Einmal auf die Zugspitze wandern und Deutschlands höchsten Berg besteigen. Welcher Abenteurer träumt nicht davon? Die Zugspitze verspricht nicht nur atemberaubende Aussichten, sondern bietet auch tolle Wanderrouten bis zum Gipfel.
Wir sind bereits zweimal auf die Zugspitze gewandert und kennen uns deshalb bestens aus. Einmal hatten wir unseren Neffen dabei und wissen daher, wie es ist, mit Kindern auf die Zugspitze zu wandern.
Ein anderes Mal sind wir mit 10 Abenteurern im Rahmen unserer Gruppenreise auf die Zugspitze gewandert. Sogar im Winter konnten wir die Zugspitze schon bei Eis und Schnee besteigen und hatten das Gipfelkreuz so ganz für uns alleine.
Auch so waren wir schon oft auf der Zugspitze, sowohl in Wanderschuhen als auch mit Skiern oder Schneeschuhen. Sogar mit unserem Hund Finley haben wir die Wanderwege der Zugspitze erkundet – Denn 4 Jahre lang war Garmisch-Partenkirchen am Fuße der Zugspitze unser Zuhause.
Aus diesem Grund sind wir echte Experten was die Zugspitze angeht und kennen nicht nur die schönsten Wanderwege, sondern auch die gemütlichsten Berghütten und besten Aussichtspunkte im Wettersteingebirge.
In diesem Beitrag stellen wir dir alle 6 Wanderrouten vor, die auf die Zugspitze führen: Von Wanderwegen für Anfänger über anspruchsvolle Kletterpassagen bis hin zu einer der schönsten Gratwanderungen der Ostalpen.
Mit unseren Expertentipps findest du die beste Route für dich und schaffst es sicher auf die Zugspitze. Dank unserer langjährigen Wandererfahrung bist du zudem bestens für deine Wanderung auf die Zugspitze vorbereitet.
Also schnür deine Wanderschuhe und mach dich bereit für ein unvergessliches Abenteuer zur Spitze Deutschlands!
Reintal: längste Route, dafür auch für Anfänger und Kinder geeignet
Höllentalklamm: bekannteste Route zur Zugspitze bei der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt sind
Gatterl: leichte und schnelle Route, die in Österreich beginnt
Stopselzieher: kürzeste und einsamste Route mit einem einfachen Klettersteig
Eisenzeit: schwierige Route, die nur für erfahrene Bergsteiger geeignet ist
Jubiläumsgrat: spektakuläre Gratüberschreitung für erfahrene Bergsteiger.
ca. 8 Stunden
21,4 km
2.200 hm
leicht/für Anfänger geeignet
Diese Route ist mit 21,4 Kilometern die längste. Sie ist aber auch die schönste und einfachste von Deutschland aus. Sogar ohne alpine Wandererfahrung kannst du sie schaffen. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und ausreichend Kondition sind aber trotzdem von Nöten.
Für diese Wanderung auf die Zugspitze benötigst du ca. 8 Stunden. Dabei legst du über 2.200 Höhenmeter zurück.
Außerdem durchwanderst du auch die wunderschöne Partnachklamm. Hier entdeckst du einen Wasserfall und kannst später einen Abstecher zur Partnachquelle einlegen.
Das Tolle an dieser Route ist außerdem, dass du sie auch entspannt an zwei Tagen zurücklegen kannst. Du wanderst am ersten Tag zur Reintalangerhütte und übernachtest auf dieser.
Alternativ läufst du weiter bis zur Knorrhütte, um hier über Nacht deine Kräfte aufzuladen. Am zweiten Tag steht dann die Besteigung des Zugspitzgipfels an.
ca. 8 Stunden
10,1 km
2.200 hm
mittel/alpine Erfahrung
Diese 10,1 Kilometer lange Wanderroute ist die bekannteste und zudem die abwechslungsreichste Route, um auf die Zugspitze hoch zu wandern. Bei dieser durchschreitest du auch die wunderschöne Höllentalklamm.
Neben alpiner Erfahrung benötigst du eine vollständige Klettersteigausrüstung. Je nach Wetterlage ist auch eine Gletscherausrüstung von Nöten.
Denn du meisterst gleich mehrere Klettersteige und mit dem Höllentalferner auch einen Gletscher. Besonders spannend ist die „Leiter“, eine mit Trittbügeln gesicherte Steilwand.
Aber auch das „Brett”, eine fast senkrechte Steilwand, die mit Trittstiften aus Metall gespickt ist. An dieser Stelle sind Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit angesagt.
