Tagelang durch richtig geniale Natur und pure Einsamkeit wandern, nur du, dein Rucksack und deine Wanderschuhe – das ist ein Traum von Vielen! Dabei sind deiner Abenteuerlust kaum Grenzen gesetzt und du kannst genau das machen, worauf du gerade Lust hast. Egal, ob es dich dabei ins Gebirge, ans Meer oder in den Dschungel zieht, mitten in der Wildnis warten unendliche viele unvergessliche Erfahrungen und unwirkliche Orte auf dich, an die du dich noch lange zurückerinnern wirst.
So komplett frei nach Schnauze zu reisen und dabei von keinen Check-in Zeiten, Campingplatz-Rgeln oder anderen Unterkünften abhängig zu sein, ist der absolute Hammer! Solange du die richtige Ausrüstung dabei hast, schlägst du einfach genau dort dein Lager auf, wo es dir gefällt und bleibst, bis du Lust auf einen Ortswechsel hast! Wo genau du in der Welt noch die Möglichkeit hast in der freien Natur zu zelten, was du dabei beachten musst und was auf deinem Abenteuer in der Wildnis auf jeden Fall in deinen Rucksack gehört, erfährst du in den nächsten Zeilen!
An diesen genialen Orten der Welt ist das Wildcampen noch erlaubt!
Was ist beim Wildcampen ok und was geht gar nicht?
Es gibt so viele coole Ecken auf der Welt, die alle mindestens eine Sache gemeinsam haben: wilde und unberührte Natur! Von unserem Reiseblog weißt du, dass die schönsten Orte meistens Off The Path sind, wo du weder einen Mülleimer noch eine Toilette findest, sondern stattdessen von genialen Pflanzen, wilden Tieren und kaum einem Zeichen von Zivilisation umgeben bist. Damit das auch so bleibt, gelten nicht nur beim Wildzelten, sondern immer, wenn du in der Natur unterwegs bist, ein paar Grundregeln.
Hinterlasse den Ort so, wie du ihn vorgefunden hast
Dazu gehört, dass du deinen Zeltplatz genau so wieder verlässt, wie du ihn vorgefunden hast. Lass also keinen Müll zurück und pass besonders beim Zeltaufbau und Abbau darauf auf, dass du nichts beschädigst. Am besten stellst du dein Zelt auf einer freien Fläche auf und hast einen kleinen Müllsack dabei, in dem du Verpackungen und Co. bis zum nächsten Mülleimer sicher verstauen kannst.
Damit auch der Untergrund, auf dem du schläfst, keinen Schaden nimmt, ist es eine ungeschriebene Regel beim Wildzelten, dass dein Zelt nicht länger als ein bis zwei Nächte an ein und derselben Stelle steht.
Verzichte auf offenes Feuer in der Natur
So ein Nachtlager inklusive Lagerfeuer klingt nach dem ultimativen Abenteuer in der Wildnis. Allerdings ist offenes Feuer sogar in den Ländern meistens verboten, in denen das Wildzelten eigentlich erlaubt ist. Wegen erhöhter Brandgefahr solltest du vor allem in trockenen Gegenden, im Wald oder im Busch auf jeden Fall auf Lagerfeuerromantik verzichten und stattdessen einen kleinen Outdoorkocher dabei haben.
Einzige Ausnahme sind ausgewiesene Wildzeltplätze, wie zum Beispiel die Trekking Plätze in der Pfalz, wo es Feuerstellen gibt, die du benutzen kannst. Dabei gilt: Behalte das Feuer immer im Auge und lösche es mit Wasser oder Sand, bevor du dich schlafen legst! Denk daran, dass offenes Feuer im Abstand von 100 Metern zum Waldrand verboten ist. Das gilt nicht nur für Lagerfeuer, sondern auch für Campingkocher und sogar Kerzen – pack also auf jeden Fall deine Taschenlampe ein!
