30 Kilometer und 4.500 Höhenmeter in 3 Tagen – unsere Hüttenwanderung in Graubünden!

Hüttenwanderung Graubünden - Wandern

Ziemlich erschöpft stehen wir da, doch die Aussicht entschädigt jede Anstrengung: Vor uns erstreckt sich die Greina Ebene, eine wilde, unberührte Hochebene, die mit den Landschaften Nordschwedens und sogar Alaskas mithalten kann – Wildnis pur und das mitten in Europa!

3 Tage waren wir auf Hüttenwanderung in Graubünden unterwegs und haben einen der schönsten Teile der Schweiz zu Fuß erkundet. Dabei sind wir nicht nur Wildtieren wie Steinböcken und flauschigen Murmeltieren begegnet, sondern haben auch ganz alleine einen Gletscher überquert. 

Was wir alles erlebt haben, warum wir am zweiten Tag ganz schön an unsere Grenzen gekommen sind, und wie auch du dieses Wanderabenteuer unternehmen kannst, verraten wir dir in diesem Erfahrungsbericht samt einer Menge Tipps!

30 Kilometer und 4.500 Höhenmeter in 3 Tagen – unsere Hüttenwanderung in Graubünden

Graubünden, wir kommen!

Bei uns zuhause hatte es in den letzten Tagen nur geregnet und wir überlegten hin und her, ob wir noch unsere Regenhosen einpacken sollten. Doch lieber nahmen wir nasse Beine in Kauf, als das extra Gewicht mitzuschleppen. Unsere Rucksäcke waren aufgrund unseres ganzen Kameraequipments sowieso schon viel zu voll und vor allem viel zu schwer.

Wir packten unsere Rucksäcke in den Kofferraum und schon fuhren wir mit Bruce Richtung Schweiz. Hinter uns unsere Freunde Karo und Phil von The Sunnyside, zwar nicht in ihrem Willi, aber dafür in einem anderen, coolen schwarzen 90er-Landy.

3,5 Stunden zeigte das Navi an, erst ging es durch Österreich, und später über Lichtenstein rein in die Schweiz. Das Ziel: Ilanz. Hier parkten wir unseren Bruce für die nächsten fünf Tage und stiegen mit unseren Rucksäcken in den Bus nach Vrin um.

Allein die Busfahrt schenkte uns schon geniale Aussichten und als wir in Vrin ankamen, statteten wir erst einmal der lokalen Metzgerei einen Besuch ab und deckten uns mit Schinken und Speck für die nächsten Tage ein. Rückblickend kann ich sagen, dass wir viel zu wenig gekauft hatten – aber man lernt schließlich nie aus.

Anschließend bezogen wir unsere einfachen Zimmer im Hotel-Restaurant Péz Terri und setzten uns fürs Abendessen nach unten in die Stube. Es gab Capuns, eine Spezialität aus Graubünden: Mangoldblätter gefüllt mit einer Art Spätzleteig – wahnsinnig lecker! Nicht nur das: Die Teller waren ganz bunt mit essbaren Blüten angerichtet und so schmeckte es gleich noch besser.

Direkt nach dem Abendessen verabschiedeten wir uns ins Bett, schließlich waren wir alle noch leicht kaputt von unserem letzten Abend mit Bier und Wein bei uns zuhause, und wussten, dass uns eine nicht ganz so leichte Wanderung bevorstand. Auch wenn wir keinen blassen Schimmer hatten, wie anstrengend es tatsächlich werden würde.

Hüttenwanderung Graubünden Tag 1: Von Vrin zur Terrihütte

Um 7:30 Uhr gab's Frühstück und gegen viertel nach acht marschierten wir mit unseren vollgepackten und eigentlich viel zu schweren Rucksäcken los. Über eine Stunde folgten wir der asphaltierten Straße. Hätten wir mal doch den Postbus genommen. Aber als Abenteurer war der Gedanke, den ersten Teil mit dem Bus und nicht etwa zu Fuß zurückzulegen, nicht denkbar gewesen. Jetzt sah das schon ganz anders aus.

Nach rund einer Stunde erreichten wir Puzzatsch, die letzte Ortschaft auf unserem Weg in die Wildnis. Mit uns kam auch der Postbus und eine kleine Gruppe ausgeschlafener und kein bisschen schwitzender Wanderer an. Immerhin hatten wir uns jetzt eine erste kurze Pause und Stärkung verdient und setzten uns auf die Veranda des Café Greina, einer kleinen und gemütlich eingerichteten Jurte. Wir bestellten Apfelsaftschorle, die Sonne knallte und wir schwitzen. Dabei lag die eigentliche Anstrengung erst noch vor uns.

Schneefelder, ein riesiger Wasserfall und zu wenig Speck

Vom Café Greina ging es nun über einen schmalen Wanderweg stetig Bergauf. Links neben uns entdeckten wir die ersten Schneefelder und in der Ferne stürzte sich ein Wasserfall in die Tiefe. Line erinnerte die Landschaft jetzt schon an ihre Wanderung entlang des Kungsleden in Schweden. Wir kamen zu einer kleinen Hütte und legten erneut eine kleine Pause ein.