Insgesamt legst du auch bei dieser Tour in ca. 8 Stunden 2.200 Höhenmeter zurück. Zwischendurch kannst du dich in der Höllentalangerhütte stärken oder hier die Nacht verbringen.
ca. 8 Stunden
13,6 km
1.700 hm
leicht
Diese Tour startet in Ehrwald, auf der österreichischen Seite der Zugspitze. Sie ist wohl die leichteste Wanderung auf Deutschlands höchsten Berg. Du startest an der Talstation der Ehrwalder Almbahn.
Alternativ legst du die ersten Höhenmeter mit der Bahn zurück. Dabei sparst du ca. 45 Minuten Fußmarsch über einen breiten, unspektakulären Forstweg.
Von der Bergstation sind es ca. 7 Stunden und rund 1.700 Höhenmeter bis zum Gipfel. Auf der Hochfeldernalm warten leckere österreichische Schmankerln zur Stärkung auf dich.
Der Aufstieg zum Gatterl, einer ganz besonderen Grenze, präsentiert sich mit einer wunderschönen Natur. Anschließend läufst du weiter bis zur Knorrhütte, in der du dich ebenfalls stärken oder die Nacht verbringen kannst.
Danach geht es wie bei der Route übers Reintal über das Zugspitzplatt weiter bis ganz nach oben.
ca. 5 Stunden
5 km
1.700 hm
leicht bis mittel/für Anfänger geeignet
Auch diese Route führt dich von Österreich auf die Zugspitze und ist die schnellste und wohl auch einsamste von allen. Von der Talstation der Tiroler Zugspitzbahn geht es zunächst zur Wiener Neustädter Hütte.
Bei dieser Bergwanderung überwindest du bereits zwei kleine Kletterstellen und kurze ausgesetzte Querungen.
Der anschließende „Stopselzieher“ ist eine schräge kaminartige Rinne. Es ist ein leichter Klettersteig (A/B) mit ein paar mittelschweren Passagen und auch von Anfängern begehbar.
Eine Klettersteigausrüstung ist empfehlenswert, aber nicht zwingend notwendig. Allerdings gehört ein Steinschlaghelm in jedem Fall in deinen Rucksack. Insgesamt legst du hier auf 5 Kilometern rund 1.700 Höhenmeter in ca. 5 Stunden zurück.
ca. 7 Stunden
10,1 km
1.900 hm
schwer/alpine Erfahrung
Diese Tour folgt den Spuren der Erbauer der Bayerischen Zugspitzbahn. Sie ist allerdings nur für routinierte Kletterer beziehungsweise Bergsteiger mit alpiner Erfahrung geeignet.
Die Wanderung ist im oberen Bereich mit Bohrhaken gesichert. Es warten jedoch zahlreiche ausgesetzte Passagen, die nicht gesichert sind. Zudem sind die Haken in erster Linie zum Führen gedacht. Daher kannst du dich oft erst nach der schweren Passage in diese einhängen.
Du startest die Route beim Eibsee an der Talstation der Zugspitzbahn. Alternativ fährst du mit der Zahnradbahn bis zur Haltestelle Riffelriss (Ausstieg ist aktuell jedoch nur für angemeldete Bergführer möglich) und steigst hier in die Kletterroute ein.
Über die “Harakiri-Leiter“ sowie alte Tunnel, eine große schluchtartige Rinne und ein ebenso großes Schotterfeld erklimmst du nun die Zugspitze. Es geht über die Nordwand und anschließend über den Höllentalklettersteig.
Dabei hast du die Möglichkeit, in einem der Tunnel zu biwakieren oder zum Schluss im Münchner Haus zu übernachten.
Insgesamt solltest du für diese Route 7 Stunden einplanen. Du legst auch hier rund 1.900 Höhenmeter zurück. Wenn dir dieses Abenteuer nicht reicht, kannst du am nächsten Tag über den Jubiläumsgrat absteigen.
Das macht die Eisenzeit-Route aus
ca. 7 -9 Stunden
5,3 km
500 hm
schwer
Diese Route zählt zu den spektakulärsten Gratüberschreitungen der Ostalpen. Sie verbindet die Alpspitze auf 5,3 Kilometern mit der Zugspitze.
In der Regel wird die Tour als Abstieg genutzt und ist, anders als oftmals dargestellt, kein Klettersteig. Die hochalpine Bergtour erfordert absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Schließlich sind nur die notwendigsten Passagen abgesichert.