Die Bestimmungen für das Wildzelten sind fast in jedem Land etwas anders. Was allerdings überall gleich ist, ist die Tatsache, dass das wilde Campen in Naturschutzgebieten, Nationalparks und landwirtschaftlich genutzten Flächen generell verboten ist. Auf privatem Gelände darfst du allerdings immer und überall dein Lager aufschlagen, solange der Besitzer damit einverstanden ist. Wenn du also auf deinem nächsten Trip keine Lust auf einen Campingplatz hast, lohnt es sich ganz besonders bei Bauernhöfen nachzufragen. Hier gibt es fast immer eine ungenutzte Wiese, auf der du eine oder zwei Nächte lang zelten kannst.
Wildcampen und Biwakieren – Was ist der Unterschied?
Vielleicht hast du schon einmal vom Biwakieren gehört. Diese Art des Übernachtens in der Natur ist in ganz vielen Gegenden erlaubt, in denen das Wildzelten eigentlich verboten ist. Das Biwakieren ist im Prinzip nichts anderes als unter freiem Himmel zu schlafen und gehört damit zu den geilsten Abenteuern in der Natur überhaupt!
Du rollst einfach deine Isomatte aus, breitest deinen Schlafsack darauf aus und schon hast du ein Nachtlager, das nicht nur einen 360-Grad-Blick auf den Sternenhimmel inklusive hat, sondern so gut wie immer total legal ist. Bei etwas schlechterem Wetter darfst du sogar eine wasserdichte Plane zwischen dich und den Nachthimmel spannen, um dich vor dem Regen zu schützen. Das Biwakieren ist immer dann erlaubt, wenn es durch Schilder oder Grundeigentümer nicht explizit verboten wird. Bevor du dich allerdings irgendwo mit deinem Schlafsack niederlässt, checke kurz ab, ob das Land jemandem gehört und frage den Besitzer ob das Biwakieren für eine Nacht ok ist. Auch hier gilt, dein Müll ist dein Müll und sollte gemeinsam mit dir deinen Lagerplatz wieder verlassen.
Um sicher und einigermaßen bequem im Freien zu übernachten, solltest du dir einen Platz suchen, der windgeschützt und trocken ist. Auch wenn eine Nacht am Flussufer cool klingt, entscheide dich lieber dagegen. Denn wo es feucht ist, da gibt es nicht nur eine Millionen Stechmücken, sondern außerdem besteht hier die Gefahr, dass dein Schlafsack bis zum nächsten Morgen total durchgeweicht ist. Du bist zwar mitten in der Wildnis, aber für dein Biwakierabenteuer solltest du immer wissen, wo die nächste Straße oder das nächste Haus steht, sodass du dir im Notfall Hilfe holen kannst.
Das gehört beim Zelten in der Wildnis in deinen Rucksack
Bei so einem krassen Abenteuer in der Wildnis ist die richtige Vorbereitung das wichtigste! Dazu gehört nicht nur, dass du körperlich fit bist, um die vielen Herausforderungen, die in der Natur auf dich warten zu meistern, sondern auch die richtige Ausrüstung.
Packe so leicht wie möglich!
Da du beim Wildzelten fast ausschließlich zu Fuß unterwegs bist, solltest du dir selbst den Gefallen tun und wirklich nur das Nötigste in deinen Rucksack packen! Generell gilt: Ohne einen guten Schlafsack, ein paar gut eingelaufene Wanderschuhe und einer Isomatte geht gar nichts! Falls du nicht jede Nacht unter freiem Himmel verbringen willst, brauchst du außerdem ein gutes Zelt. Entscheide dich bewusst für ein Modell, das leicht ist, sich einfach auf- und abbauen lässt und schnell trocknet. Ein paar Trockenübungen in Sachen Zeltaufbau, bevor dein Abenteuer beginnt, sind auf keinen Fall verkehrt!