Ich packte den Schinken und den Speck aus, nahm mein gutes Opinel-Messer in die Hand und schnitt uns mehrere Scheiben ab. Lecker. Wir hätten jetzt schon alles aufessen können, doch eine leise Stimme erinnerte uns daran, dass wir ja gerade mal erst zwei Stunden unterwegs waren und noch zwei Tage vor uns hatten.

Vorbei an Kühen über den Pass Diesrut

Wir liefen weiter bergauf, bis der Weg rechts abbog und uns über einen Bach führte. Nun wurde der Aufstieg deutlich anstrengender. Vielleicht lag es auch an den Kühen, die ganz gemütlich im Gras lagen und uns unbeeindruckt anschauten, dass auf einmal jeder Schritt gefühlt ein Schritt zu viel war.

Wir überquerten unser erstes Schneefeld und endlich erreichten wir die höchste Stelle für den heutigen Tag: den 2.428 Meter hohen Pass Diesrut. Von hier ging es auch gleich wieder bergab und nach ein paar Metern erspähten wir das erste Mal die Greina Ebene.

Wildnis pur: die Greina Ebene

Wir waren alle total baff, da wir so ein wildes, großes, unberührtes Tal mitten in Europa nie erwartet hätten. Karo und Phil verglichen die Hochebene sogar mit der Landschaft des Denali Nationalparks in Alaska – der Wahnsinn.

Wir stiegen weiter bergab, immer mit Blick auf die Greina Ebene, und da sahen wir auch endlich die Terrihütte. Wir freuten uns tierisch, denn weit konnte es nun nicht mehr sein, sie lag schließlich direkt vor uns. Doch der Schein trog: Eine tiefe Schlucht trennte uns von der Hütte.

Es ging also nochmals steil bergab und über eine Brücke, hinter dieser stürzte sich ein Wasserfall in die Tiefe. Von hier mussten wir nochmals einen Hügel bergauf laufen, teilweise kamen dazwischen kleinere Kletterpassagen. Wir waren fix und fertig und wollten einfach nur ankommen.

Endlich hatten wir den höchsten Punkt erreicht und nun sahen wir wieder die Terrihütte, diesmal aber tatsächlich direkt vor uns. Wir mussten nochmals bergab steigen, über kleine und große Felsen, um dann ein letztes Mal zur Hütte hoch zu laufen – wir waren endlich angekommen!

Natürlich zog ich als erstes meine Wanderschuhe aus und wechselte gleich in meine Birkenstocks. Wir machten es uns an einem großen Tisch draußen auf der Terrasse gemütlich. Von hier genossen wir nicht nur das belohnende Gefühl, endlich angekommen zu sein, es endlich geschafft zu haben, sondern auch die geniale Aussicht runter aufs Val Sumvitg. Die Mädels besorgten die erste Runde Bier, Radler, und Apfelsaftschorle, und dazu einen leckeren Nusskuchen. Auch der Speck kam wieder zum Vorschein.

Ein supercooler Nachmittag mit supernetten Schweizern

Mit uns am Tisch saßen ein paar Schweizer und schnell kamen wir ins Gespräch, futterten den Speck auf, gaben uns gegenseitig Runden aus, redeten und lachten viel. Peter, einer aus der Truppe, holte sein Proviant ebenfalls raus und bot uns Cervelat an, eine typisch schweizer Brühwurst, die der Fleischwurst ähnelt, nur noch viel besser schmeckt. Später kam noch Appenzeller aus seinem Heimatort dazu. Ich glaube, ich habe noch nie so leckeren Käse gegessen!

Nicht nur das: Er packte außerdem eine uralte Wanderkarte aus seiner Schulzeit aus und gemeinsam schauten wir, welchen Weg wir am nächsten Tag gehen würden. Wir wussten nur, dass wir zur Medelserhütte mussten und hatten zwei Optionen: Der eine Weg führte über den Gletscher, der andere runter ins Tal und dann wieder hinauf. Auf der Karte sah der Gletscher so riesig aus, dass wir schnell entschieden, den längeren Weg übers Tal zu nehmen. Peter schenkte uns seine Karte sogar und nach einigen Runden Bier und einer wirklich tollen gemeinsamen Zeit zogen wir alle fürs Abendessen in die Hütte, und später ins Bett.

Hüttenwanderung Graubünden Tag 2: Von der Terri- zur Medelserhütte

Am nächsten Morgen klingelte unser Handywecker noch vor Sonnenaufgang, allerdings dauerte es so hoch in den Bergen dann doch etwas länger, bis sich die Sonne endlich hinter den Gipfel zeigte. Außerdem knurrten unsere Mägen schon wieder ordentlich und so begaben wir uns direkt um 7 Uhr in den Frühstücksraum. Danach packten wir unsere Sachen, machten das Bett und zogen wieder unsere Wanderschuhe an.

Wir füllten unsere Trinkflaschen einmal mit Wasser und einmal mit leicht gesüßtem Früchtetee, auf und holten uns unsere Lunch-Pakete bei Toni ab. Als wir ihm von unserer heutige Etappe zur Medelserhütte erzählten, fragte er, warum wir denn nicht über den Gletscher gehen würden und erklärte, dass dieser Weg ohne Probleme auch ohne Steigeisen und Co. machbar sei. Außerdem wäre der Weg runter ins Tal und anschließend wieder hinauf viel zu anstrengend und würde zudem deutlich länger dauern. Zur Medelserhütte sollten wir mit rund sechs Stunden rechnen, übers Tal könnten es auch gerne 10 werden.

