Myanmar ist noch ein Land für individuelle Entdecker, denn die meisten Reisenden zieht es eher in andere asiatische Länder wie Thailand, Indonesien oder Vietnam. Aber nicht nur die bekannten Tempelanlagen von Baghan sind wirklich beeindruckend, sondern auch die herzlichen, freundlichen Menschen und das niedrige Preisniveau machen Myanmar zu einer außergewöhnlichen Destination, die du unbedingt auf deine Reiseliste setzen solltest!
Steffi hat im Rahmen ihrer Weltreise auch Stopp in Myanmar gemacht. Darüber und über viele andere Länder berichtet sie auf ihrem Blog A Daily Travel Mate. In dieser elften Off The Path Podcast-Folge erfährst du zum Beispiel von ihr, welche Highlights du unbedingt gesehen haben solltest, wie du dich in Myanmar am besten fortbewegst und wie viel dich eine 2-wöchige Reise nach Myanmar kostet.
Erfahre in dieser Episode über Myanmar:
- Wann die beste Reisezeit für Myanmar ist
- Wie du am besten einreist und von A nach B kommst
- Wie viel eine Unterkunft durchschnittlich kostet
- Welche Highlights du gesehen haben solltest
- Was du bei einer Tour über den Inle See beachten musst
- Wie viel Tagesbudget du für Myanmar einrechnen solltest
- Wie du ein Visum für Myanmar beantragst
Shownotes über Myanmar:
Sebastian: Herzlich Willkommen zu einer neuen Off the Path Podcast Folge. Heute mit Steffi vom Reiseblog A Daily Travelmate, live aus München gerade, wenn ich das richtig verstanden habe?
Steffi: Genau.
Sebastian: Genau, herzlich Willkommen. Schön, dass du da bist und Zeit gefunden hast, Steffi! Wir sprechen heute über ein tolles Land. Ein Land was nicht so viel Anerkennung von Reisenden in den letzten Jahren bekommen hat und zwar: Myanmar oder auch bekannt als Birma. Du warst wann dort?
Steffi: Ich war letztes Jahr im Juni und zwar für zwei Wochen in Myanmar.
Sebastian: Und hast dort quasi einen Roadtrip gemacht. Bist du mit dem Bus gereist? Wie sah deine Route aus?
Steffi: Wir waren zu zweit, ich war mit meinem Mann unterwegs und wir sind von Bangkok nach Mandalay geflogen und haben dann, ich schätze mal, die klassische Route gemacht: Mandalay, dann haben wir uns Baghan angeschaut, das Tal der Tempel. Von dort sind wir zum Inle See, haben dort ein paar super entspannte Tage verbracht und dann die letzte Zeit noch in Yangon.
Sebastian: Okay, also die typische Route, die typischen drei, vier Orte, die man in Myanmar auf jeden Fall sehen sollte?
Steffi: Genau. Wir waren eben zwei Wochen. Es gibt natürlich noch durchaus lohnenswerte Abstecher, die man von all diesen Orten machen kann. Da Juni jetzt aber vielleicht nicht die optimale Reisezeit ist, weil Regenzeit ist, war das nicht überall möglich.
Sebastian: Ja. Warum habt ihr euch für diese Strecke entschieden? Also, warum seid ihr nach Mandalay geflogen und nicht nach Yangon reingeflogen von Bangkok aus? War das, weil die Preise günstiger waren oder war da ein Gedanke dahinter?
Steffi: Nö eigentlich nicht. Die Preise haben sich nicht so viel gegeben, aber es war so, dass Mandaly recht weit im Norden liegt und Yangon ziemlich weit im Süden und wir wollten dann keinen Inlandsflug in Myanmar in Anspruch nehmen. Also keine so eine Rundtour machen, wo du dann wieder dort hin musst, wo du angefangen hast und deswegen haben wir uns entschieden nach Mandalay zu fliegen und von Yangon zurück. Man hätte es natürlich auch genau umgekehrt machen können, aber so ist es schon praktisch, weil du dann nicht wieder zurück musst von wo du hergekommen bist.