Zum Anziehen solltest du dich an der Jahreszeit orientieren. Dank daran, dass es nachts auch im Sommer echt kalt werden kann, also neben kurzen Hosen und T-Shirts solltest du immer eine Fleecejacke, einen Pulli und auf jeden Fall eine Regenjacke griffbereit haben. Neben einer Taschenlampe, einem Outdoorkocher inklusive Kochgeschirr, ausreichend Proviant und Wasser lohnt es sich zudem noch deine Kamera einzupacken – für die vielen krassen Gänsehautmomente, die sich bei so einem Abenteuer aneinanderreihen!
In welchen Ländern darfst du Wildcampen und was muss du dabei beachten?
Wie bereits erwähnt, hat jedes Land seine eigenen Vorschriften und Regeln, wenn es um das Zelten in der freien Natur geht. Es gibt Gegenden auf der Welt, da kannst du nach Lust und Laune campieren, und Ecken, in denen es entweder zu gefährlich ist in der Wildnis zu übernachten oder hohe Strafen auf dich warten, falls du erwischt wirst!
1. Wildcampen in Europa
Skandinavien und Nordeuropa
In den meisten nordischen Ländern sowie in Schottland und sogar der Schweiz gilt das sogenannte Jedermannsrecht. Dieses erlaubt dir, fast überall in wunderschöner Landschaft dein Lager aufzuschlagen und dort ein bis drei Nächte zu bleiben. Einzige Voraussetzung: Du hast kein motorisiertes Fahrzeug dabei! Solange du zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Kanu oder auf Skiern unterwegs bist, geht das freie Zelten in Ordnung.
Das gilt übrigens nicht nur für die totale Wildnis, sondern auch für private Grundstücke. Solange du angemessenen Abstand zu Wohnhäusern hältst und niemanden störst, ist es egal, wem der Boden gehört auf dem du schläfst. Nicht nur das Zelten ist dir unter dem Jedermannsrecht in Norwegen, Finnland, Schweden, Schottland und der Schweiz gestattet, sondern auch die Nutzung der Pflanzen. Das bedeutet im Klartext: Wenn dort ein Apfelbaum steht, darfst du einen dieser Äpfel essen und zwar ohne Konsequenzen. Es gilt die Devise: Nicht stören und nichts zerstören – aber das ist in der Natur sowieso Ehrensache!
Einzige Ausnahmen sind Landwirtschaftsflächen und Nationalparks. Falls dich deine Route durch einen nordeuropäischen Nationalpark führt, dann erkundige dich im Vorfeld über die Bestimmungen. Manchmal ist das Zelten dort unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt.
In den restlichen Ländern Nordeuropas ist das Campen in der Wildnis nicht ganz so einfach. Falls es für dich bald mit Rucksack und Zelt nach Island geht, solltest du dich von dem Gedanken verabschieden, frei Schnauze zu zelten. Denn das ist hier generell verboten und auch nicht wirklich gern gesehen. Dafür gibt es in Island aber richtig viele geniale Zeltplätze, die sich zum Großteil trotzdem wie die freie Natur anfühlen!
In Großbritannien und Irland ist das Wildzelten zwar ganz offiziell auch nicht erlaubt, aber es stört sich eigentlich niemand daran, wenn du irgendwo in der Pampa für eine Nacht dein Zelt aufstellst. Halte dich auf jeden Fall von Häusern, Straßen, landwirtschaftlich genutztem Gelände und Verbotsschildern fern, dann passiert dir im Normalfall nichts. Falls du auf Nummer sicher gehen willst, dann mach einen kurzen Abstecher ins nächste Dorf und hör dich dort im Pub um, ob jemand ein kleines Stück Wiese für dich und dein Zelt hat. Die Leute in England und Irland sind superfreundlich und im Normalfall findest du so immer einen Platz zum Schlafen.