Schwups, änderten wir unseren Plan und statt runter ins Tal zu laufen, machten wir uns auf den Weg zur Greina Ebene. Ein wenig erleichtert waren wir schon alle, wissend, dass wir nun nicht 1.000 Meter ab und wieder aufsteigen und ewig lange laufen müssten. Gleichzeitig waren wir jedoch absolut unwissend darüber, wie anstrengend und kräftezehrend der Weg über den Gletscher dann doch werden sollte.

Gemütlich über die wunderschöne Greina Ebene

Zunächst liefen wir durch ein kleines Tal und an einem Bach entlang, bis sich vor uns wieder die wunderschöne Greina Ebene erstreckte. Wir bogen rechts ab, kletterten an einem kleinen Wasserfall hinunter und liefen anschließend über die Hochebene. Es ging gemütlich über den Wanderweg, rechts und links neben uns erstreckten sich die Gipfel der umliegenden Berge empor.

Wir fragten eine Gruppe Wanderer, wann der Weg Richtung Gletscher kommen würde und kurze Zeit später entdeckten wir das Schild, das in Richtung Medelserhütte zeigte. Hier legten wir wieder eine kurze Pause ein und trafen wieder auf Peter und seine Familie: „Geht's doch über den Gletscher?“, fragte er uns und wünschte uns alles Gute. Es folgten noch ein paar Lacher und dann begaben wir uns auf den blau-markierten, alpinen Wanderweg.

Murmeltiere kreuzen unseren Weg

Es ging ein kurzes Stück bergab, und dann wieder durch ein kleines, schmales Tal, entlang eines Baches. Auf einmal entdeckten wir ein Murmeltier, das sich im Bach badete und dann noch ein zweites am Uferrand – der Wahnsinn! Wir beobachteten die flauschigen Tierchen für eine Weile, die uns natürlich auch schon längst entdeckt hatten und mittlerweile den Hügel hinauf gelaufen waren.

Nun mussten wir allerdings den Bach überqueren und über große Felsbrocken den vor uns liegenden Berg hinaufsteigen, ein ziemlich anstrengendes Unterfangen. Oben angekommen, trafen wir auf ein paar Wanderer und fragten, wie weit es noch bis zur Hütte und wie schwierig der Gletscher zu begehen wäre. Darauf folgte eine ähnliche Antwort wie vom Hüttenwirt Toni, nämlich, dass die Begehung super einfach wäre und wir wahrscheinlich noch gute zwei Stunden zur Hütte brauchen würden. Wir atmeten ein wenig auf, denn wir waren bereits seit zwei Stunden unterwegs und ein wenig Respekt hatten wir auch weiterhin vor der Gletscherüberquerung.

Kurze Pause an einem Bergsee

Wir mussten noch weiter hinaufsteigen, bis wir zu einem Bergsee kamen und hier eine etwas längere Pause einlegten. Wir holten unsere Lunch-Pakete raus, aßen unsere Brote und genossen ein wenig die wärmende Sonne.

Anschließend ging es immer steiler bergauf, der Weg war nun nicht mehr erkennbar und es ging über Geröll und größere Felsen. Auch das erste Schneefeld kreuzte unseren Weg. Wir überquerten es, und mussten kurze Zeit später über ein zweites und drittes. Beim Blick nach hinten offenbarte sich eine wunderbarere Aussicht auf das Val Camadra.

Endlich waren wir oben angekommen und konnten nun auch einen Blick ins nächste Tal, das Val Lavaz, und auf den gleichnamigen Gletscher Da Lavaz werfen. Dieser sah beeindruckend, aber dennoch begehbar aus.

Es kam uns ein Pärchen entgehen und erneut fragten wir, wie weit es noch zur Hütte sein würde. Wieder entgegnete uns die Antwort, es wären noch zwei Stunden – dabei waren wir seit der letzten Aussage schon wieder über zwei Stunden unterwegs.

Wir entdeckten ein paar Steinböcke, die mühelos über die Felsen sprangen, und überquerten erneut ein Schneefeld. Diesmal allerdings bergab und statt zu laufen, rutschen wir auf unseren Ärschen hinunter – ein Riesenspaß!

Er liegt vor uns: der Glatscher Da Lavaz

Und dann lag er vor uns, der Gletscher. Zum Glück war er mit einer Schneeschicht bedeckt, durch die eine deutliche Spur führte. Dieser würden wir nun Schritt für Schritt folgen, bis wir wieder Stein unseren Füßen haben würden.

Zu unserer rechten Seite ging es bergab, zu unseren linken bergauf. Wir liefen auf der schmalen Spur und stützen uns bei jedem Schritt mit unseren Wanderstöcken ab, die sich spätestens jetzt als echte Helfer erwiesen. An manchen stellen war der Schnee und das Eis sogar schon leicht weg geschmolzen und wir rutschen weg. Ich landete sogar einmal auf meinem Hintern.

Wo ist der Weg?

Endlich war wieder dunkler Boden in Sicht und wir hatten die Gletscherüberquerung geschafft. Jetzt schien allerdings der deutlich schwierigere Teil vor uns zu liegen, denn wir sahen weder Spuren, noch Schilder, die uns den Weg wiesen. Wir wussten nur die grobe Richtung.