Sebastian: Ja nee, absolut. Das ist aber auch etwas Neues, denn ich war vor ein paar Jahren dort und da gab es nur Flüge von Bangkok nach Yangon und zurück und alles andere gab es gar nicht. Also heutzutage kann man auch nach Mandalay fliegen. Ich weiß, man kann von Chiang Mai auch zum Beispiel nach Mandalay und Yangon fliegen. Dementsprechend hat sich da noch einiges getan. Ich war 2012 da. Ich denke mal, als du dort warst ist es ein ganz anderes Land gewesen, aber wie bist du denn von A nach B gereist? Was sind die Transportmöglichkeiten? Seid ihr damals mit dem Bus gefahren oder vielleicht mit dem Taxi – ich kenne ja viele, die das mit dem Taxi gemacht haben, mit einem privaten Fahrer?
Steffi: Wir sind die ganze Zeit mit dem Bus gefahren und das hat auch einwandfrei funktioniert. Die Busse konnte man über die Unterkunft buchen und je nach Strecke waren es richtig große Reisebusse oder auch Minivans, wie man sie vielleicht aus Thailand kennt, nur nicht ganz so modern. Dadurch dass Juli war und da natürlich nicht so viel los war, haben wir es eigentlich immer super kurzfristig gemacht, eigentlich erst einen Tag davor. Innerhalb von den Städten oder Sehenswürdigkeiten sind die Transportmittel sehr unterschiedlich. Zum Beispiel in Yangon selbst empfiehlt es sich eigentlich mit dem Taxi zu fahren. Am Inle See ist alles sehr klein und übersichtlich. Da kann man zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sein und in Mandalay hat man auch die Möglichkeit als Tourist, wenn man sich traut, einen Roller zu mieten und mit dem Roller zu fahren.
Sebastian: Ach, das geht mittlerweile?
Steffi: Nicht in allen Städten. Zum Beispiel in Yangon, soweit ich es weiß, sind überhaupt gar keine Motorroller zugelassen, auch nicht für Einheimische. Und in Bhagan werden keine Motorroller verliehen, nur diese E-Bikes, die gerade ganz groß im Kommen sind. Aber in Mandalay ist es erlaubt. Der Verkehr ist ziemlich chaotisch, aber wenn man sich traut, darf man auch als Tourist dort mit dem Motorroller unterwegs sein, ja.
Sebastian: Okay, super. Du hast aber am Anfang erwähnt, ihr wart im Juni dort und das war jetzt nicht die tollste Zeit. Es war wenig los. Ist Juni Regenzeit?
Steffi: Juni ist Anfang der Regenzeit, genau. Und wir waren super unsicher, ob das funktionieren wird. Ich habe dann auch viel recherchiert im Internet, in verschiedenen Foren und die Aussagen, die waren sehr, sehr unterschiedlich. Von “Ja, ist kein Problem” bis zu “Ja, dann kommt man nicht voran, weil die Straßen alle überflutet sind”. Es ist schwer zu sagen. Ich persönlich fand's super, weil es war nicht so viel los. Das heißt, man hört ja immer wieder nur “Na, man muss schon vorher alles buchen, organisieren, weil sonst die Unterkünfte ausgebucht sind, die Transportmöglichkeiten ausgebucht sind” und das passiert dir im Juni nicht. Wir hatten Hotels fast ganz für uns alleine. Das ist natürlich auch super günstig in der Zeit. Aber man ist natürlich schon ein bisschen eingeschränkt durchs Wetter. Da muss man sich natürlich drauf einstellen, ja.
Sebastian: Habt ihr also viel Regen gehabt?