Restliches Europa
Auch wenn das Jedermannsrecht in der Schweiz das Wildzelten recht einfach für dich macht, ist es in allen anderen mittel- und westeuropäischen Ländern erst einmal verboten. Es gibt aber natürlich Ausnahmen beziehungsweise Gegenden, in denen trotz des Verbots niemand wirklich was dagegen hat, wenn du eine Nacht dort zeltest.
In Deutschland wird das Thema Wildcampen von den Bundesländern geregelt. Das bedeutet, überall gelten andere Vorschriften, die aber im Prinzip alle darauf hinauslaufen, dass du auf keinen Fall ohne Erlaubnis auf privaten Grundstücken oder Ackerflächen zelten darfst! Das Übernachten im Zelt in freier Natur ist zwar verboten, allerdings ist es keine Straftat, sondern eine Ordnungswidrigkeit. Im Klartext: Stelle dein Zelt wirklich nur mitten in der Wildnis auf und halte dich an die Grundregeln, falls du trotzdem erwischt wirst, gibt es entweder einen Platzverweis oder eine kleine Geldstrafe. Für total legales Wildzelten gibt es mittlerweile richtig coole Naturzeltplätze!
Eine ganz besondere Regelung gilt übrigens auch für die Alpen. Oberhalb der Baumgrenze ist das Zelten hier generell überall gestattet. Falls du unterhalb dieser Grenze unterwegs bist und trotzdem irgendwo schlafen möchtest, dann leg dich mit deinem Schlafsack einfach unter den freien Himmel! In Kombination mit einer Alpenüberquerung, wie zum Beispiel dem Traumpfad zwischen München und Venedig, sind so ein paar Nächte mitten in den Bergen ganz ohne Zelt und Dach über dem Kopf das ultimative Abenteuer!
Spanien, Frankreich und Portugal haben zwar offiziell auch ein Verbot des Zeltens in freier Wildbahn verhängt, unmöglich ist es aber trotzdem nicht. Ganz im Gegenteil: Vor allem während deiner Reise durch Spanien werden dir bestimmt einige Zelte auffallen, die überall mitten in der Natur stehen. Solange du dich von offiziellen Flächen, wie zum Beispiel Nationalparks, Schutzgebieten oder viel besuchten Stränden fernhältst und niemanden störst, kannst du hier nach Lust und Laune zelten – sogar die Polizei drückt hier so gut wie immer ein Auge zu!
Auf der wirklich sicheren Seite bist du, wenn du mit Erlaubnis des Eigentümers auf privatem Land zeltest. Dann kann dir keiner was! Einzige Ausnahme ist der Norden Frankreichs. Hier wird das Wildzelten nicht wirklich gerne gesehen und neben einem Platzverweis bekommst du meistens noch einen Strafzettel dazu. Wenn du in Nordfrankreich unterwegs bist, dann weiche am besten auf einen offiziellen Zeltplatz aus, dort kann dir nichts passieren.
In Südeuropa sieht es ähnlich aus. Entweder ist das Zelten in der Wildnis verboten oder es gibt überhaupt keine offiziellen Regelungen dazu. Solange du um bekannte Touristenorte und beliebte Küstenregionen einen Bogen machst und auf einer freien Grünfläche übernachtest, sehen die Leute das hier aber ganz entspannt!
Auch in den Ländern im Osten Europas darf offiziell nicht einfach so in der Natur gezeltet werden. In Rumänien, Polen, Bulgarien und Griechenland ist es sogar auf Privatgrundstücken verboten, ein Zelt aufzuschlagen. Allerdings ist es hier, wie in den übrigen Ländern auch, solange du dich der Natur gegenüber respektvoll verhältst, niemandem auf die Nerven gehst und nur eine Nacht bleibst, stört sich kaum jemand daran. Ausnahmen sind die baltischen Länder Lettland, Litauen und Estland. Das Jedermannsrecht ist hier zwar nicht Teil der Tradition, aber solange das Zelten nicht ausdrücklich durch Schilder verboten ist, darfst du dein Lager überall aufschlagen!