Wir stiegen über kleinere und größere Felsen und Geröll, unter uns befand sich aber weiterhin der Gletscher, der hier und da blau durch die dunklen Steine schimmerte. Nun ging es vor uns wieder kurz, aber steil bergab. Die Felsen waren zu wacklig, wir konnten nicht weiter gehen.

Stattdessen machte sich links neben uns wieder ein kleines Schneefeld breit, allerdings gänzlich ohne Spuren. Andere Wanderer und auch Toni hatten uns gesagt, dass der Gletscher keine Spalten hat und deshalb auch ohne Bergführer begangen werden kann.

Dennoch war uns mulmig bei dem Gedanken, diesen Abschnitt nun zu überqueren. Denn wir konnten das Schmelzwasser, das in kleinen Bächen unter dem Schneefeld hindurch floss, deutlich hören. Ich machte den Anfang und wählte den kürzesten Weg direkt rüber auf die andere Seite. Es schien sicher zu sein, und so folgten mir nun auch die anderen.

Als wir auf der anderen Seite waren, ging es wieder weiter bergab und endlich sahen wir in der Ferne eine Wegmarkierung – wir waren also richtig gegangen! Zudem kam uns auch wieder ein Pärchen entgegen, wieder lautete die Antwort auf die Frage, wie weit es denn noch zu Hütte sein würde, zwei Stunden.

Das konnte doch echt nicht sein?! Nochmals zwei Stunden?

Nochmal zwei Stunden.

Wir sind mit unseren Kräften am Ende

Wir waren mit unseren Kräften schon ziemlich am Ende und zu wissen, dass wir es doch noch ziemlich weit haben, sorgte nicht unbedingt für Motivation und erst Recht nicht für einen neuen Energieschub.

Der Weg führte uns nun über große bis sehr große Felsbrocken, die teilweise wieder sehr wacklig waren. Jeder Schritt erforderte Trittsicherheit und mit jedem Schritt stiegen wir weiter hinab. Mittlerweile wollten auch unsere Füße nicht mehr und wir legten ein letztes Mal Pause ein, wieder mit einem genialen Ausblick runter in ein wildes unberührtes Tal.

Ein letzter Aufstieg zur Medelserhütte

Wir bogen links ab und nun mussten wir wieder bergauf laufen, teilweise ziemlich steil, rechts neben uns plätscherte ein Bach die Felsen hinunter. Wir schafften den ersten Teil und standen nun auf einer kleinen flachen Fläche, vor uns wieder ein Schneefeld – und da war sie: die Medelserhütte!

Wir entdeckten sie hoch oben, und bis zu ihr war es nochmals ein ordentlicher Aufstieg. Diesmal aber nicht über Geröll und Felsen, sondern über einen schmalen Pfad durch steinige Wiesen. Ich war wirklich am Ende und jeder Schritt zehrte an meinen Kräften und an meinen Nerven.

Wir kamen immer höher und dann hatten wir es endlich geschafft: Wir waren in der Hütte angekommen!

Ich schaute auf meine Uhr und war geschockt: Es war bereits 18 Uhr und das bedeutete, dass wir heute insgesamt 10 Stunden unterwegs waren! 10 Stunden?! So lang war ich bis dato noch nie zu Fuß unterwegs und erst recht nicht im alpinen Gelände – ziemlich krass!

Gold-rote Gipfel und ein riesiges Panoramafenster

Wir zogen unsere Wanderschuhe aus, schlüpften in unsere Birkenstocks und bezogen unser supergemütliches Zimmer. Auch diesmal hatten wir eins ganz für uns alleine und noch dazu mit einer wunderschönen Aussicht auf das Val Plattas.

Um halb 7 gab es auch gleich Abendessen und während wir glücklich und zufrieden eine Gabel nach der anderen in uns reinstopften, schauten wir durch das große Panoramafenster zu, wie die Sonne die umliegenden Gipfel in gold-rote Farbe tauchte und langsam unterging.

Zu unserer Überraschung wartete sogar eine Dusche auf uns im Keller der Hütte, und für 5 CHF gönnten wir uns alle eine 2-minütige, heiße Dusche. Nach ein paar weiteren Gläsern Bier verabschiedeten wir uns gegen 21 Uhr auch schon ins Bett.

Hüttenwanderung Graubünden Tag 3: Von der Medelserhütte nach Curaglia

Um 7:30 Uhr morgens gab's Frühstück und gegen 9 Uhr machten wir uns auf den Weg nach unten. Die Sonne schien auch heute wieder aus vollen Zügen. Anfangs ging es über ein paar Serpentinen, dann wieder über Geröll, und später über einen schmalen Pfad bergab. Wir erreichten bald die Alp Sura, eine große Schwemmebene und ein wieder mal genialer Anblick.

Nun ging es gemütlich weiter bergab, immer entlang des Rein da Plattas, den wir dann auch über eine Brücke überquerten. Nun liefen wir durchs Val Plattas immer weiter hinunter und machten schnell Strecke. Wir erreichten einen kleinen Parkplatz und von hier an verlief der Weg weiter über eine asphaltierte Straße.

Nach rund drei Stunden nach Aufbruch erreichten wir das kleine Dorf Curaglia. Wir hatten es geschafft, wir waren wieder unten. Während wir auf den Postbus warteten, kauften wir uns im Supermarkt nebenan alle ein Eis – das hatten wir uns nun mehr als verdient.