Steffi: Es geht. Die haben einen Südwest-Monsun, das heißt, der Regen trifft volle Kanne die Küste. In Yangon hatten wir vier Tage Dauerregen und da konnte man sich auch nichts anschauen. In Bhagan, super. Da hatten wir überhaupt keinen Regen. Das liegt in so einer trockenen Ebene. Selbst in der Regenzeit kriegen die fast keinen Regen ab. Am Inle See war es eigentlich nett. Es war immer bewölkt, aber dafür nicht so heiß und in Mandalay hatten wir auch schon Regen, aber mehr so, wie man es vielleicht auch ab und zu aus Thailand kennt, dass es so ein bisschen regnet am Nachmittag und das war's. Von daher war der Anfang der Regenzeit auch gar nicht so schlecht. Ich habe es als relativ angenehm empfunden.
Sebastian: Super, das spiegelt aber auch genau meine Erfahrung von Myanmar auch wieder. Ich war damals auch im Mai/Juni dort und habe genau die gleiche Erfahrung gemacht. In Myanmar hatten wir ein bisschen Glück. Es hat auch nur ein bisschen geregnet. Bei Inle, da hat's gegossen. Da konnten wir fast gar nix machen außer eine Tour auf dem Inle Lake. Und Bhagan war trocken und traumhaftes Wetter.
Steffi: Ich glaube da ist es einfach immer trocken in Bhagan. Das ist so eine Trockenebene und da kann man glaube ich fast das ganze Jahr hinreisen.
Sebastian: Ja. Was waren denn deine Highlights von diesen Orten oder was habt ihr denn alles gemacht? In Mandalay war ich nicht. Was kann man da sehen? Was kann man dort erleben?
Steffi: In Mandalay hast du die berühmte U-Bein-Bridge. Die kennst du vielleicht. Das ist ein ganz berühmtes Fotomotiv, das man auch oft auf Reiseführern sieht. Das ist eine Holzbrücke über einen See. Irgendwie hört es sich wenig spektakulär an, aber beim Sonnenuntergang macht es schon einiges her. Es gibt Kloster, die du dir anschauen kannst und auch das Umland ist sehr schön. Dadurch, dass man einen Roller mieten kann, wenn man sich traut, ist man sehr flexibel in dieser Gegend und kann sich super viel anschauen oder sich ein bisschen treiben lassen. Mir hat es gut gefallen, dass sich nicht so viele Touristen dahin verirren. Man hört ja immer, der Tourismus öffnet sich langsam, aber so richtig geglaubt hab ich es nicht, aber als ich dann in Mandalay angekommen bin und da war gerade eine Schule aus; da waren kleine Kids, die haben uns echt angeguckt, als hätten sie noch nie Touristen gesehen. Aber total offen, freundlich und auch in Mandalay selbst sind die ganzen Einheimischen total interessiert. Und dort kommt man eben auch ganz einfach mit denen ins Gespräch muss ich sagen. Das hat mir zum Beispiel an Mandalay ganz, ganz gut gefallen. Da war jetzt nicht ein bestimmtes Highlight, sondern das ganze Flair, das in dieser Stadt geherrscht hat. Und Bhagan klar, das Tal der Tempel. Das ist natürlich einfach super beeindruckend. Da kann man sich die Bilder anschauen und dann fährt man hin und es ist wirklich genauso, wie man es sich vorgestellt hat. Es ist einfach wow! Es ist riesig und super beeindruckend. Definitiv.
Sebastian: Entschuldigung, dass ich dich da unterbreche. Wie seid ihr denn in Bhagan zum Beispiel von einem Tempel zum anderen gekommen. Ich war ja auch dort und ich stimme dir da voll zu. Wenn du da oben auf einem dieser Tempel, auf dem größten bist zum Sonnenuntergang, ist es wirklich traumhaft. Oder auch zum Sonnenaufgang. Wie seid ihr von einem Tempel zum anderen gekommen? Habt ihr da einen Fahrer gehabt?
Steffi: Nee, wir hatten E-Bikes. Ich weiß nicht, ob es die damals schon gab?
Sebastian: Ja, die gab es auch. Wir sind damals auch mit dem Fahrrad von einem Tempel zum anderen, den ganzen Tag hin- und hergefahren.