Außerdem gibt es nur einen Notabstieg über den Brunntalgrat hinunter zur Knorrhütte (ca.1,5 Stunden). Aus diesen Gründen solltest du sie nur bei sehr stabilem Wetter in Angriff nehmen.
In der Regel benötigst du 7-9 Stunden für den Jubiläumsgrat und legst dabei 500 Höhenmeter zurück. Du kannst diese Tour auch in zwei Tagen machen und im Grathüttl biwakieren (hier ist allerdings kein Wasser vorhanden).
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Die Zugspitze befindet sich im Wettersteingebirge in den Ostalpen. Auf ihrem Westgipfel verläuft die Grenze zwischen Deutschland und Österreich.
Sie liegt südwestlich von Garmisch-Partenkirchen und im Norden Tirols. Mit 2.962 Metern ist die Zugspitze nicht nur der höchste Gipfel des Wettersteingebirges, sondern auch Deutschlands.
Die Zugspitze ist über die Seilbahn Zugspitze von Deutschland und über die Tiroler Zugspitzbahn von Österreich aus erschlossen.
Außerdem fährt die Bayerische Zugspitzbahn (Zahnradbahn) aufs Zugspitzplatt, während dich von hier aus die Gletscherbahn weiter hoch auf den Gipfel befördert.
Du erreichst die Zugspitze über das Reintal, das Höllental, übers Gatterl, den Stopselzieher-Klettersteig, die Kletterroute Eisenzeit oder den Jubiläumsgrat.
Den Startpunkt deiner Zugspitzwanderung – Garmisch-Partenkirchen – erreichst du entweder bequem mit dem Auto über die A95 und die B2. Oder alternativ auch innerhalb von 1,5 Stunden mit der Regionalbahn vom Münchner Hauptbahnhof aus.
Solltest du dich über eine Route von Österreich kommend entscheiden, musst du das Zugspitzdorf Ehrwald ansteuern. Dieses liegt hinter der Grenze zu Deutschland und ist über Garmisch-Partenkirchen mit dem Auto oder Zug erreichbar.
Auf dem Weg zur Zugspitze gibt es 5 Hütten: die Reintalangerhütte, die Knorrhütte, die Höllentalangerhütte, die Wiener Neustädter Hütte und das Münchner Haus. In allen Hütten kannst du bei deiner Wanderung übernachten.
Du solltest mit deinem Hund nur auf die Zugspitze wandern, wenn er über ausreichend Erfahrung und Kondition verfügt. Der letzte Anstieg über Geröll und Felsen ist für Hunde allerdings nicht zumutbar.
Hier kannst du stattdessen in die Gletscherbahn steigen, denn alle Bergbahnen der Bayerischen Zugspitzbahn erlauben Hunde. Eine Maulkorbpflicht besteht nicht, jedoch sind die Bergbahnen oftmals überfüllt.
Beachte außerdem, dass es auf deiner Wanderung nicht zu heiß sein sollte. Zudem dulden nur die wenigsten Berghütten Hunde in ihren Räumlichkeiten. Am besten kontaktierst du die Hüttenwirte deshalb vorab.
Auch mit Kindern lässt sich die Zugspitze erklimmen. Die beste Route dafür ist übers Reintal, da sie zu Beginn wenig Steigung hat. Außerdem warten mit der Reintalangerhütte und der Knorrhütte gleich zwei Berghütten auf dem Weg.
Die Wanderung lässt sich außerdem mit der Gletscherbahn abkürzen, sodass der für Kinder schwierigste letzte Teil übersprungen werden kann. Mit der Partnachklamm wartet zu Beginn außerdem ein echtes Highlight für Kinder.
Wenn du eine weitere Anreise hast, dann lohnt es sich, eine Nacht in Garmisch-Partenkirchen zu verbringen.
Im Anschluss an deine Wanderung kannst du dir aber auch ein schönes Zimmer zum Beispiel auf der österreichischen Seite der Zugspitze gönnen. Wir verraten dir, wo du besonders gemütlich übernachtest.
Hier erwarten dich Zimmer im alpinen Stil und eine Dachterrasse mit Pool. Zudem bietet das Hotel einen Spa-Bereich mit Saunen.
Das Quartier bietet minimalistische Lofts mit Panoramafenster mit Zugspitz-Ausblick. Außerdem gibt es Zimmer mit Küchenecke.
Neben modernen Zimmern gibt es in diesem Boutique-Resort einen großen Wellnessbereich mit Außen-Infinity-Pool. Des Weiteren ist auch ein Hallenschwimmbad samt Strömungskanal vorhanden.