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Die wichtigsten Infos und Tipps für deine Hüttenwanderung in Graubünden

Hüttenwanderung Graubünden: die Strecke im Überblick

Ingesamt legst du bei dieser Hüttenwanderung über 30 Kilometer und rund 4.500 Höhenmeter in drei Tagen zurück – das ist nicht gerade wenig. Für die Wanderung solltest du deshalb eine gute Kondition und bereits Erfahrung im alpinen Gelände haben. Zudem solltest du sie nicht alleine unternehmen, da immer etwas passieren könnte.

Der Weg über den Gletscher wird von der Schwierigkeit bereits als ein T4-Wanderweg eingestuft, wobei T1 am einfachsten und T6 am schwersten ist. Die beste Jahreszeit für diese Wanderung ist zwischen Juni und August, der Juli ist jedoch der beste Monat, da die Schneefelder dann für gewöhnlich am kleinsten sind und auch der Gletscher am einfachsten zu überqueren ist.

Tag 1: Von Vrin zur Terrihütte

Strecke: 10,7 km
Höhenmeter: 1.606 m (↑ 1.158 m und ↓ 448 )
Gehzeit: 4,5 Stunden

Tag 2: Von der Terrihütte zur Medelserhütte

Strecke: 12,1 km
Höhenmeter: 1.587 m (↑ 972 m und ↓ 615 m)
Gehzeit: 7-10 Stunden

Tag 3: Von der Medelserhütte nach Curaglia

Strecke: 7,6 km
Höhenmeter: 1.192 m (↓)
Gehzeit: 3,5 Stunden

Hüttenwanderung Graubünden: die Hütten im Überblick

Die Terrihütte: tolle Lage nahe der Greina Ebene

Die Terrihütte befindet sich auf einer Höhe von 2.170 Metern und bietet insgesamt 110 Schlafplätze. Diese sind auf 12 Schlafräume verteilt, wobei es auch richtig gemütliche kleinere Schlafräume für nur vier Personen gibt. Sie ist eine Berghütte des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) und wurde bereits 1925 erbaut, zuletzt erfolgte 2007 ein Umbau.

Als Nichtmitglied zahlst du hier für die Übernachtung inklusive Halbpension 79 CHF. Zum Frühstück gibt es Brot, Butter, Käse, Marmelade und Müsli, dazu Wasser, Tee und Kaffe, zum Abendessen ein 3-Gänge-Menü mit Salat als Vorspeise, einer deftigen Hauptspeise und einem Dessert. Außerdem kannst du hier auch zu Mittag essen oder dir nachmittags einen der selbstgebackenen Kuchen gönnen – superlecker ist beispielsweise der Nusskuchen!

Die Hütte bietet zwar keine Duschen, die Waschräume und auch die drei Aufenthaltsräume sind dafür aber sauber und gemütlich. Außerdem ist der Hüttenwirt Toni wirklich supernett und gibt dir gerne Tipps für deinen Wanderung. Das Beste an der Hütte ist aber wohl die Terrasse und der Ausblick von dieser runter ins Val Sumvitg!

Die Medelserhütte: alpine Gemütlichkeit auf 2.524 Metern

Die Medelserhütte gehört ebenfalls zum SAC und befindet sich auf 2.524 Metern. Sie ist neben der Schmidt-Zabierow-Hütte in den Loferer Steinbergen in Österreich eine der gemütlichsten Berghütten, die wir kennen. Besonders toll ist hier das große Panoramafenster und die kleine Terrasse mit Blick auf das wunderschöne Val Plattas.

Die Hütte wird von den Wirten Petra und Thomas geführt und bietet 55 Schlafplätze. Im Keller befindet sogar eine kleine Dusche, in der du dich für eine Gebühr von 5 CHF duschen kannst. Ein Schlafplatz mit Halbpension kostet hier 81 CHF für Nichtmitglieder.

Die Hütte ist komplett autark und versorgt sich selbst mit Strom und Wasser. Im frostgeschützten Teil des Kellers befinden sich 12 Blei-Säure-Akkus, die über eine Wasserturbine aufgeladen werden. Dafür wurde eigens eine 1.2 Kilometer lange Wasserleitung vom Lai Encarden verlegt. Über diese Wasserleitung wird die Hütte auch mit Wasser versorgt, welches auf dem Weg zur Hütte noch einen UV-Filter zur Desinfektion durchströmt.

Auf dem Dach der Hütte sind Solaranlagen angebracht, um das Wasser zu erhitzen. Es gibt zudem noch eine Gastherme, die mit Flüssiggas aus Gasflaschen betrieben wird und ebenfalls für heißes Wasser in der Hütte sorgt. Außerdem befindet sich hinter der Hütte eine im Fels eingelassene Dreikammer Kläranlage, die das Abwasser reinigt. Es ist einfach Wahnsinn, was hinter so einen alpinen Berghütte steckt!

Tipp: Wenn du richtig erfahren bist und auch im Winter gerne nach einem Abenteuer suchst, kannst du eine Skitour zur Medelserhütte unternehmen. Hier findest du mehr Infos dazu!