Steffi: Ja, genau. Wir hatten diese E-Bikes und die gehen ganz gut. Ich würde jetzt, obwohl ich ja eigentlich fürs Aktivreisen bin, nie ein Mountainbike oder ein normales Fahrrad ausleihen. Das ist viel zu heiß und viel zu staubig und diese E-Bikes, die sind ja wie ein kleiner Roller. Da kannst du ganz entspannt hin- und herfahren. Es gibt auch die Möglichkeit der Pferdekutsche. Die gibt's auch immer noch. Das haben wir aber nicht in Anspruch genommen.
Sebastian: Sollte man jetzt nicht unbedingt unterstützen. Die sind schon sehr knochig die Tiere.
Steffi: Das kommt noch dazu, ja.
Sebastian: Von Bhagan weg. Inle Lake: Habt ihr da auch eine bekannte Tour über den See gemacht und euch dort Sachen verkaufen lassen?
Steffi: Wir haben eine Tour über den See gemacht. Mein persönliches Highlight war aber auf jeden Fall nicht diese Tour muss ich sagen. Ich finde, es gehört schon dazu auf dem See zu sein und da zu fahren. Ich fand es da auch ganz nett, zumindest im Juni war das so. Man fährt los und dann fahren alle diesen Kanal lang und irgendwann kommt man auf den See und dann verteilt es sich auch sehr gut. Überall, wo wir angehalten haben, war gar nicht so viel los. Die Verkaufsläden und so waren fast alle geschlossen. Es war ganz angenehmen. Mein Highlight war aber definitiv eine Fahrradtour, die wir um den See gemacht haben. Da kann man sich Fahrräder mieten und auf eigene Faust losradeln. Ich meine, der See ist ja riesig. Wir sind dann vielleicht um ein Viertel des Sees gefahren, also schon ein Stück und haben dann einen Tempel gefunden, auf den man auch drauf konnte, auf einem Berg und hatte von dort oben hatten wir eine super Sicht. Es war sonst keiner da. Das war perfekt.
Sebastian: Auf diesem Berg mit dem Tempel, da sind auch heiße Quellen oben, ne?
Steffi: Ja, wir sind noch ein Stück weitergefahren, als diese heißen Quellen. Es war tatsächlich eine Tour, die im bekannten Reiseführer Lonely Planet beschrieben war. Und wie es immer so ist, heißt es ja immer “Hm ja, da sind ja dann 1.000 andere Leute”, aber da war überhaupt kein Mensch.
Sebastian: Alle zu faul?
Steffi: Wahrscheinlich, ich weiß es nicht. Es war auch nicht so einfach zu finden. Es war beschrieben, aber ich glaube, wir hatten auch ein bisschen Glück, dass wir es gefunden haben. Aber es war sehr schön, sehr zu empfehlen, einfach auf dem Fahrrad da lang zu fahren. Man kann auch einfach so weit fahren, wie man möchte und wenn man denkt, man kommt nicht mehr zurück – ich meine, die Fahrräder sind jetzt auch nicht die besten gewesen – dann kann man sich auch zurückfahren lassen. Die sind froh, wenn sie dich dann auch mit dem Fahrrad auf ihr Boot packen können und dann fahren sie dich zurück über den See. Das kann man auch machen.
Sebastian: Ah ja, also man kann alternativ auch nur one way fahren und dann über den See. Dann hast du quasi zwei Sachen auf einmal abgedeckt?
Steffi: Genau, dann ist es aber über den See keine Tour. Die fahren dich dann einfach zurück und wie das so oft ist in asiatischen Ländern, es findet sich immer irgendjemand, der dich wohin fährt, wenn du nicht mehr kannst.
Sebastian: Und auf dem See kannst du quasi das Cover des Lonely Planets nachfotografieren.
Steffi: Also mein aktueller Lonely Planet hat ein Cover von Bhagan.
Sebastian: Ah okay. Mein Lonely Planet von damals – ich war damals nämlich auch mit dem Lonely Planet unterwegs – da hatte es noch das Bild der bekannten Fischer vom Inle See.
