Du bist ein Naturfreund und träumst davon, in der Wildnis zu campen? Aber fragst du dich auch, ob Wildcampen in Deutschland erlaubt ist? Die Antwort ist: grundsätzlich nein. Denn in Deutschland gibt es das sogenannte Betretungsverbot für Wälder und Felder, welches zum Schutz der Natur dient. Doch es gibt einige Ausnahmen und legale Alternativen, die das Camping in der Natur ermöglichen.
Als erfahrene und begeisterte Abenteurer, Wanderer und Camper sind wir Experten in Sachen Outdoor-Aktivitäten. Wir kennen die schönsten Wanderwege, die besten Campingplätze und haben zahlreiche Tipps für ein unvergessliches Outdoor-Erlebnis auf Lager.
Ob Neuling oder Kenner, wir stehen dir auch beim Thema Wildcamping mit unserem Know-how zur Seite und unterstützen dich bei deiner Planung deines nächsten Abenteuers in der Natur.
Wir verraten dir alles Wichtige zur aktuellen Rechtslage und geben Tipps für das erfolgreiche und verantwortungsvolle Wildcampen in Deutschland. Also pack dein Zelt und finde heraus, wo du in Deutschland legal in der Natur zelten kannst.
Wildcampen, das klingt nach Abenteuer, Ursprünglichkeit und Freiheit. Genau das ist es auch, denn beim Wildcamping übernachtest du inmitten freier Natur außerhalb eines öffentlichen Platzes, wie zum Beispiel Campingplätzen oder Trekkingplätzen.
Auch das Campieren in einem Campervan, Wohnmobil beziehungsweise Wohnwagen und das Übernachten in einem Auto abseits der dafür vorgesehenen Plätze fallen unter das Wildcamping.
Deutschland ist ein echtes Naturparadies. Wie schön wäre es auch nachts eine entspannte Zeit im Zelt abseits von anderen Städten und Dörfern, die Natur zu genießen?
Aber anders als bei unseren Nachbarn Österreich, der Schweiz und den skandinavischen Ländern ist Wildcamping in Deutschland verboten! Einer der Gründe dafür ist, dass sich viele Camper nicht an den Naturschutz halten und mit ihren Hinterlassenschaften die Tier- und Pflanzenwelt gefährden.
Vor allem in den letzten Jahren ist die Camping-Community extrem gewachsen und es kam immer wieder zu Problemen mit zurückgelassenen Müllbergen, Exkrementen und in Mitleidenschaft gezogene Natur.
Eine zerstörte Flora und Faune sind die Folgen vom illegalen Wildcamping in Deutschland. Und auch wenn es sich lediglich um ein oder zwei Nächte handelt, darfst du nicht dein Zelt im Wald oder auf einer Wiese aufschlagen. Das ist offiziell in den Natur- und Waldschutzgesetzen geregelt.
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Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel und auch in Bezug auf das wilde Camping abseits von den dafür vorgesehenen Plätzen gibt es in Einzelfällen eine gesonderte Regelung. Das sind die Ausnahmeregelungen fürs Wildcampen in Deutschland:
Das sogenannte „notgedrungene Lagern“ bedeutet, dass du zur Wiederherstellung deiner Fahrtüchtigkeit auch auf einem nicht explizit ausgewiesenen Platz in deinem Auto übernachten darfst. Allerdings gilt dies nur für insgesamt zehn Stunden.
Das Lagern ist in Deutschland auf allen öffentlichen Rast- und Parkplätzen erlaubt. Der Übergang zwischen Lagern und wildem Camping ist fließend. Wirst du dabei entdeckt, dann ist es schwierig, den Unterschied zu beweisen.
Du solltest aber auf keinen Fall den Anschein erwecken, dass du dich an diesem Ort heimisch eingerichtet hast oder sogar mehrere Tage dort verbringst.
Biwakieren, also das Übernachten unter freiem Himmel ohne Zelt, ist weder explizit erlaubt noch verboten. Es fällt somit unter die rechtlichen Grauzonen und wird in einigen Bundesländern geduldet.
Dennoch raten wir dir, vor deinem Abenteuer einen Blick in die Regelungen des jeweiligen Bundeslandes zu werfen. Zudem solltest du dich auf jeden Fall vorbildlich verhalten. Negativ auffallen können: zurückgelassener Müll, ein illegales Feuer oder anderes unangebrachtes Verhalten.
Viele Wald- oder Wiesenflächen in Deutschland sind Privateigentum und auch hier darfst du nicht einfach in freier Natur campen. Wenn du vorab eine Erlaubnis des Eigentümers einholst, ist das Wildcamping auf dem entsprechenden Platz in den meisten Bundesländern erlaubt.