Hüttenwanderung Graubünden: Wissenswertes über Graubünden

Graubünden ist eines der 26 Kantone der Schweiz und mit über 7.000 km² Fläche auch das größte. Es befindet sich ganz im Südosten des Landes und grenzt im Norden an Lichtenstein und Österreich und im Süden an Italien. Graubünden ist das einzige Kanton mit gleich drei Amtssprachen: Deutsch, Rätoromanisch und Italienisch! Graubünden wird gerne auch die kleine Schweiz in der Schweiz genannt, eben weil es kulturell so vielfältig ist und in seiner Form und Beschaffenheit sehr dem gesamten Land selbst ähnelt.

Das Tolle ist außerdem, dass sich Graubünden mitten in den Alpen befindet – der höchste Berg ist der 4.049 Meter hohe Piz Bernina. Teilweise ist es hier richtig wild und du fühlst dich wie im einsamen Norden Schwedens oder gar wie im Denali Nationalpark in Alaska. Das Kanton bietet aber nicht nur wunderschöne Natur, sondern auch vielen Wildtieren ein Zuhause. Hier leben beispielsweise Gämse und Steinböcke und zudem viele Murmeltiere, denen du mit etwas Glück beim Wandern sogar begegnest. Auch spannend: Graubünden hat über 600 Seen und die Quellflüsse des Rheins entspringen hier, der Vorderrhein und der Hinterrhein.

Zudem bekommst du in Graubünden viele leckere Spezialitäten serviert, wie beispielsweise Bündnerfleisch. Dieses Trockenfleisch wird aus gepöckeltem Rindfleisch hergestellt. Es ist besonders sehnen- und fettarm und wird bei der Verarbeitung mehrmals gepresst, um im Fleisch verbliebene Flüssigkeit gleichmäßig zu verteilen. Dieser Prozess während der Trocknungsphase sorgt auch dafür, dass das Bündnerfleisch seine rechteckige Form bekommt.

Ebenfalls typisch für die Region sind Capuns, das sind in Mangoldblätter eingewickelt Päckchen aus Spätzleteig. Je nach Zubereitungsart sind im Teig verschiedene Kräuter, Bündnerfleisch, Salsiz, das ist eine für die Region ebenfalls typische Wurst, oder Speck eingearbeitet. Anschließend werden diese gekocht und je nach Rezept mit Bergkäse überbacken – superlecker!

Wir sind in Graubünden zudem sehr vielen netten Leuten begegnet, wie anderen Wanderern aus der Schweiz oder den Hüttenwirten. Graubünden ist also wirklich ein tolles Fleckchen Erde und das insbesondere für Wanderer, Bergsteiger und Naturfans. Allerdings ist Graubünden nicht ganz so günstig, schließlich liegt es in der teuren Schweiz. Eine Hüttenübernachtung samt Halbpension kostet im Schnitt 80 CHF pro Person, das sind umgerechnet rund 70 Euro.

Anreise zum Startpunkt nach Vrin in Graubünden

Startpunkt des Wanderabenteuers in Graubünden ist das kleine Örtchen Vrin. Am bequemsten kommst du hier mit deinem eigenen Auto und den öffentlichen Verkehrsmitteln hin. Wir sind dafür mit unserem Bruce bis nach Ilanz gefahren, haben hier geparkt, und sind dann in den Bus nach Vrin umgestiegen. Am Ende unserer Hüttentour kamen wir wieder bequem mit Bus und Bahn zurück nach Ilanz und konnten hier zurück in unser Auto steigen.

Für das Parkticket haben wir 9 CHF pro 24 Stunden gezahlt, also für fünf Tage ingesamt 45 CHF, das sind umgerechnet rund 40 Euro. Hier gleich ein Tipp: Du kannst das Parkticket nur mit Münzen zahlen! Entweder hast du vorher schon genügend besorgt, ansonsten gibt es in der Stadt von Ilanz auch einige Banken, die dir Scheine in Münzen wechseln, wenn du nett fragst.

Alternativ kannst du auch nach Zürich fliegen und dein Wanderabenteuer hier starten und dieses so gleich mit einem coolen Städtetrip verbinden.

Lesetipp: Unsere besten Tipps für ein paar Tage in Zürich haben wir hier für dich zusammengefasst!

graubündenPASS und Swiss Travel Pass

Das Verkehrsnetz ist in Graubünden und in der Schweiz allgemein wirklich gut ausgebaut. Wenn du komplett flexibel sein möchtest, holst du dir am besten den graubündenPASS. Mit diesem kannst du je nach Tarif innerhalb von einer Woche an zwei Tagen fahren, oder innerhalb von zwei Wochen an fünf Tagen. Er kostet ab 57 CHF. Oder du holst dir gleich den Swiss Travel Pass und kannst somit in der gesamten Schweiz Bus- und Bahnfahren.

Übernachtung im Hotel-Restaurant Péz Terri

Wenn du wie wir am Nachmittag in Vrin ankommst, solltest du erst am nächsten Morgen loswanden und dich hier für eine Nacht ins Hotel-Restaurant Péz Terri einquartieren. Ein Doppelzimmer kostet 140 CHF inklusive Frühstück. Besonders gut ist hier das Restaurant, in dem dir superleckere regionale Küche angeboten wird – wir haben hier unsere ersten und mitunter besten Capuns gegessen!

