zu gehen.
Aber auch hier haben wir uns Details von anderen Wanderern und Hüttenwirten geben lassen.
Von der Priener Hütte führt dich die Strecke am letzten Tag zum höchsten Punkt der gesamten Chiemgautour: dem Geigelstein auf 1.813 Metern. Hier oben erwartet dich ein unvergessliches Panorama über die Alpen.
Dafür wanderst du zunächst Richtung Norden und kommst an einer kleinen Bergwachthütte vorbei. In einem weiten Bogen läufst du nun über die Hänge des Geigelsteins.
Nach einigen Minuten erreichst du den Sattel unterhalb des Geigelsteingipfels. Ein kurzer Aufstieg von etwa 20 Minuten bringt dich zum Gipfelkreuz.
Anschließend führt dich der Wanderweg ohne größere Steigung über die Hochfläche der Roßalm. In den Sommermonaten bekommst du hier Getränke.
Danach wanderst du weiter zum Weitlahnerkopf. Dabei durchstreifst du das wunderschöne Naturschutzgebiet Geigelstein. Aus diesem Grund ist diese Etappe auch nur zwischen Juni und November begehbar.
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Nun folgt die wohl schwierigste Stelle der gesamten Tour. Denn vom Weitlahnerkopf musst du über eine drahtseilgesicherte Stelle hinunter zum Dalsensattel absteigen.
Es geht rund 10 Meter über größere, teils senkrechte Felsstufen hinab. Am besten meisterst du diese Stelle, indem du rückwärts nach unten gehst.
Anschließend musst du nochmals ein paar Höhenmeter bergauf absolvieren, bis du die Bergstation der Kampenwandbahn erreichst.
Von hier bringt dich die Seilbahn bequem zurück zum Ausgangspunkt und somit zum Ziel der Chiemgautour.
Wenn du Lust und Energie hast, kannst du zum Abschluss auch noch auf die Kampenwand steigen. Dafür stärkst du dich vorher am besten in der Möslarnalm oder der Sonnenalm.
Für die rund 4 Kilometer lange Strecke solltest du hin und zurück circa 2 Stunden einplanen. Du erreichst den Kampenwand-Ostgipfels über den Panorama-Wanderweg.
Oben angekommen, genießt du einen unvergleichlichen Ausblick auf den Chiemsee, das Voralpenland und die Kette der Zentralalpen.
Für uns war die Chiemgautour eine der schönsten Hüttenwanderungen, die wir bis dato unternommen haben.
Nicht nur, weil es in den Chiemgauer Alpen landschaftlich trotz der wenigen Höhenmeter und der Nähe zu München unglaublich schön ist. Sondern auch, weil es eine wunderbare Erfahrung war, dieses Erlebnis mit unserer kleinen Tochter teilen zu können.
Und eben weil wir es einerseits so genossen haben und die komplette Strecke andererseits aufgrund des schlechten Wetters nicht zu ende gehen konnten, haben wir den Pakt geschlossen, die Chiemgautour ein weiteres Mal zu bestreiten, wenn unsere Tochter alt genug ist für ihre allererste Hüttentour in ihren eigenen Wanderschuhen.
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