2. Wildcampen in Amerika
Nordamerika
Kaum einem anderen Land eilt ein so großes Gefühl von unendlicher Freiheit voraus, wie dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten: der USA! So ein Roadtrip einmal von New York quer durch die Bundesstaaten bis nach Kalifornien klingt schwer nach Abenteuer. Das Wildzelten ist in Amerika zwar generell nicht erlaubt, was bedeutet, dass du dein Zelt oder deinen Camper nicht frei Schnauze irgendwo hinstellen darfst.
Allerdings gibt es richtig viele Ausnahmen, die es echt in sich haben. Denn im Gegenteil zu vielen anderen Ländern der Welt ist das wilde Zelten in vielen Reservaten und Nationalparks der USA erlaubt! Allerdings solltest du deine Route dafür möglichst im Voraus planen. Die Anzahl von Campern, die in den Nationalparks des Landes ihr Lager aufschlagen dürfen, ist limitiert und du brauchst ein Camping Permit. Dafür hast du dann aber die Möglichkeiten, an den schönsten und wildesten Orten der Vereinigten Staaten zu schlafen!
In Kanada sieht das ähnlich aus: Um keine Strafe zu riskieren, solltest du dich und dein Zelt auf jeden Fall von Städten und Nationalparks fernhalten. Sobald du aber irgendwo ein Schild findest auf dem „Rest Area“ steht, darfst du dein Lager für eine Nacht aufschlagen. Das Wildzelten ist außerdem in den National Forests erlaubt, solange du dich nicht auf Privatgrund befindest – also check das unbedingt vorher ab!
Worauf du dich in der Wildnis Kanadas unbedingt vorbereiten solltest, ist die Begegnung mit Bären, die hier gar nicht so selten ist. Am besten steuerst du gleich am Anfang deines Kanadatrips eines der Besucherzentren in der Gegend an. Hier erfährst du nicht nur, wie du dich verhalten sollst, wenn du plötzlich einem Bären gegenüberstehst, sondern kannst auch gleich nach geeigneten Plätzen fragen, an denen das Wildzelten erlaubt und vor allem auch sicher ist!
Mittel- und Südamerika
Zum Wildzelten gibt es in vielen mittelamerikanischen Ländern keine offiziellen Regelungen. Das heißt, es ist weder generell verboten, noch erlaubt. Allerdings gilt auch hier, dass Nationalparks und Naturreservate, bis auf einige wenige Ausnahmen tabu sind. Damit du in bestimmten Gebieten der Nationalparks, wie zum Beispiel im Corcovado Nationalpark in Costa Rica zelten kannst, brauchst du immer ein Permit und musst in manchen Fällen sogar in Begleitung von einem Guide sein.
Übrigens, in Costa Rica und Mexico ist das Campen direkt am Strand ganz offiziell erlaubt und es gibt kaum etwas Cooleres, als den Sonnenaufgang an einem verlassenen Sandstrand direkt vom Schlafsack aus zu beobachten!
Mitten im Nirgendwo dein Zelt aufzustellen und eine Nacht zu verbringen ist in den meisten Ländern in Südamerika ein Sicherheitsrisiko. Grund dafür ist die hohe Kriminalitätsrate, die dir vor allem in den Großstädten in Peru, Venezuela, Mexiko schnell zum Verhängnis werden kann. Das bedeutet aber nicht, dass du hier komplett auf das Zelten in der Wildnis verzichten musst.