Leckeres Bündnerfleisch in der Mazlaria Vrin

Im Örtchen befindet sich die Mazlaria Vrin, eine traditionelle Metzgerei mit angeschlossenem Schlachthof. Dieser wurde übrigens vom Architekten Gion A. Caminada entworfen. Caminada ist in Vrin geboren und wurde schon mehrfach ausgezeichnet. Hier werden ausschließend Tiere aus der Region geschlachtet, die außerdem nach Bio-Vorschriften aufgewachsen sind. Das Fleisch wird dann direkt vor Ort verarbeitet und du bekommst hier das typische Bündnerfleisch, aber auch superleckeren Speck und andere Wurst- und Schinkenspezialitäten.

Vrin: ein besonderes Dorf

Vrin ist übrigens ein ganz besonderes Dorf: Wie so vielerorts auf dem Land verlor Vrin immer mehr Einwohner bis sich die Gemeinde in den 1980er Jahren dazu entschied, noch freies Bauland zu kaufen und mehrere Gebäude neu bauen zu lassen. Unter der Stiftung Pro Vrin konnte das Dorf so wieder an mehr Attraktivität für jüngere Leute gewinnen. Das Modellprojekt wurde sogar mit einem Preis ausgezeichnet und heute dient Vrin weltweit als Beispiel für einen gelungenen Kampf gegen die Landflucht.

Ein Tag Entspannung in Disentis

Am Ende deiner Hüttenwanderung kannst du entweder direkt zurück nach Ilanz und weiter nach Hause fahren, oder du hängst noch einen Tag zum Entspannen dran. Wir waren zum Beispiel noch einen Tag in Disentis und haben hier eine Nacht im Kloster verbracht, welches moderne, große, helle Zimmer bietet. Alternativ wartet auch am Endpunkt der Hüttenwanderung, also in Curaglia selbst, ein cooles Hotel auf dich: das Medelina*.

Lecker Essen und Trinken: La Centrala und Hotel Alpsu

Ein wirklich tolles Café ist das La Centrala, direkt gegenüber vom Hauptbahnhof in Disentis. Das Menü bietet zwar nur eine kleine Auswahl, dafür schmeckt's aber auch richtig lecker. Besonders zu empfehlen: der Salat mit Hähnchen. Wir haben hier fast drei Stunden auf der kleinen Terrasse verbracht, Aperol Spritz getrunken und hatten eine tolle Zeit!

Falls du noch ein letztes Mal typisch Bündnerisch essen möchtest, begib dich am besten ins Hotel Alpsu. Im angeschlossenen Restaurant gibt es superleckere Capuns mit Bergkäse überbacken, aber auch andere leckere Spezialitäten der Region.

Hüttenwanderung Graubünden: Packliste für 3-tägige Hüttentour

Für deine Wanderung solltest du neben deinen guten und vor allem schon eingelaufenen, festen Wanderschuhen auch einen bequemen Wanderrucksack einpacken. Dieser sollte ein Volumen von 30-45 Litern haben. Wir hatten jeweils den Kings Peak von Tatonka dabei, einmal die 45 Liter Version für mich und dann noch die 40 Liter Frauenversion für Line. Der Rucksack ist wirklich gut verarbeitet und die Fächeraufteilung super, allerdings war er für uns am Hüftgurt nicht stark genug gepolstert – das ist aber leider bei vielen Rücksäcken in der Größe der Fall. Wie immer gilt: Nimm den Rucksack, der für dich am bequemsten zu tragen ist und dir am besten gefällt!

Außerdem hatten wir jeweils noch Wanderklamotten und Funktionskleidung dabei, wie Wandersocken, Wanderhosen, Funktion-Shirts und Fleece-Pullover. Nicht fehlen dürfen außerdem eine gute Regenjacke, eine leichte Daunenjacke und gegebenenfalls eine Cappy, Mütze und dünne Handschuhe. Zudem solltest du auch unbedingt Wanderstöcke einpacken, denn gerade beim der Gletscherüberquerung oder beim Abstieg über Geröll nehmen diese dir eine Menge Last ab und bieten extra Halt. Auch nicht fehlen darf natürlich dein Hüttenschlafsack, der aus hygienischen Gründen auf jeder Hütte Pflicht ist.

Packliste im Überblick:
– 1x Wanderrucksack* (30-45 Liter) & Regencape
– 1x Paar feste Wanderschuhe* (über den Knöchel gehend)
– 1x Paar Sandalen zum Wechseln (Birkenstocks, Adiletten)
– 1x Wanderhose oder -leggins* (am besten mit Zip-off Funktion)
– 1x kurze Wanderhose oder -kleid
– 3x Funktionshirts (T-Shirts oder Hemden)
– 1x Fleece* (Pullover oder Jacke)
– 1x Leggings / bequeme Hose* (für die Hütte und zum Schlafen)
– 1x leichte Daunenjacke*
– 1x leichte Regenjacke*
– 3x Paar Wandersocken*
– 1x Paar Wollsocken* (für die Hütte und zum Schlafen)
– 3x Unterwäsche & ggf. Sport-BH*
– 1x Paar Wanderstöcke*
– 1x Hüttenschlafsack*
– 1x Müllbeutel
– 1x Schweizer Taschenmesser*
– ggf. 1x Regenhose*
– ggf. Cappy, Mütze oder Handschuhe

Hygieneartikel und Co.