Die Strafen für illegales Wildcampen in Deutschland richten sich nach dem jeweiligen Bußgeldkatalog des Bundeslandes. Generell liegt die Spanne der Bußgelder zwischen 5 und 5.000 Euro.
Um eines vorweg zu nehmen: Die Rechtslage ist relativ unübersichtlich und leider nicht ganz eindeutig. Je nach Bundesland gelten unterschiedliche Regelungen, was das Wildcampen in Deutschland angeht.
Generell gilt: Vor allem in Naturschutzgebieten und Nationalparks ist das Übernachten unter freiem Himmel strengstens verboten! Bevor du also aufbrichst, dein Zelt aufstellst und in deinen Schlafsack schlüpfst, informieren wir dich über die aktuelle Gesetzeslage in den einzelnen Bundesländern:
Bayern ist in Bezug auf das Wildcampen von allen Bundesländern in Deutschland das strengste. Einfach sein Zelt aufschlagen ist hier nicht und es drohen richtig hohe Strafen. Es sei denn, du holst dir vorher eine offizielle Genehmigung beim Kreisverwaltungsreferat ein. Das gilt auch für die Übernachtung im Camper außerhalb der öffentlichen Campingplätze.
Möchtest du ganz legal in der Natur übernachten, empfehlen wir dir Übernachtungsplätze auf einem der vielen Trekkingplätze in Bayern.
Auch Baden-Württemberg verhängt ein generelles Verbot für das Zelten in der freien Natur – wenn du dabei erwischt wirst, musst du hier mit hohen Strafen rechnen.
Etwas anders verhält es sich mit dem Biwakieren: Ohne Zelt gilt das Campen in einem Schlafsack als rechtliche Grauzone und wird in diesem Bundesland geduldet.
Etwas lockerer als in Bayern und Baden-Württemberg geht es in Brandenburg zu, denn hier wird dir als Wanderer, Reiter oder Wasserwanderer mit Kanu eine Nacht für das Wildcamping unter freiem Himmel geduldet. Jede weitere Nacht kann allerdings mit einem Bußgeld bestraft werden.
Wichtig: Naturschutzgebiete und Naturparks sind davon ausgenommen. Versichere dich vor deiner Nacht im Zelt bitte auch, ob es sich bei deinem auserwählten Nachtlager nicht um ein Privatgrundstück handelt. Ist dies der Fall, musst du vorab den Eigentümer um Erlaubnis fragen.
In Mecklenburg-Vorpommern sieht die Gesetzeslage ebenfalls nicht ganz so streng aus. Wer hier eine Nacht in der Natur verbringen möchte, kann das tun, solange dies nicht in einem Zelt oder Wohnwagen geschieht.
Das Biwakieren ist hier also nicht deutlich verboten, allerdings auch nicht ausdrücklich erlaubt. Ausnahmen sind nur durch eine Genehmigung bei der Forstbehörde oder des Grundstücks- beziehungsweise Waldbesitzers möglich.
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Auch in NRW ist Wildcamping verboten. Da es aber viele offizielle Übernachtungsmöglichkeiten auf zahlreichen naturverbundenen Trekkingplätzen gibt, ist das gar nicht dramatisch.
Im Naturpark Hohes Venn-Eifel kannst du auf 18 abgeschiedenen Trekking-Plätzen dein Zelt ganz legal aufschlagen. Die meisten der Trekkingplätze verfügen über Holzplattformen, auf denen Platz für bis zu zwei Zelte ist.
Generell ist in Hessen das Wildcamping verboten und ist wenn dann nur mit einer Ausnahmeregelung möglich. Erkundige dich vor deinem Wildcamping Abenteuer am besten beim jeweiligen Amt nach einer Genehmigung.
Auch in Rheinland-Pfalz ist das Wildcamping in der freien Natur untersagt und auf Privatgrundstücken wird nur mit einer entsprechenden Zustimmung des jeweiligen Besitzers gestattet.
Das Wald- und Naturschutzgesetz in Saarland handhabt es wie die meisten Bundesländer auch: Das Wildcamping ist ohne eine explizite Erlaubnis des Grundstücksbesitzers nicht erlaubt.
Auch in Sachsen ist das Zelten in der freien Natur verboten. Allerdings gibt es hier eine kleine Besonderheit: Im Nationalpark Sächsische Schweiz gibt es für Kletterer und Bergsteiger gesonderte Freiübernachtungsstellen in Höhlen oder Felsüberhängen. Die sogenannten „Boofen” befinden sich meistens in regengeschützter Lage und sind durch ein Schild markiert. Oft sind diese Plätze auch mit einer Sitzgruppe aus Baumstämmen ausgestattet.