Steffi: Ja, dieser Einbeinruderer.
Sebastian: Genau.
Steffi: Wir sind dann von diesem Kanal runter auf den See und da war schon der erste Einbeinruderer. Hat ein bisschen gedauert, bis wir kapiert haben, dass das nur gestellt ist und dass der dann gerne Geld von uns hätte. Das war natürlich nicht so prickelnd. Das war aber tatsächlich nur dieser eine und ansonsten kann man aber auch noch die echten Einbeinruderer sehen und auch fotografieren.
Sebastian: Jaja, das dauert aber etwas, ne? Wie du es schon sagtest, wenn du in diesem Kanal auf dem See entlang fährst, dann stehen sofort ein, zwei da, die wollen Geld dafür, aber desto weiter man rausfährt, desto mehr sieht man und die fischen auch wirklich und stehen nicht nur so da.
Steffi: Genau. Das ist einfach deren Arbeit und die fischen da und du kannst dich ranfahren lassen und ein Foto machen.
Sebastian: Ja, und man kann dem Fahrer auch sagen, dass er bei den ersten Fischern nicht anhalten soll, sondern einfach weiterfahren. Aber man darf natürlich auch keine Bilder machen.
Steffi: Ja, absolut, aber man muss es auch wissen. Ich war überhaupt nicht darauf vorbereitet, muss ich dir ehrlich sagen. Ich war ein bisschen naiv vielleicht und dann habe ich erst kapiert “Ach so, hm, jetzt müssen wir was bezahlen”.
Sebastian: Ja, woher auch, wenn man es nicht weiß, aber wenn man jetzt zum Beispiel dem Podcast zuhört, dann weiß man auf jeden Fall Bescheid, dass man das umgehen kann. Ich meine, das ist nur ein Dollar, oder? Ich glaube, die wollen Dollar haben?
Steffi: Kann sein. Ich weiß es nicht mehr, wenn ich ehrlich bin. Das war jetzt nicht super viel. Aber trotzdem weiß ich nicht, ob man das unterstützen sollte.
Sebastian: Das hat einen faden Beigeschmack auf jeden Fall und man kann das eben umgehen, indem man kein Foto macht und dem Fahrer sagt “Bitte, einfach weiterfahren”. Das möchte man nicht sehen.
Steffi: Genau, fahr einfach weiter und man bekommt dann schon noch sein Foto.
Sebastian: Genau, von den echten Fischern. So, lass uns mal über die Preise sprechen. Du hast auf deinem Blog einen detaillierten Kostencheck. Du hast quasi deine ganzen Ausgaben aufgeschrieben. Wie schaut es denn in Myanmar so aus heute? Ich war vor ein paar Jahren dort, da war es noch richtig günstig. Ich weiß, dass es heute natürlich ein bisschen teurer geworden ist, weil jetzt mehr Touristen da sind. Was kostet denn eine Unterkunft? Ihr wart in Hotels oder Hostels?
Steffi: Ja, Hotel oder Guesthouses, aber wir hatten immer ein Doppelzimmer.
Sebastian: Ihr hattet immer ein privates Doppelzimmer. Was kostet sowas?
Steffi: Das kostet ungefähr 26,00 € für zwei Personen, also 13,00 €. Wobei ich mir vorstellen kann, dass es in der Hauptreisezeit auch gut doppelt so teuer sein kann.
Sebastian: Das glaube ich auch!
Steffi: Dann ist es natürlich schon Mord. Dann sind es knapp 60,00 € für Zimmer, wo du jetzt nicht unbedingt sagst “Boah, cool! Tolles Zimmer”. Sie sind sehr einfach, es ist okay. Also, für den Preis, den wir bezahlt hatten, hatten wir immer Zimmer, die waren völlig in Ordnung. Ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Wenn ich mir aber natürlich überlege, die Zimmer wären doppelt so teuer gewesen, also das muss man dann schon wissen, dass man dann auch für den Preis was bekommt, wo man vielleicht in anderen Ländern definitiv etwas besseres kriegt.