Außerhalb der Städte gibt es auf dem Land richtig coole und auch sichere Plätze, an denen du ohne Problem ein paar Nächte verbringen kannst. Ganz wichtig ist, dass du dir schon vor Anbruch der Dämmerung in Ruhe einen Schlafplatz suchst und dafür Kontakt mit den Einheimischen aufnimmst. Dadurch hast du nicht nur die Chance bei jemandem im Garten zu zelten, sondern beruhigst auch gleich die Nerven der Anlieger, die Fremden gegenüber oft sehr skeptisch sind und auch gerne mal mitten in der Nacht die Polizei auf dich ansetzen. Sobald du dich aber vorstellst und alle wissen, dass du kein Gauner bist, sind die Leute in Mittel- und Südamerika wirklich super nett und behandeln dich nicht selten wie ein Familienmitglied.
Falls du Lust auf ein richtig krasses Abenteuer auf den amerikanischen Kontinenten hast und ein bisschen mehr Zeit mitbringst, besorg dir einen Camper und fahr an der Panamericana einmal vom Feuerland bis nach Alaska oder umgekehrt! Das ist nicht nur die längste Straße der Welt, sondern definitiv einer der ultimativsten Roadtrips überhaupt!
3. Wildcampen in Afrika
Gerade wenn es um geniale Abenteuer in der Natur und mit wilden Tieren geht, ist Afrika ein absolutes Traumland. Egal, ob Namibia, Südafrika oder Marokko – der gesamte Kontinent ist der absolute Hammer und wie für einen Roadtrip inklusive Campen gemacht!
Im Norden Afrikas findest du zum Übernachten fast immer einen ruhigen Ort, an dem du bedenkenlos dein Zelt aufstellen kannst. Vor allem in der Wüste ist das der Hammer! Im Süden läufst du damit vor allem in Südafrika Gefahr, ein hohes Bußgeld zu kassieren. Um die Steppe Afrikas zu schützen, ist Wildzelten hier fast überall verboten. Ausnahmen sind aber zum Beispiel die Länder Namibia oder Kenia, wo du problemlos in der Wildnis zelten kannst. Stell dich allerdings darauf ein, dass du gerade in abgelegenen Gebieten von den Einheimischen wie ein Alien angestarrt wirst, wenn du morgens aus deinem Zelt kletterst.
Auf was du in Afrika aber auf jeden Fall aufpassen musst, sind natürlich die wilden Tiere. Das ist auch der Grund, weswegen du hier lieber auf ein Bodenzelt verzichtest und stattdessen mit einem Geländewagen und Dachzelt unterwegs bist. Vorteil hier ist: Selbst wenn ein paar Löwen vorbeikommen, bist du in deinem Dachzelt auf jeden Fall sicherer, als auf dem Boden! Außerdem gibt es in Afrika einige coole Safaricamps, die dem Glamping-Trend folgen. Das heißt du schläfst zwar in Zelten, hast aber ein richtiges Bett, vollen Komfort und kannst beruhigt die Augen schließen, denn die Camps sind überwacht und gesichert.
4. Wildcampen in Australien & Neuseeland
Australien
Gerade im australischen Busch klingt ein Abenteuer mit Rucksack und Zelt richtig geil! Allerdings solltest du dich dabei nicht beim Wildzelten erwischen lassen, denn das Campen in der freien Natur ist Down Under überall verboten und wird teilweise mit richtig krassen Geldstrafen geahndet. Trotzdem gibt es unglaublich viele Reisende, die hier schon wochenlang mit ihrem Zelt unterwegs waren und nie irgendwelche Probleme hatten. Der Trick ist, dir einen Lagerplatz zu suchen, der wirklich total abgelegen ist und dein Zelt erst kurz vor Einbruch der Dunkelheit aufzubauen und dieses am nächsten Morgen so früh wie möglich wieder abzubauen – so stehen die Chancen am besten, dass dein Zelt nicht von Rangern oder anderen Leuten gesehen wird.