Rund im und um den Nationalpark Sächsische Schweiz gibt es sieben offiziell zugelassene Boofen.
Wichtig: Du solltest allerdings berücksichtigen, dass das Boofen seit ein paar Jahren während der Brutzeit von Anfang Februar bis Mitte Juni verboten ist und die Übernachtungsplätze in dieser Zeit streng kontrolliert werden.
Schleswig-Holstein ist das einzige Bundesland, das in Bezug auf das wilde Campen eine Ausnahme macht. Im Rahmen der Stiftung Wildes Schleswig Holstein werden derzeit 16 verschiedene Flächen zwischen Nord-und Ostseeküste fürs wilde Campieren angeboten – ohne dass du dafür eine Genehmigung dafür brauchst.
Darunter befinden sich auch einige Privatgrundstücke. Hier kannst du abseits vom Moor oder auf einer Apfelbaumwiese dein Zelt aufschlagen und den hiesigen Geräuschen der Nacht lauschen
Unabhängig von den jeweiligen Gesetzen des Bundeslandes gilt beim Wildcampen die folgende Regel: Respektiere die Natur und verlasse dein Nachtlager im Wald so, wie du es vorgefunden hast.
Halte dich bitte an folgende Verhaltensregeln bei deinem Wildcamping Abenteuer
Schlafen im Zelt ist in Nationalparks, Naturschutzgebieten und auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ist strengstens verboten
Wildzelten auf Privatgrundstücken ist nur mit vorheriger Erlaubnis erlaubt
vermeide offenes Feuer (ausgenommen: öffentliche Feuerplätze)
hinterlasse keinen Müll
vermeide laute Musik oder sonstigen Lärm
Okay, halten wir fest: Es ist gar nicht so einfach, durch die einzelnen Gesetze der jeweiligen Bundesländer durchzusteigen. Aber zum Glück gibt es noch andere Möglichkeiten, wie du auf ganz legale Art und Weise dein Wildcamping Abenteuer erleben kannst.
Gerade in den letzten Jahren ist die Nachfrage nach legalen Übernachtungsplätzen im Wald und in der freien Landschaft gestiegen.
Eine ganz hervorragende Alternative zum nicht ganz legalen Campen oder dem Aufenthalt auf einem überfüllten Campingplatz sind öffentliche Trekkingplätze. Die meisten Trekkingplätze sind recht preiswert und kosten im Durchschnitt um die 10 Euro pro Nacht!
In diesem Artikel geben wir dir einen Überblick über einige der besten Trekkingplätze Deutschlands, sortiert nach Bundesländern. Lass dich von der Schönheit unseres Landes verzaubern und erlebe unvergessliche Abenteuer beim Trekking in der Natur.
Für das Wildcamping brauchst du nicht viel. Ein paar Dinge sollten aber in deinen Rucksack wandern. Dazu gehören:
Isomatte/Luftmatratze
Schlafsack
gegebenenfalls Zelt/Tarp
Müllbeutel
Wetbags
Hygieneartikel
Taschenlampe
ausreichend Flüssigkeit
ausreichend Nahrung
Taschenmesser
Erste-Hilfe-Set
Generell ist wildes Camping in Deutschland verboten. Vor allem in Naturschutzgebieten, Naturparks und Biosphärenreservaten ist das Schlafen in der freien Natur ausdrücklich verboten und es können Bußgelder anfallen.
Biwakieren ist nicht offiziell erlaubt, aber auch nicht explizit verboten. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, solltest du dir einen öffentlichen Trekkingplatz suchen, um in der freien Natur zu übernachten.
Wichtig beim Wildcampen in Deutschland ist es, die Natur zu respektieren und den Ort so zu verlassen, wie du ihn auch vorgefunden hast. Das heißt vor allem, deinen Müll wieder mitzunehmen und kein offenes Feuer zu machen. Beachte bitte unbedingt die Vorschriften des jeweiligen Bundeslandes, bevor du dein Wildcamping-Abenteuer angehst.
Wildes Camping ist in Deutschland keine Straftat, sondern fällt unter die Ordnungswidrigkeiten. Je nach Bundesland können Strafen in der Höhe von 5 bis 5.500 Euro anfallen.
In einigen Ländern ist Wildcampen erlaubt: Zum Beispiel in den skandinavischen Ländern Norwegen und Schweden und auch in der Schweiz und in Schottland.
Auch in Portugal und Spanien sind die Regeln für das Wildzelten etwas softer: In Portugal darfst du seit 2 Jahren wieder bis zu 48 Stunden an einem Ort übernachten. Auch in Spanien ist die Übernachtung abseits des Campingplatzes grundsätzlich erlaubt.
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