Sebastian: Ja, absolut. Stichwort: Thailand. In Thailand bekommst du für 60,00 € ein richtig schönes Zimmer in einem guten Hotel. Und die wenigen Hotels in Myanmar, die es gibt, die haben quasi eine kleine Monopolstellung und dementsprechend können sie diese Preise auch verlangen, was total absurd ist. Wie schaut's mit Transport aus? Was habt ihr zum Beispiel für den Flug von Bangkok nach Mandalay bezahlt und von Yangon nach Bangkok?
Steffi: Die Flüge haben wir über Air Asia gebucht, was eine sehr günstige Airline ist und das haben wir auch relativ kurzfristig, ich glaube zwei Wochen vorher, gemacht. Da haben wir pro Flug ungefähr zwischen 40,00 € und 50,00 € bezahlt, aber für zwei Personen.
Sebastian: Okay, pro Person oder für beide?
Steffi: Pro Person 40,00 € bis 50,00 €.
Sebastian: Pro Person 40,00 € bis 50,00 € pro Flug. Auch total okay würde ich sagen und die Transporte innerhalb des Landes? Zum Beispiel von Inle nach Bhagan oder anders herum?
Steffi: Ich glaube, es waren immer ungefähr 15,00 USD, also so 12,00 €. Das ist relativ teuer, wenn man es zum Beispiel mit Thailand vergleicht. Da kommt man ja für nen Appel und ein Ei super weit. Das war relativ teuer.
Sebastian: Wobei das ja nur eine recht kurze Strecke ist von Inle nach Bhagan, von Bhagan nach Yangon oder von Inle nach Yangon. Das ist schon ein bisschen teurer, ne? Das liegt dann wahrscheinlich um die 30,00 USD oder?
Steffi: Ja, ich denke auch. Ich glaube vielleicht 20,00 USD bis 25,00 USD? Ich frage mich auch, ob sie da in der Hauptreisezeit vielleicht auch ein bisschen mehr verlangen.
Sebastian: Ja, aber die Qualität dieser Busse ist eigentlich ganz gut ne?
Steffi: Der Bus nach Yangon runter, das war ein richtiger Reisebus. Typisch runtergekühlt auf gefühlte 12 Grad oder weniger. Der war super. Die Busfahrt von Mandalay nach Bhagan, die war schon mit einem Minivan und der war schon sehr alt und die Klimaanlage hat nicht funktioniert. Das war sehr heiß. Und der letzte Teil der Strecke ist auch noch nicht ausgebaut. Aber gut, das kam halt dazu. Ich muss sagen, ich hab's nicht so schlimm empfunden, wie erwartet oder wie viele gesagt haben “Die Straßen sind ganz schlecht”. Gerade nach Yangon runter gibt es eine super Autobahn mittlerweile. Es war definitiv besser als erwartet.
Sebastian: Okay, das sind auf jeden Fall sehr gute Nachrichten, weil als ich dort war, also die Strecke – ich glaube das war – von Inle nach Yangon, das war die schlimmste Busfahrt meines Lebens. Ich habe 15 Stunden kein Auge zugemacht. Mein Freund, mit dem ich unterwegs war, und ich, wir wollten uns am Ende in Yangon umbringen gegenseitig, weil wir Hunger hatten, wir haben nicht geschlafen, wir wurden durchgerüttelt die ganze Nacht. Es war ganz, ganz schlimm. Aber es ist ja ganz gut zu hören, dass sich das zumindest verändert hat. Und allgemein höre ich, dass sich sehr, sehr viel verändert hat. Eine kurze Frage noch zu dem Geld: Wie viel habt ihr insgesamt in zwei Wochen ausgegeben? Weißt du das ungefähr?
Steffi: Ich kann mal schnell in meinem schlauen Blog Beitrag gucken. Wir haben 30,00 € pro Tag pro Person ausgegeben. Und dann kommt es natürlich ein bisschen darauf an. Insgesamt haben wir 1.174,00 € ausgegeben, für zwei Personen.