Falls du keine Lust auf Stress hast, dann kannst du dich auch an die vielen offiziellen Camps halten. Die meisten Zeltplätze sind total naturbelassen und auch wenn du hier natürlich nie ganz alleine bist, ist die Erfahrung mitten im australischen Outback oder an der Küste zu zelten trotzdem der Hammer! In einigen Nationalparks gibt es auch richtig coole Camps und Glampingplätze, wie zum Beispiel den Halls Gap Lakeside Tourist Park im Grampians Nationalpark. Wenn du ein paar Nächte in dem Safarizelt oder Belltent übernachtest, hast du es nicht nur total bequem, sondern außerdem die Möglichkeit Kängurus und andere Tiere von deiner Terrasse aus zu beobachten!
Neuseeland
Neuseeland ist eines der ultimativen Abenteuerländer der Welt. Vor allem die weniger zivilisierte Südinsel mit der unglaublich genialen Landschaft ist perfekt für ein Trekkingabenteuer oder einen Roadtrip, der dich garantiert ganz weit weg von deinem Alltag führt! Dabei darfst du unter bestimmten Voraussetzungen sogar mitten in der Pampa dein Zelt aufstellen.
Generell ist das Wildzelten in Neuseeland nicht verboten, sondern unter dem Freedom Camping Act geregelt. Dabei geht es vor allem darum, die Vermüllung der Landschaft zu verhindern. Wenn du in Neuseeland mit einem Camper unterwegs bist, der einen eigenen Wasser- beziehungsweise Abwassertank, eine Spüle, Dusche und verschließbaren Mülleimer hat, dann darfst überall dort übernachten, wo es nicht ausdrücklich verboten ist. Falls du mit Zelt oder Camper ohne sanitäre Einrichtungen reist, dann kannst du dein Lager immer dann aufschlagen, wenn öffentliche Toiletten vorhanden sind.
Auf beiden Inseln gibt es richtig viele solcher Wildzeltplätze auf denen Toilettenhäuser stehen, die außerdem fast immer supersauber sind! Gerade im Süden findest du entlang des Te Araroa total gemütliche Unterschlupfhütten mitten in der Wildnis, in denen du als Wanderer übernachten darfst. Manchmal sind das richtige Hütten mit Bett und Ofen und manchmal nur überdachte Bretterverschläge mit Feuerstelle – auf jeden Fall perfekt für dein nächstes Neuseelandabenteuer!
5. Wildcampen in Asien
Vor allem Südostasien ist ein Paradies für Backpacker, von denen die meisten aber in Hostels oder AirBnBs schlafen. In Asien ist das Campen nicht wirklich weit verbreitet und sobald du als Europäer irgendwo in der Wildnis dein Zelt aufstellst, wirst du innerhalb von ein paar Minuten von sehr neugierigen Einheimischen umringt sein, die dich erst dann in Ruhe lassen, wenn du abends den Reißverschluss schließt. Allein und Off The Path unterwegs zu sein ist das Beste am Wildzelten und das geht dir in Asien ganz schnell flöten. Außerdem kommt in vielen asiatischen Ländern noch die Gefahr dazu, dass du überfallen wirst. Die Leute dort haben teilweise wirklich wenig Geld und du als Reisender hast zwangsläufig einen gut gefüllten Geldbeutel oder zumindest eine Kreditkarte dabei.
Falls du keine Lust hast, jede Nacht in einem Zimmer zu verbringen, aber auch nicht riskieren willst, dass du am nächsten Morgen ohne Kohle dastehst, lohnt es sich oft bei Hotels und Beach-Resorts anzufragen, ob du gegen eine kleine Bezahlung auf deren Grundstück zelten darfst. So kannst du direkt an einem der genialen Strände schlafen und hast die Gewissheit, dass die komplette Hotelanlage bewacht wird.
Zelten, wo du willst – das ultimative Abenteuer!
Das Wildzelten übt auf die meisten Abenteurer eine krasse Anziehungskraft aus: Kaum etwas anderes riecht so sehr nach totaler Freiheit, wie die genialsten Länder der Welt zu erkunden und dabei mitten in der Wildnis und ganz unabhängig von irgendwelchen Regeln und Sitten dein Zelt aufzustellen!