Um an Gewicht zu sparen, haben wir zu zweit eine kleine Flasche Dr. Bronner's 18-in-1 mitgenommen. Diese Seife ist frei von jeglicher Chemie und kann deshalb auch in der Natur genutzt werden. Es gibt sie in unterschiedlichen Gerüchen (unser Favorit ist aktuell Pfefferminze) und du kannst die Seife wirklich für alles nutzen: zum Haarewaschen, für deinen Körper, deine Klamotten oder dreckiges Geschirr, und sogar zum Zähneputzen!

Für letzteres nehmen wir dann aber doch lieber richtige Zahnpasta. Dazu haben wir noch jeweils ein kleines Deo sowie ein Set Pflaster und natürlich unsere Zahnbürsten (wir nehmen übrigens auch beim Wandern unsere elektrischen Zanhbürsten mit), eine Bürste und Sonnencreme dabei gehabt. Außerdem praktisch ist eine Packung feuchte Tücher, um sich zwischendurch ein wenig frisch zu machen, denn nicht auf jeder Hütte gibt es Duschen.

Dein Kulturbeutel (in Reisegrößen):
– 1x Dr. Bronner's 18-in-1*
– 1x Zahnpasta*
– 1x Deo*
– 1x Zahnbürste*
– 1x Bürste* oder Kamm
– 1x Packung feuchte Tücher*
– 1x Sonnencreme*
– 1x Set (Blasen-)Pflaster*
– ggf. Pinzette, Schere und Nagelpfeile*
– für Frauen: ggf. Tampons oder Menstruationstasse*

Essen und Trinken

Neben Anziehsachen und Kosmetikzeugs musst du auch Verpflegung mitnehmen, allerdings gar nicht einmal so viel. Frühstück und Abendessen bekommst du auf den Hütten und hier kannst du dir auch ein Lunch-Paket mitgeben lassen. Das haben auch wir gemacht und uns so ordentlich Gewicht gespart, denn ansonsten hätten wir das Essen für alle Tage mitschleppen müssen. Natürlich haben wir dennoch Snacks für Zwischendurch mitgenommen und außerdem jeweils zwei Trinkflaschen, um immer ausreichend Wasser dabei zu haben. Dieses kannst du dir vor Start deiner Wanderung und dann wieder in den beiden Hütten auffüllen.

Verpflegung:
– 5 x Snacks (Müsli- oder Schokoriegel, Nüsse oder (Trocken-)Obst)
– 2x Trinkflaschen
– ggf. Elektrolyte

Begib dich auf eine abenteuerliche Hüttenwanderung mitten durchs wilde Graubünden!

Diese Wanderung zählt zu den schönsten, die wir bisher erlebt haben. Die wilde Unberührtheit der Greina Ebene, die Überquerung des Glatscher Da Lavaz und die immer wieder genialen Aussichten auf Täler und Berggipfel werden wir noch sehr lange in Erinnerung behalten. Und auch wenn wir am zweiten Tag ganz schön an unsere Grenzen gekommen sind, möchte ich diese Erfahrung nicht missen!

Disclaimer: Bei diesem Abenteuer handelt es sich um eine Pressereise, das bedeutet, wir wurden von der Region Graubünden eingeladen. Unsere Art der Berichterstattung bleibt davon aber unberührt.

 

Sebastian Canaves
Reiseblogger, Buchautor, Abenteurer
Ich bin Sebastian und habe Off The Path 2011 gegründet. Als Reise-Experte versuche ich dir die schönsten Orte, Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse auf der ganzen Welt auf diesem Blog näherzubringen!
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5 Kommentare

  1. Die Greinaebene ist eine wunderbare Landschaft. Ich glaube wir haben uns ganz knapp verpasst. Ich bin am morgen von der Terri-Hütte los gewandert an dem Tag als ihr am Abend da angekommen seid. Es freut mich, dass es euch auch so gut gefallen hat.
    Nach einigen Touren auf Blau-Weissen Wegen gewöhnt man sich daran. Mittlerweile freue ich mich immer über Blau-Weisse Alpinwanderwege. Sie sind meistens etwas wilder, spektakulärer und nicht ganz so überlaufen.
    Falls ihr die Terri-Hütte wieder einmal besucht kann ich euch den Piz Terri 3’149 m ü. M. empfehlen. Der Weg über den Laghet la Greina auf den Gipfel ist sehr schön, setzt aber einiges an Schwindelfreiheit und Trittsicherheit voraus.

    Ich bin schon gespannt wann und wo ihr das nächste mal die Schweiz besucht.

    Darf ich noch zwei Punkte anmerken?
    Kanton ist in der Schweiz männlich. Es würde demnach folgendermassen lauten: Graubünden ist einer der 26 Kantone…, Graubünden ist der einzige Kanton…

    Zudem finde ich es verwirrend wenn du die Höhenmeter hoch und runter zusammen zählst. Auf den ersten Blick habe ich mich gefragt wo ihr das geschafft habt 4’500 Meter hoch zu gehen. Aber vielleicht ist das ja auch das Ziel der Überschrift.

    Liebe Grüsse und weiterhin viel Spass in den Alpen
    Elias

  2. Die Greinaebene ist eine wilde und zugleich wunderbare Landschaft. Ich war vor zwei Jahren von der Terri-Hütte los gewandert und hatte danach noch zwei Tage auf einem Maiensäss bzw. einer Alphütte übernachtet. Grandios! Für mich zählt diese Wanderung zu den schönsten, was ich bisher erlebt habe.

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