Sebastian: Das ist aber eigentlich ein ganz guter Preis. Also, wenn das in Thailand wäre, wäre das eigentlich recht viel. Ich finde für Myanmar ist das total okay. Es geht auch günstiger, es geht aber auch viel teurer. Ich denke, ihr habt einfach nicht so sehr aufs Geld geachtet und gut gelebt oder?
Steffi: Wir haben schon ein bisschen aufs Geld geachtet. Man kann durchaus noch viel, viel, viel mehr ausgeben. Zum Beispiel gerade in Bhagan, da gibt es natürlich Hotels mit Pool und allem Pipapo. Sowas hatten wir natürlich nie. Für 60,00 € für zwei Personen bekommst du sowas dort nicht, ganz klar. Und wir haben auch immer versucht beim Essen zu sparen, weil essen gehen kannst du in Myanmar super günstig, solange du natürlich nicht in die Restaurants reingehst, die nur für Touristen sind. Da kannst du auch 2,00 € bis 5,00 € am Tag pro Person für Essen ausgeben. Das geht schon. Aber wir haben jetzt nicht super, super aufs Geld geachtet. Man muss auch dazu sagen, in den Kosten sind zum Beispiel die Visagebühren mit dabei. Das Visum für Myanmar kostet 50,00 USD pro Person. Das ist natürlich auch schon nicht ohne. Und die Flüge. Gut, die Flüge waren günstig.
Sebastian: Das ist ein gutes Thema, was du gerade angesprochen hast. Thema: Visum. Ihr habt das wahrscheinlich in Bangkok beantragt?
Steffi: Nein, wir haben ein E-Visum, also ein Online-Visum gemacht.
Sebastian: Ah, das geht mittlerweile auch schon? Okay.
Steffi: Ja, das war total unkompliziert. Das hat zwei Tage gedauert.
Sebastian: Dann gibt es eine besondere Website dafür?
Steffi: Ja, ich habe in meinem Blogpost zum Thema Reisevorbereitung einen Link. Da gehst du auf den Link und machst “Apply for E-Visa” und “Tourist Visa” und dann füllst du das entsprechend aus. Das Einzige, was du sozusagen schon vorbereiten musst oder bereithalten musst, ist eine Kreditkartennummer, weil das Visum per Kreditkarte bezahlt wird und du brauchst ein Passfoto von dir, das du natürlich digital in irgendeiner Form haben und das du hochladen musst. Das war's eigentlich schon. Dann bekommst du eine Bestätigung, dass du das beantragt hast und zwei Tage später hatte ich dann meinen Visaletter im Posteingang. Den druckt man aus und zusammen mit deinem Reisepass kannst du dann damit einreisen und bekommt vor Ort seinen Stempel.
Sebastian: Deutlich entspannter als vor drei Jahren als ich dort war. Da musste man sich nämlich in Bangkok eine Woche vorher anstellen, einen ganzen Tag und das beantragen. Sehr nervig! Sind die Burmesen immer noch so streng mit dem US-Dollar? Wir mussten in Bangkok im Moneyhouse 500,00 Dollar tauschen und die haben wir dann quasi ins Buch reingepackt, damit die auch immer schön gerade sind, nicht zerrissen.
Steffi: Dieses typische Banknotenbügeln, was man oft liest.
Sebastian: Das war damals wirklich noch so. Es mussten Banknoten sein, die nicht älter als 2006 waren.
Steffi: Das sind gute Neuigkeiten. Das hat sich komplett geändert. Wir haben auch lange überlegt, auch ein bisschen recherchiert, wie wir es machen sollen und haben uns dann tatsächlich dagegen entschieden. Wir sind mit, ich glaube, 50,00 USD nach Myanmar eingereist. Und diese US-Dollar, die hatten wir schon acht Monate im Geldbeutel. In Myanmar waren wir ja im Zuge unserer Weltreise. Entsprechend waren die auch nicht mehr neu und wir konnten überall in der einheimischen Währung, die sich Kyat nennt, bezahlen. Das war überhaupt kein Problem. Wir sind am Flughafen angekommen, haben am Geldautomat Geld gezogen und so haben wir das die ganze Zeit gemacht.