Dank des Jedermannsrecht in Skandinavien, des Freedom Camping Act in Neuseeland, ganz vielen zugedrückten Augen und gastfreundlichen Privatgrundbesitzern im Rest der Welt, wird genau dieser Freiheitstraum möglich gemacht. Alles, was du dazu brauchst, ist Zeit, dein Zelt, deinen Rucksack und ein hungriges Abenteuerherz!
Hast du schon einmal mitten in der Wildnis gezeltet? Wie war das für dich, würdest du es wieder tun?
7 Kommentare
Hej.
In Island ist es echt kompliziert: Das Gesetzt besagt, dass man auf freiem Land mit weniger als drei Zelten eine nacht campen darf.
Da aber in Island fast jeder Quadratmeter entweder Privatbesitz oder Nationalpark ist, sollte man sehr genau wissen wann und wo man sein Zelt aufstellt.
Generell ist es tatsächlich die beste Idee, einfach auf den ausgewiesenen Campingplätzen zu übernachten. Dafür kann ich die Fahrradkarte von Island empfehlen, die alle Campingplätze ausweist.
Und unsere App natürlich… 🙂
Best,
Marc
Hi Sebastian,
letztes Jahr war ich in Finnland im Nuuksio Nationalpark und habe dort (ohne Zelt) – nur mit einem gaaaanz leichten Schlafsack in einem sehr kleinen Laavu alleine übernachtet. Bei diesem Laavu konnte ich nur liegen, nicht mal stehen, so niedrig war dieser kleine Holzunterstand.
Dennoch möchte ich diese Erfahrung – nachts, alleine in einem Nationalpark, in einem Land, wo ich die Sprache nicht spreche – nicht missen. Ich denke, dieser Erfahrung kommt dem Wildzelten sehr nahe.
In Brandenburg ist das Zelten auf Ackerflächen die keine Frucht tragen grundsätzlich das ganze Jahr über erlaubt, in Niedersachsen in den Wintermonaten auch offenes Feuer.
Lieber Sebastian,
Richtig cooler Text, den ich gerade mal in meinem Blogpost über Tipps für einen Camper-Roadtrip durch Portugal und Spanien eingebaut habe. Wir standen in Portugal auch mit dem Camper „wild“ rum, obwohl es offiziell verboten ist. Wird im Norden wohl sogar am Strand geduldet, wir hatten keinen Ärger… 🙂
Schön, dass du über so viele Länder schreibst, so hat man eine ausführliche Auflistung parat 🙂
Liebe Grüße
Laura
Unter was zaehlt eigentlich campieren in eigens gebauten Huetten fuer z.B. eine Nacht. Also etwas was mehr in die Richtung von survival trips geht?
Hallo Sebastian,
vielen Dank für deinen Beitrag zum Thema Wildzelten.
Das die Ortschaften wieder so verlassen werden, wie man sie vorgefunden hat, soltle eingentlich selbstverständlich sein. Aber sicherlich sollte man hier immer wieder drauf hinweisen. Das ultimative Abenteuer soll ja auch naturschonend ablaufen.
Spannend ist es allemal. Ob Allein oder in passender Gesellschaft – es ist ein Erlebnis wert. Wie schaffst du deinen australischen Kaffeekonsum beim Campen im Griff zu halten?
Viele Grüße
Hallo zusammen,
die Lösung für das wilde Zelten ist: Es zu erlauben!
Daher suchen wir Gemeinden und Privatleute, die ihre Grundstücke im Wald oder auf der Wiese zur Verfügung stellen.
Ziel ist es dem Trekkingbegeisterten naturnahe Zeltplätze anzubieten, die mehrtägiges Weitwandern ermöglichen.
Wir listen den Naturzeltplatz hier gerne kostenlos auf:
http://www.wildes-zelten.de
Da ist das wilde Zelten völlig legal.
Gut (Trekking-)Pfad,
Ingo