Gemütliche Zimmer und ein hoteleigenes Restaurant mit gutem Frühstücksbuffet sind die Highlights in diesem Hotel. Zudem gibt es eine Bar mit großer Auswahl an Gins sowie einen kleinen Spa-Bereich und Garten zum Entspannen.
Apartments im modern-alpinen Stil sowie einen Außenpool, Fitness- und Wellnesscenter findest du in diesem Resort. Zudem gibt es ein Restaurant, Bar und Garten.
Für deine Wanderung auf die Zugspitze solltest du auf Funktionskleidung setzen. So sparst du dir einerseits Gewicht und kommst andererseits nicht so schnell ins Schwitzen.
Besonders empfehlenswert sind Shirts aus Merinowolle und Hosen mit Zip-off-Funktion. Dann kannst du dasselbe Kleidungsstück mehrere Tage tragen. Achte beim Packen darauf, dass es beim Wandern und gerade beim Bergsteigen auf jedes Gramm ankommt. Schleppe deshalb nicht zu viel mit.
Es gibt Momente, in denen eine Karte aus Papier oder ein Reiseführer Sinn machen. Insbesondere dann, wenn du durch Täler und auf Bergen wanderst, wo du keinen Empfang hast.
Hier haben wir eine Auswahl an passenden Wanderführern für die Zugspitze für dich.
Es gibt Momente, in denen eine Karte aus Papier oder ein Reiseführer Sinn machen. Insbesondere dann, wenn du durch Täler und auf Bergen wanderst, wo du keinen Empfang hast.
Hier haben wir eine Auswahl an passenden Wanderführern für die Zugspitze für dich.
Umfangreicher Wanderführer mit Touren mit Wegbeschreibungen sowie den wichtigsten Infos. Außerdem gibt es GPS-Tracks zum Download.
Wanderführer mit 40 Touren sowie einer Faltkarte zum Herausnehmen. Zudem gibt es Tipps für Einkehr- und Bademöglichkeiten und GPS-Tracks.
Präzise Kartografie mit allen Wanderwegen nach Klassifizierung sowie einer Karte im Detail-Maßstab. Des Weiteren mit Guide und kostenloser App. Reiß- und wetterfeste Papierqualität.
Orientierung beim Wandern auch abseits markierter Routen sowie Tipps für Freizeitgestaltung und Sehenswürdigkeiten. Highlight ist die Wiedergabe der Geländeform.
Um auf die Zugspitze zu wandern, brauchst du durchs Höllental rund 9 Stunden, durchs Reintal 10 Stunden und übers Gatterl sind es ca. 8,5 Stunden. Am schnellsten geht es innerhalb von 6,5 Stunden über den Stopselzieher-Klettersteig.
Die beste Zeit, um auf die Zugspitze zu Fuß zu wandern, ist zwischen Ende Juni und September – also im Sommer -, da es dann seltener auf der Zugspitze schneit und die Temperaturen eher über Null Grad liegen.
Ja, man kann die Zugspitze an einem Tag besteigen. Die beliebteste Route führt über das Höllental und dauert rund 9 Stunden.
Von der Zugspitze kannst du in vier Länder schauen: Deutschland, Österreich, Italien und in die Schweiz.
Von der Zugspitze siehst man bei gutem Wetter mehr als 400 Gipfel, darunter auch die höchsten Berge der Ostalpen wie den Piz Bernina (4.049 m), den Ortler (3.905 m), den Großglockner (3.798 m) und die Wildspitze (3.768 m).
Der erste Mensch auf der Zugspitze war Josef Naus, ihm gelang 1820 die erste namentlich nachgewiesene Besteigung des Gipfels.
Der Name Zugspitze leitet sich von den „Zugbahnen“ der Lawinen ab, somit ist die Zugspitze also gewissermaßen ein Lawinenberg.
Es ist nicht schwer, auf die Zugspitze zu wandern, sofern du ausreichend Erfahrung und Kondition hast. Wähle am besten eine leichte Route wie übers Reintal oder Gatterl. Plane außerdem ein bis zwei Übernachtungen auf Berghütten ein, so kannst du deine Kräfte sparen.
Ja, man kann als Anfänger auf die Zugspitze wandern. Am besten geeignet für Anfänger sind die Routen übers Reintal oder Gatterl. Hier hast du die Möglichkeit, in Berghütten einzukehren oder zu übernachten.
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