Sebastian: Toll! Das konnte man vor drei Jahren nicht machen. Vor drei Jahren gab es in Myanmar einen Geldautomaten bei einer Bank in Yangon und sonst mussten wir das ganze Geld immer dabei haben. Das ist auf jeden Fall sehr gut zu hören. Sehr gute, tolle Infos, Steffi! Herzlichen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, das alles mit uns zu teilen. Was ist dein absolutes Highlight gewesen von Myanmar? Ein Einziges. Was hat dich total geflasht?
Steffi: Was mich total geflasht hat, war der Besuch dieser U-Bein-Bridge in der Nähe von Mandalay. Und zwar nicht wegen der Brücke und wegen dem tollen Foto und wegen dem Sonnenuntergang, sondern an dem Tag, als ich da war – war eventuell ein Feiertag, ich weiß es nicht genau-, aber es waren unheimlich viele Einheimische auf dieser Brücke. Die war eigentlich voller Einheimischer. Auch viele Schulklassen und ich glaube, für diese ganzen Kids waren wir das absolute Highlight. Die waren auch total offen. Die haben Englisch an uns ausprobiert. Die haben versucht, mit uns ins Gespräch zu kommen und das ist ja das, was jeder Reisende möchte. Das Authentische, dass die Einheimischen auch an einem interessiert sind. Ich glaube, ich habe fast keine Fotos gemacht, weil ich war einfach total geflasht von dieser Offenheit der Burmesen. Das war wirklich wundervoll!
Sebastian: Das hört sich auf jeden Fall nach einer ganz tollen Erfahrung an.
Steffi: Absolut. Es war wirklich super. Das war gleich am Anfang und da war schon klar: Myanmar ist mein Land!
Sebastian: Da warst du also quasi sofort in Myanmar verliebt. Super! Steffi, herzlichen Dank, dass du das alles mit uns geteilt hast. Tolle Informationen. Es ist schön, dass sich etwas verändert hat, seitdem ich dort war. Ich glaube, ich müsste auch mal wieder zurück und mir das Land nochmal ansehen. Es hat sich bestimmt viel verändert und danke, dass du das mit uns geteilt hast, dass du in der Show warst und alles Gute!
Steffi: Ja, sehr, sehr, gerne, danke! Und das wünsche ich dir auch.
Sebastian: Bis bald, tschüss!
Steffi: Ciao, ciao!
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Bitte hinterlasse eine Rezension des Off The Path Podcasts aus iTunes.
Bewertungen auf iTunes sind super hilfreich für das Ranking der Show und sind für uns die beste Bezahlung für die ganze Arbeit, die in die Show investiert wird. 🙂
3 Kommentare
Ich war 2015 von Ende November bis Mitte Dezember in Myanmar und wir haben durchschnittlich für 11 € pro Nacht (also 5, 50€ pro Person) in den Doppelzimmern geschlafen (häufig sogar mit einfachem Frühstück). Also keine Sorge von wegen in der Saison kosten Zimmer 60 € aufwärts… außerdem kann ich die Orte Hpa An und Bilu Gyun (bei Mawlamyine) noch sehr empfehlen.
War es Absicht, dass das Interview mit Stefanie Schindler bei itunes in Stereo kam? Ich höre manchmal nur mit einem Ohr (als Verkehrsteilnehmer oder um die Umgebung außenrum sonst so mitzubekommen). Da geht dann nicht, wenn je Ohr nur der halbe Podcast zu hören ist.
Bei der Gelegenheit aber ein grundsätzliches Dankeschön für Deinen Podcast, den ich gerne höre.
Nein überhaupt nicht. Der Podcast müsste nun auch wieder normal funktionieren. Wir hatten leider einen Fehler bei der Einstellung! 🙂